Die Bundesregierung muss das Tempo bei der Elektrifizierung des Schienennetzes versiebenfachen, um das im Koalitionsvertrag festgelegte Ziel noch zu erreichen. Dies zeigen Berechnungen des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses Allianz pro Schiene. “Mit ihrer Zögerlichkeit bei dieser wichtigen Aufgabe unterläuft die Bundesregierung sowohl den Koalitionsvertrag als auch ihr Klimapaket, mit dem sie für eine umweltgerechte Mobilität sorgen möchte”, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Freitag in Berlin. “Wir brauchen eine politische Kraftanstrengung für die sofortige Elektrifizierung weiterer Eisenbahnstrecken in Deutschland.” Konkret sprach sich Flege dafür aus, das Klimapaket der Bundesregierung um ein Ausbauprogramm für die Elektrifizierung von Schienenstrecken zu ergänzen.
Zwischen 2005 und 2019 hat Deutschland den Elektrifizierungsgrad des staatlichen Schienennetzes nach Berechnungen der Allianz pro Schiene von 57 Prozent auf 61 Prozent gesteigert – das entspricht einem Plus von 70 Kilometern pro Jahr. Als Ziel haben sich die Regierungsparteien in ihrem Koalitionsvertrag eine Quote von 70 Prozent für 2025 gesetzt. Dafür müssten sie nach Berechnungen der Allianz pro Schiene nun jährlich einen Ausbau von rund 500 Kilometern in die Wege leiten. “Dies ist möglich, aber nur mit einem entschlossenen und mutigen politischen Handeln”, so Flege. “Die Bundesregierung muss jetzt sofort zusammen mit dem Klimapaket ein Beschleunigungsprogramm für eine höhere Elektrifizierung der Schiene verabschieden.” Die inhaltliche Grundlage dafür liegt vor. Bereits im vergangenen Jahr hat die Allianz pro Schiene eine Liste sinnvoller und dringlicher Projekte in ganz Deutschland erarbeitet und präsentiert. Bisher ist die Bundesrepublik im Vergleich mit Nachbarländern wie Belgien, Österreich oder der Schweiz Nachzügler bei der Elektrifizierung der Schiene.
Neue S-Bahn für Berlin besteht Test im längsten Klimakanal der Welt
Egal, ob brütend heißer Sommer oder frostiger Winter: Die neue
S-Bahn für Berlin und Brandenburg
soll bei jedem Wetter reibungslos funktionieren. Dazu durchläuft ein vierteiliger Zug der Vorserie ein
12 Wochen langes Testprogramm
in Wien. Im weltweit längsten
Klima-Wind-Kanal des Rail Tec Arsenal (RTA) in Wien
werden auf Knopfdruck extreme Temperatur- und Wetterverhältnisse erzeugt. Bei Temperaturen von -25 Grad Celsius mit Eis und Schnee bis +45 Grad Celsius und starker Sonneneinstrahlung entstehen realistische Simulationen für Zug und Fahrgäste. So kann geprüft werden, ob auch bei starkem Schneefall und Vereisung der Stromabnehmer funktioniert, die Türen öffnen und schließen und die Spaltminderungen reibungslos ein- und ausfahren. All diese Tests hat
Um die Situation im Fahrgastbereich bei jedem Wetter nachzustellen, werden zwei Wagen des Fahrzeugs mit Temperaturfühlern sowie weiteren Sensoren ausgestattet. Heizmatten simulieren die Wärme der Fahrgäste während Wasserverdampfer für die feuchte Atemluft sorgen. Die Baureihe 483/484 ist die erste Berliner S-Bahn mit einer Klimaanlage.
Quelle: Stadler Deutschland
Freiburg: Haltestellen am Scherrerplatz barrierefrei umgebaut
Der
Scherrerplatz
ist für viele Fahrgäste der
Freiburger Verkehrs AG
(VAG) eine
wichtige Umsteigebeziehung von der Stadtbahnlinie 5 auf die Buslinie 14
. Allerdings lag die Bushaltestelle in einer Kurve, sodass die Busse die Haltestellenkante nicht richtig anfahren konnten. Dies war insbesondere für bewegungseingeschränkte Menschen ein – oft unüberwindbares – Hindernis.
In den vergangenen Wochen hat die Stadt Freiburg diese Maßnahme umgesetzt. Im Rahmen des
Programms zur Barrierefreiheit im öffentlichen Raum
wurde die ehemals im Bogen liegende Haltestelle in Fahrtrichtung Süden (Richtung Munzinger Straße) so umgebaut, dass die Busse den Bahnsteig nun geradlinig anfahren können. Nach dem seitlichen Absenken der Fahrzeuge wird es dann auch in aller Regel für Personen im Rollstuhl möglich sein, hier ohne fremde Hilfe in die Busse ein- und auch wieder aussteigen zu können.
Beim Umbau der Haltestelle wurden zudem die bislang fehlenden Bodenindikatoren für Blinde und Sehbehinderte angebracht. Auffangleitstreifen und Einstiegsfelder erleichtern nun Seheingeschränkten und Blinden die Orientierung.
Quelle: Freiburger Verkehrs AG
Straßenbahnstrecke Breiter Weg Nordabschnitt in Magdeburg wiedereröffnet
Die
Magdeburger Verkehrsbetriebe
GmbH & Co. KG (MVB) hat mit einem Familienfest die
sanierte Straßenbahntrasse im Nordabschnitt des Breiten Wegs eröffnet
. In nur vier Monaten Bauzeit wurde die Strecke neu gebaut. Ab Montag rollen wieder die Straßenbahnlinien 1, 2, 5, 8, 9 und 10 über die Trasse.
Die MVB hat auf rund 450 Metern Länge im Breiten Weg zwischen Opernhaus und der Kreuzung Julius-Bremer-Straße die alten Schienen rausgerissen, einen neuen Unterbau hergestellt und neue Schienen als grünes Rasengleis eingebaut. Die Haltestellen Opernhaus und Am Katharinenturm wurden modernisiert und auf den neuesten Stand der Barrierefreiheit gebracht. So wurden u. a. die Bahnsteige angehoben, damit sich der Spalt zwischen Straßenbahn und Bahnsteigkante weiter verringert und ein neues Pflaster eingebaut. Die stadtauswärtige Haltestelle Opernhaus wurde zudem zur Kreuzung Große Steinernetischstraße verlegt und somit die Umsteigewege zur benachbarten Bushaltestelle verkürzt. Entstanden sind außerdem neue Übergänge in der Fußgängerzone, damit Passanten die Gleistrasse sicher queren können.
Quelle: Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG
VOI und HOCHBAHN erweitern E-Scooter-Angebot
Nach drei Monaten ziehen der schwedische
E-Scooter-Anbieter VOI
und die
Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN)
ein erstes positives Fazit zum
gemeinsamen Pilotprojek
t in Berne und Poppenbüttel und weiten das Angebot aus. Ab dem 1. November 2019 stehen den Nutzern vor Ort weitere 40 E-Scooter zur Verfügung, außerdem wird das Geschäftsgebiet um die Postleitzahlbereiche 22395 und 22399 ergänzt. Das Pilotprojekt läuft noch bis Ende des Jahres, im Anschluss wird über eine mögliche Fortsetzung im Jahr 2020 entschieden.
Grund für die Ausweitung des Pilotbetriebes ist die hohe Nutzung des neuen Angebotes. Über 20 000 Fahrten wurden seit Juli im Pilotgebiet zurückgelegt und damit doppelt so viele wie erwartet. Am häufigsten genutzt werden die E-Scooter werktags zwischen 16 und 20 Uhr – allein im September waren das 4 000 Fahrten und damit mehr als die Hälfte aller Fahrten des Monats.
Der morgendliche Einsatz an Werktagen zwischen 7 und 11 Uhr fällt mit rund 900 Fahrten deutlich geringer aus. Einer Nutzerbefragung zufolge liegt dies an der Planbarkeit auf dem Weg zur Haltestelle sowie an der Lage der Sammelpunkte der E-Scooter (sogenannte Hubs) in den Wohngebieten. VOI plant daher bei der Auswahl dieser Hubs für die letzten zwei Monate des Pilotbetriebes nachzusteuern.
Besonders erfreulich sind neben der Nutzungsintensität auch die Ergebnisse begleitender Befragungen im Pilotgebiet. Vier von fünf Nutzer verwenden die E-Scooter zum Pendeln von und zum Bahnhof. Der Ergänzungscharakter zeigt sich auch am Anteil werktäglicher Fahrten in den Morgen- und Abendstunden, die an den Haltestellen enden oder beginnen. Dieser liegt morgens bei 23 Prozent und abends sogar bei 34 Prozent.
Quelle: Hamburger Hochbahn AG
Daimler Trucks & Buses: CO2-neutrale Neufahrzeugflotte bis 2039
Daimler Trucks & Buses
verfolgt eine nachhaltige Unternehmensstrategie und strebt
bis zum Jahr 2039
an, in den Triademärkten
Europa, Japan und NAFTA
nur noch
Neufahrzeuge anzubieten, die im Fahrbetrieb („tank-to-wheel“) CO2-neutral sind
. Bereits bis zum Jahr 2022 soll das Fahrzeugportfolio von Daimler Trucks & Buses in den Hauptabsatzregionen Europa, USA und Japan Serienfahrzeuge mit batterieelektrischem Antrieb umfassen. Bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts wird Daimler Trucks & Buses sein Fahrzeugangebot zusätzlich um wasserstoffbetriebene Serien-Fahrzeuge ergänzen. Daimler Trucks & Buses feierte erst diese Woche die Weltpremiere des Brennstoffzellen-Prototyps „Vision F-Cell“ der Marke FUSO auf der Tokyo Motor Show in Japan und verstärkt damit konsequent seine Aktivitäten im Bereich Wasserstoff. Darüber hinaus werden alle europäischen Werke von Daimler Trucks & Buses bis zum Jahr 2022 CO2-neutral sein. Alle weiteren Werke werden folgen.
Quelle: Daimler AG
Fenstertausch in unter 20 Minuten
Ob mutwillige Zerstörung, Unfallfolge oder Abnutzung:
Beschädigte Scheiben in Schienenfahrzeugen und Bussen
beeinträchtigen die Optik und müssen, auch aus Sicherheitsgründen, schnell getauscht werden. Für den Verkehrsbetreiber ist dies doppelt teuer, denn zu den Materialkosten kommen oft lange Werkstattaufenthalte und damit Nutzungsausfälle der Fahrzeuge hinzu. Hier bieten die schnellwechselfähigen Fenster der Kasseler HÜBNER-Gruppe eine Alternative: Sie lassen sich in weniger als 20 Minuten ersetzen – von nur einer Person.
Das Besondere: Die Fensterscheibe wird nicht wie bei herkömmlichen Systemen hineingeklebt, sondern hineingeklemmt. Möglich macht dies ein spezieller Einfassrahmen aus Gummi. In diesen Rahmen wird die Scheibe eingesetzt und mithilfe eines Klemmprofils in wenigen Minuten dauerhaft fixiert. Beim Austausch geklebter Systeme dagegen muss zunächst aufwändig die defekte Scheibe herausgeschnitten, der alte Kleber entfernt und anschließend die neue Scheibe zertifizierungsgerecht nach DIN 6701-2 verklebt werden.
Mit den schnellwechselfähigen Fenstersystemen lassen sich die Instandhaltungskosten und Stillstandzeiten erheblich reduzieren. Nach entsprechender Schulung kann ein einzelner Instandhaltungsmitarbeiter den Austausch durchführen, und das komplett von außen, also ohne Ausbau der Inneneinrichtung. Insgesamt braucht er dafür weniger als 20 Minuten.
Quelle: Hübner-Gruppe
Neue U-Bahnfahrzeuge für Nürnberg
Nürnberg
bekommt für die
U-Bahn-Linie U1
in den nächsten Jahren
34 neue U-Bahn-Züge
. Diese werden aktuell vom
Hersteller, Siemens Mobility
, ausgeliefert und in der U-Bahn-Wagenwerkstatt der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft in Betrieb genommen.
21 U-Bahn-Züge ersetzen 42 Doppeltriebwagen des Typs DT1, die seit den 1975er und 1980er Jahren in Betrieb sind. Diese haben mit einer Laufleistung von bis zu 3,5 Millionen Kilometern das Ende ihrer Lebenszeit erreicht. 13 Fahrzeuge hat die VAG im November 2018 und im März 2019 zusätzlich bestellt. Diese ersetzen zum einen die zwölf U-Bahnen der Baureihe DT2 aus den 1990er Jahren und werden zudem die Flotte deutlich verstärken.
Quelle: VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg
Daimler: Ergebnisse 3. Quartal 2019
Die
Daimler AG
hat heute (24.10.2019) die
Ergebnisse für das dritte Quartal
veröffentlicht, das am 30. September 2019 abgeschlossen wurde. Der Konzernabsatz legte um 6% auf 839.300 (Q3 2018: 794.700) Pkw und Nutzfahrzeuge zu. Der Umsatz stieg um 8% auf 43,3 (Q3 2018: 40,2) Mrd. €. Bereinigt um positive Wechselkurseffekte lag der Umsatz leicht über dem Vorjahresniveau. Der Daimler-Konzern erzielte im dritten Quartal ein EBIT von 2,7 (Q3 2018: 2,5) Mrd. €, ein Plus von 8%.
Das Konzernergebnis stieg im dritten Quartal um 3% auf 1.813 (Q3 2018: 1.761) Mio. €. Das auf die Aktionäre der Daimler AG entfallende Konzernergebnis betrug 1.719 (Q3 2018: 1.689) Mio. €; dies führte zu einem Anstieg des Ergebnisses je Aktie auf 1,61 (Q3 2018: 1,58) €.
Quelle: Daimler AG
Hilfe für Blinde: 110 sprechende Haltestellen in Münster
An 110 Haltestellen in Münster stehen
digitale Abfahrtsanzeigen
, an denen Fahrgäste die aktuellen Abfahrtszeiten ablesen können.
Blinde oder seheingeschränkte Menschen können sich die Abfahrtszeiten auf Knopfdruck vorlesen lassen.
Die Stadtwerke haben die Funktion nun bei allen ausgerüsteten Haltestellen
technisch überarbeitet
, so dass sie zuverlässig funktioniert.
„Wir möchten Barrieren im Busverkehr so gut es geht abbauen. Dazu gehören Klapprampen für mobilitätseingeschränkte Personen genauso wie die Sprachausgabe der Abfahrtszeiten an den Haltestellen. Außerdem helfen unsere Busfahrerinnen und Busfahrer allen Fahrgästen gern weiter“, erklärt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke.
Die sprechenden Haltestellen können jederzeit per Knopfdruck aktiviert werden. Dann liest die Computerstimme den Haltestellennamen, die Fahrtrichtung sowie Liniennummer, Ziel und erwartete Abfahrtszeit der nächsten Busse vor. Mit einem weiteren Knopfdruck lässt sich nun außerdem sofort zur nächsten Linie springen – gerade an den vielgenutzten Haltestellen in der Innenstadt eine praktische Verbesserung.
Quelle: Stadtwerke Münster GmbH