Grenzüberschreitender Verkehr nach Polen: Ausbau der Ostbahn

Aus Sicht der Länder Berlin und Brandenburg, der Woiwodschaft Lubuskie sowie des VBB ist der derzeitige Infrastrukturzustand der bislang nicht elektrifizierten, auf deutscher Seite abschnittsweise noch eingleisigen Strecke Berlin – Kostrzyn – Gorzów Wielkopolski – Krzyż nicht ausreichend, um den künftigen Anforderungen für ein bedarfsgerechtes und zukunftsfähiges Verkehrsangebot gerecht zu werden. Die Strecke soll daher im Zielzustand durchgehend zweigleisig, elektrifiziert, für 160km/h und für 740m lange Güterzüge ausgebaut sein.

Insbesondere durch Industrieansiedlungen in Grünheide bei Berlin und das weitere Wachstum der grenzüberschreitenden Verkehre nach Polen wird die Strecke Berlin – Frankfurt (Oder) – Rzepin – Poznań absehbar an ihre Kapazitätsgrenze stoßen. Der Ausbau der Strecke über Kostrzyn bietet sich daher vor allem für den Güterverkehr als Alternative ohne weite Umwege an. Zugleich kann auch die Region von einem schnelleren und stabileren Regionalverkehrsangebot profitieren.

Die Strecke ist derzeit als „ABS Berlin – Müncheberg – Grenze D/PL“ im „potentiellen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplan (BVWP) enthalten. Die Länder Berlin und Brandenburg, sowie der VBB fordern nun mit dem Positionierungspapier u.a. eine Heraufstufung in den „vordringlichen Bedarf“ des BVWP und damit eine Finanzierung und Umsetzung des Ausbaus durch den Bund. Gemäß eines im Auftrag des VBB erstellten Gutachtens kostet der Ausbau auf den Zielzustand auf deutscher Seite mind. 1,3 Milliarden Euro.

Die Länder können diese Kosten nicht allein aufbringen, finanzielle Mittel des Bundes seien notwendig und auch angebracht im Hinblick auf die nationale und europäische Bedeutung der Strecke, so der VBB.

Aufgrund der langen Vorlaufzeiten für Planung und Umsetzung sind die Länder Berlin und Brandenburg bereits in Vorleistung gegangen und haben aufbauend auf dem o.g. Gutachten beim zuständigen Infrastrukturbetreiber DB InfraGO erste Planungen beauftragt (sogenannte Leistungsphasen 0/1 nach HOAI).

Zudem soll das Angebot der Verkehrsnachfrage folgend auch kurzfristig mit den beschränkten Möglichkeiten der bestehenden Infrastruktur weiter ausgebaut werden: Ab Dezember 2024 werden neu zwei Züge pro Stunde zwischen Berlin und Müncheberg (Mark) verkehren. Für diese Taktverdichtung werden sukzessive neue batterieelektrische Fahrzeuge (BEMU) vom Typ Siemens Mireo zum Einsatz kommen. Die Züge zwischen Berlin und Kostrzyn sollen zudem durchgehend in Doppeltraktion fahren. Mit beiden Maßnahmen wird das Angebot deutlich ausgebaut und stabilisiert.

Das unterzeichnete Positionspapier kann in polnischer und deutscher Sprache hier eingesehen werden.

go.Rheinland fördert drei ÖPNV-Maßnahmen mit mehr als zwei Millionen Euro

Auf der vom Aachener Verkehrsverbund (AVV), dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und go.Rheinland in Köln ausgerichteten Mobilitätsakademie übergab go.Rheinland-Geschäftsführer Michael Vogel drei Förderbescheide für ÖPNV-Maßnahmen. Für die Stadt Bad Honnef nahm David Wagner aus dem Tiefbauamt den Förderscheck über 316.100 Euro in Empfang. Mit dem Fördergeld und einem Eigenanteil von 89.400 Euro aus dem städtischen Haushalt wird die zentrale Bushaltestelle Himberg im Stadtteil Aegidienberg barrierefrei ausgebaut und eine Mobilstation errichtet.

Jörn Schwarze, Vorstand Technik der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) freute sich über einen Förderbescheid in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Damit wird die KVB 24 P+R-Anlagen mit insgesamt 4970 Stellplatzdetektoren ausstatten. Durch die Bodensensoren kann zukünftig die Auslastung der Parkplätze besser erfasst und verarbeitet werden. Die KVB steuert aus eigenen Finanzmitteln 167.000 Euro bei. 

Der dritte Förderbescheid ging an die Stadt Pulheim. Drei Haltestellen werden unter anderem durch den Bau von 36 Fahrradboxen zu einer Mobilstation erweitert. An fünf weiteren Haltestellen werden überdachte Fahrradabstellanlagen errichtet. Den Förderbescheid nahmen Mobilitätsmanager Thomas Bette und Abteilungsleiter ÖPNV David Gerhards von der Stadt Pulheim entgegen. Die Fördersumme beläuft sich auf knapp 400.000 Euro. Die Stadt beteiligt sich mit weiteren 44.300 Euro an der Maßnahme.

Michael Vogel, Geschäftsführer von go.Rheinland, betont: „Wir freuen uns, dass wir auf der Mobilitätsakademie die Förderbescheide für so wichtige Projekte überreichen konnten. Wir sind dabei nicht nur Förderbehörde, sondern unterstützen die Verkehrsunternehmen und Kommunen, die sich für die Stärkung vernetzter Mobilität auf den Weg gemacht haben und noch machen wollen, intensiv.“

Camila de Oliveira neue Geschäftsführerin von HanseCom in Portugal

HanseCom hat Camila de Oliveira zur Geschäftsführerin seiner portugiesischen Tochtergesellschaft (HC IB) in Lissabon ernannt. Gemeinsam mit ihren Geschäftsführungskollegen Rodrigo Machado und Sebastian Neil Hölken wird sie den erfolgreichen Wachstumskurs des Standorts weiter stärken.
In ihrer Rolle als neue Geschäftsführerin von HanseCom verantwortet de Oliveira ab dem 1. Oktober bei HanseCom in Lissabon die Aufgabenbereiche Personal, Vertrieb und Marketing. Sie wird in ihrer neuen Funktion den portugiesischen Entwicklungsstandort weiter ausbauen sowie die Marketing- und Vertriebsaktionen der Niederlassung leiten. Quelle: HanseCom

ZF ändert Prognose für Geschäftszahlen 2024

Vor allem der beschleunigte signifikante Marktrückgang und damit verbundene stark rückläufige Kundenabrufe führen zu einer Anpassung der Jahresprognose von ZF. Darüber hinaus wurde eine Neubewertung von Risiken im Geschäft mit Antriebstechnologien vorgenommen, die eine geringere Ergebniserwartung mit sich bringt.
Die getroffenen Sparmaßnahmen aus den Performance-Programmen greifen, und deutliche Effekte können realisiert werden, jedoch ist die absehbare Belastung aus den Markt- und Umsatzrückgängen deutlich höher als bisher angenommen.
Auf Basis der beschriebenen Entwicklungen passt ZF seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024 wie folgt an:

• Den Konzernumsatz erwartet ZF nun zwischen 40 und 42 Mrd. Euro (bisher: 42,5 bis 43,5 Mrd. Euro).

• Die bereinigte EBIT-Marge wird zwischen 3 und 4 Prozent erwartet (bisher: 4,9 bis 5,4 Prozent).

• Der bereinigte Free Cash Flow wird auf größer 100 Mio. Euro geschätzt (bisher: größer 800 Mio. Euro).

Quelle: ZF

Gezielte politische Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel in der Eisenbahnbranche

Mehr Mobilität auf der Schiene setzt mehr Beschäftigte im Bahnsektor voraus. Darüber waren sich die Vertreter aus Politik, Gewerkschaften und Eisenbahnbranche anlässlich des Dialog Forums des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. und des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) e.V. einig.

„Die Branche schafft vielseitige, oft lokal verankerte, zukunftssichere Arbeitsplätze sowie industrielle Wertschöpfung und Innovation in ganz Europa. Doch eine Verkehrswende wird nur mit qualifiziertem Personal gelingen. Digitale Technologien können dabei unterstützen, die Auswirkungen des demografischen Wandels abzufedern und die Berufe in der Branche noch attraktiver zu gestalten.“, sagte VDB-Geschäftsführer Axel Schuppe.

Die Anstrengungen der Branche, um geeigneten Nachwuchs und Fachkräfte in Deutschland, Europa und weltweit zu finden, sind immens: „In einer Zeit des raschen Wandels und des steigenden Fachkräftemangels ist es entscheidend, Beschäftigte zu gewinnen und zu halten, um die Zukunft des Schienensektors zu sichern“, sagte VDV-Geschäftsführerin Ulla Kempf. Mit einem Durchschnittsalter von 45,8 Jahren bei den Mitarbeitenden im Fahrbetrieb, einem Anteil weiblicher Mitarbeiterinnen von 18 Prozent in der Bahnindustrie in Deutschland und dem Renteneintritt von knapp 50 Prozent der Beschäftigten im operativen Betrieb bis 2030 zeigt sich deutlich, dass der Bedarf an talentiertem Nachwuchs sowie Fach- und Arbeitskräften weiterwächst.

Vor diesem Hintergrund fordern der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) e.V. und der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. in einer gemeinsamen Erklärung gezielte politische Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel in der Eisenbahnbranche:

1) Bahnspezifische (Aus-)Bildungsangebote gewährleisten

2) Gezielte Weiterbildungs- und Umschulungsprogramme anbieten

3) Schnellere Integration ausländischer Fachkräfte ermöglichen

4) Sichtbarkeit der Bahnbranche unterstützen

Quelle: VDB, VDV

BSN begrüßt Einigung beim Deutschland-Ticket-Preis

Am Montag haben die Verkehrsminister von Bund und Ländern über den künftigen Preis für das Deutschlandticket beraten. Beschlossen wurde, den Preis für das Deutschland-Ticket von derzeit 49 Euro pro Monat auf 58 Euro pro Monat anzuheben. Der neue Preis soll ab dem 01.01.2025 gelten.

Der Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN) als Vertreter der Leistungserbringer für den schienengebundenen Personennahverkehr (SPNV) sieht keine Alternative zur Erhöhung des Deutschland-Ticket-Preises. „Das wichtigste Kriterium für den Erfolg des bundesweit einheitlichen ÖPNV-Tickets ist, neben einem guten Verkehrsangebot, die Verlässlichkeit. Verlässlichkeit für die Kunden, aber auch für die Leistungserbringer, also die Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen“, erklärt Thomas Prechtl, Präsident des BSN.

Er ergänzt: „Mit der Erhöhung auf 58 Euro pro Monat bleibt der Nahverkehr für Reisende preislich noch attraktiv. Zugleich war eine Anhebung jedoch unausweichlich. Die Kosten, um Verkehrsleistungen zu erbringen, sind in den vergangenen Monaten enorm gestiegen. Gerade deshalb sind Bund und Länder gefordert, sich nicht nur durch die Erhöhung des Ticketpreises und den Ausgleichszahlungen finanziell zu beteiligen. Sie müssen auch die Verkehrsangebote finanzieren und ausbauen.“

„Wer die Verkehrswende ernst nehmen will, muss für Stabilität sorgen“

Eine einseitige Belastung der Kunden darf es deshalb nicht geben, fordert Prechtl. „Wer die Verkehrswende ernst nehmen will, muss für Stabilität beim Deutschland-Ticket sorgen. Und das geht nur, wenn Bund und Länder sich endlich zu einer langfristigen Finanzierung des Angebots bekennen. Das Deutschland-Ticket trägt sich finanziell nicht selbst. Deshalb wären ohne die jetzigen Tarifanpassungen noch höhere Zuschüsse als bislang nötig, um die Einnahmeseite der ÖPNV-Finanzierung zu stabilisieren.“ Ständige Tarifpreis-Diskussionen würden auf Kundenseite darüber hinaus für Verunsicherung sorgen. Diese gelte es unter allen Umständen zu verhindern, so der BSN-Präsident abschließend.

Škoda präsentiert preisgekrönte Straßenbahn für Bonn auf der InnoTrans

Mit 28 neuen Škoda ForCity Smart Bonn sollen die Fahrgäste in Bonn bald einen deutlichen Komfortgewinn im öffentlichen Nahverkehr genießen. Den neuen Fahrzeugtyp stellten Vertreter der Škoda Gruppe und des Kunden SWB Bus und Bahn Bonn am Dienstag im Rahmen der InnoTrans in Berlin vor. Die neue Straßenbahn ist auf die Bedürfnisse der historischen Stadt und auf moderne Verkehrs-, Sicherheits- und Umweltstandards abgestimmt. Darüber hinaus wurde das Design der Straßenbahn mit dem renommierten internationalen Red Dot Award 2024 ausgezeichnet.

„Wir sind seit über 25 Jahren in der Straßenbahnbranche tätig und treiben mit jedem neuen Projekt die Technologie und das Design voran. Die Straßenbahnen für Bonn sind ein gutes Beispiel dafür und bestätigen unsere starke Position auf dem deutschen Markt. Mehr als 220 unserer Straßenbahnen werden bald in Deutschland in 10 Städten in allen Bundesländern unterwegs sein. Wir sind bereits heute die Nummer eins auf dem deutschen Markt für Schmalspurstraßenbahnen und ich bin überzeugt, dass wir unsere Position weiter ausbauen werden“, sagt Petr Novotný, Vorstandsvorsitzender der Škoda Gruppe.

„Škoda-Straßenbahnen zeichnen sich durch ihre Anpassungsfähigkeit an die Umwelt, den Komfort und die Sicherheit für die Fahrgäste sowie durch ihr Design aus. Die Straßenbahn Škoda ForCity Smart Bonn, die mit dem Red Dot Design Award 2024 ausgezeichnet wurde, ist ein schönes Beispiel dafür, wie diese Qualitäten in einem Fahrzeug vereint werden können. Ich freue mich, dass sie die Škoda-Straßenbahnen zu einem organischen Bestandteil einer weiteren deutschen Stadt machen und dazu beitragen werden, die Verkehrsqualität dort zu verbessern. Derzeit stehen bereits drei Straßenbahnen in Bonn und 14 weitere befinden sich in verschiedenen Stadien der Montage an unserem Standort in Pilsen. Im September werden wir dann die Karosseriestrukturen für alle 28 Fahrzeuge fertigstellen können“, sagt Jan Harder, Präsident Region West und Nord der Škoda Gruppe.

„Der öffentliche Nahverkehr ist das Rückgrat für den Übergang zu einer nachhaltigen Mobilität in Deutschland. Wir müssen den Menschen echte Alternativen zum Auto bieten. Die Škoda-Straßenbahnen haben dank ihres attraktiven Designs, der modernen Ausstattung und der neuesten Technik das Potenzial, mehr Menschen für den öffentlichen Verkehr zu begeistern. Da sie zudem mit Ökostrom betrieben werden, tragen sie wesentlich dazu bei, dass die Stadt Bonn ihr Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden, erreicht“, so Anja Wenmakers, Geschäftsführerin von SWB Bus und Bahn.

Die neuen Straßenbahnen Škoda ForCity Smart 41T für Bonn haben vollmotorisierte Drehgestelle (100% Haftung), was eine hohe Zuverlässigkeit der Fahrzeuge garantiert. Geringerer Verschleiß an den Rädern und eine längere Lebensdauer der Infrastruktur werden durch die drehbaren Drehgestelle gewährleistet. Das Design der Straßenbahn ist zeitlos und passt sich dem Charakter der Stadt an. Das Design selbst berücksichtigt die Anforderungen an die Funktionalität der Fahrzeuge und trägt wesentlich zur Verbesserung der Sicherheit von Fahrern, Fußgängern und Fahrgästen bei und vereinfacht nicht zuletzt die Wartung der einzelnen Straßenbahnen. Bei der Gestaltung des Fahrerhauses arbeiteten die Designer und Ingenieure direkt mit den Bonner Fahrern zusammen.

Designteam der Škoda Gruppe hat für diese Straßenbahn den renommierten Red Dot Award gewonnen. Die SWB Bus und Bahn, der Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs in Bonn, hat insgesamt 28 Straßenbahnen bei der Škoda Gruppe bestellt. Jede der Straßenbahnen ist 30 Meter lang, hat eine Kapazität von 180 Fahrgästen, davon 60 Sitzplätze, und jedes Fahrzeug Jedes Fahrzeug verfügt über zwei Multifunktionsabteile, die von Eltern mit Kinderwagen, orthopädischen Rollstuhlfahrern und Fahrradfahrern genutzt werden können.

Robel übergibt 1. Hybrid-Gleiskraftwagen an Stadtwerke München

Begleitet von traditioneller Blasmusik übergab Wolfgang R. Fally, Geschäftsführer der Robel Bahnbaumaschinen GmbH, am 25. September auf der InnoTrans den weltweit ersten Robel Hybrid-Gleiskraftwagen an Oliver Glaser, Leiter Geschäftsbereich Schiene der Stadtwerke München (SWM) und Mitglied der Geschäftsführung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sowie Christian Schallenkammer, Projektleiter Schienenfahrzeugbeschaffung bei den SWM. Eine Messeneuheit aus Freilassing für die bayerische Landeshauptstadt, eine Abordnung der Robel Werkskapelle und großes Publikumsinteresse sorgten kurzfristig für Oktoberfeststimmung am InnoTrans Außengelände.

Mit insgesamt zehn neuen Zweirichtungsfahrzeugen der Serie RORUNNER E³ stellen die SWM ihren Fuhrpark für die Instandhaltung der U-Bahn auf weitgehend elektrischen, abgasfreien und geräuscharmen Betrieb um. Neue Technologie steckt u.a. in der hybriden Antriebslösung: Die Fahrt zur und von der Baustelle erfolgt elektrisch über Stromschiene, ein Akku liefert die Energie für mehr als drei Stunden Arbeit im Tunnel sowie Kranbetrieb, der Dieselgenerator ist nur noch als Backup vorgesehen.

Wolfgang R. Fally: „Wir sind sehr stolz auf dieses Fahrzeug – das Ergebnis unserer langjährigen Zusammenarbeit mit den Stadtwerken. Gemeinsam ist es uns gelungen, für bestehende und zukünftige Anforderungen technologische Lösungen zu finden und in eine auch optisch sehr ansprechende Form zu bringen. Was aber wirklich zählt ist der reibungslose und zugleich menschen- und umweltfreundliche Betrieb der RORUNNER in München.“

Christian Schallenkammer: „Unsere Vorgaben an die Antriebstechnik waren zum Zeitpunkt der Bestellung für damalige Verhältnisse noch durchaus gewagt. Heute können wir gemeinsam mit Robel ein Fahrzeugkonzept präsentieren und nehmen als SWM/MVG damit eine Vorreiterrolle in Deutschland ein. Mit zehn neuen Fahrzeugen gelingt uns ein Generationswechsel im Fuhrpark der Betriebsfahrzeuge für die U-Bahn.“

Die Werkskapelle. (Foto: Robel)

Rolls-Royce und Alpha Trains unterzeichnen Absichtserklärung für bis zu 1.000 Revisionen von Bahnantriebssystemen

Rolls-Royce und die Schienenfahrzeuge-Leasing-Gesellschaft Alpha Trains planen den Abschluss eines Rahmenvertrags für bis zu 1.000 Revisionen an den mtu-Antriebssystemen der Dieseltriebwagen-Flotte von Alpha Trains, die aus den Fahrzeug-Baureihen Talent, Desiro und Lint besteht. Die entsprechende Absichtserklärung wurde auf der Innotrans von beiden Untrnehmen unterzeichnet. 

Wesentliche Ziele der Vereinbarung sind, die Prozesse der Revisionen ganz auf Alpha Trains und seine Kunden hin abzustimmen und Ersatzlösungen bei möglichen Obsoleszenzfällen zu entwickeln, das heißt, Komponenten zu ersetzen, bevor sie veraltet sind und ihre Lieferfähigkeit aufrecht zu erhalten. Die Division Power Systems von Rolls-Royce prüft zudem eingehend die Einführung der EU-Instandhaltungszertifizierung ECM 2 und 4. Mit dem Vertrag soll zukünftig gewährleistet werden, dass die mtu-Unterflurantriebssysteme über die verbleibende Lebensdauer der Dieseltriebzüge von Alpha Trains sowohl technisch als auch wirtschaftlich optimal instandgehalten werden.

Alpha Trains besitzt 173 Dieseltriebzüge, die mit 369 mtu PowerPacks ausgestattet sind – darunter Fahrzeuge der Baureihen VT 643 (Talent), VT 642 (Desiro) sowie VT 648 (Coradia Lint41) und VT 622 (LINT54). Jörg Hagemeyer, Engineering Director des Geschäftsbereichs Passenger bei der Alpha Trains Europa GmbH, kommentierte: „Mit der langfristigen Partnerschaft und dem Abschluss dieses Rahmenvertrages zwischen Rolls-Royce und Alpha Trains bieten wir unseren Kunden und Betreibern unserer Züge ein Rund-um-Sorglos-Paket: Wir steigern die Attraktivität der Alpha-Trains-Dieseltriebwagen-Flotte und maximieren die Verfügbarkeit der Antriebssysteme.“

Nachhaltig und effizient: Neuer Lebenszyklus für Bahnantriebe

Unter Reman (von Remanufacturing) versteht man die industrielle Grunderneuerung von Hauptkomponenten und Motoren. Die PowerPacks werden in standardisierten Prozessen komplett zerlegt, gereinigt, geprüft, aufgearbeitet und mit Reman-Komponenten oder Neuteilen wieder zusammengebaut. Dabei werden automatisch Produktverbesserungen berücksichtigt. Auch die Umwelt profitiert von den Lösungen: Produkte, die am Ende ihrer Lebensdauer stehen, werden nicht einfach entsorgt, sondern von Grund auf erneuert. Dieser Prozess minimiert den Bedarf an Rohstoffen und Energie. Die PowerPacks gelangen anschließend neuwertig zu den Kunden und stehen für einen weiteren Betriebszyklus von rund 18.000 Stunden zur Verfügung. 

InnoTrans 2024 in Berlin

Auf der InnoTrans vom 24. bis 27. September wird das Berliner Messegelände zur globalen Plattform für Innovationen im Schienenverkehr und der Mobilität. In diesem Jahr präsentieren über 2.900 Aussteller aus 59 Ländern auf 200.000 Quadratmetern in 42 Hallen sowie auf dem Outdoor Display und dem Bus Display ihre neuesten Produkte und Innovationen.

Frei- und Gleisgelände zeigt über 110 Fahrzeuge

Das Herzstück der InnoTrans ist das Frei- und Gleisgelände, auf dem über 110 Fahrzeuge für den Personen- und Güterverkehr ausgestellt werden. Auf 3.500 Metern laufender Gleise reihen sich die Exponate aneinander: von Hochgeschwindigkeits- und Regionalzügen über Straßenbahnen bis zu Hybridlokomotiven und Gleisfahrzeugen. Hier können Fachbesuchende die Technik in direkter Anbindung an die Messehallen live erleben.

Unter den Ausstellern ist Siemens Mobility mit insgesamt fünf Fahrzeugen vertreten, darunter der Hochgeschwindigkeitszug Velaro für Ägypten (Outdoor Display T7/40). Dieser Zug wurde speziell für extreme Wetterbedingungen entwickelt und kombiniert wüstentaugliche Elemente mit höchstem Fahrgastkomfort. Ein weiteres Highlight ist der Regionalzug Mireo Smart (T6/40), der auf die sich wandelnde Verkehrslandschaft und die steigende Nachfrage nach Schienenmobilität ausgelegt ist.

Alstom zeigt den Coradia Max™ Regionalzug für die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG), der eine Kombination aus Ein- und Doppelstockarchitektur bietet. Zudem präsentiert Alstom die Flexity™ Straßenbahn für die BVG, Berlin (T5/40), die längste Straßenbahn Berlins, die sich durch ihre Geräumigkeit, Nachhaltigkeit und innovative Sicherheitssysteme wie das ODAS-System auszeichnet.

Stadler präsentiert dieses Jahr acht Fahrzeugkonzepte. Zum ersten Mal stellt das Unternehmen der Öffentlichkeit den RS ZERO auf der InnoTrans vor (T9/40). Der RS ZERO ermöglicht den CO2-emissionsfreien Betrieb auf Nebenstrecken durch Wasserstoff- oder Batterie-Antrieb. Mit dem CITYLINK für die Saarbahn zeigt das Unternehmen eine Mobilitätslösung für den Stadtverkehr, die gleichzeitig eine Eisenbahn und Straßenbahn ist. Der Tram-Train vernetzt Stadt und Umland umstiegsfrei (T9/45).

Weitere Exponate auf dem Gleisgelände sind der Hochgeschwindigkeitszug ETR1000 von Hitachi Rail (T1/40), der mit verschiedenen Stromversorgungssystemen in Europa kompatibel ist. CRRC ist mit dem Regionalzug CINOVA vertreten, der besonders energieeffizient ist (T2/40). Hyundai Rotem präsentiert seine neue Wasserstoff-Brennstoffzellen-Straßenbahn (T2/19). Die Hydrogen Fuel Cell Tram zeichnet sich durch leisen Betrieb, hohe Energieeffizienz und schnelle Betankung aus.

Vossloh Rolling Stock ist mit einem Demonstrator der wasserstoffbetriebenen Hybrid-Lokomotive für den Güterverkehr Modula BFC (T2/34) vor Ort. Als flexible, nachhaltige Transportlösung kombiniert die Modula Plattform unterschiedliche Antriebsvarianten für einen effizienten Güterverkehr auf verschiedenen Strecken.

Zu den Neuheiten von Tatravagónka a.s. zählt der 6-achsige Intermodalwagen Sdggmrss mit zwei integrierten Körben, die vor allem für den Transport und Be- und Entladen von nicht kranbaren Sattelanhängern bis zu einem Höchstgewicht von 40 Tonnen ausgelegt sind (T4/60).

Die DB Bahnbaugruppe und DB Engineering & Consulting stellen die 360 Grad Multisensorplattform (MSP) vor, die einen wesentlichen Beitrag leistet, um die Digitalisierung der Bahninfrastruktur umzusetzen (T11/40). Die MSP vereint verschiedene Sensoren und Messtechniken in einem Gleisfahrzeug: Das Mobile Mapping System, bestehend aus GNSS und Laserscanner, liefert eine 3D-Erfassung der Oberfläche, die Panoramakamera erfasst ein 360° Bild der Umgebung und einen zusätzlichen Blick unter die Schiene ermöglicht der optionale Georadar. Die 360° MSP ist ein Kooperationsprojekt der DB Bahnbau Gruppe und DB Engineering & Consulting (DB E&C).

Rund 220 Weltpremieren auf der InnoTrans

Rund 220 Weltpremieren präsentieren Aussteller auf der 14. Leitmesse für Verkehrstechnik in den fünf Messesegmenten Railway Technology, Railway Infrastructure, Public Transport, Interiors und Tunnel Construction. Die Produkte und Services reichen von der Batterie-Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lokomotive, über barrierefreies Einsteigen im Fernverkehr sowie Lösungen für die Zug-Boden-Kommunikation über MCX bis zum KI-gestützten Algorithmus für Fahrpläne und zur Anti-Graffiti-Folie für Glas.

World Innovation Guide und World Innovation Tours

Einen Überblick über die eingereichten Weltneuheiten der Aussteller bietet die InnoTrans Webseite auf https://www.innotrans.de/de/presse/neuheiten/. Die kurzen Beschreibungen der eingereichten Produkte und Services werden laufend aktualisiert. Die Zusammenfassung aller Beitrag erscheint als PDF am 16. September.

Weltpremieren sind auf den Messeständen der Aussteller, den Hallenplänen, in der InnoTrans App und bei der Online-Plattform InnoTrans Plus mit dem World Innovation Button gekennzeichnet.

Auf der InnoTrans können sich Interessierte den World Innovation Tours anschließen. Die geführten Rundgänge machen bei Ausstellern halt, die auf der InnoTrans Weltpremieren vorstellen. Alle Rundgänge sind kostenfrei, dauern etwa 90 Minuten und finden mehrmals täglich auf Deutsch und Englisch statt. Anmeldungen sind per E-Mail an innotrans@spree-pr.com und während der Messe täglich ab 9 Uhr am Counter in der Business Lounge im Marshall-Haus möglich.

Quelle: InnoTrans