Deutschlandticket kostet 58 Euro ab 2025

Das Deutschlandticket soll vom kommenden Jahr an 58 Euro pro Monat kosten. Die Verkehrsminister der Länder verständigten sich auf eine Erhöhung um 9 Euro. Die Erhöhung soll ab dem 1. Januar 2025 gelten.

„Die Einigung auf der Sonder-Verkehrsministerkonferenz zeigt, dass die Länder am Erfolgsmodell Deutschlandticket festhalten und weiterentwickeln wollen“, sagte der Grünen-Politiker und derzeit Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz. „Mit diesem Preis schaffen wir es, das Ticket weiter attraktiv zu halten und die Finanzierung auf solidere Füße zu stellen.“

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wertet die Entscheidung der Landesverkehrsminister als insgesamt positives Ergebnis für Kunden und Branche:

VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Der heutige Beschluss der Verkehrsminister der Länder ist aus unserer Sicht ein kluger, mutiger und notwendiger Schritt. Die Erhöhung des Preises des Deutschland-Tickets um neun Euro zum 1. Januar 2025 ist aus wirtschaftlicher Sicht für Verkehrsunternehmen, Verbünde und Kommunen zwingend. Für das nächste Jahr ist das Deutschland-Ticket damit finanziell gesichert. Das Ticket bleibt für die Kunden auch mit dem neuen Preis hochattraktiv und ermöglicht es uns, dies weiter erfolgreich am Markt zu etablieren. Jetzt muss der Bund die notwendigen gesetzlichen Voraussetzungen schaffen, um das Deutschland-Ticket dauerhaft zu sichern. Dazu muss er das Regionalisierungsgesetz schnell anpassen und so seine Mitfinanzierung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro jährlich und dynamisiert sowie die Überjährigkeit der Mittel gewährleisten. Vor allem aber bleibt die dauerhafte Finanzierung eines hochwertigen ÖPNV-Angebots die von Bund, Ländern, Kommunen und Branche gemeinsam zu lösende Aufgabe. “

Quellen: Quelle: Pressekonferenz zur Sonder-Verkehrsministerkonferenz am 23. 9.2024 und Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

InnoTrans: Starke Industrie für starken Schienenverkehr

Anlässlich der InnoTrans 2024 haben Dr. Gunther Kegel, Präsident ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie, sowie Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner, DVF-Präsidiumsvorsitzender, in einer gemeinsamen Erklärung passende Rahmenbedingungen gefordert, damit die Bahn- und Elektroindustrie ihre Innovationskraft besser entfalten können.

Dr. Gunther Kegel: „Digitalisierung, Automatisierung und Elektrifizierung sind unverzichtbare Bausteine, um den wachsenden Anforderungen an Personen- und Güterverkehr gerecht werden zu können. Das zeigt die InnoTrans. Um eine höhere Kapazität und eine optimale Auslastung des Schienennetzes erreichen zu können, muss die Digitalisierung der Schieneninfrastruktur sowie die der Bestandsfahrzeuge systematisch im Gleichklang koordiniert werden. Mit Blick auf unsere ambitionierten Klimaschutzziele müssen wir außerdem die Elektrifizierung von Bahnstrecken weiter vorantreiben. Nur dadurch können wir den Einsatz umweltfreundlicher Antriebstechnologien sicherstellen und den Schienenverkehr noch effizienter und nachhaltiger gestalten. Ziel muss ein interoperables europäisches Eisenbahnnetz mit schnellen Verbindungen für Menschen und Güter sein.”

Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner: „Auf der InnoTrans erleben wir hautnah die Mobilität von morgen und in welchen Regionen der Welt diese schon Realität ist. In Deutschland arbeiten Bahnindustrie und Elektroindustrie gemeinsam an innovativen Angeboten für kundenfreundliche, nachhaltige und hochwertige Fahrzeuge und Schienensysteme. Allerdings sollten europäische und deutsche politische Entscheidungsträger sowie die Genehmigungsbehörden ein zeitgemäßes Umfeld schaffen, das die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie stärkt. Noch immer dauern Genehmigungs- und Zulassungsverfahren zu lange und bremsen damit den Markteintritt von Innovationen. Zudem müssen die europäische Harmonisierung im Schienensektor schneller vorankommen und die hohen bürokratischen Hürden massiv abgebaut werden.”

Quelle: Deutsches Verkehrsforum

Tag der Schiene eröffnet

Das ganze Wochenende über wird in Deutschland mit offenen Werkstätten, Bahnhofsfesten, Konzerten, Lesungen und vielem mehr die Eisenbahn gefeiert. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer und der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, haben am ersten Tag, dem 20.9.2024, auf einer vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ausgerichteten Auftaktveranstaltung im nordrhein-westfälischen Mettmann den diesjährigen Tag der Schiene eröffnet. Sie gaben damit auch gleichzeitig den Startschuss für bundesweit mehr als 300 Veranstaltungen. Besucher können bis Sonntag die Bahnbranche und die faszinierende Vielfalt der Eisenbahnen in Deutschland erleben. Das Fest-Wochenende wird auch in diesem Jahr wieder von der Allianz pro Schiene koordiniert.
Während der Tag der Schiene bereits zum dritten Mal stattfindet und sich längst als feste Branchenveranstaltung etabliert hat, ist die Auftaktveranstaltung in dem Bundesland, das aktuell den Vorsitz in der Verkehrsministerkonferenz hat, eine Premiere. Im Fokus dieses Auftakts standen aktuelle Bahnthemen, die Politik, Branche und nicht zuletzt die Menschen bewegen. Dazu haben sich zahlreiche Akteure zur Diskussion und zum Austausch der aktuellen Themen zusammengefunden. Die moderierte Gesprächsrunde befasste sich unter anderem mit den Herausforderungen durch Fachpersonalmangel und Infrastrukturausbau, dem Deutschland-Ticket und der Finanzierung des Bahnsektors. Die Talkgäste zeigten auch die Chancen und die Vielfalt dieser wachsenden Branche auf und warben gleichzeitig für eine positive öffentliche Aufmerksamkeit für die Bahnbranche.
Zu den prominenten Experten der Podiumsgespräche gehörten neben Minister Oliver Krischer und Dirk Flege auch VRR-Vorstand Oliver Wittke sowie Ulla Kempf, Geschäftsführerin Eisenbahnverkehr des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen und Heinrich Brüggemann, Projektleiter „Arbeitgeber im Fokus“, MUNV, Fokus Bahn NRW.

Quelle: Allianz pro Schiene

6 % mehr Fahrgäste im 1. Halbjahr 2024

Im 1. Halbjahr 2024 waren in Deutschland rund 6 % mehr Fahrgäste im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs als im Vorjahreszeitraum. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, dürfte unter anderem das am 1. Mai 2023 eingeführte Deutschlandticket zum Anstieg des Fahrgastaufkommens auf rund 5,6 Milliarden Fahrgäste beigetragen haben.
Im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), der 99 % des Linienverkehrs ausmacht, wuchs das Fahrgastaufkommen im 1. Halbjahr 2024 ebenfalls um 6 %. Dabei stieg die Zahl der Fahrgäste im Eisenbahnnahverkehr um 12 % auf über 1,3 Milliarden. Dagegen nahm die Fahrgastzahl im Nahverkehr mit Straßenbahnen lediglich um 7 % auf über 1,9 Milliarden zu.
Die derzeit gemeldeten Daten für den Nahverkehr mit Bussen weisen für das 1. Halbjahr 2024 einen Anstieg von 4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 2,5 Milliarden Fahrgäste aus. Allerdings bilden diese Zahlen möglicherweise den tatsächlichen Zuwachs nicht vollständig ab, da Busse vergleichsweise selten mit automatischen Fahrgastzählsysteme (AFZS) ausgestattet sind, die besonders zuverlässige Angaben liefern. Wie experimentelle Analysen zeigen, wiesen Busunternehmen mit solchen Systemen bereits im Jahr 2023 höhere Fahrgastzuwächse auf als die Busunternehmen im ÖPNV insgesamt – bei Eisen- und Straßenbahnunternehmen zeigte sich dieser Effekt dagegen nicht.
Das Fahrgastaufkommen im Linienfernverkehr sank im 1. Halbjahr 2024 um 4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 73 Millionen Fahrgäste. Das lag an der Entwicklung im Eisenbahnfernverkehr: Im 1. Quartal 2024 kam es hier zu streikbedingten Ausfällen, es fuhren 11 % weniger Fahrgäste in Fernzügen als im Vorjahresquartal. Im 2. Quartal 2024 gab es dagegen einen Fahrgastzuwachs von 1 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Im gesamten 1. Halbjahr 2024 verzeichnete der Bahnfernverkehr 69 Millionen Fahrgäste, das waren 5 % weniger als im Vorjahreszeitraum.
Im Linienfernverkehr mit Bussen reisten im 1. Quartal 2024 dagegen 12 % mehr Fahrgäste als im Vorjahresquartal, möglicherweise stiegen Fahrgäste aufgrund der streikbedingten Zugausfälle vermehrt auf Fernbusse um. Darauf deuten auch die Zahlen für das von Bahnstreiks unbeeinflusste 2. Quartal 2024 hin, als 3 % weniger Fahrgäste mit Fernbussen unterwegs waren als im Vorjahresquartal. Im 1. Halbjahr 2024 insgesamt reisten im Linienfernverkehr mit Bussen 5 Millionen Fahrgäste, das waren 4 % mehr als im 1. Halbjahr 2023.

Quelle: Destatis

Österreich ist EU-Spitzenreiter im Schienenverkehr

In keinem anderen EU-Land werden pro Person so viele Kilometer mit Bahn, Bim und U-Bahn gefahren wie in Österreich, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von jetzt veröffentlichten Daten der EU-Kommission zeigt. Mit 2.160 Kilometer pro Person und Jahr werden in der rot-weiß-roten Alpenrepublik doppelt so viele Kilometer auf der Schiene gefahren wie im EU-Schnitt, gleichzeitig wird weniger mit dem Auto gefahren als im EU-Schnitt. Europameister im Schienenverkehr ist aber die Schweiz. Die Mobilitätsorganisation VCÖ betont, dass es in Österreich im Schienenverkehr vor allem bei den Stadt-Umland-Verbindungen und in den Regionen Verbesserungen braucht.  
„Beim Schienenverkehr ist Österreich der EU-Champion. Der neue EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas ist gut beraten, sich beim Thema Bahnverkehr Inputs aus Österreich zu holen”, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Mit 2.160 Kilometern mit Bahn, Bim und U-Bahn pro Einwohnerin bzw. Einwohner liegt Österreich klar vor dem zweitplatzierten Frankreich mit 1.750 Kilometern und dem drittplatzierten Schweden mit 1.440 Kilometern, wie die aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der EU-Kommission zeigt. Hinter Tschechien ist Deutschland mit 1.280 Kilometern fünfter, Italien mit 880 Kilometern nur elfter. Der EU-Schnitt liegt bei 1.060 Kilometern. In Europa liegt nur die Schweiz vor Österreich, mit 2.310 Kilometern pro Kopf und Jahr, die auf der Schiene in der Eidgenossenschaft gefahren werden.
Erfreulich ist auch, dass in Österreich weniger Auto gefahren wird als im EU-Schnitt. Pro Kopf und Jahr wurden in Österreich zuletzt 7.770 Kilometer mit dem Pkw gefahren, der EU-Schnitt liegt bei 9.200 Kilometern, die wenigsten Autokilometer im Verhältnis zur Bevölkerungszahl weist die Insel Malta mit 5.130 auf, die meisten Luxemburg mit 12.290, informiert der VCÖ. “Besser als Österreich liegt beispielsweise die Niederlande, wo dank eines dichten Netzes an Radwegen die Bevölkerung viele Alltagswege mit dem Fahrrad fahren kann. Bei der Verbesserung der Rad-Infrastruktur hat Österreich noch sehr großen Aufholbedarf. Das Potenzial, kürzere Autofahrten auf das Fahrrad zu verlagern, ist in Österreich groß. Vier von zehn Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer”, sieht VCÖ-Experte Michael Schwendinger Bundesländer und die künftige Bundesregierung gefordert, die Infrastruktur für den Radverkehr zu verbessern.

Quelle: VCÖ

VBB: Machbarkeitsstudien zur Reaktivierung beauftragt

Die ersten Machbarkeitsstudien zur Reaktivierung der Strecken Neuruppin West – Neustadt (Dosse), Werneuchen – Wriezen und Fredersdorf (b Berlin) – Rüdersdorf (b Berlin) sowie der Stationen Kiekebusch/Kibuš (b Cottbus/Chóśebuz) und Haida (Oberlausitz) wurden nun vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) beauftragt. Vorausgegangen war ein europaweites Vergabeverfahren.  Die Untersuchungen für die drei Strecken und zwei Stationen beginnen im 3. Quartal 2024 und werden voraussichtlich im 1. Halbjahr 2025 abgeschlossen sein. Die Reaktivierungsuntersuchung von Strecken und Stationen im Land Brandenburg startet jetzt.
Im ersten Arbeitsschritt erfolgt dabei zunächst eine Analyse und Dokumentation des Ist-Zustandes. Es folgen Interviews mit betroffenen Institutionen und Kommunen und eine Aktualisierung der im Jahr 2021 durchgeführten Potenzialuntersuchung.
Ein weiterer Schritt enthält dann die Entwicklung eines zukunftsfähiges Angebots- bzw. Betriebskonzeptes, bevor in einer dritten Phase die dafür erforderliche Infrastruktur abgeleitet und eine Kostenschätzung erstellt wird.
Sofern mehrere Varianten möglich sind, sollen die Vor- und Nachteile sowie die zu erwartenden Kosten je Variante dargestellt und daraufhin eine fachlich fundierte Vorzugsvariante ermittelt werden. Erkenntnisse bereits vorliegender Untersuchungen und Vorstudien werden berücksichtigt und fließen ggf. mit in die Ergebnisfindung ein.
Nach Abschluss der ersten Machbarkeitsstudien sollen dann auch schrittweise die weiteren Strecken und Stationen gemäß den Festlegungen im Landesnahverkehrsplan Brandenburg 2023-betrachtet werden.

Quelle: Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB)

Verkehrsminister Lies übergibt Urkunden an Mobilitätsmanager

Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies überreichte am 19. September 2024 13 weiteren Absolventinnen und Absolventen des Lehrgangs „Kommunales Mobilitätsmanagement“ ihre Teilnahme-Urkunden. „Wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, ist die Mobilitätswende unerlässlich. Und ich stelle immer wieder fest, dass dies auch in weiten Teilen unserer Gesellschaft angekommen ist. Wir als Land können das mit verschiedenen Bausteinen flankieren“, sagte der Minister. Niedersachsen habe sich für mehr Flexibilität bei Tempo-30-Zonen eingesetzt, ein Konzept zum Ausbau des Nahverkehrs auf der Schiene erstellt, Fußverkehrs-Checks auf den Weg gebracht und wolle ein Mobilitätskonzept 2040 erarbeiten. Und mit Blick auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Fest steht aber: Diese Bausteine wirken nur im Zusammenspiel mit den Kommunen. Deshalb bin ich sehr froh, dass es wieder den Lehrgang Kommunales Mobilitätsmanagement gab. Ich freue mich darauf, dass durch die Absolventinnen und Absolventen viele gute Projekte umgesetzt werden.“
Es gehe vor Ort darum, die Menschen für einen Mobilitäts-Mix zu begeistern, so Lies. Dafür sei ein guter ÖPNV unerlässlich, aber es brauche eine Kombination verschiedener Verkehrsangebote. Ziel von Kommunalem Mobilitätsmanagement sei, solche Angebote zu schaffen, etwa moderne Fahrrad-Abstellanlagen. Lies nannte weitere Punkte: Leihfahrräder, Car-Sharing und auch flexible Bedienformen wie Rufbusse und -taxis. Die Absolventinnen und Absolventen kommen von der Gemeinde Bad Essen, der Stadt Braunschweig, der Region Hannover, der Stadt Lüneburg, dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, dem Landkreis Northeim, dem Landkreis Stade, der Stadt Verden, der Gemeinde Westoverledingen, der Stadt Wolfsburg und der Stadt Wunstorf.

Quelle: Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH

Europäische Mobilitätswoche

Die Europäische Mobilitätswoche (EMW) ist eine Kampagne der Europäischen Kommission. Seit 2002 bietet sie Kommunen aus ganz Europa die Möglichkeit, ihren Bürgern die komplette Bandbreite nachhaltiger Mobilität vor Ort näher zu bringen. Jedes Jahr, immer vom 16. bis 22. September, werden im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche innovative Verkehrslösungen ausprobiert oder mit kreativen Ideen für eine nachhaltige Mobilität in den Kommunen geworben: So werden beispielsweise Parkplätze und Straßenraum umgenutzt, neue Fuß- und Radwege eingeweiht, Elektro-Fahrzeuge getestet, Schulwettbewerbe ins Leben gerufen und Aktionen für mehr ⁠Klimaschutz⁠ im Verkehr durchgeführt. Dadurch zeigen Kommunen und ihre Bürger, dass nachhaltige Mobilität möglich ist, Spaß macht und praktisch gelebt werden kann.
Jede Kommune in Deutschland kann mitmachen – ganz gleich welcher Größe. Entscheidend ist nur, sich für nachhaltige Mobilität einsetzen zu wollen. In diesem Jahr können sich auch Unternehmen und Organisationen aus Deutschland für die Europäische Mobilitätswoche registrieren und so zeigen, wie sie sich für nachhaltige Mobilität engagieren.
Die Europäische Mobilitätswoche steht allgemein und dauerhaft unter dem Motto „Mix and Move! – klimafreundlich mobil“. Darüber hinaus legt die EU-Kommission ein jährliches Thema für die EMW fest. Dieses lenkt die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Aspekt nachhaltiger Mobilität und gibt damit zusätzliche Impulse und Inspirationen für die Gestaltung der EMW vor Ort. Das Jahresthema ist jedoch nicht bindend, sondern dient lediglich als Anregung. Dabei kann es auch neue (ungewohnte) Perspektiven und breitere Interpretationsmöglichkeiten zu nachhaltiger Mobilität aufzeigen. Letztendlich liegt es allein bei den Kommunen und Akteuren, mit welchen Aktionen, Veranstaltungen und Maßnahmen sie sich im Rahmen der EMW für nachhaltige Mobilität vor Ort engagieren. Wichtig ist es, mit Spaß und Kreativität viele Menschen zu erreichen, für die Thematik zu sensibilisieren und zum Nachdenken und Mitmachen zu motivieren.

Weitere Informationen und Registrierung

Quelle: Umwelt Bundesamt

Verstärkte Flächenentsiegelung in Österreich wichtig

Jetzt ist die Hilfe für die von den Überschwemmungen betroffenen Menschen und Regionen in Österreich das Allerwichtigste. Künftig braucht es in Österreich den gleichen Schulterschluss für den Schutz der Böden, für verstärkte Entsiegelung und für die raschere Reduktion der Treibhausgas-Emissionen, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ fest. Der VCÖ weist darauf hin, dass in Österreich auf eine Person 330 Quadratmeter versiegelte Fläche kommen, davon 142 Quadratmeter durch Verkehrsflächen. Mit Asphalt versiegelte Böden können kein Wasser aufnehmen, der Niederschlag fließt ab und das Kanalsystem wird dadurch bei Starkregen zusätzlich belastet. Das Entsiegelungspotenzial ist im Verkehrsbereich, insbesondere bei Groß-Parkplätzen, sehr groß und ist verstärkt zu nutzen, so der VCÖ.
„Die große Hilfsbereitschaft bei der Hochwasserkatastrophe ist vorbildlich. Jetzt steht die Hilfe für die betroffenen Menschen im Vordergrund. Diese Zusammenarbeit, diesen Schulterschluss braucht es auch künftig beim Schutz unserer Böden, bei der verstärkten Entsiegelung, damit Böden wieder Wasser aufnehmen können und auch bei der rascheren Reduktion der Treibhausgas-Emissionen“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Mit der Erderhitzung nehmen Häufigkeit und Intensität von extremen Wetterereignissen zu.
Insgesamt sind in Österreich fast 3.000 Quadratkilometer an Fläche versiegelt, allein 43 Prozent davon sind Verkehrsflächen. Pro Einwohnerin bzw. Einwohner sind 142 Quadratmeter Fläche alleine für den Verkehr versiegelt, das ist dreimal so viel wie pro Person als Wohnnutzfläche zur Verfügung steht, verdeutlicht der VCÖ. Entsiegelung ist insbesondere bei größeren Parkplätzen, wie beispielsweise bei Unternehmen, Freizeiteinrichtungen, Ausflugszielen, Supermärkten, Fachmarktzentren oder Einkaufszentren möglich. Allein die Parkplätze und Zufahrtsstraßen der Fachmärkte, Supermärkte und Shopping Center machen gemeinsam eine Fläche von rund 1.560 Hektar aus, das entspricht der Fläche von rund 2.600 Fußballfeldern, macht der VCÖ aufmerksam. Während bei asphaltierten Parkplätzen bei Regen kein einziger Liter Wasser im Boden versickern kann, sind es bei Rasengittersteinen pro Hektar durchschnittlich rund 825 Liter Wasser pro Sekunde. Zudem sind bei Groß-Parkplätzen Bäume im Schwammstadt-Prinzip zu pflanzen. Dabei wird den Bäumen ein großer Wurzelraum gegeben, wo viel Wasser gespeichert werden kann. Zusatznutzen für die Autofahrerinnen und Autofahrer: Werden ausreichend Bäume vorgeschrieben, gibt es an heißen Tagen mehr schattige Parkplätze. „Es braucht für die klimafitte Sanierung von größeren Parkplätzen rasch gesetzliche Vorgaben“, betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger. In Tulln wurde beispielsweise der Nibelungenplatz, der früher ein Parkplatz für mehr als 200 Pkw war, Großteils begrünt und in einen Park umgewandelt. Während vorher 80 Prozent der Fläche versiegelt waren, sind es jetzt nur noch sieben Prozent. Hochgerechnet hat sich die Wasserspeicher-Kapazität des Platzes dadurch mehr als vervierfacht. In Amstetten wiederum wurde der Hauptplatz entsiegelt.
Der VCÖ hat mehr als 240 Fachleute von insgesamt rund 180 Organisationen und Instituten zum Entsiegelungspotenzial im Verkehrsbereich befragt. Das größte Potenzial sehen die Fachleute bei den Parkplätzen, einerseits durch eine Reduktion der Parkplatzflächen und andererseits durch ihre Entsiegelung. Das zweitgrößte Potenzial sehen die Fachleute beim Rückbau überdimensionierter Straßen. Ein Beispiel ist die B83 Kärntner Straße bei Arnoldstein, wo ein eineinhalb Meter breiter Streifen entsiegelt und begrünt wurde.  
Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet ermöglicht wiederum etwas schmälere Fahrbahnen und damit breitere Grünstreifen. „Auch wenn eine um 30 Centimeter schmälere Fahrbahn scheinbar wenig ist, auf einen Kilometer kann so eine zusätzliche versickerungsfähige Grünfläche von 300 Quadratmetern entstehen. Es sind viele kleine Schritte, die in Summe viel bewirken“, erklärt VCÖ-Experte Schwendinger. Auch die Förderung von Entsiegelungsprojekten sehen die Fachleute als wichtige Maßnahme. Das Land Niederösterreich fördert beispielsweise die Entsiegelung mit dem „blau gelben Bodenbonus“. 
Eine zentrale Aufgabe der künftigen Bundesregierung sowie der neun Landesregierungen sieht der VCÖ im Schutz der Böden vor Versiegelung. Wichtig ist eine verkehrssparende Siedlungsentwicklung. Zersiedelung führt zu mehr Bodenverbrauch, auch durch zusätzliche Erschließungsstraßen. Die Stärkung der Ortskerne reduziert umgekehrt den Bodenverbrauch. Österreich hat bereits eines der dichtesten Straßennetze Europas mit insgesamt mehr als 128.000 Kilometer Straßen.
Auch wenn die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs seit dem Jahr 2019 um rund vier Millionen Tonnen reduziert wurden, mit 19,8 Millionen Tonnen verursacht der Verkehr als einziger Sektor in Österreich deutlich höhere Emissionen als im Jahr 1990. Der VCÖ weist darauf hin, dass viele Klimaschutz-Maßnahmen im Verkehr nicht nur die Emissionen, sondern auch die Kosten für die Haushalte und die Gesellschaft reduzieren.

Quelle: VCÖ

eCitaro G ist „Electric Bus Champion 2024“

Der Mercedes-Benz eCitaro G ist der „Electric Bus Champion 2024“. Er war beim Elektrobus-Vergleichstest mit Gelenkbussen, den die Fachzeitschrift Omnibusspiegel im Frühjahr organisiert hatte, als Sieger hervorgegangen.
Mehr als 40 internationale Fachjournalisten und Vertreter von Verkehrsbetrieben hatten Ende April vier Tage lang auf Testfahrten durch die Bonner Außenbezirke sowie in einem Werkstatt-Check den Passagierkomfort, die Handhabung für die Fahrer, die Verarbeitung sowie die Servicefreundlichkeit der teilnehmenden Busse beurteilt. Dabei erhielt der eCitaro G in allen Kategorien die meisten Punkte. Bereits 2023 hatte sich der Mercedes-Benz eCitaro – damals in der Solobus-Version – gegen alle Mitbewerber durchgesetzt und den begehrten Titel erhalten.
Der eCitaro G war als viertüriger Gelenkbus zum Test angetreten, ausgestattet mit sechs Hochvolt-Batteriepaketen mit einer Energiekapazität von zusammen rund 588 kWh, die dem 18,13 langen Niederflurbus eine angemessene Reichweite sichern. Wie jeder eCitaro G verfügte das Testfahrzeug über die fahrdynamische Knickwinkelregelung ATC (Articulation Turntable Controller), die für ein optimales Lenkverhalten, hohe Stabilität und große Wendigkeit sorgt. Ebenfalls an Bord waren beispielsweise das Acustic Vehicle Alerting System (AVAS), der radarbasierte Abbiegeassistent Sideguard Assist und der aktive Bremsassistent Preventive Brake Assist.

Quelle: Daimler Truck