Liebherr wartet HLK-Systeme für Toronto Rocket-U-Bahn-Flotte

Liebherr-Transportation Systems wurde erneut von Alstom mit der Wartung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK) beauftragt, die in den Toronto Rocket U-Bahnen installiert sind. Die Züge werden seit 2008 von der Toronto Transit Commission (TTC) betrieben.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Wartungsarbeiten im vergangenen Jahr umfasst der neue Vertrag die Wartung und Inspektion von weiteren 40 Fahrgastraum-Klimaanlagen zwischen März 2024 und März 2025. Die Einheiten werden von qualifizierten Liebherr-Servicetechnikern bei Liebherr-Canada Ltd. in Burlington (Kanada) vorbeugend gewartet und technisch überprüft. Der kundenspezifische Service für die HLK-Systeme gewährleistet sowohl die maximale Verfügbarkeit der Fahrzeuge als auch einen hohen Komfort für Fahrgäste.
Der Folgeauftrag umfasst umfangreiche Inspektionen, die Reinigung der Systeme, die Überprüfung und den Austausch von Verschleißteilen und Komponenten, die gemäß den Wartungsanweisungen vorbeugend ersetzt werden müssen sowie die Sicherstellung des effizienten und störungsfreien Betriebs der HLK-Einheiten. Das trägt sowohl zu einer längeren Lebensdauer der Produkte bei, als auch zur Senkung der Betriebskosten sowie einer verbesserten Luftqualität in den Fahrgasträumen.

Quelle: Liebherr-Aerospace & Transportation SAS

Urbino 18 hydrogen ist „bus of the year 2025″

Die internationale „Bus of the Year”-Jury hat auf Der IAA Transportation in Hannover den Solaris Urbino 18 hydrogen mit dem Titel „Bus of the Year 2025″ ausgezeichnet. Es ist der zweite Titel für ein Solaris-Fahrzeug und das erste Mal in der Geschichte des Wettbewerbs, der seit 1989 ausgetragen wird, dass ein emissionsfreies, wasserstoffbetriebenes Fahrzeug gewonnen hat.

„Wasserstoff ist wahrscheinlich einer der nachhaltigsten Kraftstoffe, und sein Verbrauch und Anteil am Energiemix werden in den kommenden Jahren im öffentlichen Verkehr am schnellsten wachsen. Die Tatsache, dass Solaris so stark in diese Technologie investiert hat, verdient großen Respekt. Solaris ist es zudem gelungen, einen Bus zu konstruieren, der die zukünftigen Anforderungen an Fahrgastkomfort und -kapazität, Fahrersicherheit und einen guten Arbeitsplatz sowie einen nachhaltigen und umweltfreundlichen Antrieb erfüllt. Alles in allem hat die Präsentation des 18 Meter langen wasserstoffbetriebenen Gelenkbusses durch Solaris auf dem diesjährigen Bus Euro Test für große Aufregung gesorgt”, so Tom Terjesen, Präsident der Jury Bus of the Year.

Quelle: Solaris

„Nemi” digitalisiert und optimiert On-Demand-Busdienste

Einen Höhepunkt auf der 7. Regionalkonferenz Mobilitätswende in Wiesloch am 4. Juni 2024 stellte die Verleihung des diesjährigen Future Mobility Awards dar. Mit diesem Preis werden internationale Start-ups für innovative und nachhaltige Mobilitätslösungen ausgezeichnet. Nahverkehrs-praxis ist einer der Mitorganisatoren des Awards. Der diesjährige Sieger, die Nemi Mobility Solution aus Barcelona, überzeugte die Jury mit ihrem Produkt. Das Software-Tool „Nemi“ stellt On-Demand-Busdienste bereit und verwaltet sie. Wir haben Projektmana-gerin Abby Meuli zum Interview gebeten.

Nahverkehrs-praxis: Bitte beschreiben Sie kurz Ihr Unternehmen und die Lösung, mit der Sie sich für den Future Mobility Award beworben haben.

Nemi ist ein eigenständiges Software-Tool zur Bereitstellung und Verwaltung von On-Demand-Busdiensten. Wir verbessern die Effizienz und Flexibilität von Busdiensten, indem wir Routen optimieren und den Informationsfluss zwischen Nutzern, Fahrern und Dienstleistern digitalisieren. Bei jedem neuen Auftrag arbeitet Nemi mit den zuständigen Behörden zusammen, um Haltestellen und Routen in einem Gebiet festzulegen. Basierend auf Nutzeranfragen über unsere App und andere Buchungskanäle wird die Busroute so optimiert, dass nur angeforderte Haltestellen angefahren werden, was die Fahrstrecke und Emissionen reduziert.

Nahverkehrs-praxis: Wie lange existiert Ihr Unternehmen schon, und wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gekommen?

Nemi wurde offiziell im Jahr 2020 gegründet und arbeitet heute mit einem Team von 20 talentierten Fachleuten. Wir sind aus der EUSPA (European Union Agency for the Space Programme) hervorgegangen: Unsere Technologie wurde zunächst im Rahmen eines Innovationsprojekts des Horizon 2020-Programms entwickelt, das darauf abzielte, die Galileo-Technologie für städtische Mobilitätsdienste zu nutzen. Unter dieser Prämisse arbeitete Nemi an der Entwicklung eines flexiblen Busdienst-Verwaltungstools mit dem Großraum Barcelona (AMB) zusammen, der für die Planung und Verwaltung des öffentlichen Straßenverkehrs im Großraum Barcelona zuständigen Behörde und Projektpartner, und testete es in einem ersten Pilotprojekt. Heute betreiben wir über 50 Dienste in Spanien und Italien und haben Pilotprojekte in Portugal und Großbritannien. Wir sind sehr stolz darauf, wie weit wir gekommen sind, und haben viele Pläne für die Zukunft!

Nahverkehrs-praxis: Was sehen Sie als die nächsten strategischen Schritte und Herausforderungen für Ihr Unternehmen?

Wir planen, in neue Sektoren zu expandieren, darunter Tourismus, Unternehmensdienste und spezialisierte städtische Dienste wie solche für Menschen mit eingeschränkter Mobilität (PRM). Der Gewinn des Future Mobility Award ist ein bedeutender Meilenstein, der unsere Bemühungen um nachhaltige Mobilität anerkennt. Obwohl wir derzeit noch nicht in Deutschland tätig sind, sehen wir dort enormes Potenzial. In einem Land, in dem traditionelle Verkehrsnetze bereits robust sind, kann unser Ansatz eine neue Perspektive bieten, indem er Lücken schließt und die Zugänglichkeit von einzigartigen und landschaftlich reizvollen Zielen wie dem Schwarzwald durch bedarfsgerechten Transport verbessert.

Nahverkehrs-praxis: Welche Vorteile hat Ihre Lösung für den öffentlichen Verkehr?

Nemi bietet erhebliche Vorteile für Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel, Fahrer und Fahrgäste. Für Betreiber optimiert unser Algorithmus die Routen, sodass Busse nur dort halten, wo Fahrgäste anwesend sind, was die Fahrstrecken und Kosten reduziert. Sie profitieren auch von erweiterten Datenanalysen über unser benutzerfreundliches Backoffice. Fahrer profitieren von einem benutzerfreundlichen Tablet, das Routen, Fahrgastinformationen und die Möglichkeit zur einfachen Nachverfolgung von nichterscheinenden Fahrgästen anzeigt. Fahrgäste genießen den Komfort, Sitzplätze über unsere App von zu Hause aus zu buchen und die Busstandorte in Echtzeit zu verfolgen. Unsere Technologie verbindet unterversorgte Gemeinden mit wichtigen Dienstleistungen zum Preis eines normalen Bustickets und sorgt für sichere, zuverlässige und wohnortnahe Abholungen.

Das komplette Interview lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 6-2024.

Nachtsonnen für Licht und Atmosphäre

Der Jahnplatz bildet einen der zentralen innerstädtischen Plätze und einen wichtigen Knotenpunkt im Stadtgefüge von Bielefeld. Durch die vielfältige Nutzung von Fußgängern, Fahrradfahrern und Kraftfahrzeugen entsteht ein komplexer Stadtraum mit unterschiedlichen Ansprüchen und Sicherheitsaspekten. Geplant ist eine Reduzierung der Fahrspuren und eine Neugestaltung von Radwegen, Platzflächen und Haltestellenüberdachung, wodurch die Aufenthaltsqualität gesteigert wird. Im Zuge einer von der Stadt Bielefeld verabschiedeten Mobilitätsstrategie wurde der Platz nach der Leitidee der „klimafreundliche Mobilität“ umgestaltet. Gemäß dem „Kopenhagener Modell“ sollte ein ausgewogener Raum für alle Verkehrsteilnehmer angeboten werden. Für das Lichtkonzept zeichnet der Lichtplaner Sacha  Homburg, Envue Homburg Licht, Berlin/Bielefeld verantwortlich.

Herausforderungen für die Lichtplanung

Auf die verschiedenen Ansprüche durch die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer muss das Beleuchtungskonzept abgestimmt werden. Dadurch entstehen differenzierte Beleuchtungsmodelle. Der motorisierte Verkehr braucht eine gleichmäßige und funktionale Beleuchtung. In der Fußgänger-zone mit der Achse Bahnhofstraße und Niederwall/Niedernstrasse kann durch eine atmosphärische und kleinteiligere Beleuchtung die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Mit dem gezielten Einsatz und Unterscheiden von gleichmäßigem und gerichtetem Licht, Lichtpunkthöhen sowie von Beleuchtungsstärken, kann eine ablesbare und lebendige Lichtwirkung  herausgearbeitet werden. Diese wirkt sich positiv auf die Orientierung von Passanten aus und stärkt die Eigenständigkeit des Jahnplatzes.

Die Nachtsonnen – ein Spiel mit Licht und Farbe

Im weiteren Entwurfsprozess wurde dann seitens der Lichtplanung intensiv nach Lichtlösungen  gesucht, welche das Potenzial haben, den funktionalen Verkehrsarm auch gestalterisch und atmosphärisch-emotional aufzuladen und dabei die stadträumliche Nord-Süd-Achse  zwischen Alt- und Neustadt visuell herauszuarbeiten. In den Überlegungen und Designstudien kristallisierte sich eine Sonderleuchte als objekt-hafter/dekorativer Bestandteil eines übergreifenden Lichtkonzeptes heraus. Sie sollte einen hohen Wiedererkennungseffekt haben und damit zur Identität des innerstädtischen Stadtraumes beitragen, sowohl in der Nacht als auch am Tag. So entstand die Projektsonderleuchte Jahnplatz – die „Nachtsonnen“.
Die Nachtsonnen verfügen über eine integrierte, steuerbare LED Beleuchtung, die besondere Ereignisse und temporäre Veranstaltungen in der Stadt atmosphärisch unterstützen kann. Es gab seit 1902 bereits eine historische Seilüberspannung des Platzes, die nun für die Aufhängung der „Nachtsonnen“ geeignet war und aktiviert werden konnte. Mit diesem Konzept gelingt es, die benötigten Lichtströme gezielt über den Platz zu verteilen.
Im Normalbetrieb erzeugen diese Leuchten ein direktes und indirektes Licht mit einer warmweissen Lichtfarbe  (3000 Kelvin). Für besondere Veranstaltungen kann der äußere Ring der Leuchte eine individuelle Farbe annehmen und sich dabei zusätzlich verändern. Dabei kann jede einzelne Leuchte separat und individuell angesteuert werden.
Die weitere Entwicklung dieser Sonderleuchte und die Werk- und Montageplanung bzw. konkrete Konstruktion erfolgte im Anschluss an ein Vergabeverfahren nach den gestalterischen und technischen Vorgaben der Lichtplanung und ihrer Auftraggeberin in enger Zusammenarbeit mit der Firma ewoIndividual in Kurtatsch in Südtirol. Vor Start der Kleinstserienproduktion wurde die Gestaltung und Lichtwirkungen in einer 1:1 Prototypenstudie  überprüft.

Den kompletten Artikel lesen Sie im Special „Licht und Architektur im ÖPNV“ der Nahverkehrs-praxis 6-2024.

Nachhaltigkeit, der Motor für den Schienenverkehr

Die Anforderungen an die Verfügbarkeit im Schienenverkehr sind enorm hoch und wachsen stetig, der Verkehr wird sich in Zukunft immer mehr auf die Schiene verlagern. Fahrzeuge müssen immer schneller, immer leistungsstärker sein, das Bahnsystem maximal stabil. Gleichzeitig steigen die Belastungen hinsichtlich Geschwindigkeit und Laufleistung. Mit den Anforderungen an die Fahrzeuge werden automatisch auch die Anforderungen an die darin verbauten Komponenten größer, allen voran Wälzlager. Diese müssen bei gleichem Gewicht und Bauraum mehr leisten, zudem als Ersatzteil eine hohe Verfügbarkeit auch aufweisen.
Nachhaltigkeit ist ein weiterer zentraler Aspekt im Transportsektor. Auch wenn der Schienenverkehr an sich schon einen wesentlichen Bestandteil eines umweltfreundlichen Verkehrssystems darstellt, gibt es auch hier noch deutliches Verbesserungspotenzial. Dazu gehören beispielsweise nachhaltigere Lieferketten und Produktionswege, etwa mittels des Einsatzes von CO2-reduziertem Stahl. Auch die fachgerechte Aufbereitung eines Bauteils ist wesentlich kosten- und materialsparender als ein Neukauf.
Die digitale Transformation hat den Weg frei gemacht für intelligente Lösungen der Rückverfolgbarkeit und Automatisierung, etwa bei der Wartung. Sie ermöglicht außerdem ein erweitertes Monitoring der Fahrzeuge sowie ein multimodales, grenzüberschreitendes Verkehrssystem inklusive Zahlungssystem. Im Bereich der Infrastruktur sind technische Lösungen für die Interoperabilität unterschiedlicher Netze und die Entwicklung interoperabler Fahrzeuge gefragt, um beispielsweise Lokwechsel an Grenzen zu vermeiden. Globale Präsenz am Markt, bei gleichzeitigem Fokus auf kurze, risiko-arme Lieferketten und Kundennähe, zählt ebenfalls zu den aktuellen Schlüsseltrends im Schienenverkehr.

Die Antwort lautet: zuverlässige und robuste Produktlösungen für Personen- und Güterverkehr, vorausschauende Wartung für Planbarkeit und Sicherheit sowie Nachhaltigkeitslösungen für den gesamten Bahnbetrieb. Im ganzheitlichen Lösungsansatz „Reliable, predictable, sustainable – Schaeffler Solutions for Innovations in Rail“ bringen wir bei Schaeffler diese drei Bausteine für leistungsstarken Schienenverkehr auf den Punkt und mit Einblicken in Technologien und Services auf der InnoTrans Ende September an unseren Messestand (24.-27.09.2024, Messe Berlin, Halle 21/Stand 430) – Erstmals ist auch ein Schienenfahrzeug mit Schaeffler-Antrieb im Rahmen eines Forschungsprojektes der RWTH Aachen auf dem Außengelände ausgestellt.

Zuverlässige Produkte für hochverfügbaren, effizienten Schienenverkehr

Das Fundament für den gesamten Schienenverkehr bilden jetzt und auch in Zukunft Wälzlager. Als Komponentenhersteller und Motion Technology Company arbeitet Schaeffler daher schwerpunkmäßig an der Herstellung langlebiger und robuster Wälzlager, die trotz immer kompakterer Konstruktion sehr große Kräfte übertragen können und einen geringen Wartungsaufwand haben.
Kernprodukt sind die neuen TAROL-Radsatzlager. Sie werden nach individuellen Anforderungen der Kunden gefertigt und können so etwa in Dimension und Material an die benötigte Nutzlast, Laufleistung und die regional spezifischen Normen und Standards angepasst werden. Sie sind besonders reibungsarm und zeichnen sich durch lange Lebensdauer sowie verlängerte Wartungsintervalle aus. Die Radsatzlager und sämtliche verbauten Komponenten sind nach europäischem Standard EN 12080 zertifiziert. Auch die nach AAR-Standard (Association of American Railroads) entwickelten und in Ländern wie den USA, Australien, Indien oder Südost-Asien einsatzfähigen Lager tragen die langjährigen Erfahrungen aus der europäischen Normenwelt in sich. TAROL-Radsatzlager sind standardisiert und stets auf Lager – das garantiert zum einen schnelle Verfügbarkeit im Ersatzteilfall, zum anderen ermöglicht es Kunden, große Mengen ohne konkreten Einsatzbereich zu bestellen.
Auch besonders robuste Fahrmotorenlager helfen, den Betrieb von Schienenfahrzeugen noch zuverlässiger und wirtschaftlicher zu machen: Dazu gehören stromisolierende Wälzlager mit Keramikbeschichtung oder Keramikwälzkörpern – letztere beugen Schäden vor, indem der Schmierstoff des Motors weniger beansprucht wird, und reduzieren so auch Wartungskosten und steigern die Maschinenverfügbarkeit. Ebenfalls im Aufgebot sind Zylinderrollenlager mit Messing-Massivkäfig, erhältlich als Standardkomponente. Sie bieten auch bei erhöhter Drehzahl hohe Festigkeit bei dynamischen Beanspruchungen durch Schwingungen und Stöße. Die Vorteile für Kunden: höhere Betriebssicherheit, längere Laufzeit, Kostenreduzierung und verbesserte CO2-Bilanz.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 6-2024.

VDV: 813 Vorschläge für mehr Kapazität und Stabilität im Bundesschienenwegenetz

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV veröffentlicht unmittelbar vor der InnoTrans die zehnte Ausgabe der „VDV-Maßnahmenliste“. Sie stellt aus Sicht der Eisenbahnverkehrsunternehmen sowohl des Personen- als auch des Güterverkehrs sowie der SPNV-Aufgabenträger erforderliche Investitionsmaßnahmen für das Bundesschienenwegenetz zusammen. Mit insgesamt 813 Maßnahmenvorschlägen, darunter über 400 neuen, konkretisiert der VDV anhand konkreter Projektvorschläge den Ruf nach einer auskömmlichen und langfristig stabilen Finanzierungslinie für den Ausbau und die Modernisierung des Bundeschienennetzes als wesentlichen Baustein der Verkehrswende.

„Mehr als die Hälfte der in der Liste enthaltenen Maßnahmen sind mit vergleichsweise geringem Mitteleinsatz realisierbar und würden den Güterbahnen in Deutschland sofort helfen“, betont VDV-Vizepräsident Joachim Berends. „Es handelt sich hierbei um kleine und mittlere Maßnahmen, die wesentlich schneller und effizienter umgesetzt werden können als die großen Projekte des Bedarfsplans für den Ausbau der Bundesschienenwege. Viele dieser Maßnahmen sind bereits in die Vorhabenliste der Beschleunigungskommission Schiene aufgenommen worden und tragen entscheidend zur Steigerung der Netzleistung, zur Stabilisierung des Betriebs und zur Verbesserung der Angebotsqualität bei“, so Berends bei der Vorstellung in Berlin.

VDV-Vizepräsident Veit Salzmann, unterstreicht die Bedeutung der Liste für alle Beteiligten, gerade auch für den Personenverkehr mit der Eisenbahn: „Die VDV-Maßnahmenliste hat sich in den vergangenen Jahren zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt. Die Liste hat sich für die Eisenbahnverkehrsunternehmen und SPNV-Aufgabenträger immer mehr zu einem wertvollen Instrument entwickelt, um infrastrukturelle Engpässe gezielt bei den Entscheidungsträgern anzusprechen – sei es bei der DB InfraGO AG, beim Bund oder bei den Ländern.“ Die DB InfraGO AG erhält durch die Liste detaillierte Informationen über die Bedürfnisse des Marktes und kann das Netz gezielt weiterentwickeln. Auch der Bund profitiert, denn er erhält als Eigentümer und Hauptfinanzierer der Eisenbahninfrastruktur wertvolle Rückmeldungen, ob die bestehenden Strukturen und Finanzierungsinstrumente den Anforderungen des Marktes gerecht werden.
Der Branchenverband fordert eine deutliche Erhöhung der Haushaltsmittel für den Titel „Engpassbeseitigung und Umsetzung D-Takt“ im Bundeshaushalt 2024. Die Erhöhung der Mittel auf 108 Millionen Euro, was nahezu einer Verdopplung entspricht, ist dabei das klar definiertes Mindestziel der Eisenbahnen. „Auch wenn dieser Betrag im Vergleich zu den gesamten Bundeszuschüssen für Investitionen in die Bundesschienenwege gering erscheint, wäre dies ein positives Signal”, stellt Berends klar. Salzmann sieht darüber hinaus großen Handlungsbedarf: „Wir haben blinde Flecken im Netz: Es ist nicht akzeptabel, dass nur Maßnahmen finanziert werden können, die zur Beseitigung offiziell festgestellter Engpässe beitragen. Viele kleine und mittlere Maßnahmen – bereits von der Beschleunigungskommission geforder –, die notwendig sind, um einen modernen Infrastrukturstandard und ein attraktives Schienenangebot zu gewährleisten, fallen bislang durchs Raster.“

„Wir brauchen umgehend eine klare Rechtsgrundlage und eine perspektivische Erweiterung des jährlichen Haushaltsrahmens auf mindestens 150 Millionen Euro. Nur so können alle notwendigen Maßnahmen unterstützt werden. Die kontinuierliche Umsetzung dieser Maßnahmen ist entscheidend für die Wirtschaftsstandort Deutschland und den Kapazitätsausbau, der durch weitere Neu- und Ausbauprojekte ergänzt werden muss“, so Berends und Salzmann abschließend.

VDV-Maßnahmenliste „Investitionsbedarf für das Bundesschienenwegenetz aus Sicht der Nutzenden.“

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

DB setzt auf High Speed Grinding und Schienenfräsen bei der Schieneninstandhaltung

Vossloh und das für die Schieneninfrastruktur zuständige Tochterunternehmen der Deutsche Bahn AG, die DB InfraGO AG, bauen ihre langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit weiter aus. Die beiden Unternehmen haben mehrjährige Rahmenvereinbarungen mit einem Gesamtumsatzvolumen von deutlich über 100 Mio.€ abgeschlossen. Diese Vereinbarungen decken sowohl die korrektive Instandhaltung (Schienenfräsen) als auch die präventive Schienenpflege (Hochgeschwindigkeitsschleifen) ab. Schienenfräsen und Hochgeschwindigkeitsschleifen sind Schlüsseltechnologien für die Instandhaltung des Schienennetzes der Deutschen Bahn und tragen zukünftig entscheidend zur Verlängerung der Lebensdauer sowie zur Erhöhung der Verfügbarkeit des Fahrwegs Schiene bei.
Der Rahmenvertrag für das Hochgeschwindigkeitsschleifen hat eine Laufzeit von zwei Jahren und kann zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden. Vosslohs selbst entwickelte HSG-Technologie ist eine Form der präventiven Instandhaltung, die leichte Schienenfehler frühzeitig behebt und dadurch das Entstehen von schwerwiegenden Fehlern verhindert, was die Lebensdauer der Schienen signifikant verlängert.
Der zweite Rahmenvertrag für Schienen- und Weichenfräsen erstreckt sich über vier Jahre, mit der Option einer einmaligen Verlängerung um zwei Jahre. Schienenfräsen kommt zum Einsatz bei Schienenfehlern mit größerer Tiefe, die durch Schleifen nicht mehr wirtschaftlich korrigiert werden können.

Quelle: Vossloh AG

rnv präsentiert längste Straßenbahn der Welt

Ein historischer Moment für den öffentlichen Nahverkehr in der Metropolregion Rhein-Neckar: Am 12.9.2024 wurde die längste Meterspur-Straßenbahn der Welt feierlich vorgestellt. Die neue Rhein-Neckar-Tram (RNT) ist knapp 60 Meter lang.
Sie verfügt, wie die RNT der anderen Längenklassen, über moderne technische Ausstattung, darunter barrierefreie Einstiege, umfassende Fahrgastinformationssysteme und energieeffiziente Klimaanlagen. Zudem sind die Fahrzeuge durch ihre Bauweise robuster und langlebiger als die meisten Vorgängermodelle.
Insgesamt zwölf 60-Meter-Fahrzeuge werden künftig für die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) im Einsatz sein. Nach der Zulassung für den Fahrgastbetrieb, mit der gegen Ende des Jahres gerechnet wird, wird das neue Fahrzeug vor allem auf der Linie 1 und der Linie 5 zum Einsatz kommen. Zunächst hatte die rnv 80 neue RNTs unterschiedlicher Längenklassen bei Škoda bestellt, darunter auch Modelle mit einer Länge von 30 und 40 Metern. Nun wurde auch die Option über 34 weitere Fahrzeuge gezogen. Die unterschiedlichen Fahrzeuglängen ermöglichen eine flexible Anpassung an die vielfältigen Anforderungen im Liniennetz der Metropolregion Rhein-Neckar.
Bisher hat die rnv 16 40m-RNT, neun 30m-RNT und eine 60m-RNT erhalten. Die Fahrzeuge sind derzeit auf verschiedenen Mannheimer Linien, auf dem Ludwigshafener Teil der Linie 7, auf der Linie 5 sowie der auf Linie 25 in Heidelberg im Einsatz. Der Zulauf der insgesamt 114 Fahrzeuge wird voraussichtlich Ende 2026 abgeschlossen sein.

Quelle: Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv)

Neue Mobilitätsstationen und mehr CarSharing für Frankfurt

Die Stadt Frankfurt am Main will in den kommenden fünf Jahren rund 950 Mobilitätsstationen unterschiedlicher Größe einrichten. Die physischen Verknüpfungspunkte bündeln verschiedene nachhaltige Verkehrsmittel innerhalb des öffentlichen Verkehrsnetzes an einem Standort, Ergänzt wird das Angebot durch ein deutlich erweitertes CarSharing-Angebot.
Im Bahnhofsviertel und der Innenstadt können die Frankfurter schon seit der Fußball-Europameisterschaft einen kleinen Eindruck bekommen, welche Vorteile Mobilitätsstationen haben: E-Scooter stehen oder liegen nicht mehr wild verstreut auf Fußwegen herum, sondern können nur noch auf markieren sowie digital „eingezäunten“ Parkplätzen abgestellt werden. Und die Nutzer können durch die festen Abstellflächen bei Bedarf auch einfacher ein Fahrzeug finden.
Das ist, im Kleinen, das Prinzip der Mobilitätsstationen: Vor allem Angebote der so genannten „geteilten Mobilität“ (Car-, Bike- und Scooter-Sharing) werden neu strukturiert, geordnet und miteinander verknüpft. Ergänzt werden sie um Fahrradstellplätze und weitere infrastrukturelle Angebote. Die Dimensionierung der Stationen und das verfügbare Verkehrsangebot sollen dabei dem Bedarf entsprechend umgesetzt werden. Geplant sind drei unterschiedlich große Versionen. Kleinere Mobilitätsstationen benötigen etwa die Fläche eines öffentlichen Parkplatzes, der zur Mobilitätsstation umgewidmet wird. Hier ist Platz für Miet-Fahrräder und E-Scooter, optional kann es auch Abstellvorrichtungen für private Zweiräder geben. Über 500 Stationen dieser Art sollen in der Innenstadt, in innenstadtnahen Bereichen und in den Stadtteilzentren Höchst, Berger Straße, Leipziger Straße und Schweizer Straße geschaffen werden. Auch im übrigen Stadtgebiet können diese Stationen bei Bedarf errichtet werden, wenn die Situation vor Ort dies erforderlich macht, denn im Umkreis von einhundert Metern können die Mietfahrzeuge nicht mehr abgestellt werden – störend oder auch gefährdend abstellte E-Scooter werden damit weitgehend der Vergangenheit angehören.
Größere Mobilitätsstationen sollen mit fast 450 Exemplaren an Haltestellen des Nahverkehrs, in Wohnquartieren sowie an Außenästen des Schienenverkehrs und an Schienenknotenpunkten eingerichtet werden. Ausgenommen werden die Innenstadt und die bereits genannten Stadtteilzentren. Ergänzend zum kleineren Stationsmodell sollen hier auch nachfragegerecht CarSharing-Autos zur Verfügung stehen. Ziel dabei ist es, ein flächendeckendes, den ÖPNV ergänzendes sowie räumlich vernetztes Mobilitätsangebot verfügbar zu machen und so die nachhaltige Mobilität im Stadtgebiet zu stärken.

Quelle: traffiQ

Lilium soll Millionenbürgschaft bekommen

Bayerns Staatskanzleichef Florian Herrmann hat am 10.9. 2024 verkündet, dass sich das bayerische Landeskabinett auf Staatshilfen für den E-Flugtaxi-Entwickler Lilium geeinigt habe. Die Haftungsübernahme für einen Kredit in Höhe von 50 Millionen soll dem Unternehmen aus Oberpfaffenhofen bei München jedoch nur gewährt werden, wenn sich die Bundesregierung in gleicher Weise beteilige, sagte Herrmann nach einer Sitzung des Kabinetts. Lilium hatte gedroht, aus Deutschland abzuwandern, wenn es die finanziellen Hilfen nicht erhalten sollte.
Das Bundesverkehrsministerium begrüßte den Beschluss in Bayern und kündigte an, die notwendigen Schritte auf den Weg zu bringen und mit dem Bundesfinanzministerium die Unterstützung zu prüfen. Über eine staatliche Bürgschaft müsse der Haushaltsausschuss des Bundestags entscheiden. „Wir wollen diese Schlüsseltechnologie in deutscher Hand behalten und eine Abwanderung ins Ausland verhindern.“

Quelle: spiegel.de