ÖPNV hat sich fast wieder vom Corona-Tief erholt

2022 verzeichneten die Verkehrsbetriebe des Öffentlichen Personennahverkehrs etwa 10,2 Milliarden Fahrgäste, 29 Prozent mehr als im durch Corona geprägten Vorjahr. Als Treiber für den Fahrgastzuwachs im Jahresvergleich macht das Statistische Bundesamt die Einführung des 9-Euro-Tickets im Juni 2022, die Lockerung beziehungsweise Aufhebung der Corona-Regularien und die Zuwanderung durch Geflüchtete aus der Ukraine verantwortlich.
So fanden im vergangenen Jahr nach vorläufigen Angaben rund 4,8 Milliarden Busfahrten statt, nur noch rund 500 Millionen weniger als 2018 und 2019. Den größten prozentualen Zuwachs gab es im Sektor Eisenbahn und S-Bahn. Statt 1,7 Milliarden Fahrgästen im Jahr 2021 benutzten 2022 etwa 2,4 Milliarden Menschen die entsprechenden Verkehrsmittel. Transportmittelübergreifend liegen die Fahrgastzahlen noch etwa 14 Prozent unter dem Niveau von 2019. Die Einführung des Deutschlandtickets zum 1. Mai 2023 dürfte allerdings für einen weiteren Nutzungsschub in der zweiten Hälfte des aktuellen Jahres sorgen.
Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie waren die Fahrgastzahlen seit Jahren relativ konstant in geringem Maße gestiegen. Zwischen 2011 und 2019 hatten diese nur um etwa 700 Millionen zugenommen. Das spiegelt sich auch in der Aufschlüsselung nach den beliebtesten Verkehrsmitteln in Deutschland wider. 2021 entfielen in Deutschland im Modal Split des Personenverkehrs, also der Verteilung des Transportaufkommens auf Verkehrsmittel, etwa 87 Prozent auf den motorisierten Individualverkehr. Öffentlicher Straßenpersonenverkehr und Schienenpersonenverkehr waren für jeweils 6,1 Prozent des Verkehrsaufkommens verantwortlich.

Quelle: Statista GmbH

Weitere Optimierung des Holibri

Seit Dezember 2021 ist das On-Demand-Angebot Holibri ein fester Bestandteil im Stadtgebiet von Höxter. Über 80.000 Fahrgäste haben den Shuttle-Dienst bereits genutzt, der mehr als 65.000 Fahrten durchgeführt hat. Seit dem Start hat der Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph) den Holibri mit Blick auf die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzerinnen und Nutzer weiterentwickelt und damit den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Höxter stark optimiert.
Wo einst große Stadtbusse unterwegs waren, fahren jetzt kompakte und bedarfsgerechte Holibri-Vans durch die Straßen von Höxter. Es gibt keinen festen Fahrplan, die Fahrgäste können ihre Fahrten ganz einfach mit dem Smartphone selbst organisieren und bestellen. Im ersten Quartal 2023 haben im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr rund 27 Prozent mehr Fahrgäste (12.866 zu 10.094) den On-Demand-Service genutzt. Die Fahrtdistanz ist mit ca. vier Kilometern nahezu konstant geblieben, die Einhaltung der Ankunftszeit hat sich dagegen auf 99 Prozent (1. Quartal 2022: 92 Prozent) spürbar verbessert. Mehr als 75 Prozent der Fahrten fanden im ersten Quartal des Jahres 2023 mindestens zu zweit statt (1. Quartal 2022: 60 Prozent), was positive ökologische Effekte hat.
Seit Betriebsstart hat der nph die Anzahl und Positionierung der etwa 1.300 Haltepunkte, die Reisezeit-Berechnung durch einen intelligenten Algorithmus und die Anpassung der Kapazitäten an die Nachfrage kontinuierlich weiterentwickelt. Das Ergebnis der Maßnahmen spiegelt sich unter anderem in den Bewertungen zum Holibri in der App wider, die mit 4,92 von 5 (1. Quartal 2022: 4,87/5) äußerst positiv ausfallen.
Während der Landesgartenschau beobachtet der nph die Entwicklung der Buchungszahlen in den Fahrzeugen genau. Sollten sich hier Veränderungen ergeben, die die Anbindung der Ortsteile negativ beeinflussen, steuert der nph mit geeigneten Maßnahmen entsprechend gegen. Ein Konzept zur Sicherung der Verfügbarkeit des Holibri in den Ortsteilen ist bereits erarbeitet.

Quelle: Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph)

Forschungsvorhaben zu autonomen und vernetzten Mobilitätslösungen

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Forschungsvorhaben „Münchens automatisierter Nahverkehr mit Ridepooling, Solobus und Bus-Platoons“ (MINGA). Bundesminister Dr. Volker Wissing überreichte heute in Berlin eine Förderurkunde über 12,73 Millionen Euro.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Digitalisierung und Automatisierung bieten große Chancen, um den ÖPNV sicherer, effizienter und klimafreundlicher zu gestalten. Durch den Einsatz innovativer Technologien wollen wir den Nahverkehr für die Bürgerinnen und Bürger noch flexibler und bedarfsgerechter aufstellen. Das Forschungsvorhaben MINGA in München zeigt, wie verschiedene fahrerlose Verkehrssysteme intelligent miteinander verknüpft und sinnvoll in den bestehenden ÖPNV integriert werden können. Mit unserer Förderung wollen wir autonomes und vernetztes Fahren und neue Angebote im öffentlichen Nahverkehr unterstützen und wichtige Grundlagen für ähnliche Vorhaben in Deutschland legen.“

Im Rahmen von MINGA wird ein in den ÖPNV integriertes Ride-Pooling-System mit autonomen Fahrzeugen im On-Demand-Betrieb aufgebaut. Zudem werden digital miteinander gekoppelte Busse, sogenannte Platoons, und ein fahrerlos fahrender Solobus im realen Fahrgastbetrieb in München erprobt und mit den On-Demand-Verkehren verknüpft. Auf Basis eines digitalen Zwillings soll eine neue digitale Datengrundlage für ein barrierefreies Routing aufgebaut werden. Das Projekt läuft bis Ende 2025.
Die Förderung umfasst neben der Anschaffung fahrerloser Fahrzeuge, darunter mehrere Shuttle und ein Solobus, die Ertüchtigung von zwei Bus-Platoons für den autonomen Linienbetrieb, das Erstellen eines digitalen Zwillings, die Vernetzung der fahrerlosen Fahrzeuge mit Lichtsignalanlagen zur Optimierung des Verkehrsflusses sowie die Entwicklung eines neuen videobasierten Konzepts zum Haltestellenmonitoring mittels künstlicher Intelligenz.
Die Förderung erfolgt im Rahmen des ersten Förderaufrufs zur Förderrichtlinie „Autonomes und vernetztes Fahren in öffentlichen Verkehren“.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)

hvv switch am Rathaus Harburg und Heimfeld

Mehr Carsharing für den Hamburger Süden. An den S-Bahn-Stationen Rathaus Harburg und Heimfeld finden Reisende ab sofort neue hvv switch-Punkte. Sechs Stellplätze befinden sich in der Straße Am Centrumshaus neben der S-Bahn Rathaus Harburg, vier sind es an der Station Heimfeld am Alten Postweg. Sie stehen exklusiv für die Services von cambio, SIXT share, SHARE NOW und MILES zur Verfügung.
Die Errichtung der beiden neuen Mobilitätspunkte markiert den nächsten Meilenstein im Forschungsprojekt KoGoMo (Stärkung der kommunalen Governance für die Umsetzung von neuen Mobilitätsangeboten). Um die Mobilität im Bezirk zu verbessern, werden neue und bedarfsgerechte Angebote implementiert. Der erste hvv switch-Punkt entstand 2013 an der S-Bahn-Station Harburg. Mit dem aktuellen Ausbau an Mobilitätspunkten werden Harburgerinnen und Harburgern bis zum Ende des Jahres dann insgesamt 12 hvv switch-Punkte zur Verfügung stehen. Mit den neuen Mobilitätspunkten weiten die Anbieter ihre Bediengebiete im Süden Hamburgs schrittweise aus.
Auch im Zentrum Hamburgs geht der Ausbau von hvv switch-Punkten weiter voran. So wurden kürzlich zwei neue Punkte in Eimsbüttel sowie einer in Altona mit jeweils bis zu fünf Stellplätzen fertiggestellt. Weitere vier hvv switch-Punkte in Eimsbüttel folgen in Kürze. Der Ausbau von Mobilitätspunkten in Hamburg erfolgt im Rahmen des Modellprojektes „Auf dem Weg zum Hamburg-Takt“ (AWHT). Dieses gehört zum Förderprogramm des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr zur Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Hintergrund der Förderung ist das Klimaschutzprogramm 2030, in dem sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt hat, die Attraktivität des ÖPNV zu steigern, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Dazu gehört auch die Verzahnung mit und Ausweitung von Sharing-Angeboten. Im Rahmen des Modellprojektes sind bis Ende 2024 bis zu 120 neue hvv switch-Punkte in Hamburg geplant.
Bereits seit Jahren setzt hvv switch auf den Ausbau von Stellflächen für Carsharing an U- und S-Bahn-Haltestellen sowie direkt in bestehenden und neuen Wohnquartieren. Die Mobilitätspunkte sind ein wesentlicher Bestandteil von hvv switch, weil sich die Nutzung der Sharing-Angebote mit ihnen noch verlässlicher und komfortabler gestalten lässt. Digitaler Kern von hvv switch ist die App. In dieser können Nutzerinnen und Nutzer bereits viele Sharing-Angebote buchen, aber auch prüfen, ob Carsharing-Stellplätze auf den jeweiligen Punkten verfügbar sind.
Das Ziel von hvv switch ist es, alle relevanten Mobilitätsangebote der Stadt in nur einer Smartphone-Anwendung verfügbar zu machen. Der Ansatz dahinter: Der klassische ÖPNV wird um smarte und bedarfsgerechte Services, wie beispielsweise Sharing- und On-Demand-Angebote, sukzessive erweitert. Dadurch soll Kundinnen und Kunden perspektivisch für jeden Anlass ein passendes Mobilitätsangebot zur Verfügung stehen und der private Pkw nahezu überflüssig werden.

Quelle: Hamburger Hochbahn

Digital Railway Solutions übernimmt RailRestore

Am 14.04.2023 unterschrieben Digital Railway Solutions (DRS) und RailRestore die Verträge zur Übernahme. Mit der Übernahme führt die Plasser-Gruppe ihren konsequenten Weg weiter, Lösungen zur Schienenbearbeitung für den urbanen Bereich zur Verfügung zu stellen.
Mit der Technologie von RailRestore ist es möglich, Rillenschienen zu reinigen und Korrosion an der Schienenoberfläche in einfacher Art und Weise bei beachtlichen Arbeitsgeschwindigkeiten bis zu 20 km/h zu beseitigen. Die Technologie „Precision Cleaning“ erlaubt eine tiefgehende Schienenreinigung als Grundlage für eine nachhaltige Lärmreduktion und Verbesserung des Rad-Schienenkontakts. Vor allem in Ballungsräumen können so Anrainerbeschwerden präventiv verhindert werden.
Mit dem ATMO hat die Plasser-Gruppe vor kurzem eine Lösung für die Herstellung eines idealen Längsprofils in den Markt gebracht. Damit wird ein leises Gleis bei Arbeitsgeschwindigkeiten bis 30 km/h hergestellt. Die Technologie der High-Pressure-Waterjet-Technologie ergänzt das Portfolio.
Das Plasser & Theurer Technologiezentrum in Purkersdorf wird eine wesentliche Rolle in der Produktweiterentwicklung spielen. Denn in der Zukunft soll das Verfahren auch für die funkenfreie Wiederherstellung des Schienenquerprofils ohne thermische Einwirkung genutzt werden. Erste Versuche zeigen vielversprechende Ergebnisse. 

Quelle: Digital Railway Solutions AG

Schienenersatzverkehr während DB-Generalsanierung

Für die Zeit der Vollsperrungen während der geplanten „Generalsanierung“ von Hauptschienenstrecken ab 2024 muss es nach Ansicht des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) und mofair einen anderen Schienenersatzverkehr mit Bussen geben als bisher bekannt – deutlich umfangreicher und komfortabler. Entgegen ihren bisherigen Beteuerungen, diese Leistungen auszuschreiben und im Wettbewerb zu vergeben, will die Bauherrin DB Netz nun doch eine Konzernschwester, die bahneigene SEV GmbH, direkt beauftragen, zumindest während der Riedbahnsanierung. Der bdo und mofair, der Verband der Wettbewerbsbahnen im Schienenpersonenverkehr, halten das für falsch.

bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard: „Es ist weder nachvollziehbar noch zulässig, dass eine Generalsanierung dieses Umfangs außerhalb des Wettbewerbs stattfinden soll. Der bdo erwartet daher eine öffentliche Ausschreibung der SEV-Leistungen im Rahmen von mittelstandsfreundlichen Losen. Zudem ist sicherzustellen, dass die zusätzlich benötigten Busfahrerinnen und Busfahrer nicht dem Busgewerbe entzogen werden. Denn das würde erhebliche negative Auswirkungen für die Nutzenden von Fernbus, Bustouristik und ÖPNV bedeuten.“

mofair-Präsident Tobias Heinemann: „Es kommt in der Branche überhaupt nicht gut an, dass die DB die SEV-Leistungen plötzlich inhouse vergeben will. Kaum hat der Koalitionsausschuss zusätzliche Mittel für die Generalsanierung in Aussicht gestellt, schon scheint die Versuchung für die DB AG einfach zu groß, sich eine mehr als nötig dicke Scheibe von der Wurst abzuschneiden. Für den Steuerzahler ist das keine gute Nachricht. Der Bund muss auf eine wettbewerbliche Vergabe drängen. Wo Bauleistungen ausgeschrieben werden können, gilt das erst recht für Busleistungen.“

Seit Frühjahr 2022 plant die Deutsche Bahn AG als Eigentümerin von 90 % des deutschen Gleisnetzes und der Stationen, insgesamt ca. 9.000 Kilometer des hochbelasteten Netzes zwischen 2024 und 2030 im Rahmen einer „Generalsanierung“ zu sogenannten „Hochleistungskorridoren“ zu entwickeln. Die Strecken sollen, beginnend mit der „Riedbahn“ zwischen Frankfurt-Stadion und Mannheim-Waldhof, jeweils für fünf Monate vollständig gesperrt werden. In dieser Zeit werden prinzipiell alle Gewerke auf einen optimalen Stand gebracht.
Da es sich dabei einerseits um besonders stark genutzte Strecken handelt und andererseits um Abschnitte von bis zu 100 km Länge, stellen sich besonders hohe Anforderungen an den Schienenersatzverkehr (SEV): Es braucht nicht nur aufwändige Bedienkonzepte (Bedienen aller Unterwegshalte und schnelle Überbrückung der gesamten Strecke), sondern vor allem einen Komfort, der dem ausfallenden Zug nahekommt: hohe Reisegeschwindigkeit, zuverlässiges WLAN, genügend Platz für Gepäck, Toiletten – also definitiv Reisebus, statt Linienbusniveau.
In der Branche war schnell deutlich geworden, dass ein SEV dieser Art nicht mit den bestehenden Regelungen in SPNV-Verkehrsverträgen dargestellt und finanziert werden kann. Überlegungen der DB Netz, die Gewährleistung daher in die Hand zu nehmen und sich beim Bund für die Finanzierung einzusetzen, wurden daher einhellig begrüßt.
Die DB Netz hatte dabei über Monate hinweg in Aussicht gestellt, die Leistungen im Wettbewerb zu vergeben: Im zweiten Quartal 2023 sollte das Vergabeverfahren für die SEV-Leistungen auf der Riedbahn gestartet werden. Davon ist jetzt, unmittelbar nach dem Beschluss des Koalitionsausschusses, der Schiene in den kommenden Jahren mehr Mittel zukommen zu lassen, nicht mehr die Rede. Stattdessen will die DB Netz das Konzernprivileg nutzen und den Auftrag an die konzerneigene SEV GmbH vergeben.
Damit drohen überhöhte Preise, die die Steuerzahlenden tragen müssten. Die DB ihrerseits sichert sich eine Monopolrendite, mit der sie ihre im Wettbewerb stehenden Transportgesellschaften im Bus- wie im Bahnsektor quersubventionieren kann. Das darf der Bund keinesfalls unterstützen. Wie Bauleistungen können und müssen auch Busleistungen wettbewerblich vergeben werden, und zwar so, dass auch mittelständische Unternehmen eine Chance haben.

Quelle: bdo, mofair

VRR fördert Fahrzeug-Anschaffung für XBus-Linien

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat heute (18.4.2023) den Förderbescheid zur Anschaffung von sieben Fahrzeugen für die XBus-Linien an die Vestische Straßenbahnen GmbH über 350.000 Euro ausgestellt. Als Bewilligungsbehörde für Investitionsmaßnahmen nach §12 ÖPNVG NRW unterstützt der VRR die Anschaffung der Fahrzeuge mit jeweils 50.000 Euro. Seit Juni 2022 sind die ersten Expressbusse unterwegs, um den regionalen Schnellverkehr in unserem Verbundraum zu stärken.

„Die XBus-Linien schaffen ein schnelles regionales Verkehrsangebot und sind daher verkehrlich ein großer Gewinn für Kunden im ländlichen Raum, denn die neuen Linien schließen Lücken im Regionalverkehr, die als SPNV-Verbindungen nicht realisierbar wären. Die Linien werden zunächst mit Bussen aus dem Standard-Fuhrpark der Verkehrsunternehmen betrieben. Nach einem Übergangszeitraum werden dann Fahrzeuge eingesetzt, die mit ihrer Ausstattung dem verkehrlichen Charakter der XBus-Linien besser gerecht werden. Für die ersten sieben XBus-Linien ist ein Fuhrpark von rund 30 Bussen vorgesehen“, sagt VRR-Vorstandssprecherin Gabriele Matz.

Vestische-Geschäftsführer Martin Schmidt erklärt: „Die neuen, hochwertig ausgestatteten Busse sorgen für eine zusätzliche Aufwertung der XBus-Linien, die einen zeitgemäßen Schnellverkehr in unserer Region bieten und ein starkes Argument sind, um die Menschen vom Umstieg auf unseren leistungsfähigen ÖPNV zu überzeugen. Denn nur durch eine breit angelegte Angebotswende kann die Verkehrswende gelingen.“

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR)

Lieblingsbusfahrer und -busfahrerinnen gesucht

Vom 17. April bis 30. Juni 2023 können Fahrgäste deutschlandweit ihre Lieblingsbusfahrerin und ihren Lieblingsbusfahrer nominieren und ihre persönliche Bus-Geschichte dazu erzählen. Der Wettbewerb „LieblingsbusfahrerIn 2023“ ist eine gemeinsame Initiative von Fahrgastverband PRO BAHN, DB Regio, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo). Er möchte den engagierten Einsatz der vielen Kollegen würdigen, die täglich im Linienverkehr hunderttausende Menschen von A nach B bringen. Im Juli wählt eine Jury bestehend aus Branchenvertretern die bewegendsten Geschichten aus und kürt die Gewinner. Und auch die Personen, die die Siegergeschichten eingesendet haben, dürfen sich auf ein Dankeschön freuen – unter anderem ein Vierteljahresabo des Deutschland-Tickets und eine Einladung zur Preisverleihung nach Berlin.
Die Bus-Geschichten können über www.lieblingsbusfahrerIn.de eingereicht werden.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen

Nachteile des Deutschlandtickets

Zwei Wochen vor dem Start des Deutschlandtickets haben Verbraucherschützer vor einer Einschränkung von Fahrgastrechten für Nutzer der neuen Fahrkarte gewarnt. „Nutzer des Deutschlandtickets drohen ÖPNV-Kunden zweiter Klasse zu werden“, sagte Marion Jungbluth, Mobilitätsexpertin des Verbraucherzentrale Bundesverbands, der Deutschen Presse-Agentur vor einer Anhörung im Verkehrsausschuss des Bundestags. „Fahrgastrechte dürfen nicht eingeschränkt werden.“
Hintergrund ist die nicht so bekannte, aber für Fahrgäste sehr praktische „IC oder ICE“-Option: Wenn ein Nahverkehrszug absehbar mit wenigstens 20 Minuten Verspätung am Ziel ankommen wird, können die Fahrgäste mit reinem Nahverkehrsticket für diese Strecke auch einen schnelleren Zug des Fernverkehrs nutzen. Das zusätzliche Ticket müssen die Fahrgäste zunächst selbst bezahlen, haben aber Anspruch auf Erstattung.
Reisende mit einem Deutschlandticket könnten allerdings von der „IC oder ICE-Option“ ausgenommen werden. Jungbluth sagte, offenbar befürchteten Eisenbahnunternehmen bei einem Ausweichen von Deutschlandticket-Nutzern auf höherwertige Züge übervolle Wagen. Eine Einschränkung von Fahrgastrechten zerstöre aber Vertrauen in den Schienenverkehr.
Das Verkehrsministerium verweist bei der möglichen Regelung auf einen expliziten Wunsch der Branche. „Insgesamt sorgt das Deutschlandticket für eine deutliche finanzielle Entlastung bei gleichzeitiger Angebotserweiterung und ist damit auch in puncto Verbraucherfreundlichkeit eine deutliche Verbesserung für Reisende im Nahverkehr“, sagte ein Sprecher. Im Verkehrsausschuss des Bundestags findet eine Anhörung zu einer Änderung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes aufgrund von EU-Vorgaben statt. Geändert werden soll im Zuge dessen auch die Eisenbahn-Verkehrsverordnung und damit auch die Entschädigungsregelung.
Jungbluth sagte, schon die Kombination aus einem Deutschlandticket und einem Fernzugticket werde dazu führen, dass die Fahrgastrechte nicht für die gesamte Verbindung gelten. Das heißt konkret: Wer mit dem Deutschlandticket zu einem Bahnhof fährt, aufgrund von Verspätungen im Nahverkehr aber zum Beispiel einen gebuchten ICE verpasst, hat keinen Anspruch auf Entschädigung.
Die Kunden hätten in diesem Fall zwei Beförderungsverträge abgeschlossen, die fahrgastrechtlich separat betrachtet würden, heißt es dazu von der DB. „Die Deutsche Bahn sollte die Integration des Deutschlandtickets ermöglichen, damit Reisende während der kompletten Fahrt geschützt sind. Das würde die Kundenzufriedenheit erhöhen und Bahnfahren attraktiver machen“, sagte Jungbluth.

Quelle: merkur.de