Erneuter Warnstreik im Nahverkehr am Mittwoch

Am Mittwoch müssen sich Pendler und Reisende im Nahverkehr erneut auf Ausfälle und Verspätungen einstellen. Ver.di hat einen Ausstand bei regionalen Bus- und Bahnunternehmen in fünf Bundesländern angekündigt. Die Gewerkschaft warnt vor Beeinträchtigungen: Ver.di hat die Beschäftigten einiger Verkehrsunternehmen zum Arbeitskampf aufgerufen. Betroffen sind mehrere Unternehmen, die mehrheitlich Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf Straße und Schiene sowie Schienengüterverkehr anbieten.
Konkret betroffen sein können jene, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) fallen. „Wir rechnen mit regionalen Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr“, sagte Ver.di-Verhandlungsführer Volker Nüsse. Geplant seien Aktionen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Reisende in diesen Bundesländern sollten auf jeden Fall auf aktuelle Hinweise der Betreiberfirmen achten. Geplant sind Aktionen unter anderem bei den Verkehrsbetrieben des Kreises Plön, der Regiobus Hannover, im Hafen Köln, bei der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft und der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH in Baden-Württemberg. Wie viele Betriebe genau bestreikt werden, teilte die Gewerkschaft nicht mit.
er.di will Druck machen bei den Verhandlungen zum Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV), der für etwa 40 nichtbundeseigene Verkehrsbetriebe mit rund 5000 Beschäftigten gilt. Sie werden nicht vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen erfasst, zu dem es am Wochenende eine Einigung gegeben hatte. Sie haben auch nichts mit den aktuell laufenden Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn AG und anderen Bahnbetrieben zu tun, die gerade von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG geführt werden.

Quelle: spiegel.de

ARD-Mitmachaktion zum Deutschlandticket

Welche Erfahrungen haben die Menschen mit Bus und Bahn? Wie sehr nutzen sie das Deutschlandticket? Kann es eine Verkehrswende einleiten? Oder braucht es andere Angebote, damit die Bürger den öffentlichen Nahverkehr besser nutzen? Mit Start des bundesweiten Deutschlandtickets am 1. Mai will das ARD-Projekt #besserBahnfahren herausfinden, wie wir den Verkehr in Zukunft so gestalten können, dass er klimafreundlicher wird und die Menschen dennoch mobil bleiben. Dazu können Interessierte ab sofort ihre Erfahrungen mit dem ÖPNV teilen. Die Einträge werden von der Hochschule Karlsruhe und der Universität Konstanz ausgewertet und auf einer interaktiven Deutschlandkarte sichtbar sein. Weitere Informationen zum Projekt und der Teilnahmebogen sind abrufbar unter DasErste.de/besserBahnfahren.
Auf DasErste.de/besserBahnfahren können User ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit dem öffentlichen Nahverkehr schildern und eigene Fotos hochladen. Aus allen Eingaben filtern Wissenschaftler ausgewählte Einträge heraus und fragen bei einigen Teilnehmenden spezifisch nach: Hat die Einführung des Deutschlandtickets bei ihnen zu Verhaltensänderungen geführt? Welche Rolle spielen Preisgestaltung, Flexibilität und Taktung im öffentlichen Nahverkehr? Und was müsste sich gegebenenfalls ändern, damit der öffentliche Nahverkehr besser angenommen wird? Zum Auftakt der Mitmachaktion am 24.04. berichten unter anderem der MDR-Polittalk „Fakt ist“, „Wirtschaft vor acht“ im Ersten und SWR1 Rheinland-Pfalz über die Crowd-Science-Aktion.
Das Projekt #besserBahnfahren soll die erste wissenschaftliche Untersuchung werden, die die Wirkung des Deutschlandtickets analysiert. Ausgewertet wird die Crowd-Science-Aktion von der Hochschule Karlsruhe und der Universität Konstanz unter Leitung von Professor Jochen Eckart. Die Ergebnisse werden aufbereitet und in verschiedenen Formaten in Fernsehen, Hörfunk und Online diskutiert. Die Ergebnisse werden aufbereitet und in verschiedenen Formaten in Fernsehen, Hörfunk und Online diskutiert. In der ARD-Story „Besser Bahnfahren! – Was muss sich ändern?“ geht ein Reporterteam ausgewählten Meldungen nach und spricht mit der Deutschen Bahn darüber.

Quelle: swr.de

VDV: Steigende Betriebskosten für Klimaschutz – Primat der Energieeffizienz

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat ein Positionspapier zur Einführung von alternativen Kraftstoffen vorgestellt: „Wir rechnen mit einer spürbaren Knappheit bei alternativen Kraftstoffen bis mindestens 2030. Im öffentlichen Verkehr werden die Energiekosten durch die Transformation grundsätzlich steigen, hinzu kommen solche für die Lade- und Tankinfrastruktur. Daraus folgt, dass die Unternehmen noch stärker Wert auf den Wirkungsgrad der eingesetzten Technik legen werden, da diese eine große Rolle bei den Betriebskosten spielt“, so VDV-Vizepräsident Veit Salzmann. Das VDV-Positionspapier dient als Hilfe zur Entscheidungsfindung für Infrastruktur- und Fahrzeuginvestitionen in der Branche – und zeigt auf, wo seitens der Klima- und Verkehrspolitik bei Bund und Ländern Handlungsbedarf besteht.
„Wir haben im Verhältnis zur Nachfrage einen Mangel an regenerativer Energie, während der Bedarf durch E-Mobilität und Wärmepumpen steigt. Gleichzeitig liegt der Ausbau regenerativer Energieerzeugung deutlich hinter den von der Politik gesetzten Zielen“, erläutert Salzmann und weist darauf hin: „Alternative Kraftstoffe sind meist klimafreundlich, doch beim Wirkungsgrad gibt es erhebliche Unterschiede: Die Bandbreite reicht von 77 Prozent beim Fahrleitungsbetrieb über 66 Prozent beim Batterieantrieb bis hin zur Brennstoffzelle mit 22 Prozent. Bei E-Fuels sind es noch 14 Prozent.“ Auch in Bezug auf die Verfügbarkeiten gibt es erhebliche Unterschiede. So geht die Branche davon aus, dass Wasserstoff künftig in großen Mengen als Erdgasersatz eingesetzt wird, beispielsweise von den Energieversorgern in Gaskraftwerken, in der Industrie als Prozessgas für die Stahlproduktion und andere industrielle Prozesse benötigt wird und nicht in ausreichendem Maße für den Verkehrssektor zur Verfügung steht.
„Die Verkehrsunternehmen treiben die Transformation mit aller Kraft voran. Um die Klimaschutzvorgaben bis 2030 zu erfüllen, sind nun Entscheidungen für geeignete Infrastrukturen zu treffen. Da diese über einen Abschreibungszeitraum von 20 Jahren betrieben werden, müssen alle relevanten Rahmenbedingungen betrachtet werden.“ Hierbei sind neben den Energie- bzw. Betriebskosten technische Entwicklungstrends, die Verfügbarkeit und Verteilung, zum Beispiel per Pipeline oder LKW, der Energieträger und ihre Wettbewerbssituation zu berücksichtigen. „Es gibt nicht die eine Lösung für alle Städte und Regionen in Deutschland: Synergieeffekte zwischen lokalen Energieversorgern, Stadtwerken und anderen Verkehrsunternehmen müssen mitberücksichtigt werden“. Zum Beispiel könnten Ladeinfrastrukturen für kommunale Fahrzeuge der Abfallwirtschaft oder zur Straßenreinigung etc. aus einer Hand konzipiert werden. Ein weiterer Investitionsfaktor sind die TEN-V Netze und „urban nodes“. Hierbei sollte die Branche die verschiedenen Bundes- und Landesfördermittel zum Neubau der Lade- und Infrastrukturen nutzen – und die Politik die Mittel entsprechend aufstocken bzw. für die Planungssicherheit nachhalten.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Baubeginn U4-Ausfädelung auf die Horner Geest in Hamburg

Die Bauarbeiten für die U4-Ausfädelung auf die Horner Geest beginnen Anfang Mai. Ab Ende 2026 sollen die rund 13 000 Horner fußläufig an das Hamburger Schnellbahnnetz angebunden werden. Die Fahrzeit zwischen der Horner Geest bis in die Innenstadt wird sich für die Fahrgäste nahezu halbieren.
Für die Bauarbeiten zur Ausfädelung der U4 aus dem Bestandsnetz muss die U2/U4-Strecke für rund ein Jahr unterbrochen werden. Gesperrt ist die Strecke zwischen den Haltestellen Legienstraße und Rauhes Haus. In diesem Zeitraum wird das Kernstück der U4-Ausfädelung östlich der Haltestelle Horner Rennbahn errichtet: das U2/U4-Kreuzungsbauwerk. Dazu muss der bestehende U-Bahn-Tunnel aufgrund seiner geringen Tiefenlage abgerissen werden. Im Anschluss werden zwei übereinander liegende Tunnel für die U2 und U4 gebaut, sodass künftig die U4 stadtauswärts kreuzungsfrei auf die Horner Geest abzweigen kann.
Auf dem betroffenen Streckenabschnitt fährt in der Hauptverkehrszeit statt der U-Bahn alle 2 Minuten ein Direktbus von Billstedt ohne Halt bis zur Haltestelle Rauhes Haus und zurück. Davon werden die täglich rund 28 000 Fahrgäste profitieren, die aus dem Osten Hamburgs in Richtung Innenstadt fahren. Eingesetzt werden Gelenkbusse mit Platz für 105 Fahrgäste. Für die Naherschließung fahren zudem Ersatzverkehrsbusse im 3-Minuten-Takt (Hauptverkehrszeit) alle Haltestellen an.
An der Haltestelle Rauhes Haus wird aktuell ein zusätzlicher Zugang gebaut, über den die Fahrgäste dann auf kürzestem Wege von der Bahn in den Bus und umgekehrt wechseln können. In enger Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) wurden zudem an sieben Ampeln Sonderschaltungen für die Busse eingerichtet, die diese priorisieren und damit beschleunigen sollen. So werden Verkehrsfluss und Umsteigesituationen optimiert.  

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Radwegebau in Hessen mit wachsendem Tempo

Hessen ist beim Bau von Radwegen mit wachsendem Tempo auf Aufholjagd: „Wir treten jetzt richtig in die Pedale, die Aufholjagd läuft. Immer mehr Vorhaben kommen von der Planung in die Umsetzung“, sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Sonntag. „Wir haben in den vergangenen Jahren eine datengestützte strategische Planung etabliert, eine eigene Nahmobilitäts-Abteilung bei Hessen Mobil eingerichtet sowie die Mittel für den Bau der Rad-Infrastruktur kontinuierlich erhöht. Das Fahrrad wird damit in Hessen zum vollwertigen Verkehrsmittel und Bestandteil des Mobilitätssystems.“

So sind von 2014 bis 2022 allein in den Neu- und Ausbau sowie die Sanierung von Radwegen an Landesstraßen 49,6 Mio. Euro geflossen. Damit wurden gut 97 Kilometer Radwege neu- und ausgebaut oder saniert. In diesem Jahr folgen weitere 13 Mio. Euro an Investitionen, die Lücken im Radnetz schließen. Für 2024 steht sogar die Rekordsumme von 17 Mio. Euro bereit.

„Diese 17 Mio. Euro für 2024 sind das Zehnfache dessen, was 2014 ausgegeben wurde“, erläuterte der Minister. „Diese Steigerung ist in diesem Bereich bundesweit einzigartig. Bei Amtsantritt habe ich praktisch nichts vorgefunden außer einem Ausbau- und Sanierungsstau. Radverkehr war bis dahin vor allem durch die Windschutzscheibe wahrgenommen worden – wenn überhaupt, dann als Tourismusfaktor und Freizeitvergnügen. Obwohl damals schon der Pedelec-Boom abzusehen war, wurde das enorme Potenzial des Fahrrads für eine klimafreundliche Alltagsmobilität von den Vorgängerregierungen ignoriert – und damit auch die Wünsche der vielen Bürgerinnen und Bürger nach einer sicheren und komfortablen Radinfrastruktur, die mehr ist als nur einzelne Radwege.“

Der Minister verwies auf die langen Vorlaufzeiten von Radwegeprojekten an Straßen, deren Planung ähnlich aufwendig ist wie die Planung der Straße selbst. Daher wurde inzwischen bei Hessen Mobil eine eigene Abteilung Mobilität und Radverkehr eingerichtet, der jahrelange Personalabbau erst gestoppt und dann zusätzliches Personal eingestellt und eine eigene Task Force Radwege gegründet: „Inzwischen befassen sich bei Hessen Mobil rund 100 Mitarbeitende ganz oder überwiegend mit Planung und Bau von Radwegen. Rund 200 Vorhaben an Landes- und Bundesstraßen sind in Arbeit.15 weitere Beschäftigte sind mit der Radnetzplanung befasst. Das heißt: das hessische Netz wird weiter wachsen, und zwar deutlich schneller als bisher.“

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Erster Wasserstoffbus in Düsseldorf eingetroffen

Der erste von zehn emissionsfreien Wasserstoffbussen ist bei der Rheinbahn in Düsseldorf eingetroffen. Mit den neuen Fahrzeugen will das Unternehmen Erfahrungen im Einsatz dieser klimafreundlichen Antriebstechnologie sammeln. Die Investitionssumme beträgt rund 7 Millionen Euro. Die europaweite Ausschreibung für zehn weitere Wasserstoffbusse läuft.
Auf dem Weg zu einer emissionsarmen Busflotte testet die Rheinbahn eine weitere Antriebstechnologie: Zehn Wasserstoffbusse sollen ab voraussichtlich Mitte des Jahres auf der innerstädtischen Buslinie 732 eingesetzt werden. Sie stoßen Wasser aus und tragen so zu einer Verbesserung des Stadtklimas bei. Der Einsatz von Wasserstoffbussen ist ein weiterer Schritt hin zu einer Antriebswende.
Der Antrieb der Busse vom portugiesischen Hersteller CaetanoBus ist komplett elektrisch: In der Brennstoffzelle reagieren Wasserstoff und Sauerstoff unter der Abgabe von elektrischer Energie zu Wasser. Der dabei generierte Strom treibt den Elektromotor an. Mit 35 Kilogramm Wasserstoff in fünf Behältern haben die Busse eine Reichweite von mindestens 310 Kilometern. Die Betankung dauert etwa 15 Minuten. Den Wasserstoff tanken die Busse übergangsweise an der Wasserstoff-Tankstelle von H2Mobility an der Oerschbachstraße. Künftig soll die Belieferung direkt über die Stadtwerke Düsseldorf erfolgen – sie investieren in einen Elektrolyseur, um grünen Wasserstoff vor Ort produzieren zu können. Zukünftig werden die Wasserstoffbusse der Rheinbahn dann an einer Tankstelle des Partnerunternehmens H2Mobility auf dem Gelände der Stadtwerke am Höherweg in Flingern mit dem grünen Wasserstoff der Stadtwerke betankt.

Quelle: Rheinbahn AG

ÖPNV hat sich fast wieder vom Corona-Tief erholt

2022 verzeichneten die Verkehrsbetriebe des Öffentlichen Personennahverkehrs etwa 10,2 Milliarden Fahrgäste, 29 Prozent mehr als im durch Corona geprägten Vorjahr. Als Treiber für den Fahrgastzuwachs im Jahresvergleich macht das Statistische Bundesamt die Einführung des 9-Euro-Tickets im Juni 2022, die Lockerung beziehungsweise Aufhebung der Corona-Regularien und die Zuwanderung durch Geflüchtete aus der Ukraine verantwortlich.
So fanden im vergangenen Jahr nach vorläufigen Angaben rund 4,8 Milliarden Busfahrten statt, nur noch rund 500 Millionen weniger als 2018 und 2019. Den größten prozentualen Zuwachs gab es im Sektor Eisenbahn und S-Bahn. Statt 1,7 Milliarden Fahrgästen im Jahr 2021 benutzten 2022 etwa 2,4 Milliarden Menschen die entsprechenden Verkehrsmittel. Transportmittelübergreifend liegen die Fahrgastzahlen noch etwa 14 Prozent unter dem Niveau von 2019. Die Einführung des Deutschlandtickets zum 1. Mai 2023 dürfte allerdings für einen weiteren Nutzungsschub in der zweiten Hälfte des aktuellen Jahres sorgen.
Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie waren die Fahrgastzahlen seit Jahren relativ konstant in geringem Maße gestiegen. Zwischen 2011 und 2019 hatten diese nur um etwa 700 Millionen zugenommen. Das spiegelt sich auch in der Aufschlüsselung nach den beliebtesten Verkehrsmitteln in Deutschland wider. 2021 entfielen in Deutschland im Modal Split des Personenverkehrs, also der Verteilung des Transportaufkommens auf Verkehrsmittel, etwa 87 Prozent auf den motorisierten Individualverkehr. Öffentlicher Straßenpersonenverkehr und Schienenpersonenverkehr waren für jeweils 6,1 Prozent des Verkehrsaufkommens verantwortlich.

Quelle: Statista GmbH

Weitere Optimierung des Holibri

Seit Dezember 2021 ist das On-Demand-Angebot Holibri ein fester Bestandteil im Stadtgebiet von Höxter. Über 80.000 Fahrgäste haben den Shuttle-Dienst bereits genutzt, der mehr als 65.000 Fahrten durchgeführt hat. Seit dem Start hat der Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph) den Holibri mit Blick auf die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzerinnen und Nutzer weiterentwickelt und damit den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Höxter stark optimiert.
Wo einst große Stadtbusse unterwegs waren, fahren jetzt kompakte und bedarfsgerechte Holibri-Vans durch die Straßen von Höxter. Es gibt keinen festen Fahrplan, die Fahrgäste können ihre Fahrten ganz einfach mit dem Smartphone selbst organisieren und bestellen. Im ersten Quartal 2023 haben im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr rund 27 Prozent mehr Fahrgäste (12.866 zu 10.094) den On-Demand-Service genutzt. Die Fahrtdistanz ist mit ca. vier Kilometern nahezu konstant geblieben, die Einhaltung der Ankunftszeit hat sich dagegen auf 99 Prozent (1. Quartal 2022: 92 Prozent) spürbar verbessert. Mehr als 75 Prozent der Fahrten fanden im ersten Quartal des Jahres 2023 mindestens zu zweit statt (1. Quartal 2022: 60 Prozent), was positive ökologische Effekte hat.
Seit Betriebsstart hat der nph die Anzahl und Positionierung der etwa 1.300 Haltepunkte, die Reisezeit-Berechnung durch einen intelligenten Algorithmus und die Anpassung der Kapazitäten an die Nachfrage kontinuierlich weiterentwickelt. Das Ergebnis der Maßnahmen spiegelt sich unter anderem in den Bewertungen zum Holibri in der App wider, die mit 4,92 von 5 (1. Quartal 2022: 4,87/5) äußerst positiv ausfallen.
Während der Landesgartenschau beobachtet der nph die Entwicklung der Buchungszahlen in den Fahrzeugen genau. Sollten sich hier Veränderungen ergeben, die die Anbindung der Ortsteile negativ beeinflussen, steuert der nph mit geeigneten Maßnahmen entsprechend gegen. Ein Konzept zur Sicherung der Verfügbarkeit des Holibri in den Ortsteilen ist bereits erarbeitet.

Quelle: Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph)

Forschungsvorhaben zu autonomen und vernetzten Mobilitätslösungen

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Forschungsvorhaben „Münchens automatisierter Nahverkehr mit Ridepooling, Solobus und Bus-Platoons“ (MINGA). Bundesminister Dr. Volker Wissing überreichte heute in Berlin eine Förderurkunde über 12,73 Millionen Euro.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Digitalisierung und Automatisierung bieten große Chancen, um den ÖPNV sicherer, effizienter und klimafreundlicher zu gestalten. Durch den Einsatz innovativer Technologien wollen wir den Nahverkehr für die Bürgerinnen und Bürger noch flexibler und bedarfsgerechter aufstellen. Das Forschungsvorhaben MINGA in München zeigt, wie verschiedene fahrerlose Verkehrssysteme intelligent miteinander verknüpft und sinnvoll in den bestehenden ÖPNV integriert werden können. Mit unserer Förderung wollen wir autonomes und vernetztes Fahren und neue Angebote im öffentlichen Nahverkehr unterstützen und wichtige Grundlagen für ähnliche Vorhaben in Deutschland legen.“

Im Rahmen von MINGA wird ein in den ÖPNV integriertes Ride-Pooling-System mit autonomen Fahrzeugen im On-Demand-Betrieb aufgebaut. Zudem werden digital miteinander gekoppelte Busse, sogenannte Platoons, und ein fahrerlos fahrender Solobus im realen Fahrgastbetrieb in München erprobt und mit den On-Demand-Verkehren verknüpft. Auf Basis eines digitalen Zwillings soll eine neue digitale Datengrundlage für ein barrierefreies Routing aufgebaut werden. Das Projekt läuft bis Ende 2025.
Die Förderung umfasst neben der Anschaffung fahrerloser Fahrzeuge, darunter mehrere Shuttle und ein Solobus, die Ertüchtigung von zwei Bus-Platoons für den autonomen Linienbetrieb, das Erstellen eines digitalen Zwillings, die Vernetzung der fahrerlosen Fahrzeuge mit Lichtsignalanlagen zur Optimierung des Verkehrsflusses sowie die Entwicklung eines neuen videobasierten Konzepts zum Haltestellenmonitoring mittels künstlicher Intelligenz.
Die Förderung erfolgt im Rahmen des ersten Förderaufrufs zur Förderrichtlinie „Autonomes und vernetztes Fahren in öffentlichen Verkehren“.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)