Der deutsche Fernbusmarkt startet stabil ins neue Jahr. Der zum Winterfahrplan übliche Fahrtenabbau fällt mit 1,5 Prozent deutlich geringer aus als im Winter des Vorjahres, als die Fahrtenzahl im Vergleich zum Sommer noch um 6,5 Prozent schrumpfte. Insgesamt belief sich das Angebot zum Jahresbeginn auf rund 9.200 Fahrten wöchentlich, die auf 319 Verbindungen erbracht werden. Das Fahrtenangebot liegt damit nur unwesentlich niedriger als im Oktober unter Sommerfahrplan mit rund 9.300 wöchentlichen Fahrten. Das zeigt die aktuelle Marktstudie „Kompass Mobilität – Fokus Fernbus“ des IGES Instituts. „Weniger saisonale Schwankungen im Busangebot zeugen von gestiegener und kontinuierlicher Nachfrage. Und sie zeigen, dass Busunternehmen im Winter weniger nachgefragte Strecken immer besser durch neue Angebote kompensieren können“, sagt der IGES-Geschäftsführer, Christoph Gipp.
BEG vergibt S-Bahn München in drei Stufen
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert, hat heute ihr Drei-Stufen-Konzept für die Vergabe der Verkehrsleistungen der S-Bahn München vorgestellt: 1. Ab Januar 2018 soll dem heutigen S-Bahn-Vertrag, der im Dezember 2017 endet, ein zweijähriger Übergangsvertrag folgen. 2. Ab Dezember 2019 will die BEG in einem 1. Münchner S-Bahn-Vertrag die gesamten Verkehrsleistungen zunächst ohne Aufteilung in Lose vergeben (Laufzeit voraussichtlich ca. zwölf Jahre). 3. Anfang der 2030er-Jahre nach der Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke und dem Ersatz der heutigen Fahrzeugflotte durch Neufahrzeuge sowie einer Stabilisierungsphase für das das neue Betriebskonzept mit einem deutlich erweiterten Verkehrsangebot will die BEG die Verkehrsleistungen in einem 2. Münchner S-Bahn-Vertrag erneut für vsl. rund zwölf Jahre vergeben und strebt dabei eine Aufteilung des Netzes in mehrere Lose an.
„Wir haben die vergaberechtlichen, planerischen, technischen und wettbewerblichen Rahmenbedingungen einer Vergabe der S-Bahn München angesichts der außerordentlichen Komplexität und Bedeutung dieses Netzes mit Hilfe externer Gutachter eingehend analysiert und uns schließlich für diesen Drei-Stufen-Plan entschieden“, erklärt Johann Niggl, Geschäftsführer der BEG. Ziel ist es zwar grundsätzlich, das Wettbewerbsnetz „S-Bahn München“ auch für Mitbewerber der DB Regio attraktiv zu gestalten.
Allerdings übersteigt die Verkehrsleistung schon heute, ohne die geplante 2. Stammstrecke, den Umfang aller sonstigen Wettbewerbsnetze im Freistaat. Die Zugdichte in der heutigen Stammstrecke ist während der Hauptverkehrszeit mit 30 Zügen pro Stunde und Richtung unter den deutschen S-Bahn-Netzen einmalig, zugleich führen auf den Außenästen die zahlreichen eingleisigen Abschnitte und die Beeinflussung durch Güter-, Regional- und Fernverkehrszüge zu außerordentlich komplexen Betriebsabläufen. „Die Betriebsstabilität ist zu jedem Zeitpunkt das oberste Ziel all unserer Planungen“, betont Niggl. Die Option, das Netz in einzelnen Losen auszuschreiben, um in den nächsten Jahren mehr Wettbewerb zu ermöglichen, hält die BEG vor der Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke für nicht praktikabel. Die Risiken für die Betriebsstabilität seien zu hoch.
Ziehl-Abegg wächst weiter
„Wir haben in einem schwierigen Umfeld den Vorjahresumsatz erneut deutlich erhöht“, sagt Peter Fenkl, der Vorstandsvorsitzende der Ziehl-Abegg SE. Obwohl die wirtschaftliche Entwicklung in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) lahmt, hat Ziehl-Abegg den Umsatz weltweit um sechs Prozent auf 448 Mio. Euro (Vorjahr 423 Mio.) steigern können.
Das Unternehmen produziert mit dem getriebelosen Radnabenantrieb ZAwheel das nach eigenen Angaben weltweit effizienteste Antriebssystem für Stadtbusse. Wobei in vielen Kommunen die Effizienz nachrangig ist und Lärmbelästigung sowie Abgase durch Dieselbusse die größeren Probleme sind. „Erst Peking, dann Neu-Delhi und jetzt Stuttgart“, zählt Fenkl exemplarisch drei Großstädte mit Feinstaubalarm auf. „Wir steuern auf den Punkt zu, an dem die Bushersteller, die Nahverkehrsbetreiber und die Politiker zwingend Elektrobusse in den Innenstädten fordern.“ So haben beispielsweise der Hamburger und der Berliner Senat beschlossen, vom Jahr 2020 an nur noch emissionsfreie Busse zu beschaffen. Gleiches hat sich London vorgenommen, Paris will fünf Jahre später alle Busse rein elektrisch antreiben.
Die Mitarbeiterzahl bei Ziehl-Abegg ist auf 3450 gestiegen (Vorjahr 3400); in den fünf Hohenloher Werken sind 1950 Menschen beschäftigt (Vorjahr 1900).
Bedarfsorientierter Busverkehr ohne Haltestellen als Modell der Zukunft?
Continental eröffnet Trend Antenna in Frankfurt
Zusammen mit dem hessischen Staatssekretär Mathias Samson eröffnete das internationale Technologieunternehmen Continental heute im House of Logistics and Mobility (HOLM) in Frankfurt am Main eine Forschungswerkstatt. In der Trend Antenna arbeiten Studenten und Wissenschaftler zusammen mit Entwicklern von Continental an der Zukunft der Mobilität und erforschen dazu passend Softwaretechnologien und Algorithmik.
Wieder ein Doppeldecker in Frankfurt probeweise im Einsatz
Vom 2. bis 6. Februar 2016 wird erneut ein Berliner Doppeldecker-Bus im Linienverkehr von Frankurt a.M. fahren. Dieses Mal wird er auf der Linie 30 zwischen Sachsenhausen und dem benachbarten Bad Vilbel verkehren und einen regulären Gelenkbus ersetzen. Mit diesem zweiten Test will die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ in Erfahrung bringen, ob ein Doppeldecker bei Fahrzeit und Dauer des Aufenthalts an den Haltestellen mit einem Gelenkbus „mithalten“ kann – oder ob die Doppelstöckigkeit Verzögerungen hervorruft. .
Bereits kurz vor Weihnachten 2015 hatte traffiQ probeweise einen Doppeldecker auf der mit Standardbussen befahrenen Linie 34 eingesetzt, um die Akzeptanz durch die Fahrgäste zu testen. Das Ergebnis: Von fast 400 befragten Fahrgästen fanden zwischen 87 (im Bus unten) und 95 Prozent (im Bus oben) den Einsatz eher gut. Nur wenige Fahrgäste (insgesamt elf der 399 befragten Personen) sprachen sich gegen den Einsatz aus.
TRAXX AC3 Last Mile-Lokomotive erhält offizielle Zulassung in Österreich
Bombardier Transportation hat die Zulassung für die TRAXX AC3 Last Mile-Lokomotive in Österreich erhalten. Das bedeutet, dass die TRAXX AC Last Mile-Lokomotive nun für den Betrieb in der gesamten DACH-Region zugelassen ist, die Deutschland, Österreich und die Schweiz umfasst.
Testphase der Kölner E-Busse für Linie 133 beginnt
Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) und weitere Verkehrsunternehmen haben bei Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks für eine Fortsetzung der Förderung von E-Mobilitätsprojekten im Busverkehr geworben. Am Freitag fand bei der KVB ein Erfahrungsaustausch dazu statt. (weitere Informationen hier).
Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB: "Wir werden im Dezember des Jahres die Kölner Bus-Linie 133 auf den Betrieb mit acht E-Bussen umstellen. Die täglich rund 9.000 Fahrgäste haben dann auf dieser Linie eine noch bessere Möglichkeit, klima- und umweltfreundlich mobil zu sein. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Fahrzeuge und die Ladeinfrastruktur zuverlässig funktionieren." Die Investition für die Linie 133 war nur möglich, weil das Land Nordrhein-Westfalen mit einer Förderung von 1,92 Millionen Euro und die KVB mit 1,25 Millionen Euro die Mehrkosten im Vergleich zu herkömmlichen Dieselbussen ausgeglichen haben.
Testphase der Kölner E-Busse für Linie 133 beginnt
In diesen Tagen beginnt die Testphase der KVB mit ihren E-Bussen. Genauso wie in der Konstruktions- und Herstellungsphase arbeitet die KVB hier eng im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft mit dem Hersteller VDL Bus & Coach, dessen Zulieferern sowie der RheinEnergie zusammen.
Zunächst wird jeder der acht E-Busse auf seine technische Verfügbarkeit getestet. Da die E-Busse eine Neukonstruktion darstellen, können Herstellungsmängel nicht ausgeschlossen werden. Genauso muss die Ladeinfrastruktur an den Endhaltestellen der Linie 133 getestet werden. Sie befindet sich derzeit im Aufbau. Die RheinEnergie hat als Partner und Konzernschwester der KVB den Aufbau und den Betrieb der Ladeinfrastruktur zur Versorgung der E-Busse mit elektrischer Energie übernommen. Das Projekt ist der Einstieg der RheinEnergie in die DC-Schnellladetechnik mit Leistungen von 50 bis 240 Kilo-Watt (kW).
Auf dem Betriebshof Nord der KVB werden die Batterien der E-Busse über Nacht per Kabel und mittels Combo-2-Stecker aufgeladen. Hier reicht eine Ladeleistung von 50 kW. An den Endhaltestellen fahren die Busse unter die dort befindlichen Lademasten. Der Pantograph des Busses wird per Knopfdruck ausgefahren und verbindet sich automatisch mit der Ladehaube, über deren Kontakte eine DC-Schnellladung mit einer Ladeleistung von bis zu 240 kW erfolgt. An den Endhaltestellen stehen den E-Bussen jeweils nur wenige Minuten für die Nachladung zur Verfügung. Für eine Vollladung der Batterien reicht diese Zeit allerdings nicht aus. Diese erfolgt erst wieder in der darauf folgenden Nacht auf dem Betriebshof Nord der KVB. Im Tagesverlauf sollen die Batterien um nicht mehr als 30 Prozent entladen werden. Anderenfalls würden sie ihre maximale Kapazität verlieren.
Im weiteren Verlauf der Testphase werden die ersten E-Busse auf den Linienweg geschickt, um das Anfahren der Lademasten zu üben. Im Folgenden wird dann die Anzahl der E-Busse auf der Linie sukzessive erhöht.
Spannend wird hierbei sein, wie diese Abläufe mit den Betriebsbedingungen auf der Linie 133 zu vereinbaren sind. Aufgrund des dichten Innenstadtverkehrs kommen derzeit in der Hauptverkehrszeit etwa 75 Prozent aller Busse auf der Linie 133 verspätet an den Endhaltestellen an, 23 Prozent haben dabei eine Verspätung von mehr als fünf Minuten. Für den Ladeprozess müssen jedoch mindestens sechs Minuten veranschlagt werden und die E-Busse dürfen maximal eine Endhaltestelle ohne Nachladung passieren, um nicht mehr als 30 Prozent entladen zu” werden.
Siegmar Deuring verstärkt Trapeze in Europa
Der studierte Wirtschaftsinformatiker Siegmar Deuring verstärkt ab 1. März 2016 die Trapeze Group in Europa. Als Director Business Unit DACH und Mitglied der Geschäftsleitung der Trapeze Switzerland GmbH zeichnet er verantwortlich für das gesamte Vertriebsgeschäft von Betriebsleittechnik, Fahrgastinformation und Fahrgeldmanagement im deutschsprachigen Europa sowie in Luxemburg und Polen.
VDV-Präsident wirbt bei Bundesumweltministerin für weitere Förderung der E-Mobilität
VDV-Präsident Jürgen Fenske und weitere Vertreter des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) haben heute bei Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks für eine Fortsetzung der Förderung von Elektrobussen im ÖPNV geworben. Anlässlich der Präsentation der ersten Elektrobusse in Köln, bei der die Bundesministerin anwesend war, fand bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) ein Erfahrungsaustausch über Elektrobusprojekte in Deutschland statt. An diesem Gespräch nahmen neben Fenske und Hendricks auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, der Vorstandsvorsitzende der RheinEnergie, Dr. Dieter Steinkamp, sowie Experten aus Industrieunternehmen, Hochschulen und des VDV teil. Die Gesprächspartner warben für eine Fortführung der E-Bus-Förderung, um den Kauf und Einsatz von batteriebetriebenen Elektrobussen in Zukunft wirtschaftlicher zu gestalten und deren technische Verfügbarkeit durch Weiterentwicklungen deutlich zu verbessern.