Trapeze gewinnt Auftrag für den englischen Badeort Brighton und die Region East Sussex

Die Trapeze Group hat aus der englischen Stadt Brighton & Hove einen grösseren Auftrag erhalten: Die Stadtverwaltung von Brighton & Hove erteilte zusammen mit der benachbarten Lokalverwaltung East Sussex County Council und dem lokalen Busbetreiber, Brighton & Hove Bus and Coach Company, der weltweit tätigen Trapeze den Zuschlag für die Lieferung und Installation eines modernen integrierten Betriebsleitsystems ITCS. Zusätzlich bestellten die beiden Behörden für die Regionen Brighton & Hove und East Sussex weitere Haltestellenanzeiger und lassen zugleich das Kommunikationssystem erneuern.
Dieser Auftrag stärkt die Position von Trapeze in Grossbritannien und im gesamten europäischen Heimatmarkt weiter. Der Busbetreiber Brighton & Hove Bus and Coach Company Ltd. ist entlang der Südostküste Englands tätig. Mit seinen 300 Fahrzeugen befördert er jährlich über 40 Millionen Fahrgäste. Die Fahrzeuge verkehren auf mehr als 50 Linien und decken über 2000 Haltestellen ab. Der Verkehrsbetrieb beschäftigt rund 1200 Mitarbeiter.
In den nächsten zwei Jahren liefert und installiert Trapeze modernste Hardware und Software für das topmoderne intelligente ITCS-Transportsystem sowie mobile Technologien. Dazu gehören modernste Bordcomputer für eine exakte Positionsbestimmung der Fahrzeuge sowie für die direkte Sprach- und
Datenkommunikation mit der Leitstelle des Busbetreibers. Erneuert wird zudem die gesamte Kommunikationslösung zwischen der Leitstelle, den Fahrzeugen sowie den Haltestellenanzeigern auf der Basis von GPRS/UMTS. Dazu werden neueste Kommunikationslösungen für sämtliche Fahrzeuge und Haltestellenanzeiger verwendet. Der Projektbeginn ist auf den 1. November 2013 angesetzt, die gesamte Ausführungszeit wird auf 14 Monate geschätzt.

Joachim Berends wird neuer VDV-Vizepräsident

Der Vorstand der Bentheimer Eisenbahn AG übernimmt zum 01. Januar 2014 das Amt des Vizepräsidenten für den Bereich Schienengüterverkehr im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) von Ulrich Koch.
Die rund 140 im VDV organisierten Schienengüterverkehrsunternehmen haben gestern auf ihrer Verwaltungsratssitzung Joachim Berends (45) zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. In dieser Funktion übernimmt Berends auch das Amt des VDV-Vizepräsidenten. Die rund 600 VDV-Mitgliedsunternehmen sind im Verband in insgesamt fünf Sparten mit jeweils einem Verwaltungsrat organisiert. Die Vorsitzenden der fünf Verwaltungsräte sind zugleich als ehrenamtliche VDV-Vizepräsidenten tätig.
Berends freut sich auf die neue Aufgabe: „Ich bedanke mich für das Vertrauen des Verwaltungsrates und nehme die Wahl sehr gerne an. Mein Dank gilt insbesondere meinem am Jahresende ausscheidenden Vorgänger Ulrich Koch, der die Interessen der Schienengüterverkehrsunternehmen im Verband hervorragend vertreten hat.“
Der 45-jährige Betriebswirt ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit fünf Jahren ist Berends Vorstand der Bentheimer Eisenbahn und verfügt damit über Erfahrung in allen Fragen und Themen rund um den Schienengüterverkehr. Zudem engagiert er sich seit über 20 Jahren in verschiedenen Funktionen und Gremien im VDV. „Joachim Berends ist mit seiner Verbandserfahrung und seinem umfassenden Know-how genau die richtige Wahl. Ich wünsche ihm für diese neue Aufgabe viel Erfolg“, so Präsident Jürgen Fenske. Für die am 31. Dezember endende Amtszeit als VDV-Vizepräsident bedankt sich Fenske zudem bei Ulrich Koch: „Er hat die Schienengüterverkehrssparte im Verband über die Jahre geprägt und weiterentwicklet, dafür gebührt ihm großer Dank.“ Ulrich Koch war seit Oktober 2011 VDV-Vizepräsident für den Bereich Schienengüterverkehr.

Mitteldeutsche Omnibusbranche präsentiert sich geschlossen in Leipzig

Die bdo-Landesverbände MDO aus Thüringen, VSAO aus Sachen-Anhalt und LSOT aus Sachsen organisieren am 13. und 14. November 2013 gemeinsam den 9. Mitteldeutschen Omnibustag in Leipzig. Veranstaltungsort der Jahreshauptversammlung ist das Hotel Ramada. Beleuchtet werden bei dem beliebten Branchentreff sowohl der Nahverkehr als auch die Bustouristik. Die Tagung wird durch die Fahrerauszeichnung sowie eine Messe und eine Busausstellung begleitet.

300 Teilnehmer erwartet

Veranstalter der Fachkonferenz sind der Verband Mitteldeutscher Omnibusunternehmer e.V. (MDO), der Landesverband der Omnibusunternehmer Sachsen-Anhalt e.V. (VSAO) und der Landesverband Sächsischer Omnibus- und Touristikunternehmen e.V. (LSOT) mit Unterstützung des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer e.V. (bdo). Erwartet werden rund 300 Teilnehmer aus mitteldeutschen Omnibusbetrieben, deren Zulieferer und Partner sowie Vertreter von Politik, Presse und Wirtschaft.

Branchenthemen und Fahrerauszeichnung

“Wir freuen uns auf den intensiven und immer fruchtbaren Gedanken- und Informationsaustausch mit Busunternehmern, Herstellern, Zuliefern, Wirtschaft, Politik und Presse“, unterstreichen die Vorsitzenden Wolfgang Steinbrück (MDO), Wolfdietrich Vetter (VSAO) und Helmut Jetschke (LSOT). Auftakt für den mitteldeutschen Branchentreff bildet traditionell die gemeinsame Fahrerauszeichnung, bei der zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer aus allen drei Bundesländern die Plakette „Sicher und unfallfrei“ erhalten. Themen des ersten Veranstaltungstages bilden dazu passend Neuheiten im Bereich Fahrzeugausstattung sowie Service und Qualität zur weiteren Optimierung der Busangebote im Linien- und Reiseverkehr.

Gemeinsame Verkehrspolitik und Bustourismus von morgen

Am zweiten Tag diskutieren die mitteldeutschen Busunternehmer und ihre Partner über die aktuellen Herausforderungen im ÖPNV sowie die Gestaltung einer gemeinsamen Verkehrspolitik von Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Großen Raum werden hierbei die Anforderungen und Inhalte der Nahverkehrspläne einnehmen. Expertenrat erhalten die Teilnehmer hier vom Stuttgarter Rechtsanwalt Dr. Holger Zuck. Auf einen Exkurs über den Euro-6-Bus folgt ein mit Spannung erwarteter Vortrag von Dr. Harald Schmidt vom LEIF Institut Leipzig. Der Marktforscher wird die Teilnehmer auf eine Reise in die bustouristische Zukunft bis ins Jahr 2020 mitnehmen und Segmente, Erwartungen und Zielgruppen für Reisen mit dem Bus aufzeigen.

Fachausstellung

Eine großzügige Fachausstellung wird auch den 9. Mitteldeutschen Omnibustag am 13./14. November bereichern. Zahlreiche Anbieter werden ihre Produkte und Dienstleistungen für Linienverkehr und Bustouristik darstellen. Begleitet wird die Tagung durch eine Busausstellung der Fördernden Mitglieder der Verbände.
Details zum Programm, zur Anmeldung für Aussteller etc. gibt es im Internet unter www.omnibustag.de sowie bei der Omnibus Service Gesellschaft in Erfurt, Tel. 0361/226 20 44.”

Max-Brauer-Preis 2013 verliehen

Alle zwei Jahre zeichnet die Max-Brauer-Stiftung der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) drei wissenschaftliche Arbeiten zu Fragestellungen des öffentlichen Personennahver-kehrs aus. Neben der Begabtenförderung sollen die Hamburger Hochschulen und ihre Studierenden angeregt werden, dem Thema ÖPNV in Hamburg neue Impulse zu verleihen. Heute Abend werden die diesjährigen Preisträger im Rahmen einer offiziellen Feierstunde ausgezeichnet.
Welche Auswirkungen haben Verkehrsplanung und -politik auf die soziokulturelle und ökonomische Struktur in einer Großstadt? Dieser Frage widmet sich der diesjährige Preisträger Thiago Guimarães in seiner interdisziplinär angelegten Masterarbeit (HafenCity Universität Hamburg). Sie erhält den mit 6 000 Euro prämierten ersten Preis. Sein Untersuchungsgebiet ist die U-Bahn-Linie 6 in São Paulo. Guaimarães überzeugte die Gutachter des Stiftungspreises auch dadurch, dass er die grundsätzliche Übertragbarkeit der entwickelten Methodik auf Hamburg aufzeigt.
Mit dem zweiten Preis in Höhe von 3 000 Euro wird die Bachelorarbeit von Josias Polchau (FH Wedel) ausgezeichnet. Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Aufbau von Fußwegrouting und dessen Integration in die Fahrgastinformation. Für die Qualität und den Praxisbezug der Arbeit spricht nicht zuletzt, dass das hier entwickelte Routing mittlerweile in das GEOFOX-System des HVV integriert wurde und nun allen Hamburgern zur Verfügung steht.
Christoph Ludwig (HafenCity Universität Hamburg) hat sich in seiner Masterarbeit einem Thema gewidmet, das in Hamburg hohe Aktualität besitzt: Vernetzungspotentiale von Mobilitäts-dienstleistungen. Die Arbeit analysiert dies aus dem Blickwinkel der Kundenbedürfnisse von Studenten und erhält dafür den dritten Preis in Höhe von 1 000 Euro.
Professor Dr. Michael Stawicki, Vorsitzender des Vorstandes der Max-Brauer-Stiftung, anlässlich der Preisverleihung: „Mein Glückwunsch geht an die drei Preisträger, die in ihren ausgezeichneten Arbeiten relevante Probleme des öffentlichen Nahverkehrs auf eine beeindruckende und sehr praxisnahe Weise lösen, sowie an ihre Betreuer. Selbst überzeugter ÖPNV-Nutzer, weiß ich doch, wie wichtig auch in diesem Feld die Weiterentwicklung ist. Es zeugt von der Weitsicht der Hamburger Hochbahn AG, durch ihre Stiftung hierfür auch Anreize zu setzen.“
Die Max-Brauer-Stiftung („Bürgermeister Dr. h.c. Max-Brauer-Stiftung für Begabtenförderung“) wurde vor 50 Jahren von der HOCHBAHN gegründet. Ziel der Stiftung ist, die Ausbildung und Weiterqualifizierung von besonders begabten Personen finanziell zu unterstützen. Mit dem Wettbewerb sollen dem ÖPNV in Hamburg neue Anstöße gegeben und der Dialog zwischen Forschung und Lehre der Hochschulen sowie der ÖPNV-Praxis intensiviert werden.

Preisträger 2013

Erster Preis: Thiago Guimarães
„Aufbau eines Erreichbarkeitsindikators für die Evaluation von Verkehrsprojekten in Hinblick auf die soziale Exklusion – Fallstudie der U-Bahn-Linie 6 in São Paulo“ (Masterarbeit, HafenCity Universität Hamburg).
Zweiter Preis: Josias Polchau
„Fußwegrouting – Aufbau und Integration eines Fußwegroutings in das Fahrgastinformationssystem GEOFOX“ (Bachelorarbeit, FH Wedel).
Dritter Preis: Christoph Ludwig
„Vernetzungspotentiale von Mobilitätsdienstleistungen“ (Masterarbeit, HafenCity Universität Hamburg).

Öffent­licher Per­sonen­nah­ver­kehr: Plätze im Schnitt zu 22 % aus­gelastet

Die durchschnittliche Platzausnutzung der Fahrzeuge im gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) lag in Deutschland im Jahr 2012 bei 22 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag dieser Wert für Eisenbahnen und S-Bahnen bei 25 %, für Straßenbahnen (einschließlich Stadt- und U-Bahnen) bei 18 % und für Linienbusse bei 21 %.
Der Auslastungsgrad der Sitz- und Stehplätze errechnet sich aus der Relation der tatsächlichen Beförderungsleistung (ÖPNV 2012: 107 Milliarden Personenkilometer) zum möglichen Beförderungsangebot (ÖPNV 2012: 479 Milliarden Platzkilometer).
Die Fahrgastbesetzung der Verkehrsmittel im ÖPNV kann dabei je Fahrt stark vom Mittelwert abweichen. Sie ist beispielsweise einerseits abhängig von Tageszeiten (Rushhour, Schülerverkehr) und Wochentagen sowie andererseits von Fahrten in Ballungsräumen oder in ländlichen Gebieten.
(Quelle: Statistisches Bundesamt)

Siemens baut fahrerloses U-Bahn-System in Riad

Siemens liefert die schlüsselfertige Gesamtanlage für zwei fahrerlose U-Bahnlinien in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad. Die rasch wachsende Fünf-Millionen-Einwohner-Stadt, die bisher im Nahverkehr vor allem auf Diesel-Omnibusse setzt, will mit der Investition einen weiteren Schritt zur Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur gehen. Der Auftrag für Siemens umfasst Metro-Züge, Elektrifizierung sowie Signal- und Kommunikationstechnik für den fahrerlosen Betrieb. Siemens ist auch für die Systemintegration der Bahntechnik auf den zusammen rund 63 Kilometer langen Linien verantwortlich. Siemens erhielt den Auftrag von der Hohen Kommission zur Stadtentwicklung (ArRiyadh Development Authority) mit einem Anteilsvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro (2,1 Milliarden Dollar) im Konsortium mit der US-Firma Bechtel und den örtlichen Bauunternehmen Almabani und Consolidated Contractors Company. Der konsortiale Auftragswert beträgt insgesamt rund 7,5 Milliarden Euro (rund 10 Milliarden Dollar).
Siemens stattet Linie 1 und 2 der insgesamt sechs Linien aus. „Wir sind stolz, dass beim derzeit größten Metro-Projekt der Welt unsere Spitzentechnologie zum Einsatz kommt“, sagte Sami Atiya, Leiter der Siemens-Einheit Mobility and Logistics. “Die integrierte Lieferung von Fahrzeugen, Signaltechnik und Elektrifizierung aus einer Hand bietet unserem Kunden klare Vorteile.“ Das Unternehmen liefert 74 Metrofahrzeuge vom Typ Inspiro. Die aus Aluminium gefertigten Züge fahren auf Normalspur und können eine Geschwindigkeit von bis zu 90 Stundenkilometern erreichen. Die 2- und 4-teiligen Züge sind auf die klimatischen Verhältnisse der Region ausgelegt. Dazu gehört eine größere Klimaanlage, die auch bei extremer Hitze ausreichende Kühlleistung liefert. Ferner wurden die Drehgestelle, der Fahrantrieb, die Bremsen und die Türen mit speziellen Filtern und Dichtungen versehen, um das Eindringen von Sand zu vermindern.
Die Signal- und Zugbeeinflussungstechnik stellt sicher, dass Züge – vor allem während der Hauptverkehrszeiten – im 90-Sekunden-Rhythmus verkehren können. Durch diese schnelle Taktung können pro Stunde über 21.000 Fahrgäste befördert werden. Die beiden Linien werden von Siemens mit einem WLAN-basierten Zugbeeinflussungssystem für den fahrer- und begleiterlosen Betrieb ausgestattet. Daneben werden automatische Zugsteuerung, Funkübertragung sowie 31 elektronischen Stellwerke installiert. Siemens stattet auch die Betriebsleitzentralen der beiden Linien aus. Von dort werden die Strecken gesteuert und überwacht. Der Vertrag umfasst auch Schulungen für den Einsatz der neuen Technik.
Siemens ist ebenfalls für die Bahnstromversorgung der Linien verantwortlich. Die beim Bremsen der Züge gewonnene elektrische Energie wird in das Netz des Metrosystems zurückgespeist und allen elektrischen Verbrauchern zur Verfügung gestellt. Zur elektrischen Ausrüstung gehören zudem die Notstromversorgung mit Dieselgeneratoren sowie unterbrechungsfreie Stromversorgungen.
Beim Bau schlüsselfertiger Anlagen mit Fahrzeugen, Signaltechnik und Elektrifizierung ist Siemens führender Anbieter. Derzeit installiert Siemens zum Beispiel U-Bahnen in Rennes (Frankreich) und Delhi (Indien) und ein Tramsystem für Doha (Katar). Bereits in Betrieb sind vollautomatische fahrerlose Linien in Algier (Algerien), Santo Domingo (Dominikanische Republik) und wiederum im französischen Rennes.

KVB: ÖPNV der Zukunft

Kurt Bodewig, der Vorsitzende der Bund-Länder-Kommission zur "nachhaltigen Verkehrsinfrastrukturfinanzierung", NRW-Verkehrsminister Michael Groschek sowie Folkert Kiepe, Mitglied der Zukunftskommsssion NRW haben gestern Abend gemeinsam mit dem KVB-Vorstandsvorsitzenden und VDV-Präsidenten Jürgen Fenkse diskutiert was der ÖPNV braucht, um für die Fahrgäste attraktiv zu bleiben.
Bereits der Erhalt von Infrastruktur stellt Bund, Länder und Kommunen vor große Belastungsproben. Die Infrastruktur bröckelt; die Sanierung von Anlagen, Fahrzeugen und Technik hat teilweise erhebliche Verspätung, weil die zur Verfügung stehenden Investitionsgelder nicht ausreichen. Der ÖPNV in Deutschland befördert rund 30 Millionen Fahrgäste täglich, doch ihm fehlen bereits jetzt mehr als drei Milliarden Euro, um die Infrastruktur wieder fit zu machen. 
In der nächsten Ausgabe der Nahverkehrs-praxis finden Sie ein Interview mit Herrn Kurt Bodewig zu diesem Thema.

Bahnbranche will Schienenlärm schneller reduzieren

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und die Vereinigung der Privatgüterwagen-Interessenten (VPI) sprechen sich in einem aktuellen Positionspapier für eine möglichst schnelle Minderung des Lärms beim Schienengüterverkehr aus. Damit unterstützt die Branche nicht nur das Ziel der Bundesregierung, die Lärmbelastung durch Schienenverkehr in Deutschland bis zum Jahr 2020 zu halbieren. Die Verbände sind sich sogar sicher, dass man durch zusätzliche Anstrengungen schneller eine deutliche Lärmminderung erreichen kann.
Nach Auffassung von VDV und VPI ist es möglich, den Lärm im Schienengüterverkehr nicht erst bis 2020  spürbar zu mindern, sondern durch ganz konkrete Maßnahmen bereits früher eine deutlichen Beitrag zur Lärmreduzierung im Schienengüterverkehr zu erreichen. „Lärm ist die ökologische Achillesferse des ansonsten klimafreundlichen, energiesparenden und sicheren Schienengüterverkehrs. Das hat die Branche erkannt und möchte deshalb gemeinsam mit der Politik zu einer schnellen und zielgerichteten Verbesserung der Situation beitragen“, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff .
„Die Mitglieder unseres Verbandes investieren weiter kräftig in neue Wagen mit Flüsterbremse. Mit der Zulassung der LL-Sohle steht auch eine technisch Möglichkeit zur Verfügung, den Lärm bei den bestehenden Güterwagen durch Umrüstung erheblich zu reduzieren. Allerdings verursacht die LL-Sohle gegenüber der herkömmlichen Graugussbremssohlen insbesondere auch aufgrund der Zulassungsauflagen deutlich höhere Betriebskosten“, so der Vorsitzende des VPI, Malte Lawrenz.

Vossloh erhält Großauftrag in Südafrika

Der Vossloh-Konzern setzt die Internationalisierung seiner Geschäftsaktivitäten auch im Geschäftsbereich Transportation erfolgreich fort. Mit dem südafrikanischen Unternehmen Swifambo Rail Leasing (Swifambo) wurde ein Vertrag über die Lieferung von 70 Lokomotiven für den Einsatz im  Passagierverkehr unterzeichnet. Ausschlaggebend für Swifambo, Vossloh als Lieferanten zu wählen, ist die Vielseitigkeit, Leistungsfähigkeit und Effizienz der Lokomotiven aus der EURO-Familie, die von Vossloh España in Albuixech, Valencia, geliefert werden. Aufgrund seiner Umweltfreundlichkeit, seiner Designkomponenten und der innovativen Technologie ist dieser Lokomotiven-Typ für die Optimierung des Schienentransports besonders geeignet. Swifambo liefert die Lokomotiven an die Passenger Rail Agency of South Africa (PRASA), die ihre Flotte mit den Vossloh-Lokomotiven erneuert
und erweitert.
Das Gesamtvolumen des Vertrags beläuft sich auf rund 250 Mio.€. Die von Vossloh zu liefernden, flexibel einsetzbaren EURODual Lokomotiven können sowohl auf elektrifizierten als auch auf nicht-elektrifizierten Strecken betrieben werden. Durch den Einsatz lediglich einer Lokomotive auf den nur zum Teil elektrifizierten Strecken reduzieren sich die Investitions-, Wartungs- und Betriebskosten. Die ersten Einheiten sollen im zweiten Quartal 2014 und die letzten Lokomotiven bis Ende 2016 nach Südafrika geliefert werden. Der Vertrag umfasst auch eine Option für zusätzliche Lokomotiven, die Wartung vor Ort in Südafrika sowie Ausbildungsmaßnahmen und Wissenstransfer.
Vossloh gründete zudem eine Holdinggesellschaft in Südafrika und ist mit drei von fünf Geschäftsfeldern lokal vertreten. In den kommenden Jahren sollen in Südafrika mehrere Milliarden Euro in die Modernisierung des bestehenden Bahnnetzes investiert, die Kapazitäten im Schienentransport verjüngt und vor allem die Bahninfrastruktur insgesamt erweitert werden.

3,7 Millionen Euro Landesförderung für Busbahnhof Freiheitsplatz und Busbeschleunigung in Hanau

Mit rund 3,7 Mio. Euro unterstützt das Land Hessen die Stadt Hanau beim barrierefreien Umbau des Zentralen Omnibusbahnhofs am Freiheitsplatz und bei der Einführung eines rechnergesteuerten Bus-Betriebsleit- und Beschleunigungssystems. Dies teilte Verkehrsminister Florian Rentsch heute in Wiesbaden mit.
Der Busbahnhof wird künftig 17 Halteplätze an vier Bussteigen bieten. Zwölf davon werden in Sägezahnform angeordnet, so dass ein unabhängiges An- und Abfahren der einzelnen Busse gewährleistet ist. Zudem lassen sich die Haltestellen bordsteinparallel anfahren, was gehbehinderten Fahrgäste und Reisenden mit Kinderwagen oder Gepäck das Einsteigen erleichtert. Blindenleitstreifen sowie das Absenken bestimmter Bordsteinbereiche tragen ebenfalls zur Barrierefreiheit des neuen Busbahnhofs bei. Zudem wird der Busbahnhof mit einer behindertengerechte Toilette ausgestattet. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis Frühjahr 2015.
1,27 Mio. Euro des Landeszuschusses fließen in das neue Betriebsleitsystem, das auch dynamische Fahrgastinformationstafeln (DFI) umfasst. Diese stellen die aktuellen Abfahrtzeiten der Stadt- und Regionalbusse minutengenau in Echtzeit dar. Sehbehinderte können die Informationen auf Tastendruck abrufen. Damit werden neben dem Zentralen Busbahnhof neun weitere Haltestellen – Westbahnhof, Hauptbahnhof, Marktplatz, Leimenstraße, Paul-Ehrlich-Straße, Nordbahnhof, Hauptbahnhof/Auheimer Straße, Bahnhof Wilhelmsbad und Bahnhof Steinheim – ausgerüstet. Diese Arbeiten sollen voraussichtlich im November 2014 abgeschlossen sein.