DB will auch bei steigenden Preisen an Fahrzeuginvestitionen festhalten

Trotz aktuell stark steigender Beschaffungskosten, will die Deutsche Bahn an ihren geplanten Fahrzeugkäufen festhalten. Entsprechend äußerte sich der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz. Auch in Zeiten von Krisen müsse man an den langfristigen Zielen für die Schiene auf dem Weg zu mehr Klimaschutz festhalten.

Im Moment bewege man sich das erste Mal seit über 25 Jahren in einem „Hochinflationsumfeld“, und als eine energie-, anlagen-, kapital- und personalintensive Branche sei man „in der Mitte des perfekten Sturms“. Lutz zeigte sich allerdings sicher, dass die DB – gemeinsam mit der Bundesregierung – an den Wachstumszielen, auch für die Infrastruktur, festhalte.

Bis 2030 sollen sich die Investitionen der Deutschen Bahn in neue Fahrzeuge auf 19 Milliarden Euro belaufen. Der größte Teil davon solle in den Bereich Fernverkehr und die neuen ICE-L-Hochgeschwindigkeitszüge von Talgo fließen, sagte Lutz bei einem Rundgang zu den geplanten Beschaffungen mit seinen Vorstandskolleginnen Sigrid Nikutta (Güterverkehr), Daniela Gerd tom Markotten (Digitalisierung und Technik) und Evelyn Palla (Regionalverkehr).

Quelle: Messe Berlin

Übergabe Zweiwege-Unimog an die Verkehrsbetriebe Karlsruhe

Auf der diesjährigen Mobilitätsmesse InnoTrans in Berlin übergab Dr. Ralf Forcher, Leiter Mercedes-Benz Special Trucks, ein multifunktionales Zweiwegefahrzeug auf Unimog Basis an den technischen Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) sowie der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), Christian Höglmeier.

Dr. Ralf Forcher, Leiter Mercedes-Benz Special Trucks: „Wir sind stolz, den Verkehrsbetrieben Karlsruhe das erste von insgesamt fünf multifunktionalen Zweiwegefahrzeugen auf Basis Unimog übergeben zu dürfen. Diese werden einen wichtigen Beitrag leisten, die Betriebssicherheit des weltweit bekannten Karlsruher Straßenbahnnetzes ganzjährig sicherzustellen“.

Das Fahrzeug ist eine Kombination aus Zugmaschine und Geräteträger.  Es ist mit verschiedenen Wechselaufbauten wie einem Frontausleger, Ladekran, Hubarbeitsbühne, Gleissprühanlage, Schneepflug und einem 2-Wege Anhänger ausgestattet. Über die verbaute Wandlerschaltkupplung bietet sich die Möglichkeit, beispielsweise eine liegengebliebene S-Bahn zu ziehen. Die je nach Anwendung optimale Arbeitsgeschwindigkeit wird durch den hydrostatischen Fahrantrieb des Trägerfahrzeuges gewährleistet.

Quelle: Daimler Truck

Busunternehmen Hacker Touristik stellt Insolvenzantrag

Das traditionsreiche Busunternehmen Hacker Touristik mit Sitz in Sinsheim hat Insolvenzantrag gestellt. Das zuständige Amtsgericht Heidelberg bestellte Rechtsanwalt Holger Blümle von Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Blümle und sein Team verschaffen sich vor Ort einen Überblick über die wirtschaftliche Situation von Hacker Touristik. Der vorläufige Insolvenzverwalter prüft Sanierungsoptionen für das Unternehmen, das 1986 gegründet wurde und im Linien- und Schülerverkehr fährt, aber auch touristische Busreisen in Deutschland und dem europäischen Ausland im Programm hat. 

Hacker Touristik ist in Sinsheim, Gundelsheim, Bad Friedrichshall und Neckarsulm im Linien- und Schulverkehr tätig. „Die Fahrten werden wie geplant stattfinden, und unsere Fahrgäste werden durch die Insolvenz keine Einschränkungen haben“, sagt Holger Blümle. „Wir stehen in Kontakt mit den Verkehrsverbünden und sind mit unseren modernen Fahrzeugen wie gewohnt im Einsatz.“ Dreh- und Angelpunkt von Hacker Touristik ist das neu errichtete Betriebsgelände in Sinsheim-Reihen, das das Unternehmen 2016 bezogen hat. Die 24 Mitarbeitenden wurden bereits über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen informiert. Ihre Löhne und Gehälter sind bis Ende Oktober 2022 gesichert.

Der Insolvenzantrag ist Folge der Corona-Beschränkungen aus den vergangenen Jahren. Über Monate hinweg hatten Busreisen nicht oder nicht in dem erforderlichen Umfang stattfinden können. Das hatte Busunternehmen wie Hacker Touristik finanziell stark belastet. Hinzu kommen die zuletzt stark gestiegenen Kosten für Kraftstoff, die nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten.

„Bereits jetzt ist klar, dass die für den Herbst und Winter geplanten Busreisen aufgrund des Insolvenzantrags und der angespannten finanziellen Lage des Unternehmens nicht durchgeführt werden können“, sagt Blümle. Seit der Planung der Reisen ist der Preis für Dieselkraftstoff enorm gestiegen. Dadurch sind die Reisen mit den noch im vergangenen Jahr kalkulierten Reisepreisen für Hacker Touristik wirtschaftlich derzeit nicht darstellbar. Inwieweit im kommenden Frühjahr neue Busreisen angeboten werden könnten, hängt vom Fortgang der Sanierungsbemühungen ab. 

Der vorläufige Insolvenzverwalter wird bereits in Kürze eine gezielte Suche nach möglichen Investoren starten. „Die Tatsache, dass Hacker Touristik breit aufgestellt ist und mit dem Linien- und Schulverkehr und den touristischen Busreisen über mehrere Standbeine verfügt, macht das Unternehmen für potentielle Investoren attraktiv.“ Wenn es gelingt, einen Investor zu finden, der an das Potential von Hacker Touristik glaubt, sei eine Sanierung möglich, so der vorläufige Insolvenzverwalter. 

Quelle: Schultze & Braun GmbH & Co. KG

Pilz Gruppe und Pintsch GmbH gehen Entwicklungspartnerschaft ein

Das Automatisierungsunternehmen Pilz und der Experte für eine sichere Schieneninfrastruktur Pintsch gehen eine langfristig angelegte Entwicklungspartnerschaft ein. Gemeinsam entwickeln die Unternehmen künftig Lösungen für die Digitalisierung der Eisenbahninfrastruktur.

Aus der Kombination von industrieerprobten Steuerungslösungen von Pilz und dem sicherheitstechnischen Bahn-Know-how von Pintsch werden neue, innovative Lösungen entstehen. Pilz und Pintsch wollen damit eine Antwort auf die Herausforderungen bei der Modernisierung der Eisenbahninfrastruktur in Deutschland und Europa geben. 

Susanne Kunschert, geschäftsführende Gesellschafterin der Pilz GmbH & Co. KG, und Tilo Brandis, Geschäftsführer der Pintsch GmbH, besiegelten die Entwicklungspartnerschaft im Rahmen der InnoTrans in Berlin am 21. September 2022. „Mit dem Programm der „Digitalen Schiene Deutschland“ und der geplanten Investition durch die deutsche Bundesregierung wird die Nachfrage nach innovativen, digitalen Lösungen nachhaltig steigen. Wir freuen uns, mit Pintsch einen der renommiertesten und erfahrensten Partner an unserer Seite zu haben, um weitere Lösungen für die sichere, digitale Bahninfrastruktur entwickeln und anbieten zu können“, erklärt Susanne Kunschert und ergänzt: „Diese Kooperation ist für unsere neu gegründete Business Unit Rail ein wichtiger Erfolg.“

„Für die Kapazitätssteigerung der Schieneninfrastruktur ist die Digitalisierung und Automatisierung der Signaltechnik eine Grundvoraussetzung. Mit der Kooperation mit Pilz geht Pintsch hier neue Wege“, fügt Tilo Brandis hinzu. Pintsch ist einer der führenden Anbieter für sicherheitskritische Komponenten, Systeme und Lösungen für die Schieneninfrastruktur.

Quelle: Pilz Gruppe

Sylvia Lier verstärkt die TAF mobile Geschäftsleitung

Zum 20. September 2022 verstärkt Sylvia Lier die Geschäftsleitung der TAF mobile GmbH. Mit dieser Entscheidung folgt ein weiterer konsequenter Schritt, die Organisationsstruktur des in der ÖPNV- Branche agierenden Unternehmens auf die komplexen Anforderungen und weiteres Wachstum optimal auszurichten.

Mit Sylvia Lier konnte TAF mobile eine Persönlichkeit gewinnen, die viel Erfahrung mit den vielschichtigen Herausforderungen in der Verkehrsbranche mitbringt. Sie gilt als Topexpertin für multimodale Personenmobilität und verfügt über einen „Dreiklang“ aus der individuellen, motorisierten Mobilität (Kfz-Flottenmanagement, Fullserviceleasing), der Shared Mobility in Verbindung mit Mobilitätsplattformen und dem öffentlichen, innerstädtischen Personenverkehr.

„Wir freuen uns sehr, dass wir Sylvia Lier für die TAF mobile Geschäftsleitung gewinnen konnten. Sylvia wird mit ihrer Expertise und ihrem großen, branchenübergreifenden Netzwerk im Verkehrsbereich ausgezeichnet zur weiteren, erfolgreichen Entwicklung von TAF beitragen“

Amir Rosenzweig, Geschäftsführer der TAF mobile GmbH

Die neue TAF mobile Geschäftsleiterin besitzt exzellentes Branchen-Know-how und verfügt über wertvolle Erfahrung in der strategischen Führung. Zuletzt war sie u.a. als Kaufmännische Vorständin der Rheinbahn AG und Vorsitzende der Deutsche Bahn Connect GmbH beschäftigt. Frau Lier kennt den privaten Mittelstand genauso gut wie die Deutsche Bahn. Ihre fachlichen Schwerpunkte liegen im General Management mit Fokus auf Business Development und Digitalisierung. Inhaltlich setzt sie sich intensiv dafür ein, dass vernetzte Mobilitätsangebote aus „Straße und Schiene“ entstehen, idealerweise plattformbasiert. Die Allianz pro Schiene hat dies mit dem Innovationspreis „Mobilitätsgestalterin 2018“ für das Konzept des Mobilitätsbudgets honoriert.

Quelle: TAF mobile

Nachhaltigkeit als Innovationstreiber im Schienenverkehr

Die Suche nach ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Lösungen ist einer der großen Innovationstreiber sowohl bei der Herstellung als auch im Betrieb von Schienenfahrzeugen. Die Entwicklung von Produkten und Services bei Schaeffler verfolgt in all ihren Dimensionen das Ziel, Ressourcen möglichst sparsam einzusetzen, die Lebensdauer von Komponenten zu optimieren und die Laufleistung von Fahrzeugen zu maximieren. Auf der InnoTrans 2022 demonstriert Schaeffler, wie smartes Produktdesign verbunden mit einem übergreifenden Digitalisierungsansatz und kundenfreundlichen Servicekonzepten wirkungsvoll auf dieses Ziel einzahlen.

Schaeffler bietet OEMs und Bahnbetreibern den sicheren und vorteilhaften Service zur Aufbereitung von Radsatzlagern. Denn auch wenn diese Lager für viele Millionen Kilometer ausgelegt sind, begrenzt zumeist der Schmierstoff die tatsächlich erreichbare Laufleistung. Während der Aufbereitung wird dieser getauscht und der Zustand aller relevanten Lagerkomponenten überprüft. Beschädigte Bauteile werden bei Bedarf durch neue ersetzt. Dank dieses Verfahrens können Bahnlager ohne Einbußen bei der Betriebssicherheit ein Vielfaches ihrer nominellen Lebensdauer erreichen. Das leistet einen erheblichen Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz: Im Vergleich zur Herstellung eines neuen Lagers werden bei der Aufbereitung bis zu 93 Prozent Energie, 96 Prozent CO2 und 97 Prozent Wasser eingespart.

Schaeffler vereint die nachhaltigen und wirtschaftlichen Potenziale des Reconditionings im flexibel auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse zugeschnittenen 100-Prozent-Return-Service. Dabei erhält der Kunde für jedes Radsatzlager, das Schaeffler im Rahmen der Wartung in den professionellen Aufbereitungsprozess übernimmt, unabhängig von dessen Zustand, ein voll funktionsfähiges, aufbereitetes oder neues Lager zurück.

In Anerkennung dieses Beitrags für mehr Nachhaltigkeit im Bahnbetrieb wurde Schaeffler für seinen 100-Prozent-Return-Service im vergangenen Jahr mit dem „Railsponsible Supplier Award“ in der Kategorie „Klimawandel und Kreislaufwirtschaft“ ausgezeichnet.

Das datenbasierte Reconditioning-Konzept ist ein wichtiger Beitrag für die in der Schaeffler „Roadmap 2025“ formulierten Nachhaltigkeitsziele. Ein weiterer ist die fortwährende Weiterentwicklung von Produkten, um auch den Material- und Energieeinsatz zu verringern. Darüber hinaus legt Schaeffler auch großen Wert auf die Minimierung von Transportwegen. In den verschiedenen Regionen weltweit werden Werke eröffnet, um die Produkte und Komponenten direkt vor Ort produzieren und liefern zu können.

Quelle: Schaeffler

European Mobility Week 2022: DB lädt zum Fahrradwaschtag ein

Hamburger Radfahrende haben motiviert in die Pedale getreten und den vierten Meilenstein der App DB Rad+ erreicht: 650.000 Kilometer stehen auf dem gemeinsamen Streckenkonto. Als Belohnung bietet die Deutsche Bahn (DB) pünktlich zur „European Mobility Week“ am Freitag, 16. September 2022 allen Interessierten einen Fahrradwaschtag, an dem die Hamburger ihre Räder professionell und kostenlos reinigen lassen können. Die mobile Putzstation wird von 11 bis 18 Uhr auf dem Vorplatz des Bahnhofs Harburg stehen. Zudem informiert das Smart City-Team der DB vor Ort über anstehende Projekte am Bahnhof Harburg.

Die App DB Rad+ zählt mit dem Fahrrad gefahrene Kilometer und wandelt diese in Guthaben um, das bei regionalen Partnern gegen Rabatte und Prämien eingelöst werden kann. Von dem digitalen Angebot profitiert auch die gesamte Fahrrad-Community in der Region: Die App sammelt alle gefahrenen Kilometer auf einem Gemeinschaftskonto. Viele Kilometer bedeuten neue Angebote im Aktionsgebiet.

Gestartet war die App in der Region im April 2021 in Harburg und Bergedorf. Seit Juni 2022 können Hamburgs Radfahrende im ganzen Stadtgebiet Kilometer sammeln und gegen Prämien und Rabatte eintauschen. Bundesweit ist DB Rad+ bereits in 14 Städten im Einsatz. Mit 2,2 Millionen erradelten Kilometern in allen Aktionsgebieten haben die Radler mehr als 300 Tonnen CO2 eingespart. Wer mitmachen will, findet alle Infos unter bahnhof.de/radplus.

Die European Mobility Week vom 16. bis 22. September 2002 ist eine Initiative der Europäischen Kommission, an der sich die Freie und Hansestadt Hamburg beteiligt. Mit ihrer Smart-City-Partnerschaft arbeiten die DB und die Stadt an nachhaltigen Konzepten eng zusammen. Ziel ist es, neue Technologien und innovative Ideen zu nutzen, um den öffentlichen Verkehr, Bahnhöfe und die Citylogistik für Deutschlands zweitgrößte Stadt smarter, komfortabler und umweltfreundlicher zu machen.

Quelle: DB

Kidical Mass: Bundesweite Kinder-Fahrraddemos am 24. und 25. September

Mehr Sicherheit im Straßenverkehr: Damit die Politik diese Forderung endlich umsetzt, ruft das Kidical Mass Bündnis am Wochenende des 24. und 25. Septembers zu bundesweiten Fahrraddemos auf. In Deutschland werden zehntausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf Fahrrädern, Laufrädern und Rollern in mehr als 160 großen Städten und kleinen Orten demonstrieren. Auch im Ausland werden viele Menschen auf die Straße gehen.   

Dieses Mal ist es eine besondere Demonstration: Politisch Verantwortliche erhalten in zahlreichen Orten die Unterschriften einer Petition von Kindern und Vertretern des Kidical Mass Aktionsbündnisses. Bereits 81.000 Menschen haben die Petition für ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht unterschrieben. Viele Bürgermeister, Beigeordnete und Mitglieder des Verkehrsausschusses des Bundestages sind für eine Übergabe dabei. Folgende Verkehrsminister der Länder haben bereits zugesagt: die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz Maike Schaefer in Bremen, Bettina Jarasch in Berlin, Oliver Krischer für NRW in Köln, Anjes Tjarks in Hamburg sowie ein Vertreter für Bayern in München. Bundesverkehrsminister Volker Wissing ist angefragt.

Die Menschen wollen eine bessere und sichere Mobilität. In den Städten. Auf dem Land. Überall. Die Kidical Mass-Organisatorin Simone Kraus sagt: „Wir passen unsere Kinder an eine Umwelt mit immer mehr Autos an und stecken sie in Warnwesten, anstatt die Infrastruktur zu verbessern.“ Sie ergänzt: „Dabei hat ein kindgerechtes Verkehrssystem zahlreiche positive Effekte: Es schützt nicht nur unsere Kinder, sondern auch die immer größer werdende Gruppe der Älteren, es hilft Mobilitätseingeschränkten, dem Klima und unser aller Gesundheit.“ Deshalb fordert das Aktionsbündnis, dass das Straßenverkehrsrecht komplett umgekrempelt wird. Alle sollen sich sicher und selbstständig mit dem Fahrrad, dem Roller und zu Fuß auf den Straßen bewegen können.

Verkehrsminister Wissing muss umgehend die Reform des Straßenverkehrsrechts auf den Weg bringen, so wie es der Koalitionsvertrag vorsieht. Das neue Verkehrsrecht muss Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts ebenso ermöglichen, wie den unkomplizierten Bau von breiten, baulich getrennten Radwegen. Die Sicherheit von Kindern und der Klimaschutz müssen in dem reformierten Straßenverkehrsrecht Vorrang vor dem Autoverkehr bekommen.

Städte und Gemeinden dürfen nicht warten, bis das neue Verkehrsrecht steht, sie müssen ihren aktuellen Handlungsspielraum voll ausschöpfen, fordert das Kidical Mass Bündnis. Bereits die derzeitige Rechtslage bietet viel mehr, als tatsächlich umgesetzt wird. Denn kinder- und fahrradfreundliche Mobilität beginnt vor Ort.

Quelle: ADFC

Ab 11. Dezember mit der WESTbahn von Wien nach Innsbruck

Nach der Aufnahme von Direktverbindungen zwischen Wien und München im April steht nun auf den Tag genau 11 Jahre nach der Jungfernfahrt des privaten Bahnunternehmens die nächste Fahrplan-Erweiterung in diesem Jahr an. Ab dem 11. Dezember 2022 bietet das Unternehmen pro Tag drei Direktverbindungen von Wien nach Innsbruck sowie retour an. Zusätzlich zu den Halten zwischen Wien und Salzburg wird am Weg in die Tiroler Landeshauptstadt auch in Kufstein und Wörgl ein Stopp eingelegt. Die Züge fahren von Salzburg ohne Halt über das deutsche Eck bis Kufstein.

„Es gab in den letzten Jahren häufig Anfragen aus den Bundesländern westlich von Salzburg, wann die WESTbahn dort auch endlich hinfahren wird. Wir freuen uns sehr, dass wir die neue Direktverbindung nach Tirol nun aufnehmen können – noch dazu zu einem sehr attraktiven Preis für die Reisenden: Mit dem WESTsuperpreis sind sie bereits ab 18,99 Euro von Wien nach Tirol oder umgekehrt unterwegs.“, sagt DI Thomas Posch, Geschäftsführer der WESTbahn. „Natürlich wollen wir auch alle gültigen Verbundtickets im Abschnitt Innsbruck – Kufstein akzeptieren. Dazu führen wir mit dem Verkehrsverbund Tirol konstruktive Gespräche und gehen davon aus, dass es bis zum Fahrplanwechsel eine Lösung geben wird.“

„Wir kommen mit unserer jungen, komfortablen Doppelstock-Zugflotte, die natürlich am neuesten Stand der Technik ist, nach Tirol. Mit den modernen Zügen, unserem Konzept von First Class, Comfort Class und Standard Class sowie mit technischen Neuerungen wie dem Relax Check-in wollen wir Vielfahrerinnen und Vielfahrer ansprechen, aber natürlich auch neue Kundinnen und Kunden für die Schiene gewinnen. Übrigens: Alle, die mit dem KlimaTicket Ö in der WESTbahn unterwegs sind, haben es besonders gut. Sie können unsere Comfort Class jederzeit ohne Aufpreis nutzen, täglich kostenfrei ihren Sitzplatz reservieren und mit den beim Relax Check-in gesammelten WESTpunkten ihren Kaffee oder Snack am Automat bezahlen.“, ergänzt Mag. Florian Kazalek, Geschäftsführer der WESTbahn.

Quelle: WESTbahn

Öffentliche Verkehrsmittel auf Bestellung

Das Land Baden-Württemberg will auch in ländlichen Regionen einen attraktiven ÖPNV gewährleisten. Öffentliche Verkehrsmittel auf Bestellung (On Demand) ergänzen dabei das Liniennetz. In manchen ländlichen Regionen mit dünner Besiedelung ist öffentlicher Personennahverkehr mit einem festen Linienbustakt nicht wirtschaftlich. Um auch in diesen Gebieten einen flächendeckenden ÖPNV zu garantieren, sind hier öffentliche Verkehrsmittel auf Bestellung (On Demand) ein Mittel der Wahl. So können beispielsweise Kleinbusse oder Ruf-Taxis via Smartphone bestellt werden. Das Verkehrsministerium fördert deshalb diese On-Demand Verkehre.

Das Ministerium für Verkehr hat neue Förderrichtlinien für On-Demand Verkehre veröffentlicht. Mit dem Programm sollen die kommunalen Aufgabenträger bei der Einrichtung und dem Betrieb flexibler und bedarfsorientierter Angebote finanziell unterstützt werden. Insgesamt stellt das Land 25 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Geld können voraussichtlich zehn Vorhaben über drei Jahre gefördert werden.

„Gerade in ländlichen Räumen müssen wir das ÖPNV-Angebot angepasst ausbauen. On-Demand Verkehre sind hier ideal um ein wirtschaftlich tragfähiges und ökologisch sinnvolles ÖPNV-Angebot in Räumen und zu Zeiten schwacher Verkehrsnachfrage sicherzustellen. Mit dem neuen Programm schaffen wir dafür ein passgenaues Instrument“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann MdL.

Die Stadt- und Landkreise können bis zum 14. Oktober 2022 beim Ministerium für Verkehr ihre Anträge für die Einrichtung von On-Demand Verkehren einreichen. Das Förderprogramm sieht eine abschmelzende, dreijährige Förderung der Vorhaben vor. Dabei werden im ersten Jahr bis zu 50 Prozent der Kosten, im zweiten und dritten Jahr jeweils 25 Prozent der Kosten durch das Land übernommen. Je Vorhaben können maximal 2,5 Millionen Euro gewährt werden.

Das Förderprogramm reiht sich in eine Vielzahl von Maßnahmen ein, mit denen die Landesregierung das Nahverkehrsangebot in der Fläche weiter ausbauen möchte. Seit 2015 konnten mit der Förderung von inzwischen 36 Regiobuslinien zahlreiche Unter- und Mittelzentren stündlich an den regionalen Schienenverkehr angebunden werden.

Hier setzt nun das neue Programm an, indem bestehende Taktlücken geschlossen und auch kleinere Gemeinden und Ortschaften mit On-Demand Verkehren im Landestakt attraktiv angebunden werden. Die geförderten Verkehre sollen zusammen mit vorhandenen Buslinien an allen Wochentagen ein mindestens stündliches Fahrtenangebot zwischen 05:00 Uhr und 24:00 Uhr (am Wochenende mindestens ab 7:00 Uhr) sicherstellen. Die Buchung soll mittels Internet, App und Telefon möglich sein. Auch der barrierefreie Transport von Rollstühlen, Gehhilfen und Kinderwagen wird verbindlich vorgeschrieben.

Ziel des Landes ist, die Nachfrage im öffentlichen Nahverkehr bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln.

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg