IVU beteiligt sich an TRENOlab

TRENOlab wurde 2015 im norditalienischen Gorizia gegründet und entwickelt mit inzwischen 20 Expertinnen und Experten spezielle Software-Tools für Eisenbahnen in aller Welt: Einerseits für die detaillierte Konstruktion von Zugfahrten unter Berücksichtigung der Netzinfrastruktur und andererseits für die Simulation des Betriebsablaufs, um die Robustheit von Fahrplänen zu prüfen.

Die Werkzeuge von TRENOlab werden zukünftig als Partnerprodukte in die IVU.suite eingebunden und erweitern so den Funktionsumfang von IVU.rail. So steht den Nutzern über eine enge Kopplung der TRENOlab-Produkte sowohl eine Fahrzeitrechnung als auch eine Fahrplankonstruktion und -simulation zur Verfügung.

Die Transaktion erfolgte im Rahmen einer Kapitalerhöhung, sodass das Investment der IVU direkt in das Unternehmen fließt und TRENOlab noch schnelleres Wachstum ermöglicht.

„Die Beteiligung der IVU ist für uns eine große Ehre“, sagt Prof. Dr. Giorgio Medeossi, Gründer und Geschäftsführer von TRENOlab, „zusammen können wir nun die Konstruktion, Simulation und Durchführung von Zugverkehren noch enger verknüpfen.“

„IVU.rail ist mittlerweile der Industriestandard für die integrierte Planung, Optimierung und Disposition von Personal und Fahrzeugen im Eisenbahnverkehr“, betont Oliver Grzegorski, Geschäftsbereichsleiter Rail bei der IVU AG. „Zusammen mit TRENOlab wollen wir diese Erfolgsgeschichte fortschreiben.“

Quelle: IVU

Ausgezeichnete Sicherheit für die 9-Euro-Ticket-App

Immer mehr Menschen nutzen das 9-Euro-Ticket. Ende Juni, nur einen Monat nach dem Verkaufsstart, sind in Summe bereits über 21 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft worden. Um den Kaufprozess zu vereinfachen, brachten der Verband der Deutschen Verkehrsunternehmen, Mobility Inside und die Deutsche Bahn mit der 9-Euro-Ticket-App kurz vor dem Projektstart einen digitalen Helfer heraus. Damit können Interessierte mit wenigen Klicks das Nahverkehrsticket erwerben.

Security Analysten und Datenschutzexperten von APPVISORY haben nun die 9-Euro-Ticket-App auf ihren Umgang mit Nutzerdaten sowie die Einhaltung von Datenschutz- und Sicherheitsregelungen untersucht. 

Das Expertenteam prüfte dabei sowohl die aktuelle iOS Version 1.1 als auch die Android Version 1.0.1 im Rahmen des TRUSTED APP-Prüfverfahrens. Während des Pre-Penetrationstests nahmen die Experten die technische Umsetzung und die implementierten Sicherheitsvorkehrungen unter die Lupe. Auch die Prüfung von Datenschutz- und Sicherheitsstandards sind Teil des Prozesses. 

Das Ergebnis: Die 9-Euro-Ticket-App sammelt vorbildlich wenig Daten, versendet diese nur verschlüsselt und fragt keine unnötigen Berechtigungen an. Auch um das häufig problematische Cookie-Loading müssen sich Nutzer:innen bei der 9-Euro-Ticket-App keine Sorgen machen. Dafür wurde die App schließlich mit dem bekannten Qualitätssiegel „TRUSTED APP“ ausgezeichnet.*

„Ausgezeichnete Sicherheit – das ist eine schöne Bestätigung für unsere Entwicklungsstandards, die durch privacy-by-design auch unter hohem zeitlichen Druck die Einhaltung aller Datenschutz- und Sicherheitsstandards garantieren “, freute sich Mathias Hüske, CEO von eos.uptrade. Das Unternehmen war für die technische Umsetzung der App verantwortlich. App und Backendsystem wurden von den Teams von eos.uptrade in der Rekordzeit von nur vier Wochen entwickelt und veröffentlicht – ein wichtiger Beitrag zum Erfolg dieses so attraktiven ÖPNV-Angebots.

Quelle: eos.uptrade

Schaeffler und KIT: Strategische Partnerschaft stärkt Mobilitätsforschung

Ob elektrische Antriebe, Batteriespeicher, Wasserstofftechnologien oder automatisierte Fahrzeuge, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler arbeiten seit vielen Jahren gemeinsam an zukunftsorientierten Mobilitätslösungen. Eine strategische Partnerschaft soll nun die Entwicklung und Bereitstellung von neuen Technologien und Konzepten verstärken. Eine entsprechende Vereinbarung haben die Partner am 04.07.2022 in Karlsruhe unterzeichnet. 

Mit „SHARE am KIT“ (steht für: Schaeffler Hub for Advanced Research) ist Schaeffler bereits mit einem eigenen Forschungsstandort am KIT vertreten. „Company on Campus“ heißt dieses Kooperationsmodell, in dem das Unternehmen und das KIT-Zentrum Mobilitätssysteme gemeinsam in den Themenfeldern Energiespeicher und -wandler, elektrische Antriebssysteme und automatisierte Mobilität forschen. Mit der strategischen Partnerschaft vertiefen das KIT und Schaeffler nun diese erfolgreiche Zusammenarbeit. 

„Die Mobilitätsforschung am KIT hat eine lange Tradition und einen besonderen Stellenwert, gerade auch mit den Schnittstellen zu den Informationstechnologien und zur Energieforschung. Dass wir bei diesem Thema wertvolle Beiträge leisten und junge Menschen zielorientiert auf verantwortungsvolle Aufgaben vorbereiten können, liegt auch an unserer engen Zusammenarbeit mit Partnern aus der Industrie“, sagte Professor Holger Hanselka, Präsident des KIT bei der Unterzeichnung des Vertrags.

Uwe Wagner, Vorstand Forschung und Entwicklung der Schaeffler AG, sagt: „Pioniergeist und Innovationskraft sind gerade jetzt von zentraler Bedeutung, um die Transformation erfolgreich zu meistern und die Mobilität für künftige Generationen nachhaltig zu gestalten. Zentral ist hierbei, Trends frühzeitig zu erkennen und die passenden Innovationen zu entwickeln.“

Die gemeinsame Forschung und Lehre innerhalb von „SHARE am KIT“ startete 2012. Seitdem haben in diesem Rahmen 205 Studierende und 30 Doktoranden ihren Abschluss gemacht, insgesamt nutzten rund 450 Studierende die vielfältigen Angebote. In großen Verbundprojekten arbeiten die Forschenden gemeinsam mit weiteren Partnern an Technologien und Konzepten für die künftige Mobilität. So entstanden im abgeschlossenen Forschungsprojekt SmartLoad innovative Methoden zur Verbesserung der Zuverlässigkeit von hochautomatisierten elektrischen Fahrzeugen. Erste gemeinsame Forschung von KIT und Schaeffler gab es bereits Ende der 1990er Jahre, mit der Gründung des KIT-Zentrums Mobilitätssysteme 2009 wurde diese verstärkt.

Aktuelle Beispiele aus der gemeinsamen Forschung sind die institutsübergreifenden Projekte AgiloDrive und AgiloBatt der KIT-Zentren für Mobilitätssysteme und für Energie. In beiden Projekten geht es darum, die Produktion von einerseits Elektromotoren und andererseits Batteriezellen etwa für die Elektromobilität zu flexibilisieren, kleine Serien rentabel zu produzieren und die Produktion durch Automatisierung effizienter und agiler zu gestalten. Weitere gemeinsame Aktivitäten betreffen die Erforschung neuer Antriebssystemlösungen – gerade auch von wasserstoffelektrischen Antrieben.

Quelle: KIT

Ein Muster, das bewegt

Berlin ist bunt, Berlin lebt und mit der BVG ist Berlin stets in Bewegung. Dabei verfährt das größte deutsche Nahverkehrsunternehmen immer nach dem gleichen Muster: Egal welches Alter, Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung oder kulturelle Prägung – bei der BVG sind alle gleich und jederzeit herzlich willkommen. Diese Vielfalt zeigt die BVG jetzt genau da, wo sie niemand übersehen kann – auf dem neuen Sitzmuster der Busse und Bahnen!

Ein Kontrolleur tanzt in der Bahn zu „Rhythm is a dancer“. Doch er kontrolliert die Fahrgäste nicht nur, er bewegt sie und verwandelt sie in Silhouetten. Im Film zur Einführung des neuen Sitzmusters sendet die BVG eine klare Botschaft: Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder hat seine eigene Geschichte. Und alle sind miteinander verbunden.

Ob der Vater mit seinem Kind, das homosexuelle Paar, Rollstuhlfahrer, die Frau, die Yoga macht, oder Rentner mit ihrem Hund: Insgesamt 80 unterschiedliche Silhouetten, die all die verschiedenen Berliner repräsentieren, sind auf dem neuen Sitzmuster zu einem einmaligen Symbol der Vielfalt zusammengefügt.

Christine Wolburg, Bereichsleiterin für Vertrieb und Marketing: Alle reden über Vielfalt – wir bewegen sie! Unsere Fahrgäste sind so bunt und divers wie die BVG und Berlin selbst. Diese Botschaft transportiert unser neues Sitzmuster perfekt. Es ist ein Zeichen unserer Liebe an all die zwei Millionen Menschen, die täglich mit uns fahren, weil sie genauso einzigartig und vielfältig sind, wie die Silhouetten unseres neuen Musters.

Berlintypisch ist das neue Muster, welches die BVG gemeinsam mit der Agentur Jung von Matt / SAGA entwickelt hat, ab kommende Woche zuerst in einem Doppeldeckerbus zu sehen. Ein zweiter Doppeldecker folgt in den kommenden Wochen. Da die BVG nicht nur für Vielfältigkeit, sondern auch für Nachhaltigkeit steht, werden weitere Bestandsfahrzeuge ab dem kommenden Jahr im Rahmen von geplanten Hauptuntersuchungen oder Instandsetzungsarbeiten nach und nach mit dem neuen Sitzbezug ausgestattet. Ab Mitte/Ende 2023 werden dann auch Neufahrzeuge mit dem neuen Muster geliefert. 

https://youtu.be/86UPjA3vAMM

Quelle: BVG

Knorr-Bremse stattet 40 weitere Straßenbahnen für Göteborg mit Systemen aus

Kiepe Electric, eine globale Marke von Knorr-Bremse, Weltmarktführer für Bremssysteme und weitere Systeme für Schienen- und Nutzfahrzeuge, und Alstom haben als Konsortialpartner vom Verkehrsbetrieb Göteborgs Spårvägar und dem Verkehrsverbund Västtrafik den Auftrag über 40 weitere, längere Straßenbahnfahrzeuge erhalten. Im September 2020 waren die ersten Bahnen der vorherigen Bestellung von 40 Flexity-Trams in den Fahrbetrieb gegangen. Die mit Fahrzeugsystemtechnik von Kiepe Electric und zahlreichen Knorr-Bremse Subsystemen ausgestatteten Fahrzeuge bieten einen sicheren Betrieb, hohen Fahrgastkomfort und stärken den umweltgerechten Nahverkehr in der schwedischen Metropole.

Der Auftragswert für Kiepe Electric im Projekt der 40 neuen Straßenbahnen vom Typ M34 für Västtrafik liegt im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Der Auftrag wurde im ersten Quartal 2022 erteilt. Die Auslieferung der Fahrzeuge soll ab Anfang 2024 bis 2026 erfolgen.

„Für die Einwohner Göteborgs werden die neuen Bahnen ein großer Gewinn sein. Mit den 40 neuen Straßenbahnen wird Göteborg endlich eine vollständig barrierefreie Straßenbahnflotte haben, in der deutlich mehr Menschen Platz finden“, sagt Peter Hermansson, Vorstandsvorsitzender von Västtrafik.

Die ersten, teilweise bidirektionalen Niederflurbahnen vom Typ M33 haben sich nach jeweils 20.000 Kilometern Testbetrieb mit hohen Anforderungen an die Fahrzeugzuverlässigkeit bewährt und fahren im Linienbetrieb. Die neu georderten unidirektionalen Niederflurbahnen vom Typ M34 sind mit 45 Metern deutlich länger und bieten pro Fahrzeug Platz für 319 Fahrgäste – eine Kapazitätssteigerung um 50 %. Im Fokus stehen immer Barrierefreiheit, Komfort, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Als Beitrag zur Steigerung der Nachhaltigkeit wurde das Traktionssystem von Kiepe Electric mit einem besonderen Fokus auf Energieeffizienz und geringe Wartungskosten entwickelt.

Das elektrische Konzept der Fahrzeuge überzeugt durch platzsparende Hardware, ein funktionales Gesamtsystem aus einer Hand und das Kiepe Flottenmanagement für mehr Wartungsfreundlichkeit. Ein Ergebnis der engen Zusammenarbeit im Engineering zwischen Kiepe Electric, Knorr-Bremse und Alstom ist die herausragende Gesamtperformance der verschiedenen Bremssysteme im Fahrbetrieb, was von Betreiber und Fahrgästen als spürbar komfortabel wahrgenommen wird. Die frühzeitige Abstimmung zu den beigesteuerten Einstiegssystemen der Konzernmarke IFE mit Alstom und der Kiepe Electric Fahrzeugleittechnik zahlt sich in zuverlässiger Funktion aus. Zur Erfüllung der strengen Kundenvorgaben eines energieeffizienten Fahrzeug-Gesamtsystems tragen zudem die innovativen Klimasysteme von Merak bei. Beispielhaft ist das Nutzungskonzept der Motorabwärme zur Beheizung des Fahrgastraums. Dies reduziert u.a. die Energieaufnahme und damit die Lebenszykluskosten des Fahrzeugs.

Quelle: Knorr-Bremse

Frankfurts erster Wasserstoffbus ist da

Bei der ICB ist der erste Wasserstoffbus vom Transporter auf den Betriebshof gerollt. Für den Frankfurter Busverkehr beginnt damit ein neues Kapitel. Die Fahrzeuge haben eine garantierte Reichweite von 350 Kilometern; im Vergleich dazu müssen Batteriebusse je nach Modell bereits nach 180 Kilometern Laufleistung an die Ladestation. Bei längeren Linienwegen ist derzeit der Wasserstoffantrieb die einzige Alternative zum herkömmlichen Dieselantrieb. Ein zweiter wichtiger Vorteil ist die Ladedauer: Während Batteriebusse bis zu 6 Stunden geladen werden müssen – und dann nicht einsetzbar sind – werden Wasserstoffbusse binnen 15 Minuten betankt und sind gleich wieder fahrbereit.

Insgesamt 13 Wasserstoffbusse hat die ICB beim Fahrzeugbauer Solaris bestellt. Alle Fahrzeuge sollen bis Mitte Juli ausgeliefert werden. Bei jedem Fahrzeug erfolgt direkt nach der Auslieferung die technische Aufrüstung. Parallel werden die Busfahrer und das Werkstatt-Team auf die neuen Fahrzeugen eingewiesen. Im August beginnt laut Planungen der Testbetrieb auf der Strecke, anschließend startet der reguläre Linienbetrieb auf der innerstädtischen Linie M36. Sie führt vom Westbahnhof quer durch die Innenstadt, über den Main und bis zum Hainer Weg am Stadtwald. Ein Umlauf misst ca. 23 Kilometer, die Tagesleistung liegt bei rund 300 Kilometern.

Es handelt sich bei allen neuen ICB-Wasserstoffbussen um das Modell „Solaris Hydrogen nU12“. Rein optisch unterscheidet sich das Fahrzeug kaum von herkömmlichen Bussen. Er ist allerdings rund 44 Zentimeter höher als Dieselfahrzeuge, denn die technischen Komponenten sind auf dem Busdach verbaut.

Durch die Wasserstofftechnik wird beim Solaris Hydrogen nU12 nur noch eine Hochvoltbatterie benötigt. Das Heizsystem wird elektrisch und mittels Wärmepumpe betrieben. So ist keine fossile Zusatzheizung mehr nötig und die Busse fahren vollständig emissionsfrei.

Die Fahrzeuge sind mit modernen Fahrerassistenzsystemen wie z.B. Abbiegeassistent rechts und links ausgestattet. Sie verfügen über das MirrorEye-System – dies sind anstelle von Seitenspiegeln montierte Kameras, die den Fahrer bessere Sicht ermöglichen, das Manövrieren im Stadtverkehr leichter machen und vor allem mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bedeuten.

Das hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen hat die klimafreundliche Wasserstofftechnologie aus Mitteln des Programms “Beschaffung von Elektrobussen für den öffentlichen Personennahverkehr in Hessen” gefördert. Der Förderbetrag für die 13 Busse belief sich auf 2,4 Millionen Euro.

Quelle: In-der-City-Bus GmbH

Nürnbergs neue Straßenbahn ab sofort während Betriebsruhe unterwegs

Seit vergangener Woche ist erste neue Straßenbahn – von insgesamt 26 bestellten – nachts während der Betriebsruhe unterwegs. Geplant sind in den nächsten drei Wochen die notwendigen Inbetriebnahmefahrten. An Bord ein gemischtes Team von Siemens- und VAG-Beschäftigten, fallweise auch Gutachter und Vertreter der Aufsichtsbehörde. Die Inbetriebnahmefahrten sind Teil des Zulassungsprozesses. Sie werden deshalb auch mit den ersten beiden Fahrzeugen absolviert, die in den ersten vier Monaten dieses Jahres bereits im Siemens Testcenter Wegberg-Wildenrath intensiv unter die Lupe genommen worden sind.

Bei den nächtlichen Testfahrten geht es aktuell um das Lichtraumprofil der neuen Straßenbahnen. Kommen sie an jeder Stelle im Netz, an jedem Bahnsteig vorbei, ohne anzustoßen? Wie kommen die Bahnen an den Haltestellen zum Stehen? Passen die Abstände zur Bahnsteigkante? Soweit erforderlich wird das Lichtraumprofil im Begegnungsverkehr mit anderen Straßenbahnen bei unterschiedlicher Geschwindigkeit überprüft. Danach stehen Bremsprüfungen auf der Strecke an, ebenfalls aus unterschiedlichem Tempo. Es wird überprüft, wie sich das Fahrzeug an Steigungen bzw. Gefälle verhält. Die steilste Stelle im Streckennetz befindet sich auf der Linie 4, vom Plärrer kommend Richtung Tiergärtnertor; hier betragen Steigung bzw. Gefälle fast acht Prozent.

Zum Testprogramm gehört auch die sogenannte Doppeltraktion, wenn zwei einzelne Fahrzeuge im Betrieb gekuppelt fahren. Zudem muss nachgewiesen werden, dass defekte Fahrzeuge im Schiebeschleppverband geborgen werden können. Damit die Prüffahrten auch realen Bedingungen entsprechen, ist der Avenio mit Gewichten beladen. Gegen Ende Juli stehen auch Fahrten tagsüber an. All diese Tests wurden in der Theorie schon simuliert und berechnet. Ohne den praktischen Nachweis im Netz gibt es aber keine Zulassung.

Wenn das Programm erfolgreich gelaufen ist und die Regierung von Mittelfranken als Technische Aufsichtsbehörde ihr Okay gegeben hat, können weitere Fahrzeuge zu Testfahrten ins Netz geschickt werden. Zudem können Schulungsfahrten für das Fahr- und Werkstattpersonal stattfinden. Die ersten neuen Straßenbahnen sollen noch in diesem Jahr Fahrgäste mitnehmen.

„Mit den ersten drei Nächten waren wir sehr zufrieden“, fasst VAG-Projektleiter Johannes Wendland die Testfahrten der ersten Woche zusammen. „Wir bitten die Anwohner um Nachsicht für eventuelle Störungen der Nachtruhe. Wir werden die Fahrten in jedem Fall auf ein Minimum beschränken. Ohne die Fahrten können wir die Züge aber nicht in Betrieb nehmen.“

Quelle: VAG

Eine halbe Million Zugriffe auf KnowHow@ÖV

„Die VDV-Jahrestagung 2022 in Frankfurt am Main mit 820 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war ein Erfolg, nicht nur wegen des intensiven Fachaustauschs in den verschiedenen Präsenz-Formaten, sondern auch, weil deutlich wurde, wie beispielsweise mit der VDV Verbands-App digitale Entwicklungen eine gute Ergänzung für eine verbesserte Informationsbereitstellung und Kommunikation darstellen können. Nach coronabedingter Pause konnte die App ihre Vorteile bestmöglich ausspielen. Die neu integrierten Funktionen wie Medienspiegel, Kombiticket, Teilnehmer-Chat und vieles mehr wurden gut angenommen. Mit der bevorstehenden E-Bus-Konferenz in Berlin mit bereits über 700 Anmeldungen etablieren wir das Angebot.“

VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff

Die VDV Verbands-App soll als Teil der Digitalisierungsstrategie eine immer stärkere Rolle für die Branchenkommunikation und -information spielen.
Die App untergliedert sich in drei Rubriken: Im Bereich Nachrichten finden sich ein täglicher Medienspiegel, Pressemitteilungen, Positionspapiere, aktuelle Beiträge auf Social-Media-Kanälen, Kampagnen und das VDV-Magazin. Bei den Veranstaltungen kann jeder Lehrgang, jede Tagung, jedes Online-Seminar gebucht werden, einschließlich der zugehörigen Unterlagen und mit Einsicht, wer außerdem mit teilnimmt: Die Teilnehmenden können sich in der App direkt untereinander austauschen.

Für Fachleute ist der Bereich Fachwissen mit allen VDV-Schriften und -Mitteilungen interessant. „Neben den Rubriken ‚Nachrichten‘ und ‚Veranstaltungen‘ ist mit der Plattform KnowHow@ÖV ein echtes Glanzstück in die App integriert: Seit April 2020 haben 70.000 Nutzer die Plattform KnowHow@ÖV über eine halbe Million Mal aufgerufen. Kein Wunder: Das in dieser Form einmalige Angebot macht das Branchenwissen jederzeit und überall digital verfügbar: Die Plattform bietet Zugang zu über 500 VDV-Schriften und VDV-Mitteilungen“, so Gisbert Schlotzhauer, Vorstandsvorsitzender des VDV-Akademie e.V. Am häufigsten wurde bislang die VDV-Schrift 463 „Ist-Daten-Schnittstelle Lademanagement – Betriebshofmanagement & ITCS“ aufgerufen. Die VDV-Dokumente sind in ein Wissensnetz aus knapp 1.200 Schlagworten, Informationen, Videos, Bildern etc. eingebunden.

Mit der Bildungsbox bietet KnowHow@ÖV einen eigenen Raum zum selbstorganisierten Lernen an, einschließlich VDV-Akademie Podcast „Nächster Halt“ (derzeit 64 Folgen), die Interviewreihe „DigiTalks“, die „Musikbox“ mit 80 Songs zur Mobilität und knapp 120 Lernnuggets in sechs Bildungskategorien. „Nicht nur die Zahl der Formate ist in der Zeit der Pandemie gewachsen, sondern auch die inhaltliche Arbeit ging unvermindert weiter: Allein im Jahr 2021 wurden 50 neue und aktualisierte VDV-Schriften und VDV-Mitteilungen sowie 170 weiterführende Informationsangebote auf KnowHow@ÖV veröffentlicht“, so Schlotzhauer abschließend.

Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt NetÖV werden verschiedene digitale Angebote wie KnowHow@ÖV, die Karriere- und Bildungsberatung des INNOVET-Projekts UpTrain und die Digitale VDV-Akademie (DiVA), die neue Learning Experience Plattform, miteinander vernetzt.

Quelle: VDV

Neue Gesellschaft für digitale Mobilitätswende

Mit der NMS New Mobility Solutions GmbH (New Mobility Solutions) führt die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) die bestehenden Partnerschaften und Netzwerke für die digitale Transformation des Verkehrs- und Mobilitätssektors auf dem Weg zur Mobilitätswende in einer neu aufgestellten Gesellschaft zusammen.

In der Rolle Hamburgs als Modellstadt für die digitale Mobilität von morgen sollen auch künftig neue Anwendungen systematisch erprobt werden, die für die Hamburger zugänglich und erlebbar sind. Um die Vorreiterrolle Hamburgs mit nationalen und europäischen Leuchtturm- und Großprojekten zu unterstreichen und weitere Fördergelder nach Hamburg zu lotsen, werden die erfolgreich aufgebauten Strukturen der digitalen Mobilität und Logistik aus ITS-Strategie Hamburg und ITS Weltkongress Hamburg 2021 gefestigt und in den kommenden Jahren weiterentwickelt.

Mit der Weiterführung eines strategischen Portfolio-Managements sollen städtische Projekte zur digitalen Mobilität vorangebracht und verbessert werden. Leistungen der News Mobility Solutions umfassen ein übergeordnetes Portfolio-Management, die Moderation und das Monitoring im Sinne der ITS-Strategie, Digitalstrategie und weiteren behördlichen Strategien auf dem Transformationspfad zur Mobilitätswende.

Die neue Gesellschaft soll dabei die übergreifende Zusammenarbeit innerhalb Hamburgs mit beteiligten Behörden, öffentlichen Unternehmen und Landesbetrieben, städtischen (Industrie-) Partnern, wissenschaftlichen Einrichtungen verbessern sowie eine nationale und internationale Vernetzung mit relevanten Playern verstärken. Über ein Technologie- und Innovationsmonitoring werden dabei Handlungsempfehlungen für die digitale Transformation des Mobilitätssektors entwickelt und erzeugen einen überregionalen Mehrwert. Die Geschäftsführung der Tochtergesellschaft übernehmen Harry Evers, vormals Geschäftsführung der ITS Hamburg 2021 GmbH, und Malte Auer, Leitung Stabsbereich Politik und Strategie der HOCHBAHN.

Die Erfahrungen und die Expertise aus der Vorbereitung und Durchführung des ITS Weltkongresses 2021 werden dabei auch zukünftig konsequent genutzt, um nationale und internationale Veranstaltungen zu realisieren, die den Hamburger Bürgern und den Fachexperten offenstehen. In Ergänzung zum Management des Projektportfolios wird sich die New Mobility Solutions zudem bei strategischen Projekten zusammen mit städtischen und wissenschaftlichen Akteuren sowie privaten Lösungsanbietern beteiligen. Der inhaltliche Fokus liegt in der Digitalisierung urbaner Verkehrssysteme über alle Verkehrsträger hinweg.

Aktuell gibt es 65 aktive Projekte im ITS-Bereich. 109 Projekte wurden inzwischen beendet und mehr als 30 Projekte befinden sich in Vorbereitung.

Quelle: Hochbahn

Notwendige Trendwende beim Bundeshaushalt 2023 bleibt aus

Der Vorsitzende des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner sieht mit Sorge auf den Kabinettsbeschluss zum Bundeshaushalt 2023: „Die Bundesregierung hat bereits mit dem Haushalt des laufenden Jahres versäumt, die Finanzmittel für Erhalt und Modernisierung unserer Verkehrsinfrastruktur massiv aufzustocken. Für 2023 wurden wichtige Zukunftsinvestitionen angekündigt, die jedoch im vorgelegten Regierungsentwurf erneut unterbleiben. Angesichts gestiegener Baupreise werden die Investitionen sogar real heruntergefahren. Damit steht fest, dass der Verfall unserer Straßen, Schienen, Brücken und auch Schleusen weiter voranschreitet. Auch die dringend notwendige Digitalisierung der Verkehrswege bleibt auf der Strecke. Die Finanzplanung lässt zudem nicht erkennen, dass sich dieser Trend umkehrt. Das ist fatal, denn Verkehrsunternehmen, Logistikbranche und Bauwirtschaft brauchen jetzt verlässliche positive Signale, dass Deutschland für die Zukunft vorbaut, damit sie ihren Beitrag dazu leisten können. Dazu gehört in erster Linie eine langfristig verbindliche und transparente Finanzplanung für Straßen, Schienennetz und Wasserwege, ebenso wie für digitale Netze und die Strom- und Ladeinfrastruktur.“

Klinkner betonte allerdings, dass im Haushaltsentwurf auch viele gute Ansätze weitergeführt werden sollen. So werde die Verkehrswirtschaft von den Lasten der EEG-Umlage befreit, die Förderkulissen für die Elektromobilität würden fortgeschrieben und Investitionen in Radwege und in LNG-Infrastruktur getätigt. Insgesamt sei jedoch mit diesem Etat nicht der richtige Kurs eingeschlagen, um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen, die Verkehrswende einzuläuten und das verkehrliche Rückgrat für Europas Mobilität zu stärken.

Bundesschienenwege: Die Mittel für den Erhalt des Bestandsnetzes in der LuFV sinken deutlich auf 4,6 Mrd. Euro (-625 Mio. Euro), die Baukostenzuschüsse steigen gerade einmal um 100 Mio. Euro auf 2 Mrd. Euro. Die Verpflichtungsermächtigungen für den Bedarfsplan bis 2040 betragen insgesamt gerade einmal 6,8 Mrd. Euro. Das sind im jährlichen Durchschnitt lediglich 425 Mio. Euro. Dies passt nicht zu den Absichtserklärungen im Klimaschutzsofortprogramm. Die bereitgestellten Mittel für die Digitalisierung sinken ebenfalls von 612 auf 533 Mio. Euro. Für die Projekte im Deutschlandtakt werden 47 Mio. Euro zusätzlich bereitgestellt aber mit einer Sperre versehen.

ERTMS: Die Mittel für die Digitalisierung der Schiene (Digitale Schiene Deutschland DSD) sinken um knapp 80 Mio. Euro. Der flächendeckende Roll-out wird ausgebremst, bevor er starten konnte. Die Verpflichtungsermächtigungen bis 2032 betragen 1,99 Mrd. Euro insgesamt. Das ist der Betrag den die DSD jährlich bräuchte.

Schienenpersonennahverkehr: Der Anstieg der Regionalisierungsmittel von 9,744 Mrd. Euro auf 10,254 Mrd. Euro wird der deutlich erhöhten Nachfrage, die das 9-Euro-Ticket früher anreizt als geplant, infrastrukturseitig nicht gerecht.

Quelle: DVF