DUH erzwingt Freigabe von Bericht zu klimaschädlichen Subventionen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die Bundesminister Habeck und Lindner für die Vertuschung eines brisanten Berichts über klimaschädliche Subventionen. Nach Informationen der DUH wurde der Bericht „Quantifizierung der Treibhausgaswirkung von staatlichen Begünstigungen in Deutschland“, der im Auftrag des Wirtschaftsministeriums und in Abstimmung mit dem Finanzministerium beauftragt wurde, bereits im November 2023 abgeschlossen und in den folgenden neun Monaten geheim gehalten. Auf einen Informationsantrag der DUH antwortete das Wirtschaftsministerium mit einer Falschaussage zum Stand der Fertigstellung. Erst nach Einleitung eines Rechtsverfahrens durch die DUH veranlasste das Ministerium die Veröffentlichung der Studie auf der Webseite des Auftragnehmers. Der Bericht zeigt den massiven Klimaschaden durch Subventionen der Bundesregierung, insbesondere im Verkehrsbereich. Die DUH fordert, klimaschädliche Subventionen wie das Dieselprivileg, die Entfernungspauschale und das Dienstwagenprivileg sofort abzuschaffen, um den Haushalt und das Klima zu entlasten.

„Ich fordere Klimaschutzminister Habeck und Finanzminister Lindner dazu auf, endlich Recht und Gesetz im Verbraucher- und Klimaschutz zu beachten. Es macht sprachlos, dass ein Bericht zum Abbau klimaschädlicher Subventionen nicht nur geheim gehalten wurde, sondern dazu auch auf unseren Informationsantrag die falsche Aussage erfolgte, der Bericht liege noch nicht in einer finalen Fassung vor. Seit Fertigstellung des Berichts wurde die Bundesregierung in Klageverfahren der Deutschen Umwelthilfe mehrfach von Gerichten wegen ihrer unzureichenden und rechtswidrigen Klimapolitik verurteilt. Doch anstatt Geld und Treibhausgasemissionen einzusparen, täuscht die Bundesregierung lieber die Öffentlichkeit. In der neusten Haushaltseinigung muss die Bahn erneut herbe finanzielle Einbußen hinnehmen, dabei liegen die Möglichkeiten Geld zu sparen und gleichzeitig Klimaschutz zu betreiben den Ministern seit Monaten vor. Es ist angesichts der eskalierenden Klimakrise unerträglich, wie die zuständigen Ampel-Minister Habeck und Lindner den Koalitionsvertrag mit Füßen treten, der den Abbau klimaschädlicher Subventionen fest vorsieht.“

Jürgen Resch, DUH-Bundesgeschäftsführer

Der Bericht zeigt eindrucksvoll, welche Einsparungen vor allem im Verkehrsbereich möglich wären:

  • Die Abschaffung des Dieselprivilegs könnte bis 2030 insgesamt 25,7 Millionen Tonnen CO2e einsparen und jährlich 9,6 Milliarden Euro Mehreinnahmen schaffen
  • Die Abschaffung der Entfernungspauschale könnte bis 2030 insgesamt 16,41 Millionen Tonnen CO2e einsparen und jährlich 5,3 Milliarden Euro Mehreinnahmen schaffen
  • Die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs könnte bis 2030 insgesamt 7,89 Millionen Tonnen CO2e einsparen und jährlich 6,1 Milliarden Euro Mehreinnahmen schaffen

All diese Maßnahmen wurden in den bisherigen Subventionsberichten nicht betrachtet, da sich die FDP weigert, diese „staatlichen Begünstigungen“ als Subventionen anzuerkennen. Die Aussagekraft des Berichts zu anderen Subventionen wie beispielsweise niedrigere Energie- und Stromsteuern für Unternehmen ist aufgrund nationaler Bilanzgrenzen limitiert.

Quelle: DUH

Zeitplan für U2-Ausbau bis Matzleinsdorfer Platz wird auf 2030 angepasst

Nach über drei Jahren Bauzeit können die Wiener Linien einen neuen Zwischenstand präsentieren: Die Fertigstellung der Linie U5 bis Frankhplatz (0,6 Kilometer, eine neue Station) liegt mit 2026 weiterhin im Zeitplan. Die Fertigstellung der ersten Baustufe der U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz – mit 4,4 Kilometer Strecke und fünf neuen Stationen – muss angepasst werden. Für den genauen Eröffnungstermin wird viel davon abhängen, wie rasch der Tunnelvortrieb mit der Tunnelvortriebsmaschine (TVM) in den kommenden Jahren vorankommt. Sofern keine weiteren Behinderungen der Arbeiten mehr auftreten, ist eine Eröffnung im Jahr 2030 realistisch.

Die künftige U2-Station Reinprechtsdorfer Straße stellt eine besondere Herausforderung dar. Im Zuge der Schachtherstellung waren ergänzende Arbeitsschritte wie der Einbau von temporären Fundamenten nötig, um den Kräften des Bodens entgegenzuwirken und das Schachtbauwerk zusätzlich zu sichern. Auch der Tunnelbau ging langsamer voran als geplant: Das umliegende Erdreich verhielt sich bei den Vortriebsarbeiten anders, als erwartet, und es kam beispielsweise zu Erdbewegungen an der Oberfläche – entsprechende Zusatzmaßnahmen mussten ergriffen werden, was zu Verzögerungen führte.

Im Bereich Rathaus kam es beim innerstädtischen Tiefbau zu unvorhergesehenen Herausforderungen wie dem Grundwasser. Um die Tunnel während der Bauarbeiten trocken zu halten, wurde noch vor dem Start der Grabungsarbeiten 2022 eine große Grundwasser-Sammelleitung vom Rathaus bis zum Donaukanal errichtet. Trotz dieser präventiven Maßnahme traf man beim Tunnelvortrieb bereichsweise auf Wasserschichten. Erst vor kurzem flossen beispielsweise 100.000 Liter (100 Kubikmeter) Wasser aus einer Wasserlinse – eine wasserführende Höhle im Erdreich – in den Tunnel. Die Bauarbeiten mussten unterbrochen, zusätzliche Brunnen errichtet und das Wasser abgepumpt werden. Die Tiefbauarbeiten im wasserreichen Donauschotter-Boden führen immer wieder zu Erdbewegungen und das erforderte umfassende Sicherungsmaßnahmen, welche zusätzliche Zeit in Anspruch nahmen.

In der Station Rathaus kam es zu unerwarteten Erdbewegungen und dadurch zu Schäden an den neuen Bahnsteigtüren für den vollautomatischen Betrieb, die behoben werden mussten. Erst seit Fertigstellung dieser Arbeiten können die insgesamt 144 Bahnsteigtüren mit den entsprechenden technischen Systemen (U-Bahn-Zug, Stellwerk) verbunden werden. Die Wiener Linien arbeiten gemeinsam mit den ausführenden Technikfirmen mit Hochdruck an der Inbetriebnahme im Herbst, bis dahin folgen weitere Updates zum Zeitplan.

Enorme Baupreissteigerungen und eine anhaltend hohe Inflation, welche auch vor dem U-Bahn-Bau nicht Halt machen, wirken sich auf die Kosten aus. Die Projektkosten von rd. 2 Mrd. Euro, für den Ausbau der U5 bis zum Frankhplatz und der U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz, wurden zwischen der Stadt Wien und dem Bund festgelegt. Diese basieren auf Kostenschätzungen aus dem Jahr 2020, mit einer – damals plausiblen Annahme – für die zukünftige Entwicklung der Inflation in der Höhe von 2,5% pro Jahr. Mit aktuellem Projektstand muss aufgrund dieser außergewöhnlichen Preissteigerungen mit einer kumulierten Kostensteigerung von rund 15% für die erste Baustufe U2xU5 ausgegangen werden. Das entspricht Mehrkosten in der Höhe von rund 300 Mio. Euro für den Bau der U2 bis Matzleinsdorfer Platz und der U5 bis Frankhplatz.

Quelle: Stadt Wien

Salzburger Landesregierung steht geschlossen hinter Schlüsselprojekt S-LINK

Am 10. November 2024 stimmen die Bürger im Flachgau, Tennengau und der Landeshauptstadt zur Salzburger Mobilitätslösung ab. Am 07.08.2024 informierte Salzburg Verkehr gemeinsam mit den Spitzen der Salzburger Landesregierung – Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek und Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll – über die von Salzburg Verkehr in Auftrag gegebene Informationskampagne und stellten die Fragestellung für die Bürgerbefragung vor.

Es geht am 10. November und in Zukunft um mehr als nur die Verlängerung der Lokalbahn (S-LINK) bis nach Hallein, es geht um eine Gesamtverkehrslösung für das Bundesland. Das stellten Salzburger Verkehr und die Spitzen der Landesregierung klar. Eine breit angelegte Informationskampagne von Salzburg Verkehr wird die Bürger im Zentralraum zur Mobilitätslösung informieren und zur Teilnahme an der Befragung mobilisieren.

Die Spitzen der Landesregierung haben heute auch die Fragestellung für die Bürgerbefragung am 10. November vorgestellt. Diese lautet: „Soll das Land Salzburg darauf hinwirken, dass im Interesse der Verkehrsentlastung die Verlängerung der Lokalbahn bis Hallein (S-LINK) als Teil einer Mobilitätslösung, die auch Stiegl- und Messe-/Flughafenbahn vorsieht, umgesetzt wird?“

Seit Jahren arbeitet das Land Salzburg intensiv an einer Gesamtlösung für den öffentlichen Verkehr im Bundesland.

„Wir haben viele Begleitmaßnamen zur Attraktivierung der Öffis gesetzt. Etwa Investitionen in Bus und Bahn oder das 365 Euro Ticket. Jetzt geht es darum die Schieneninfrastruktur auszubauen. Rund 2,2 Milliarden Euro kostet die Lokalbahnverlängerung bis Hallein. Rund die Hälfte kommt dabei vom Bund. Bei der Informationskampagne für die Bürgerbefragung am 10. November geht es jetzt darum, die Salzburgerinnen und Salzburger bei dieser einmaligen Chance mitzunehmen und die Vorteile des Projekts in den Mittelpunkt zu setzen.“

Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll

Eine IMAS Umfrage im Auftrag des Salzburger Verkehrsverbundes von März und April 2024 im Zentralraum zeigt den Wunsch der Bevölkerung nach dem Ausbau des öffentlichen Verkehres.

„64 Prozent der befragten Teilnehmer geben an, täglich oder mehrmals pro Woche das Auto zu nützen. 59 Prozent rechnen damit, dass das Verkehrsaufkommen künftig zunehmen werden. Gleichzeitigt werden auch Bus und Bahn im Land gut bewertet und 79 Prozent halten den Öffi-Ausbau für sehr beziehungsweise eher wichtig. Mehr als 40 Prozent der Teilnehmer der Umfrage befürworten schon jetzt die teils unterirdische Verlängerung der Lokalbahn. Jetzt geht es darum breit zum Mobilitätslösung zu informieren.“

Johannes Gfrerer, Geschäftsführer des Salzburger Verkehrsverbundes

Die Werbeagentur Reichl und Partner hat sich bei einer Ausschreibung für die Durchführung der Informationskampagne durchgesetzt und wird diese für Salzburg Verkehr durchführen.

Quelle: Land Salzburg

Bauarbeiten an „A“-Strecke in Frankfurt abgeschlossen

Nach drei Wochen intensiver Arbeiten ist die „A“-Strecke wieder frei. Am Montag, 5. August 2024, konnten die Linien U1, U2, U3 und U8 ihren regulären Betrieb wieder aufnehmen. Seit 15. Juli hatte die VGF den wichtigsten Abschnitt des Frankfurter U-Bahn-Systems zwischen Hügelstraße und Südbahnhof gesperrt. In dieser Zeit wurden umfangreiche Arbeiten ausgeführt: Gleise wurden auf mehreren Kilometern Länge ausgetauscht, Weichenanlagen, z.B. am Südbahnhof, erneuert.

„Die Arbeiten waren von der VGF gut vorbereitet und sind ohne zeitlichen Verzug umgesetzt worden“, sagte Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert. Er betonte nochmals die Notwendigkeit solcher Arbeiten, auch wenn sie für Fahrgäste unangenehme Folgen haben wie Busersatzverkehr, ungewohntes Umsteigen und längere Fahrzeiten: „Die ‚A‘-Strecke ist mit jetzt 56 Jahren die älteste in unserem Netz. Indem wir sie regelmäßig warten und instand halten, bleiben auch ältere, stark befahrene Einrichtungen langfristig nutzbar. Solche umfangreichen Maßnahmen lassen sich aber nur realisieren, wenn längere Sperrungen eingerichtet werden.“ Warum werden sie nicht unter „rollendem Rad“ durchgeführt? Siefert erklärt: „Wir haben ein sehr gutes Angebot für unsere Fahrgäste und das beinhaltet, dass die letzten Bahnen sehr spät und die ersten Bahnen sehr früh fahren. Die Pause dazwischen ist mit maximal anderthalb Stunden dann so knapp, dass schwere Arbeiten an Gleisen oder Weichen nicht erfolgreich ausgeführt werden können.“

Die „A“-Strecke – so genannt, weil sie mit ihrer Eröffnung zwischen Hauptwache und der damaligen Nordweststadt im Oktober 1968 die älteste der Frankfurter U-Bahn ist – ist auch in ihrem 56. Betriebsjahr der am stärksten befahrene Abschnitt. Vier Linien sind zwischen Heddernheim und Südbahnhof unterwegs, fast alle 2,5 Minuten fährt ein Drei- oder Vier-Wagen-Zug über die Strecke, was eine entsprechende Belastung des Materials mit sich bringt. Zwar liegen in den Tunneln teilweise noch die „unkaputtbaren“ Holzschwellen von 1968, die Lebensdauer von Schienen und Weichen ist aber durch die hohe Belastung des U-Bahn-Betriebs eingeschränkt.

Ca. 3,8 Kilometer Schienen hat die VGF in den vergangenen drei Wochen ausgetauscht, dabei rund 280 Stöße geschweißt. Dazu hat die VGF fünf Weichenanlagen nicht ausgetauscht, aber erneuert. Ein sorgfältiges „Monitoring“ erlaubt es der VGF, den Zustand ihrer Systeme zu überwachen und Sanierung oder Erneuerung rechtzeitig zu planen und verschiedene Aufgaben dann auch in einem Zeitraum zu bündeln, seien es Gleisbau, Arbeiten an der Oberleitung oder andere Arbeiten an der Infrastruktur, zum Beispiel in den Stationen. Auf diese Weise kann eine Sperrung wie jetzt in den Sommerferien effizient genutzt werden.

Quelle: VGF

Änderung beim Regionalbusverkehr in Hövelhof

Ab dem 18. August 2024 führt der Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph) das erfolgreiche On-Demand-Angebot unter dem Markennamen Holibri nun auch in der Gemeinde Hövelhof ein. Dort wird es zwei Linien geben, die die Ortsteile Riege, Espeln und Staumühle mit dem Ortszentrum verbinden. Außerdem startet der nph eine neue Direktverbindung zwischen Hövelhof und Schloß Neuhaus.

Bis Mitte 2021 konnten Fahrgäste aus Hövelhof durchgängig mit dem Regionalbus zum Hauptbahnhof Paderborn fahren. Seitdem müssen Fahrgäste am Infanterieweg in Sennelager in PaderSprinter-Busse umsteigen, um in die Innenstadt weiterzufahren. Mithilfe der neuen Automatischen Fahrgast-Zählsysteme (AFZS) konnte der nph ermitteln, dass nur wenige Fahrgäste diese Verbindungen außerhalb des Schulverkehrs nutzen. Um den Fahrgästen aus Hövelhof wieder eine Direktverbindung in den Stadtkern von Schloß Neuhaus zu ermöglichen, nimmt der nph ab dem 18. August eine Verlängerung einer Buslinie bis nach Schloß Neuhaus vor. Hier haben Fahrgäste zahlreiche Anschlüsse an die Linien des PaderSprinters, um auf schnellem Wege in die Innenstadt oder zum Hauptbahnhof zu kommen. Die neue Linie R20 fährt ab dem 18. August von Montag bis Freitag stündlich und am Wochenende sowie an Feiertagen zweistündlich.

Eine weitere Erkenntnis aus den Auswertungen der AFZS-Geräte ist, dass die Busse in Hövelhof nicht in dem prognostizierten Maße genutzt wurden. Daher stellt der nph die Linien H2 und H3 auf ein bedarfsorientiertes Angebot um, das unter der Marke Holibri in anderen Kommunen bereits erfolgreich unterwegs ist. Hierfür setzt der nph in Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen Verkehrsunternehmen, der go.on Gesellschaft für Bus- und Schienenverkehr mbH, einen bereits vorhandenen Kleinbus und einen vollelektrischen SUV ein.

„Mit der Umstellung auf den Holibri vermeiden wir leere Busse und setzen stattdessen auf bedarfsorientierte Mobilität. Der öffentliche Nahverkehr wird somit flexibler und gleichzeitig ressourcenschonender gestaltet. Davon profitiert die Gemeinde Hövelhof auch in finanzieller Sicht.“

Bürgermeister Michael Berens

Für das Schuljahr 2024/2025 hat der nph den Schulverkehr gemeinsam mit der Gemeinde Hövelhof neu aufgestellt. Hier wird es sechs Linien geben, die die Schüler zu den unterschiedlichen Schulen befördern und sie dort wieder abholen.

Quelle: Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter

HAVAG, Stadtwerke und Stadt weihen neue Elisabethbrücke ein

Pünktlich zum Ende der Schulsommerferien stellt die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG), ein Unternehmen der Stadtwerke Halle-Gruppe, die neue Elisabethbrücke im Rahmen der Fluthilfe fertig und nimmt den Straßenbahnbetrieb wieder auf.

„Die neue Elisabethbrücke wird zum Symbol für die positive Weiterentwicklung der Stadt Halle (Saale)“, sagt Staatssekretär Sven Haller bei der Eröffnung. Auch Halles Beigeordneter für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Halle, René Rebenstorf, ist erfreut: „Die Brücke ist das bisher größte Neubauprojekt des STADTBAHN-Programms, mit dem der Nahverkehr Halles in eine umweltfreundliche, klimagerechte und moderne Zukunft geführt wird.“ Finanziert wurde die Brücke aus Fluthilfemitteln.

Seit Frühjahr 2023 wird die wichtige hallesche Verkehrsachse Mansfelder Straße zwischen Rennbahnkreuz und Herrenstraße als Verbindung zwischen Alt- und Neustadt stadtbahnkonform und ‚unter rollendem Rad‘ ausgebaut. Die Elisabethbrücke, durch die Flut 2013 stark in Mitleidenschaft gezogen, ist nun in der Rekordzeit von einem Jahr neu gebaut worden. In Spitzenzeiten arbeiteten bis zu 100 Personen gleichzeitig auf der ambitionierten Baustelle.

Ab Montag, 5. August, wird der Tram-Linienverkehr dann wieder über die Mansfelder Straße und über die neue Brücke geführt. Die Bauarbeiten im Rahmen des Programms STADTBAHN Halle in der Mansfelder Straße rücken nun weiter Richtung Stadt auf die Schieferbrücke. Die Gesamtbaumaßnahme, inklusive der Gestaltung aller Nebenanlagen (inklusive Radwege) und dem Abriss der alten Elisabethbrücke, wird im Frühjahr 2025 beendet sein.

Das Projekt Mansfelder Straße West ist Bestandteil der Stufe 2 des Programms STADTBAHN Halle. Grundlage dieses STADTBAHN-Projektes ist ein Stadtratsbeschluss vom 14. Dezember 2016. Maßnahmeträger ist die Hallesche Verkehrs-AG. Der Ausbau des insgesamt knapp 1.000 Meter langen Abschnittes erfolgt mit einer bedarfsgerechten Neuaufteilung des Verkehrsraumes mit dadurch verbesserten Bedingungen für den Straßenbahn-, Fußgänger- und Radverkehr. Mit dem neuen Brückenquerschnitt soll eine Erhöhung der Verkehrsqualität und -sicherheit erzielt werden. Durch eine bessere räumliche Trennung der Verkehrsarten werden Behinderungen der Straßenbahnfahrt vermieden. Durch die Optimierung der Sicherheitsabstände wird die Reisegeschwindigkeit erhöht und trägt zu einer höheren Fahrplansicherheit bei. Zielsetzung bei der Planung war eine ausgewogene Berücksichtigung aller Nutzungsansprüche an den Straßenraum. Unter anderem gibt es nun einen besonderen Bahnkörper für die Straßenbahn und einen Zweirichtungsradweg. An der neu barrierefrei ausgebauten Haltestelle Saline wird eine gesicherte signalisierte Fußgängerquerung angeboten. Neben der Bedeutung als wichtige Verkehrsader führen hier auch zahlreiche Versorgungsleitungen über die Saale. Alle Leitungen wurden im Brückenabschnitt umverlegt. Die Brücke ist für Rettungsfahrzeuge freigegeben.

Die Baumaßnahme wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und vom Ministerium für Infrastruktur und Digitales (MID) des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.

Quelle: HAVAG

City-Bahn beendet Tarifstreit mit GDL

Nach einem fast einjährigen Tarifkonflikt wurde am 1. August 2024 ein Durchbruch erreicht und nach intensiven Hintergrundverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der City-Bahn Chemnitz (CBC) ein Tarifabschluss erzielt, der gleichermaßen den Interessen der GDL-Mitglieder und den Fahrgästen der CBC gerecht wird. Für die Fahrgäste ist damit die gute Nachricht verbunden, dass es zu keinem weiteren Streikaufruf kommen wird und Zugleistungen mit Ferienende wieder planmäßig zur Verfügung stehen.

Die CBC und die GDL konnten sich nach intensiven Verhandlungen auf folgende Inhalte einigen:

  • 420 Euro Entgelterhöhung in zwei Stufen zum 1. August und 1. Dezember 2024
  • Zu den gleichen Zeitpunkten werden die Zulagen für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit um je fünf Prozent erhöht
  • Der Arbeitgeber wird die bisher übertariflich gezahlten Leistungen (erhöhtes Tabellenentgelt, Zulagen) nicht zurückfordern.
  • Die Schichtzulage in Höhe von 4,50 Euro wird ab 1. August 2024 tarifiert
  • Die Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2 400 Euro für Teilzeitarbeitnehmer und 3 000 Euro für Vollzeitarbeitnehmer bleibt erhalten und wird im Gegenzug von der GDL tariflich erfasst

Die Referenzarbeitszeit für Schichtarbeitnehmer wird beginnend zum 1. Januar 2026 schrittweise bis zum 1. Januar 2029 auf 35 Wochenstunden abgesenkt. Dabei erfolgt keine zeitanteilige Kürzung des Entgelts. Die Absenkung wird um das Wahlrecht für die Arbeitnehmer ergänzt, für eine zeitanteilige Erhöhung des Entgelts auch entsprechend mehr arbeiten zu können. Damit befindet sich die CBC, wie alle anderen von der GDL tarifierten Eisenbahnverkehrsunternehmen, exakt im gleichen Tarifniveau und ist bis zum 31. Dezember 2028 mit allen Arbeitszeitthemen in der Friedenspflicht.

Die GDL hat ihre Mitglieder zuvor zu 18 Streiks mit einer Gesamtdauer von 923 Stunden aufgerufen. Der Bundesvorsitzende der GDL, Claus Weselsky, zeigte sich erleichtert darüber, dass die City-Bahn Chemnitz den Fahrgästen nun wieder zuverlässig zur Verfügung steht:

„Es war höchste Zeit für eine Einigung. Die GDL-Mitglieder wollen nicht streiken, sie wollen ihren Fahrgästen ein zuverlässiges Verkehrsmittel zur Verfügung stellen. Das aber zu angemessenen Arbeitsbedingungen, die nun auf dem Niveau der weiteren Tarifpartner der GDL vereinbart worden sind.“

Der Tarifabschluss steht noch unter dem Zustimmungsvorbehalt der GDL-Tarifkommission und dem Widerrufsrecht des Arbeitgebers bis zum 2. September 2024. Außerdem wird die GDL ihre Mitglieder zur zweiten Urabstimmung aufrufen und über die Einigung abstimmen lassen.

Quelle: GDL

Bargeldlos im Bus

In den letzten Jahren ist der Verkauf von Einzelfahrscheinen im Bus um mehr als 80 Prozent zurückgegangen. Durchschnittlich zahlen Fahrgäste heute nur noch drei Tickets pro Tag und Bus mit Bargeld. Daher haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sich entschieden, den Ticketkauf im Bus ab dem 1. September 2024 nur noch bargeldlos anzubieten. Eine entsprechende Änderung des VBB-Tarifs wurde von der zuständigen Behörde genehmigt.

Die rein bargeldlose Bezahlung macht für die Fahrgäste den Bezahlprozess nicht nur unkomplizierter und schneller, sondern entlastet die Busfahrer, für die künftig Kassenabrechnungen und Bargeldmitführung entfallen, enorm. In der herausfordernden Personalsituation ein wichtiges Zeichen in Richtung der Mitarbeitenden. Selbstverständlich geben die Fahrer weiterhin Auskünfte zu Verbindungen, Haltestellen und Tarifen und verkaufen Tickets – nur eben bargeldlos.

Hintergrund der Entscheidung ist vor allem das stark veränderte Fahrgastverhalten. Die allermeisten Kunden, rund 99 Prozent, steigen inzwischen mit einem gültigen Fahrschein bei der BVG ein. In vielen Fällen sind dies, in Zeiten von Deutschlandticket und Berlin-Abo, Zeitkarten. Allein die BVG hat rund 1,2 Millionen Abonnenten, insgesamt nutzen sogar rund 1,8 Millionen Berliner Zeitkarten, und seit Einführung des Deutschland-Tickets bringen auch viele Berlin-Besucher ihren Fahrschein bereits mit. Die meisten Gelegenheitskunden (95 Prozent) nutzen schon heute die Möglichkeit, ihr Ticket bequem per App zu kaufen, oder alternativ das berlinweite Netz aus Verkaufsstellen und Automaten.

Für diejenigen Fahrgäste, die ihr Ticket erst beim Zustieg kaufen, steht im Bus selbstverständlich weiterhin die schnelle und unkomplizierte Zahlung mit unterschiedlichen bargeldlosen Zahlungsmitteln zur Verfügung: Giro- sowie die gängigen Kreditkarten, die digitalen Services Apple oder Google Pay sowie die wiederaufladbare BVG-Guthabenkarte, die anonym und übertragbar „wie Bargeld“ genutzt werden kann.

Die BVG-Guthabenkarte ist aktuell in den BVG-Kundenzentren sowie in ca. 900 Annahmestellen von Lotto Berlin verfügbar. Die BVG plant bereits die Ausweitung des Vertriebsnetzes mit neuen Kooperationspartnern. Dabei werden sukzessive weitere Spätis, Einzelhändler und Tankstellen an das Guthabenkarten-Vertriebsnetz angeschlossen. Natürlich kann die Guthabenkarte nicht nur mit Bargeld erworben, sondern auch aufgeladen werden – letzteres auch an allen stationären Automaten im Netz der BVG, wo sie umgekehrt auch als Zahlungsmittel funktioniert. Die BVG wird ihre Fahrgäste in den kommenden Wochen umfangreich über die Änderung der Zahlmöglichkeit im Bus informieren.

Quelle: BVG

S-Bahn Hamburg: Jan Schröder neuer Vorsitzender der Geschäftsführung

Zum 1. August übernimmt Jan Schröder den Vorsitz der Geschäftsführung der S-Bahn Hamburg. Der Diplom-Ingenieur folgt auf Kay Uwe Arnecke, der nach fast 16 Jahren als S-Bahn-Chef in den Ruhestand geht. Für Jan Schröder ist es eine Rückkehr zur S-Bahn: Bereits von 2007 bis 2016 setzte er seine Expertise bei der S-Bahn Hamburg ein. In neuer Funktion wird der Digitalisierungsexperte den Ausbau der S-Bahn mit künftig noch mehr Verbindungen und Fahrzeugen weiter voranbringen und gestalten.

Seit 2002 arbeitet Jan Schröder für die Deutsche Bahn. Nach Stationen bei der damaligen DB Netz AG mit Schwerpunkt Telekommunikation und Leit- und Sicherungstechnik wechselte der gebürtige Stader im Jahr 2007 zur S-Bahn Hamburg. Hier übernahm Schröder Leitungspositionen in der Betriebstechnik und als Eisenbahnbetriebsleiter. Zwischen 2013 bis 2016 verantwortete er die Bereiche Produktion und Technik als Geschäftsführer.

Anschließend folgten weitere Führungspositionen im DB-Konzern – darunter auch als Projektleiter der Digitalen S-Bahn Hamburg, die 2021 mit dem Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnet wurde und deren vier hochautomatisiert fahrende Züge seit September 2022 im regulären Fahrgastbetrieb unterwegs sind. Zuletzt leitete Schröder die Systementwicklung digitale Technik und Betriebsverfahren bei der DB InfraGO AG.

Als neuer Vorsitzender der Geschäftsführung wird Jan Schröder den Wachstumskurs der S-Bahn Hamburg weiter fortsetzen. Bis zum Ende des Jahrzehnts werden mit der S4 und S6 zwei neue Linien eingeführt und die S5 bis nach Kaltenkirchen verlängert. Dabei setzt das Unternehmen zusammen mit der Verkehrspolitik der Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein auf einen Ausbau der Fahrzeugflotte in Verbindung mit digitaler Technik, um das Nahverkehrsangebot für die Bürger in der Metropolregion Hamburg weiter zu verbessern.

Quelle: Deutsche Bahn AG

DB vergibt Auftrag für umfangreichen Ersatzverkehr auf der Strecke Hamburg–Berlin

Bahnreisende im Regional- und Fernverkehr erreichen auch während der Generalsanierung der Strecke Hamburg–Berlin von August 2025 bis Ende April 2026 zuverlässig ihr Ziel. Während Fern- und Güterzüge über Stendal und Uelzen sowie alternativ über Hannover umgeleitet werden, wird es für den Regionalverkehr ein umfassendes Ersatzverkehrsangebot auf der Straße geben. Gemäß den geltenden nationalen Vorschriften und EU-Richtlinien hat die DB InfraGO AG als Infrastrukturbetreiberin den entsprechenden Auftrag europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt heute die ecoVista e.K. – eine Unternehmensgruppe aus mittelständischen Busunternehmen, die bereits Ersatzverkehre für die Deutsche Bahn (DB) fahren, aber auch im ÖPNV-, Charter- und Reisebusverkehr tätig sind. Der Auftrag umfasst insgesamt 23 Millionen Buskilometer und zählt damit zu den größten EU-weiten Vergaben, die es bislang in diesem Bereich gegeben hat.

Für die Ersatzverkehre während der anstehenden Generalsanierungen hochbelasteter Streckenabschnitte hat der DB-Konzern in Abstimmung mit den zuständigen Aufgabenträgern einheitliche Qualitätsvorgaben definiert. Ziel ist es, den Reisenden im Regionalverkehr während der Bauphasen ein qualitativ hochwertiges Ersatzangebot zu machen. Die Standards kommen aktuell bereits bei der Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim zur Anwendung und greifen auch für die Ersatzverkehre auf der Strecke Hamburg–Berlin. Dazu gehört, dass neuwertige Fahrzeuge zum Einsatz kommen, die barrierefrei zugänglich sind, ausreichend Stauraum für Gepäck bieten, über WLAN sowie zum Teil über Toiletten an Bord verfügen. Darüber hinaus soll ein einheitliches Fahrzeugdesign in der Farbe verkehrspurpur den Reisenden die Orientierung erleichtern.

Der Anteil der Kosten, den die DB für den Ersatzverkehr auf der Strecke Hamburg–Berlin trägt, ist bereits in der Gesamtkalkulation für die Generalsanierung in Höhe von bis zu 2,2 Milliarden Euro berücksichtigt. Die übrigen 50 Prozent werden durch die Länder getragen. In den kommenden Monaten wird das Verkehrskonzept für die neunmonatige Bauphase weiter mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen, Aufgabenträgern, Verbänden, Kommunen und Landkreisen detailliert.

Im Fernverkehr müssen sich Reisende zwischen Hamburg und Berlin während der Bauphase von August 2025 bis Ende April 2026 auf etwa 45 Minuten mehr Fahrzeit einstellen. Für die Vorstellung der Linienkonzeptionen und Fahrpläne für die Ersatzbusse im Regionalverkehr sind unter anderem virtuelle Bürgerveranstaltungen geplant. Reisende und Interessierte können sich jederzeit auf der Internetseite db.de/hamburg-berlin über den aktuellen Planungsstand informieren.

Quelle: Deutsche Bahn AG