Betrugsfälle beim Deutschland-Ticket

Mit rund 400.000 laufenden Abos ist das Deutschland-Ticket sehr beliebt. Mehr als die Hälfte aller Käufe findet über die RMV-App RMVgo statt. Seit der Einführung des bundesweiten Deutschland-Tickets verzeichnet der Rhein-Main-Verkehrsverbund regelmäßig Betrugsfälle beim SEPA-Lastschriftverfahren. Gegenüber dem Niveau von 2023 haben sich Zahlungsausfälle durch platzende Lastschriften aufgrund der geklauten oder gefälschten Bezahldaten verfünffacht.

„Im Deutschland-Ticket-Verkauf verzeichnet der RMV derzeit Betrugsfälle in ungekanntem Ausmaß. Nachdem bislang die Zahl der geplatzten Lastschriftmandate im niedrigen Prozentbereich lagen, waren im Februar rund zwölf Prozent der Deutschland-Tickets betroffen. Der damit verbundene Schaden erreicht ein siebenstelliges Niveau. Wir müssen nun handeln und schalten die Bezahlart Lastschrift in RMVgo für Neukunden vorübergehend ab. Ein Kauf über den RMV ist selbstverständlich weiterhin möglich: Über die App RMVgo per Kreditkarte und per Lastschrift im RMV-TicketShop auf rmv.de sowie in unseren Vertriebsstellen.“

RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat

Der RMV führt nun eine weitere Sicherheitsmaßnahme für SEPA-Lastschriften im digitalen Bezahlprozess ein, um diese Bezahlart noch im zweiten Quartal wieder in RMVgo anbieten zu können. In der Zwischenzeit setzt er die Bezahlmöglichkeit Lastschrift für Neukunden in RMVgo ab sofort aus. In dieser Zeit können Fahrgäste das Deutschland-Ticket über die folgenden Wege kaufen:

  • RMV-Kunden, die bereits per Lastschriftverfahren bezahlt haben, können dies auf allen Vertriebswegen auch weiterhin. Eine Änderung der Bankverbindung ist für Käufe in RMVgo jedoch vorübergehend nicht möglich.
  • RMV-Neukunden können in RMVgo die Zahlung per Kreditkarte nutzen und ein Abonnement dort jederzeit ohne Vorbestellfrist abschließen.
  • Alternativ: Abschluss des Deutschland-Ticket-Abonnements im RMV-TicketShop bis zum 20. des Vormonats oder in einer der RMV-Vertriebsstellen bis zum 10. des Vormonats mit Erteilung des SEPA-Lastschriftmandats.

Der monatliche Abonnementpreis für das Deutschland-Ticket liegt bundesweit einheitlich bei 49 Euro. Ermäßigungen gibt es nur für Anspruchsberechtigte, wie z.B. beim Deutschlandsemesterticket oder dem Deutschland-Ticket mit Hessenpass mobil.

Der RMV appelliert an potenzielle Kunden, das Deutschland-Ticket über offizielle Händler zu abonnieren. Das sind z.B. Verkehrsverbünde wie der RMV oder Verkehrsunternehmen. Durch einen Kauf eines regulären Deutschland-Tickets unter 49 Euro können sich auch Kunden nach § 259 StGB der Hehlerei strafbar machen.

Quelle: RMV

Neue PlusBus-Linien im Landkreis Teltow-Fläming und Potsdam-Mittelmark

Gemeinsam haben die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming mit ihren Verkehrsunternehmen regiobus und VTF sowie der Stadt Teltow das ÖPNV-Angebot in der Region neu verknüpft und optimiert. Ab dem 8. April 2024 werden demnach zwei neue Linien die Brandenburger PlusBus-Familie verstärken. Sie fahren dann unter den Namen „PlusBus Teltower Rübchen“ und „PlusBus Teltow-Fläming“.

Durch die Umsetzungen dieser beiden Linien gibt es in Brandenburg nun aktuell 43 PlusBus-Linien, Platz 2 deutschlandweit. PlusBusse erfüllen festgelegte Qualitätskriterien, wie Stundentakt, direkte Anschlüsse zur Bahn und regelmäßige Fahrten auch am Wochenende.

Die Buslinie 621 von Teltow nach Ludwigsfelde wird zum PlusBus aufgewertet und ergänzt damit die bereits bestehende PlusBus-Linie X1 Teltow <> Potsdam. Die Linie verbindet den S-Bahnhof Teltow Stadt mit dem Bahnhof Ludwigsfelde an Wochentagen im Stundentakt sowie im 2-Stunden-Takt am Wochenende. Am Bahnhof Ludwigsfelde, Struveshof besteht Anschluss von und zur RB22 aus und in Richtung Flughafen BER mit kurzem Übergang. Alle Fahrten der Linie 621 sind am S-Bahnhof Teltow Stadt umsteigefrei mit der Linie 620 verknüpft, so dass sich auch für Stahnsdorf, Kleinmachnow und die Teltower Innenstadt umsteigefreie Verbindungen nach Ludwigsfelde und zum Flughafenzug ergeben. Diese Linie wird von der regiobus Potsdam Mittelmark GmbH gefahren.

Die Linie 600 verbindet den S-Bahnhof Teltow Stadt mit dem S-Bahnhof Waßmannsdorf über den S-Bahnhof Mahlow. Unter der Woche fährt die Linie in der Hauptverkehrszeit mit 2 Fahrten pro Stunde und Richtung, am Wochenende im Stundentakt. An allen S-Bahnhöfen bestehen zeitnahe Übergänge zu den S-Bahnen beispielsweise von und nach Berlin. Diese Linie obliegt der Verkehrsgesellschaft Teltow-Fläming mbH.

In Deutschlandweit gibt es bereits über 160 PlusBus-Linien in sechs Bundesländern. Durch die Umsetzungen zum April 2024 gibt es nun in Brandenburg 43 PlusBus-Linien. Damit steht Brandenburg deutschlandweit an Platz zwei hinter dem MDV in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen! Auch außerhalb Brandenburgs gibt es die Marke PlusBus für hochwertigen Taktverkehr im Busregionalverkehr. Im Dezember 2014 starteten die ersten drei Linien im Landkreis Potsdam-Mittelmark als PlusBus Hoher Fläming. Damit wurde die Marke PlusBus in Brandenburg eingeführt und bildetet den Auftakt für eine verbundweite Umsetzung. Um eine gleichbleibende Qualität der PlusBusse zu gewährleisten, müssen die Linien, die unter der Marke PlusBus fahren, vereinbarte Qualitätskriterien erfüllen. Dazu zählen u.a. ein regelmäßiger Taktverkehr, Wochenendverkehr und ein zeitnaher Bahn-Bus-Übergang. Mehr zum PlusBus in Brandenburg unter vbb.de/plusbus.

Quelle: VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH

Warnstreiks im Nahverkehr in Sachsen und Sachsen-Anhalt

Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsunternehmen in Chemnitz, Dresden, Leipzig, Plauen und Zwickau am 22. März 2024 zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Nachdem die Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde am 24. Januar 2024 kein Angebot zu den Forderungen vorgelegt und die zweite Verhandlungsrunde einseitig abgesagt hatten, wurden die Gespräche am 19. März 2024 in Leipzig fortgesetzt. Im Zuge dieser Verhandlungen legte der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) Sachsen ein Papier vor, das zahlreiche Gegenforderung enthält und jede Wertschätzung für die Arbeit der Beschäftigten vermissen lässt.

Außerdem ruft ver.di die Beschäftigten der Nahverkehrsunternehmen in Dessau-Roßlau, Halle (Saale), Magdeburg und dem Burgenlandkreis vom 21. März 2024 bis 24. März 2024 ganztägig zum Warnstreik auf. Nachdem auch in der dritten Verhandlungsrunde am 20. März 2024 zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) Sachsen-Anhalt keine Annäherung erzielt werden konnte, sind die Verhandlungen im kommunalen Nahverkehr in Sachsen-Anhalt gescheitert. Die Urabstimmung über unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen beginnt in den kommenden Tagen.

Aufgrund der kurzfristigen Ankündigung wird es an diesen vier Tagen keinen Straßenbahn- und Busverkehr der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) geben. Ein von der MVB erarbeiteter Notfahrplan mit zwei Straßenbahnlinien im 30 Minuten Takt, um alle Kliniken und Krankenhäuser der Landeshauptstadt für Fahrgäste erreichbar zu machen, kann nicht zum Tragen kommen. Die dafür notwendige Notdienstvereinbarung lehnte die Gewerkschaft ver.di erneut ab.

Quelle: ver.di, MVB

HOCHBAHN-E-Busflotte hat 20 Millionen Kilometer emissionsfrei zurückgelegt

Der E-Bus wird immer mehr zum Standard. Seit der Inbetriebnahme des ersten serienreifen E-Busses im Jahr 2019 hat die aufwachsende Flotte der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) mehr als 20 Millionen Kilometer leise und emissionsfrei zurückgelegt. Damit konnten mehr als 22.000 Tonnen CO2 eingespart werden – ein wichtiger Beitrag für die Erreichung der Klimaziele der Freien und Hansestadt Hamburg. Zur Jahresmitte 2024 wird die Zahl der E-Busse auf 260 Fahrzeuge (199 Solo- und 61 Gelenkbusse) anwachsen und damit mehr als ein Viertel der Gesamtflotte von knapp 1 100 Bussen umfassen. Aktuell sind es 242 (181/61) umweltfreundliche Fahrzeuge. Bis Ende des Jahres soll die Zahl dann auf 315 (237/78) steigen.

„Wir sind bei der Umstellung der Flotte auf umweltfreundliche Antriebe auf Kurs. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das ein enormer Kraftakt ist. Das gilt auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Die Fahrzeuge sind immer noch sehr teuer. Hinzu kommt, dass die Bundesförderung ausläuft. Dennoch bleibt es unser Ziel, die Flotte bis zum Anfang der 2030er Jahre komplett umgestellt zu haben.“

Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN

Seit 2020 schafft die HOCHBAHN nur noch emissionsfreie Busse an. Diese werden an derzeit drei Standorten (Busbetriebshöfe Alsterdorf, Hummelsbüttel und Langenfelde) eingesetzt. Anfang April folgt der Busbetriebshof Harburg II, von dem dann erstmals auch in Harburg E-Busse im Fahrgastbetrieb eingesetzt werden. Parallel zum Flottenaufbau läuft die Ausrüstung der Betriebshöfe mit Ladeinfrastruktur. Aktuell sind 300 Ladeplätze vorhanden, zum Jahresende werden es 400 Ladeplätze sein.

Wesentlich für den erfolgreichen Einsatz der E-Busse im Fahrgastbetrieb ist die Reichweite der Fahrzeuge. Hier haben sich die Batteriebusse in den letzten Jahren deutlich gesteigert. Während der erste serienreife E-Bus noch eine Reichweite von rund 150 Kilometern hatte, fahren die heutigen Fahrzeuge ohne Nachladung in der Regel bis zu 270 Kilometer (Solobusse) beziehungsweise 230 Kilometer (Gelenkbusse).

Quelle: HOCHBAHN

Befragung zum Pilotprojekt „Reinigungsstreife“ auf der U8

Fühlen Sie sich in Ihrem U-Bahnhof wohler als früher? Ist die Sauberkeit besser geworden? Diese Fragen – und einige mehr – richten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in den kommenden Wochen an die Fahrgäste auf dem südlichen Abschnitt der U-Bahnlinie U8. Seit Mitte Februar läuft zwischen den Stationen Jannowitzbrücke und Hermannstraße das BVG-Pilotprojekt „Reinigungsstreife“.

Mitarbeiter von Sicherheits- und Reinigungsdienst arbeiten seitdem in diesem Bereich besonders eng zusammen. Außerdem wurde der personelle Einsatz für Sicherheit und Sauberkeit deutlich erhöht. Die Zusammenarbeit mit der Polizei, Behörden und sozialen Einrichtungen wird zusätzlich intensiviert.

Eine der wichtigsten Fragen für den Erfolg lautet: Wie kommt das Pilotprojekt bei den Fahrgästen der U8 an? Wie beim Start angekündigt, werden diese jetzt nach ihrer Meinung und ihren Eindrücken befragt. Die Befragung läuft online sowie in den Bahnhöfen des Testgebiets. Auf den Bahnhöfen sind dafür Interviewer im Auftrag der BVG unterwegs.

Motiv zur aktuellen Umfrage unter Kunden (Bild: BVG)

Mehr Sauberkeit, mehr sichtbare Präsenz und ein besseres Sicherheitsgefühl – das sind die Ziele des Pilotprojekts „Reinigungsstreife“.  Im Rahmen des Gesamtpaketes wurden und werden auf mehreren Bahnhöfen auch kurzfristig optische Verbesserungen realisiert. Unter anderem wurde auf dem Bahnhof Schönleinstraße schon frisch gemalert. Am Kottbusser Tor wurde die Beleuchtung verbessert und die Bauwände künstlerisch gestaltet. Weitere Maßnahmen sind in Planung und Umsetzung.

Quelle: BVG

Vossloh erzielt Rekordumsatz

Vossloh blickt auf ein überaus erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück, das von einem signifikanten Umsatzwachstum, einem bedeutenden Anstieg des EBIT und einer deutlichen Verbesserung des Free Cashflow gekennzeichnet war.

Die Auftragslage des Unternehmens ist unverändert positiv: Der Auftragseingang erreichte mit 1.217,4 Mio.€ nahezu den Rekordwert des Vorjahres. Der Gewinn wichtiger mehrjähriger Rahmenverträge, die nicht unmittelbar als Auftragseingang ausgewiesen werden, untermauert zusätzlich den vertrieblichen Erfolg im Geschäftsjahr 2023. Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2023 lag mit rund 761,2 Mio.€ weiterhin deutlich über dem historischen Durchschnitt im Infrastrukturgeschäft.

Vossloh erzielte 2023 ein bemerkenswertes Umsatzwachstum von 16,1 % und erreichte mit einem Konzernumsatz von 1.214,3 Mio.€ ein neues Allzeithoch im Bereich der Bahninfrastruktur. Einen wesentlichen Beitrag zu dem Anstieg leistete der Heimatmarkt Deutschland mit einem Umsatzzuwachs von knapp 40 %. Das EBIT des Vossloh Konzerns erreichte im Berichtsjahr 98,5 Mio.€, was einer signifikanten Steigerung von 26,2 % entspricht.

Besonders hervorzuheben ist zudem die deutliche Verbesserung des Free Cashflows, der trotz im Jahresvergleich höherer Investitionen von 27,9 Mio.€ im Vorjahr auf 70,9 Mio.€ im Berichtszeitraum 2023 gesteigert werden konnte. Grund hierfür ist, neben der starken operativen Performance, vor allem ein im Vorjahresvergleich deutlich geringerer Aufbau des Working Capital. Das im Frühjahr 2023 gestartete konzernweite Working-Capital-Programm Cash4Growth konnte hierbei erste positive Beiträge leisten. Dank des deutlich verbesserten Free Cashflows sank zum Ende des Berichtszeitraums die Nettofinanzschuld auf 219,5 Mio.€ (31. Dezember 2022: 237,5 Mio.€).

Während des Geschäftsjahres 2023 betrug die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden im Vossloh Konzern 3.999 (Vorjahr: 3.794), die Anzahl der Mitarbeitenden stieg in allen Geschäftsbereichen an.

Der Vorstand der Vossloh AG geht aus heutiger Sicht davon aus, im laufenden Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz zwischen 1,16 Mrd.€ und 1,26 Mrd.€ erzielen zu können. Eine insgesamt positive Marktnachfrage werde demzufolge dazu führen, dass sich das hohe Umsatzniveau – bezogen auf den Mittelwert der Prognose – in etwa stabil halten ließe, trotz des Auslaufens bedeutender Neubauprojekte. Mit Blick auf das operative Ergebnis erwartet Vossloh einen weiteren Anstieg des EBIT in einem Korridor von 100 Mio.€ bis 115 Mio.€. Bezogen auf den Mittelwert der Umsatzprognose ergibt sich hieraus eine EBIT-Marge zwischen 8,3 % und 9,5 %.

Aufgrund der guten Auftragslage und der positiven Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2023 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung der Vossloh AG vorschlagen, eine Dividende in Höhe von 1,05 € je Aktie (Vorjahr: 1,00 € je Aktie) auszuschütten.

Quelle: Vossloh

Deutsche Bahn investiert 2023 Rekordsumme in die Schiene

Der DB-Konzern (DB) hat 2023 so viel wie noch nie in ein leistungsfähiges Schienennetz und die Fahrzeugflotte investiert und damit die Strategie für eine Starke Schiene in Deutschland weiter konsequent umgesetzt. Mit rund 7,6 Milliarden Euro sind die Netto-Investitionen aus Eigenmitteln der Deutschen Bahn im Vergleich zum Vorjahr um über 16 Prozent gestiegen – ein neuer Rekord. Zusätzlicher Aufwand für die Infrastruktur und substanzielle Vorleistungen für den Bund in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro wirkten sich wie erwartet negativ auf das operative Ergebnis (EBIT) der DB aus. Der DB-Konzern hat das Geschäftsjahr 2023 deshalb mit einem bereinigten EBIT von minus 964 Millionen Euro abgeschlossen (im Vorjahr: 1.225 Millionen Euro). Für 2024 rechnet die DB wieder mit einem positiven bereinigten EBIT von über einer Milliarde Euro. Die Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene ist 2023 weiter gestiegen. 

Zentraler Hebel der Infrastruktursanierung für mehr Stabilität und Qualität ist die Generalsanierung von rund 40 sogenannten Korridoren im hochbelasteten Schienennetz. Bei den Brutto-Investitionen hat die DB 2023 gemeinsam mit dem Bund gegenüber dem Vorjahr um rund zwölf Prozent zugelegt auf insgesamt 16,9 Milliarden Euro. Die Rekordinvestitionen sind zu mehr als 94 Prozent in die Eisenbahn in Deutschland geflossen und dort vor allem in die Infrastruktur. Unter anderem infolge der Investitionen in die Schieneninfrastruktur und die Fahrzeugflotte sowie der Vorfinanzierung für den Bund stiegen die Netto-Finanzschulden per 31. Dezember 2023 wie erwartet an. Das Jahresergebnis lag 2023 bei rund minus 2,4 Milliarden Euro (im Vorjahr: minus 227 Millionen Euro). Hier schlug unter anderem der deutlich gestiegene Zinsaufwand negativ zu Buche, getrieben auch durch die höhere Verschuldung für Investitionen. Auf das Konzernergebnis wirkten sich zudem zusätzliche Belastungen durch inflationsbedingte Kostensteigerungen, stark gestiegenen Personalaufwand und mehrere Streiks aus.

Der Umsatz des DB-Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2023 rund 45,2 Milliarden Euro – rund 13 Prozent weniger als 2022. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf eine branchenweite Normalisierung der Frachtraten in der internationalen Logistik zurückzuführen, die wie erwartet auch DB Schenker spürte. Mit 1,1 Milliarden Euro operativem Gewinn lag DB Schenker beim bereinigten EBIT aber weiterhin mehr als doppelt so hoch als das Vor-Corona-Niveau.

Im Kerngeschäft der DB, dem Systemverbund Bahn, stieg der Umsatz um 6,2 Prozent auf rund 26,2 Milliarden Euro. Der Fernverkehr legte 2023 beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 Prozent auf rund 5,9 Milliarden Euro zu. Die Nahverkehrstochter DB Regio erreichte einen Umsatz von rund 9,7 Milliarden Euro – ein Plus von 7,4 Prozent gegenüber 2022. Bei der Verkehrsleistung (Schiene und Bus) steigerte sich DB Regio deutlich um über 9 Prozent auf rund 43,5 Millionen Personenkilometer, auch dank des Deutschlandtickets. DB Fernverkehr lag bei der Verkehrsleistung 2023 mit rund 45,5 Millionen Personenkilometern (plus 9,0 Prozent) erstmals wieder über dem Vor-Corona-Niveau. Bei DB Cargo stieg der Umsatz 2023 um 6,4 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro.

Insgesamt reisten 2023 rund 1,8 Milliarden Menschen klimafreundlich in den Zügen der DB – 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Betriebsleistung auf dem stark befahrenen Schienennetz sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,3 Prozent auf rund 1,12 Milliarden Trassenkilometer. Eine hohe Auslastung des Schienennetzes in Kombination mit der hohen Bautätigkeit hat sich im Fernverkehr negativ auf die Pünktlichkeit ausgewirkt: Sie lag bei 64,0 Prozent (im Vorjahr: 65,2 Prozent). Bei DB Regio (Schiene) betrug die Pünktlichkeit 91,0 Prozent (im Vorjahr: 91,8 Prozent).

Für das Jahr 2024 rechnet der DB-Konzern mit einer Umsatzsteigerung auf rund 47 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis soll mit über einer Milliarde Euro wieder deutlich positiv sein. Die Brutto-Investitionen gemeinsam mit dem Bund sollen auf etwa 21 Milliarden Euro weiter steigen. Seine Netto-Investitionen aus Eigenmitteln will der DB-Konzern 2024 ebenfalls erneut deutlich anheben. Im Fernverkehr erwartet der DB-Konzern eine Pünktlichkeit von ungefähr 70 Prozent für dieses Jahr, bei DB Regio (Schiene) wird eine Pünktlichkeit von ungefähr 93 Prozent vorausgesagt.

Die Prognose unterliegt Unsicherheiten insbesondere mit Blick auf noch fehlende gesetzliche und regulatorische Voraussetzungen für höhere Bundeszahlungen.

Anlässlich der Vorstellung der Bilanz der DB AG äußerte sich Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing wie folgt:

„Die Zahlen sind aus wirtschaftlicher Sicht natürlich nicht zufriedenstellend. Endlich massiv in die Infrastruktur zu investieren, ist dennoch der richtige Weg. Denn die Menschen erwarten schließlich wieder verlässliche und pünktliche Züge. Der Finanzvorstand hat zurecht betont, dass der Konzern dafür in Zukunft deutlich effizienter mit seinen Mitteln umgehen muss. Das unterstützen wir ausdrücklich und haben mit der gesellschaftsrechtlichen Anpassung, der Gründung eines Sektorbeirats sowie der Erarbeitung eines Infraplans als zentrales Steuerungsinstrument bereits entsprechende Maßnahmen eingeleitet, mit denen wir für mehr Transparenz sorgen und im Interesse der Reisenden unsere Position als Eigentümer künftig auch wieder stärker nachhalten können.“

Quelle: DB, BMDV

ÖBB: Nach Ostern kehrt S3 wieder im 15-Minutentakt zurück

Durch die Einlieferung von vier frei gewordenen Nahverkehrszügen aus Tirol und massive Anstrengungen in den Werkstätten der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) konnten in den vergangenen Wochen vermehrt Fahrzeuge für den Fahrgastbetrieb flott gemacht werden. Daher kann die seit 12. Februar eingeführte Fahrplananpassung und Angebotsreduktion in der Ostregion zu einem großen Teil nach den Osterferien wieder zurückgenommen werden: Ab 2. April werden wieder alle im ursprünglichen Fahrplan vorgesehenen Züge der Linie S3 angeboten, womit der Fahrplantakt von rund 15 Minuten reaktiviert werden kann. Das Angebot der R40 wird hingegen leicht reduziert bleiben, um die Zuverlässigkeit in der gesamten Ostregion weiter zu stabilisieren: 108 statt der 116 geplanten Züge werden täglich zwischen Montag und Donnerstag von St. Andrä-Wördern nach Wien Franz-Josefs-Bahnhof fahren. Fahrgäste können alternativ auch auf die halbstündlich fahrende S40 ausweichen.

„Die Maßnahmen zeigen gute Erfolge, aber die Situation bleibt weiterhin angespannt. Es wird auch in den kommenden Wochen zu einigen Einfachführungen kommen. Wir arbeiten weiter mit Hochdruck an der Rückkehr zur gewohnten ÖBB Qualität für die Pendler:innen in der Ostregion.“

Christof Hermann, Leiter der Region Ost der ÖBB

Um wieder zuverlässiger unterwegs zu sein, wurden im Februar 50 der täglich 2.700 Nahverkehrsverbindungen in der Ostregion aus dem Fahrplan genommen. Nun kommen die meisten dieser Verbindungen für die Fahrgäste wieder zurück. Die Zugverbindungen sind bereits in der ÖBB Fahrplanauskunft SCOTTY und der ÖBB App sichtbar.

Um die Verfügbarkeit von Wagenmaterial sicherzustellen, prüfen die ÖBB außerdem mehrere Maßnahmen, etwa die Auslagerung von bestimmten Wartungen auch an externe Dienstleister. Abhängig von den Zugeinlieferungen werden die ÖBB den aktuellen Fahrplan weiter genau beobachten.

Quelle: ÖBB

SBB: Testfahrten mit ferngesteuerter Lokomotive unter laufendem Betrieb

Im Februar und März 2024 haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) gemeinsam mit Alstom Testfahrten zur Fernsteuerung von Triebfahrzeugen – in diesem Fall einer Lokomotive – durchgeführt. Die Fernsteuerung, welche von Alstom entwickelt wurde, ermöglicht es, Triebfahrzeuge aus einem örtlich entfernten Kontrollraum zu steuern. Mit den Testfahrten wurde geprüft, ob Lokführer im automatisierten Betrieb (ATO) einen defekten Zug ferngesteuert in einen sicheren Bereich bewegen könnten.

In Zukunft könnte Fernsteuerung beispielsweise bei Tunnelunterhaltsarbeiten oder Baustellen genutzt werden, wo in der Nacht jeweils nur einzelne kurze Bewegungen nötig sind und mittels Fernsteuerung eine größere Flexibilität möglich wäre. Auch weitere Einsatzmöglichkeiten sind denkbar, wie Züge zwischen Abstellort und Ankunfts- beziehungsweise Abfahrtsgleis zu bewegen. So könnten Lokführer gemeinsam mit den Fahrgästen ein- und aussteigen. Außerdem könnten damit Arbeitsunfälle wie Stolpern oder Stürzen im Gleisfeld reduziert werden. Bis solche konkreten Anwendungen zum Einsatz kommen, sind jedoch noch viele weitere Schritte nötig. So müssen beispielsweise technische Systeme entwickelt werden, Betriebsprozesse und Regelungen angepasst werden – und dies auf europäischer Ebene. Die SBB betonen, dass der Einsatz von selbstfahrenden Zügen mit Reisenden weiterhin keine Priorität hat.

Während der Testfahrten bedienten 24 Lokführer an einem Fernsteuerpult in Oerlikon als «Remote Operator» eine Lokomotive, welche sich in Zürich Mülligen befand. Es handelt sich dabei europaweit um einen der ersten Tests, die unter laufendem Betrieb in einem Rangierbahnhof und nicht wie bisher auf Gleisen fernab des übrigen Schienenverkehrs durchgeführt wurden. Wenn die Lokführer die Schalter und anderen Bedienelemente am Fernsteuerpult betätigten, reagierte die Lokomotive in Zürich Mülligen entsprechend – mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde. Auf dem ferngesteuerten Fahrzeug befanden sich während den Testfahrten je ein Lokführer für Probefahrten sowie ein Probefahrtleiter. Sie waren für die betriebliche Sicherheit verantwortlich und hätten jederzeit eingreifen und bei Bedarf die Fahrt anhalten können.

Die «Human Factors», also die Rolle, welche die menschlichen Faktoren spielen und wie sich die teilnehmenden Lokführer in die reale Situation versetzen können, wurde im Rahmen der Testfahrten von Spezialisten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) untersucht.

Bis Fernsteuerung im Alltag eingesetzt werden kann, werden noch mehrere Jahre vergehen. Die Testfahrten dienen jedoch schon heute der Überprüfung von europäischen Normierungsentwürfen und stellen sicher, dass künftige Normen in der Schweiz anwendbar sind. Die Testfahrten liefen unter dem Horizon-Europe-Programm «Europe’s Rail Innovation Pillar» und wurden durch Mittel des Bundesamts für Verkehr (BAV) sowie des Schweizer Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) finanziert.

Quelle: SBB

Verbesserung im südostbayerischen Zugverkehr

Der Regionalzugverkehr in Südostbayern wird noch attraktiver: Der Freistaat weitet das Zugangebot auf der Linie zwischen Traunstein und Waging am See ab Dezember 2024 deutlich aus. Ab dann werden die dort im Auftrag des Freistaats verkehrenden Züge der Südostbayernbahn auch am Wochenende im Stundentakt fahren. Bislang ist dies nur montags bis freitags der Fall. Ausgeweitet wird auch der Abendverkehr um eine Stunde.

„Das ist für die Region noch einmal eine deutliche Verbesserung beim Zugangebot. Davon profitieren sowohl die Anwohner entlang der Strecke als auch die vielen Touristen in dieser Ausflugsregion.“

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter

Auf dieser Strecke wird damit auch das Ziel des Koalitionsvertrags umgesetzt, Lücken im Stundentakt zu schließen, wo das technisch möglich ist.

Die Verbesserungen auf der Linie RB 59 Traunstein – Waging am See hat der Aufsichtsrat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) unter Leitung von Verkehrsminister Bernreiter in seiner Sitzung diese Woche beschlossen. Die BEG wird diese Leistung bei der DB-Tochter Südostbayernbahn als Ergänzung zum neuen Verkehrsvertrag „Linienstern Mühldorf“ bestellen, der zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 startet. Die Aufstockung des Angebots steht noch unter Vorbehalt, bis der Infrastrukturbetreiber DB InfraGO die fahrplanmäßige Durchführbarkeit final testiert hat. Die Signale hierfür sehen aber sehr positiv aus.

Künftig wird der letzte Zug nach Waging täglich um 22.28 Uhr im Traunsteiner Bahnhof abfahren. Aktuell endet der Betrieb in diese Richtung bereits eine Stunde früher. Damit verbessern sich unter anderem die Möglichkeiten für die Streckenanrainer und Übernachtungsgäste, die Bahn für einen ausgedehnteren Städtetrip nach München, Rosenheim oder Salzburg zu nutzen.

Minister Bernreiter merkt an, dass diese Linie die erste in Bayern sein wird, auf der die Staatsregierung die im aktuellen Koalitionsvertrag vereinbarte Komplettierung des Stundentakts physisch aufs Gleis bringt:

„Der Freistaat hält Wort, nach und nach die letzten Lücken im bayernweiten Stundentakt zu schließen – und das, obwohl der Bund mit den Finanzmitteln für den Regionalverkehr knausert und bisher immer noch keine Anzeichen macht, die Mittel endlich an die geänderten Rahmenbedingungen anzupassen.“

Für die schnelle Nahverkehrsverbindung Nürnberg – Ingolstadt, bei welcher der reguläre Stundentakt bisher ebenfalls noch nicht realisiert ist, hatte der Aufsichtsrat der BEG bereits auf der vorherigen Sitzung zwar den Weg für den Stundentakt freigemacht. Der Stundentakt auf dieser Strecke wird aufgrund des erst jüngst gestarteten Vergabeverfahrens im Jahr 2028 in Betrieb gehen.

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr