Sabina Kusmin-Tyburski wird neue CIO der BVG

Die Berliner Verkehrsbetriebe bekommen eine neue IT-Chefin. Sabina Kusmin-Tyburski übernimmt ab dem 1. Februar 2024 die Leitung des Bereichs Informations- und Vertriebstechnologie beim größten deutschen Nahverkehrsunternehmen. Die 43-Jährige ist als Head of IT bei der DKB Service GmbH tätig.

Mit Sabina Kusmin-Tyburski konnte die BVG eine ausgewiesene IT-Fachfrau für die Mobilität der Zukunft gewinnen: In ihrer neuen Funktion bei der BVG wird Sabina Kusmin-Tyburski vielfältige Aufgaben verantworten. So verantwortet sie die digitale Transformation des größten deutschen Nahverkehrsunternehmens und hat damit eine Schlüsselrolle bei der aktiven Gestaltung der Mobilitätswende. Vom mobilen Ticketing über die intelligente Vernetzung von Mobilitätsangeboten bis hin zur „klassischen“ Unternehmens-IT mit Fahrgastinfosystemen und Bordrechnern reichen die Aufgaben. Und natürlich zählt auch die Steuerung der vielfach ausgezeichneten BVG-Mobilitätsplattform Jelbi dazu. Kusmin-Tyburski übernimmt bei der BVG die Personalverantwortung für über 400 Mitarbeitende und berichtet direkt an den Vorstandsvorsitz.

Die ehemalige Unternehmensberaterin verantwortete bei der DKB Service GmbH den reibungslosen IT-Betrieb für den DKB Konzern. Darüber hinaus war sie für die Weiterentwicklung der IT-Strategie des Infrastruktur- und Arbeitsplatzbetriebs der DKB zuständig.

Sabina Kusmin-Tyburski ist Diplom-Betriebswirtin und studierte an der Berufsakademie Berlin sowie an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.

Quelle: BVG

BSWAG: Chance für umfassende Modernisierung der Schiene nutzen!

Die Abstimmung über das „Vierte Gesetz zur Änderung des Bundesschienenwegeausbaugesetzes“ (BSWAG) wurde Mitte Oktober kurzfristig von der Tagesordnung des Deutschen Bundestages genommen. Der Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN) fordert, dass in den Gesetzesentwurf drei zentrale Punkte aufgenommen werden, die für eine umfassende und langfristige Wirkung des BSWAG unabdingbar sind.

Ersatzverkehr bei Generalsanierungen

Im Rahmen der Generalsanierung zur Schaffung der 40 Hochleistungskorridore werden jeweils bis zu fünf Monate andauernde Vollsperrungen von zentralen Schienenwegen notwendig. Die Fahrgäste des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) betrifft dies gleich zweifach, da nicht nur die Verbindungen auf der gesperrten Strecke entfallen, sondern auch in großem Umfang auf den Umleitungsstrecken, da dort vorrangig der Fern- und Güterverkehr unterwegs sein wird. Daher ist ein umfassender und hochwertiger Ersatzverkehr mit Bussen notwendig. Der Bund muss als Auftraggeber der Baumaßnahmen auch gesetzlich in die Lage versetzt werden, die spezifischen Mehrkosten, die durch das neue Bauverfahren mit mehrmonatigen Vollsperrungen entsteht, übernehmen zu können.

Technik zur Digitalisierung auch für die Fahrzeuge

Bisher sind bei der Einführung der digitalen Leit- und Sicherungstechnik (ETCS und DSD) nur die Komponenten entlang der Strecke förderfähig. ETCS/DSD ist jedoch nur funktionsfähig, wenn auch die mobilen Komponenten dieser digitalen Technik in den Fahrzeugen vorhanden sind. Daher ist es notwendig, dass für heute bereits eingesetzte Fahrzeuge die Förderfähigkeit für die fahrzeugseitige Ausrüstung auch gesetzlich verankert wird.

Moderne und ausreichend dimensionierte Serviceeinrichtungen

Um deutlich mehr Fahrgäste für die Schiene zu gewinnen, müssen insbesondere die Empfangsgebäude an den Stationen saniert werden. Zudem sind mehr Fahrzeuge notwendig, um die zusätzlichen Fahrgäste auch befördern zu können. Aktuell fehlen jedoch im Schienennetz die dafür notwendigen zusätzlichen Abstellanlagen. Um zeitnah die Voraussetzungen für höhere Fahrgastzahlen zu schaffen, ist auch hier eine gesetzlich verankerte Förderfähigkeit im BSWAG erforderlich.

„Das System Schiene steht unter enormen Stress: Die Novellierung des BSWAG muss um wesentliche Inhalte ergänzt werden. Andernfalls verspielt der Bund die Chance, die Finanzierung für zentrale Vorhaben zur Verwirklichung der Verkehrswende sicherzustellen. Wir brauchen jetzt Klarheit bei den SEV-Kosten, den ETCS Onboard Units und der Sanierung von Empfangsgebäuden und Abstellgleisen.“

BSN-Präsident Thomas Prechtl

Quelle: BSN

Mobilitätsgarantie als Teil der Daseinsvorsorge angehen

Auf dem Weg zu einer bundesweit garantierten Grundversorgung mit Bus und Bahn sollte die Bundesregierung mit Hochdruck ein Qualitätsmonitoring einführen und sich mit Ländern und Kommunen auf ein Zielbild einigen. Das empfiehlt der Thinktank Agora Verkehrswende auf Basis einer Datenanalyse mit Modellrechnungen zum Angebot des öffentlichen Verkehrs in Deutschland.

„Mit einer Mobilitätsgarantie kann der Staat seinem Auftrag zur Daseinsvorsorge nachkommen und die soziale Teilhabe stärken. Vor allem für ländliche und strukturschwache Regionen wäre das ein Meilenstein. […] Ein garantiertes Grundangebot mit Bus und Bahn kann gerade diese Menschen stärken und vor Mobilitätsarmut schützen.“

Dr. Wiebke Zimmer, stellvertretende Direktorin von Agora Verkehrswende

Die Bundesregierung hat bereits in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, „Erschließungs- und Qualitätsstandards für ein alltagstaugliches Mobilitätsangebot“ mit Ländern und Kommunen zu erarbeiten und damit möglichst „gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Regionen“ zu schaffen. Bei der Definition solcher Standards und der Analyse der Ausgangslage bietet es sich nach Einschätzung von Agora Verkehrswende an, wie Österreich und die Schweiz mit Güteklassen zu arbeiten.

Die Datenanalyse, die das auf Verkehrsplanung spezialisierte Unternehmen Plan4Better im Auftrag von Agora Verkehrswende erstellt hat, zeigt erhebliche Unterschiede und Lücken in der Versorgung mit Bus und Bahn in Deutschland. Der Anteil der Menschen, die keinen guten Zugang zum öffentlichen Verkehr haben, ist am höchsten in Flächenländern wie Bayern, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Bundesweit verfügen 20 Millionen Menschen (25 Prozent) nur über Zugang zu einem grundlegenden Angebot (Güteklasse E oder F) oder nahezu keinen Anschluss an den öffentlichen Verkehr (keine Güteklasse).

Zusätzlich zur Ist-Analyse wurden drei Varianten für eine Mobilitätsgarantie berechnet. Bei der praktischen Umsetzung einer Grundversorgung können in ländlichen Regionen neben Linienverkehren flexible Kleinbusangebote eine wichtige Rolle spielen. In der kleinen Garantievariante braucht es nach den Modellrechnungen etwa 10 Prozent mehr gefahrene Kilometer im Linienverkehr, um den meisten Menschen mindestens einen Anschluss der niedrigsten Güteklasse F zu garantieren. Das entspricht mindestens einem Zweistundentakt an allen bestehenden Bushaltestellen. In der großen Variante hätten nahezu alle mindestens Zugang zu Güteklasse D beziehungswiese zu Abfahrten im 40-Minuten-Takt. Die Hälfte der Bevölkerung würde in Gebieten der Güteklasse A und B leben. Dafür müssten die Fahrplankilometer im Linienverkehr um 90 Prozent erhöht werden.

„Die Diskussionen über das Deutschlandticket dürfen nicht davon ablenken, dass Deutschland ein besseres Angebot im ÖPNV braucht.“

Philipp Kosok, Projektleiter Öffentlicher Verkehr bei Agora Verkehrswende

Beide Teile der Analyse stehen kostenlos zum Download zur Verfügung.

Quelle: Agora Verkehrswende

Volocopter startet Testflug-Kampagne in Florida

Der Tampa International Airport (TPA) und Volocopter, Pionier der Urban Air Mobility (UAM), haben eine vielschichtige bemannte Flugtestkampagne mit einem Volocopter 2X erfolgreich gestartet. Diese beinhaltet den ersten Flugtest eines elektrisch senkrecht startenden und landenden Fluggeräts (eVTOL) auf einem internationalen Flughafen der USA und den ersten eVTOL Test im Bundesstaat Florida. Die Tests beinhalten Downwash and Outwash Tests mit der US-Luftfahrtbehörde (FAA) und Leistungstests unter örtlichen Umweltbedingungen.

Urban Air Mobility (UAM) umfasst die Ausweitung urbaner Mobilität in die Luft. EVTOLs sollen künftig auf Kurz- bis Mittelstreckenflügen Menschen und Güter transportieren. Dieses Segment wird derzeit von Flugzeugen mit elektrischem Antrieb anvisiert, da sie sich geräuscharm und effizient in die aktuelle Infrastruktur vieler Metropolen einbinden lassen. Das eVTOL von Volocopter wird mit einem zertifizierten Flugtaxi-Service in Megastädten weltweit starten. Der leise, sichere und nachhaltige Betrieb eines zertifizierten eVTOL wird nicht nur für einen effizienten Transport sorgen und Staus reduzieren, sondern auch die Dekarbonisierung der Luftfahrtindustrie vorantreiben.

In den USA hat Volocopter kürzlich seine Partnerschaft mit der Bristow Group bekannt gegeben, um in naher Zukunft den Betrieb von eVTOLs aufzunehmen, wobei Florida eines der avisierten Einsatzgebiete ist. Seit 2018 ist Volocopter bereits in Las Vegas, Oshkosh, Dallas-Fort Worth und Tampa geflogen. Fortgesetzte und sichtbare Testflug-Kampagnen vor den Augen der Öffentlichkeit sind entscheidende Schritte zum Aufbau eines effizienten UAM-Ökosystems, das auch auf die Unterstützung der Gemeinden angewiesen ist. Dazu gehören z.B. die seit 2021 bestehende Partnerschaft mit Urban Movement Labs in Los Angeles, Infrastrukturentwickler, Betreiber, Luftverkehrsbehörden und Gesetzgeber, um diese alternative Form der elektrischen Stadtfliegerei in den USA zu fördern.

“Das Fliegen auf einem großen aktiven Flughafen stellt immer eine Vielzahl von Herausforderungen dar, aber wir haben bewiesen, dass unser Fluggerät sicher, leise und effizient in einer Stadt wie Tampa einsetzbar ist.”

Dirk Hoke, Chief Executive Officer von Volocopter

Volocopter erwartet die endgültige Zertifizierung seines kommerziellen eVTOL-Flugzeugs, der VoloCity, durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) im Jahr 2024. Das Unternehmen verfügt auch über eine gleichzeitige Validierung durch die FAA, die 2020 eingereicht wurde, und arbeitet mit beiden Behörden zusammen, um städtische Luftmobilität zum Leben zu erwecken.

Quelle: Volocopter

Regiotram Aachen wird weiter geplant

Die Regiotram Aachen soll weiter geplant werden, dies hat die Politik der beteiligten Städte einstimmig beschlossen. Nachdem bereits im September die Gremien in Aachen, Alsdorf und Baesweiler sowie der StädteRegion Aachen für die Fortführung gestimmt haben, schloss sich der Würselener Stadtrat in seiner Sitzung am 31. Oktober dem Votum der Nachbarkommunen an, die Vorplanung der Regiotram auf Basis der Variante 5 zu beauftragen. Diese sieht für die Straßenbahn von Aachen nach Baesweiler eine Überquerung der Eisenbahnstrecke Stolberg-Herzogenrath am Annapark in Alsdorf und eine Streckenführung durch die dortige Innenstadt vor. Die Projektleitung für die Grundlagenermittlung und Vorplanung soll auf den Aachener Verkehrsverbund (AVV) übertragen werden.

Vor der Entscheidung war das Projektteam des AVV sowie aus den jeweiligen Städten und der StädteRegion Aachen durch die beteiligten Kommunen getourt und hatte den Interessierten die Gelegenheit geboten, sich zu informieren, Fragen zu stellen, Diskussionsrunden mit Anliegenden und Interessenvertretern zu verfolgen und die geplanten Trassen zu erkunden. An allen vier Tagen sind auf diese Weise mehrere tausend Menschen der Regiotram begegnet.

Die Regiotram soll die Städte Aachen, Würselen, Alsdorf und Baesweiler auf einer neu zu bauenden Schienenstrecke verbinden. Ein Gutachterkonsortium, bestehend aus TransportTechnologie-Consult Karlsruhe GmbH (TTK-Consult) und PTV Transport Consult GmbH (PTV), hatte in einer im Frühjahr 2023 abgeschlossenen Machbarkeitsstudie die grundsätzliche Machbarkeit und Förderfähigkeit für zwei von fünf Varianten der Regiotram festgestellt. Die Kosten für das Projekt werden auf rund 330 Millionen Euro geschätzt, bis zu 95 Prozent der Kosten sollen dabei von Bund und Land entsprechend den Regeln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) getragen werden.

Für die Grundlagenermittlung und Vorplanung sind Fördermittel im Rahmen der Strukturwandelunterstützung für das Rheinische Revier beantragt, die 90 Prozent der Kosten abdecken. Die Projektbeteiligten erwarten eine baldige Zusage, um die Planung beginnen zu können. Für die Vorplanung wird ein Zeitraum von zwei Jahren veranschlagt. Es folgen weitere, tiefergehende Planungsphasen und das sogenannte Planfeststellungsverfahren. Begleitet wird der Planungsprozess von einer intensiven Bürgerbeteiligung und dem Dialog mit der Öffentlichkeit.

Auch der Forschungsflugplatz Merzbrück, ein zentrales Strukturwandelprojekt der StädteRegion Aachen, soll bei Förderfähigkeit über einen Ast an die Regiotram angebunden werden. Derzeit wird an einer Umsetzungsperspektive im Rahmen des Strukturwandels gearbeitet. Die Regiotram könnte in zehn bis fünfzehn Jahren ihren Betrieb aufnehmen.

Weitere Infos zur Regiotram, darunter den geplanten Trassenverlauf, erhalten Interessierte unter www.regiotram-aachen.de. Hier bietet zudem eine Dialogplattform die Möglichkeit, Fragen zum Projekt zu stellen.

Quelle: AVV

Hälfte der Deutschen setzt auf Mobilitätsapps

Wann kommt der nächste Bus, was kostet ein Tagesticket und wie weit ist das nächste Sharing-Fahrzeug entfernt? Diese Fragen lassen sich dank Mobilitätsapps auf dem Smartphone mit wenigen Fingertipps beantworten. Die Hälfte der Deutschen (51 Prozent) hat solche Mobilitätsapps auf dem Smartphone installiert. Bei 25 Prozent finden sich keine solcher Apps auf dem Smartphone, 20 Prozent besitzen kein Smartphone. Je jünger, desto beliebter sind die smarten Mobilitätshelfer: Unter den 16- bis 29-Jährigen haben 72 Prozent Mobilitätsapps auf ihrem Smartphone. In der Altersgruppe ab 65 Jahren hat hingegen nur jeder Vierte (26 Prozent) Mobilitätsapps installiert. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.

Intuitive Navigation, übersichtliche Menüführung und verständliche Texte: Für fast alle (97 Prozent) Nutzer von Mobilitätsapps ist eine einfache Bedienbarkeit der App dabei essenziell. 9 von 10 (91 Prozent), die Mobilitätsapps auf dem Smartphone installiert haben, ist ein Vergleich der Preise verschiedener Mobilitätsoptionen für eine Route sehr wichtig oder eher wichtig, 86 Prozent die Vielfalt an Zahlungsmöglichkeiten in der App. Für jeweils 82 Prozent sind die Buchbarkeit möglichst vieler Anbieter sowie der Vergleich von CO2-Emmissionen verschiedener Mobilitätsoptionen für eine Route wichtig.

„Mobilitätsapps sind ein Beispiel, wie die digitale Transformation Mobilität komfortabler und leichter zugänglich macht. Routeninformationen in Echtzeit von überall aus abrufen und verschiedene Verkehrsmittel vergleichen zu können sowie für den Ticketkauf nicht mehr nach einem Automaten suchen zu müssen, ist besonders für die junge Generation heute schon selbstverständlich. Dieser Komfort und die Transparenz machen Mobilitätsapps zu einem wichtigen Werkzeug, um den Weg von A nach B zu optimieren und zur nachhaltigen Verkehrsnutzung beizutragen.“

Paul Hannappel, Referent Mobility & Logistics beim Bitkom

70 Prozent derjenigen, die Mobilitätsapps nutzen, ist dabei außerdem wichtig, dass sowohl öffentlicher Nahverkehr als auch private Mobilitätsangebote in einer App gemeinsam buchbar sind. Auf die Einbindung von Treuekarten und Bonusprogrammen achten 59 Prozent. Aber knapp der Hälfte (48 Prozent) sind auch integrierte Assistenzangebote wichtig, die durch künstliche Intelligenz wie ChatGPT zum Beispiel die Buchung vereinfachen.

Jeder Dritte (36 Prozent), der Mobilitätsapps installiert hat, hat davon nur eine auf dem Smartphone, etwas über die Hälfte (56 Prozent) setzt hingegen gleich auf mehrere: Auf 2 Mobilitätsapps setzen 28 Prozent, 3 Mobilitätsapps haben 12 Prozent installiert, sogar 4 und mehr finden sich bei 16 Prozent auf dem Smartphone.

Quelle: Bitkom

Gotthard-Basistunnel: Normalbetrieb voraussichtlich ab September 2024

Die SBB geht davon aus, dass der Gotthard-Basistunnel erst im Verlauf des Septembers 2024 wieder vollständig für Reise- und Güterzüge zur Verfügung steht. Die Entgleisung eines Güterzugs am 10. August 2023 hat wesentlich gravierendere Schäden verursacht als zunächst angenommen: Die Fahrbahn muss über 7 Kilometer komplett erneuert werden. Daher dauern die Reparaturarbeiten weit länger als ursprünglich erwartet. Die Schadenssumme beträgt nach aktuellem Kenntnisstand rund 100 bis 130 Millionen Franken. Die SBB prüft Möglichkeiten, die Bauarbeiten zu beschleunigen, um den längsten Eisenbahntunnel der Welt früher wieder vollständig in Betrieb nehmen zu können. Absicht der SBB ist, dass ab Fahrplanwechsel am Wochenende deutlich mehr und schnellere Reisezüge durch den Tunnel verkehren als heute.

Seit der Entgleisung eines Güterzugs am 10. August 2023 hat die SBB die Arbeiten im Gotthard-Basistunnel mit Hochdruck vorangetrieben. Täglich arbeiten bis 80 Mitarbeitende der SBB und von Drittfirmen im Tunnel mit großem Engagement und unter erschwerten klimatischen Bedingungen. Dies machte es möglich, dass bereits nach kurzer Zeit der Güterverkehr durch die unbeschädigte Oströhre wieder aufgenommen werden konnte. Seit Ende September verkehren an den Wochenenden auch wieder einzelne Reisezüge durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt.

Nach den aufwändigen Räumungs- und Bergungsarbeiten hat die SBB in den letzten Wochen den Schaden erhoben, der im Gotthard-Basistunnel durch die Entgleisung des Güterzugs entstanden ist. Aufgrund der aktuellen Erkenntnisse geht sie von einer Schadenssumme, inklusive Ertragsausfällen, von rund 100 bis 130 Millionen Franken aus. Die SBB verfügt über eine Versicherung für solche Ereignisse.

Die Reparaturarbeiten werden weit länger dauern als ursprünglich angenommen. Nach aktuellem Kenntnisstand geht die SBB davon aus, dass beide Röhren des Gotthard-Basistunnels erst im Verlauf des Septembers 2024 wieder vollständig befahrbar sein werden. Sie prüft sämtliche Möglichkeiten, die Reparaturarbeiten zu beschleunigen, mit dem Ziel, den Basistunnel früher wieder vollständig in Betrieb zu nehmen.

Die Absicht der SBB ist, ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 die Kapazitäten für den Güterverkehr unter der Woche zu erhöhen, für den Personenverkehr am Wochenende. Die SBB wird die genauen Verbindungen Ende November 2023 kommunizieren, ab dann werden diese im Online-Fahrplan ersichtlich sein. Das neue Angebot gilt ab dem Fahrplanwechsel bis vor Ostern 2024. Die SBB prüft, wie es für die Zeit danach und besonders für die verlängerten Feiertagswochenenden an Ostern, Auffahrt und Pfingsten für den Personen- und den Güterverkehr angepasst werden kann. Sie wird dazu voraussichtlich im ersten Quartal 2024 wieder informieren.

Quelle: SBB

Bundesminister Wissing erhält Innovationspreis der Mobilitätswirtschaft

Der Innovationspreis der deutschen Mobilitätswirtschaft in der Kategorie „Persönlichkeit“ geht in diesem Jahr an Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing. Mit der Auszeichnung würdigt die deutsche Mobilitätswirtschaft, vertreten durch die Jurymitglieder, Personen, die sich durch ihr bemerkenswertes Engagement im Bereich der Mobilität sowohl prägend als auch wegweisend gezeigt und mit ihren Leistungen wichtige Impulse gesetzt haben. Herausgeber des Preises ist die Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft (DVWG). Ausgezeichnet wird Wissing als Bundesminister für die Einführung des Deutschland-Tickets, mit dem er ein komplett neuartiges Mobilitätsangebot geschaffen hat: Zum ersten Mal können Bürger dauerhaft unabhängig von Bundesland, Verkehrsverbund oder Tarifgebiet für 49 Euro im Monat deutschlandweit den öffentlichen Nahverkehr nutzen.

„Es ist mir eine große Ehre, den Innovationspreis entgegenzunehmen, und ich bedanke mich herzlich bei der DVWG und ihrem Förderkreis sowie der Jury für diese Auszeichnung. Das Deutschland-Ticket ist ein gutes Beispiel dafür, wie Digitalisierung das Leben vereinfachen kann. Nie war es leichter, Bus und Bahn zu benutzen. Wir haben Schluss gemacht mit Zonen, Waben und Stufen. Stattdessen heißt es jetzt: einfach einsteigen und losfahren – egal wo, egal wie weit. Der Erfolg unserer Mobilitätsangebote hängt davon ab, dass die Menschen sie gerne nutzen. Das Deutschland-Ticket ist ein wichtiger Schritt, unseren ÖPNV attraktiver zu gestalten.“

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr

„Es braucht Mut, um etablierte Abläufe und Strukturen zu verändern und die Mobilitätswende voranzutreiben. Mit seinem Vorstoß in Sachen Deutschland-Ticket hat Bundesverkehrsminister Wissing eine Zäsur im Bereich des ÖPNVs eingeleitet vergleichbar mit der Regionalisierung vor 30 Jahren. Ein Ticket für das ganze Land – das hat es dauerhaft so noch nie gegeben. […] Gerne darf der Preis auch Mut für weitere Schritte machen, insbesondere für das passende Deutschland-Angebot.“

RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat, Initiator des Innovationspreises und Jury-Vorsitzender

„Das Deutschland-Ticket ist zweifellos ein Meilenstein auf dem Weg zur Mobilitätswende in Deutschland. Seine Erfolgsgeschichte unterstreicht mehr denn je die Wichtigkeit von attraktiven Angeboten in der Förderung des öffentlichen Nahverkehrs. Es sollte der Branche als Inspiration dienen, um innovative und kundenorientierte Lösungen im Mobilitätssektor zu fördern und ähnliche Initiativen zu entwickeln und umzusetzen.“

DVWG-Präsident und Jurymitglied Prof. Dr. Jan Ninnemann

Die DVWG ehrt die Sieger am 13. November 2023 in der Frankfurter Paulskirche. Das Event findet im Rahmen des Deutschen Mobilitätskongresses statt, den die DVWG bereits zum neunten Mal gemeinsam mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und der Messe Frankfurt GmbH veranstaltet.

Quelle: DVWG

Trapeze verstärkt Produktmanagement für die Leitstelle

Im Bereich von Leitstellen-Lösungen arbeitet Trapeze an vielen verschiedenen Themen und möchte auch zukünftig zahlreiche neue Ideen umsetzen, welche die tägliche Arbeit der Kunden erleichtern. Daher hat man sich entschieden, das Produktmanagement im Bereich Leitstelle personell zu verstärken.

Trapeze freut sich, einen neuen Kollegen für das Produktmanagement begrüßen zu dürfen. Am 1. November 2023 startet Dirk Töpfer als neuer Produktmanager für den Bereich Leitstelle.

Dirk Töpfer verfügt bereits über umfassende Erfahrung mit dem Leitsystem LIO. Er war viele Jahre bei den Erfurter Verkehrsbetrieben EVAG tätig und hat dort als Gruppenleiter Betriebsleitsystem / Projektleiter ITCS direkt mit LIO gearbeitet. Innerhalb der Branche ist er gut vernetzt, er kennt viele Mitarbeitende aus Verkehrsunternehmen und deren Herausforderungen im täglichen Betrieb.

Dirk Töpfer bringt die besten Voraussetzungen mit, um den Bereich Leitstelle in die Zukunft der Mobilität zu führen. Mit seinem Hintergrundwissen versteht er die Anforderungen der Kunden optimal und kann auch die zukünftigen Erwartungen der Kunden sowie des Marktes einschätzen.

Trapeze heißt Dirk Töpfer herzlich willkommen im Team und freut sich auf die Zusammenarbeit mit ihm.

Quelle: Trapeze

Christoph Huber verlässt MAN Truck & Bus Deutschland

Nach vier Jahren als Vorsitzender der Geschäftsführung und insgesamt über sieben Jahren bei der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH verlässt Christoph Huber das Unternehmen zum 31.Dezember 2023 auf eigenen Wunsch. Er tritt zum 1. Januar 2024 in die Geschäftsleitung der Tiemann Gruppe mit Sitz in Bremen ein.

“MAN ist ein unglaubliches Unternehmen und ich bin stolz darauf, was wir in den letzten Jahren erreicht haben, auch wenn die Zeiten teilweise herausfordernd waren. Für diesen außergewöhnlichen Zusammenhalt und das Engagement möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken. Doch für mich war es jetzt an der Zeit, aus ganz persönlichen Gründen eine Entscheidung zu fällen und zurück in meine Heimat zu gehen.”

Christoph Huber

Die Nachfolge in der Geschäftsführung wird  zu gegebener Zeit bekannt gegeben. Ein nahtloser Übergang in der Geschäftsführung der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH wird somit sichergestellt.

“Wir bedauern es sehr, dass Christoph Huber auf eigenen Wunsch seinen Posten als Vorsitzender der Geschäftsführung der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH niederlegt. Er hat in einer sehr herausfordernden Zeit dem Unternehmen große Sicherheit gegeben und Veränderungen angestoßen. Wir danken ihm für seine außerordentliche Arbeit und wünschen ihm für seine zukünftige Position alles Gute.”

Friedrich Baumann, Vorstand Sales und Customer Solutions der MAN Truck & Bus SE

Quelle: MAN Truck & Bus