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Länder-Vorschlag für Klimaticket

Der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) und seine Eigentümer Wien, Niederösterreich und Burgenland stehen hinter dem Ziel einer Einführung eines 1-2-3-Klimatickets und unterstützen eine ausfinanzierte Gesamtlösung. Für eine rasche Umsetzung hat VOR im Auftrag der Länder Wien, Niederösterreich und Burgenland einen maßgeschneiderten Vorschlag für die Ostregion entwickelt. Kernpunkte für ein erfolgreiches Klimaticket in dieser Mobilitätsregion mit rund 60% der heimischen Fahrgäste, über 50% des ÖV Angebotes Österreichs und knapp vier Mio. Einwohner sind eine langfristige finanzielle Planbarkeit, eine Lösung aus einem Guss (also gleichzeitige Umsetzung aller Ticketvarianten) sowie ein weiterer konsequenter Ausbau von Bus- und Bahnverbindungen.

Der aktuelle Bundesvorschlag eines 1-2-3-Klimatickets diskriminiert mit den Pendlern zwischen Wien und dem Burgenland eine wichtige Fahrgastgruppe: Pendler etwa zwischen Gmünd und Wien (rund 140 km) würden mit einem 2er Ticket für €730 das Auslangen finden, während z.B. für die Fahrt zwischen Bruckneudorf und Wien (knapp 50 km) ein 3er Ticket für €1.095 benötigt würde – weil die einen für eine sehr lange Strecke nur eine Bundesländergrenze überqueren, die anderen für eine sehr kurze aber zwei.

Seitens VOR liegt daher ein attraktives Alternativmodell am Tisch, das den Mobilitätsrealitäten der Menschen entspricht, Diskriminierungen hintanhält und ebenfalls aus einem Tarifmodell mit drei Ausprägungen besteht:

  • 1. Stufe für die Bundeshauptstadt Wien
  • 2. Stufe vereint die Länder Niederösterreich und Burgenland
  • 3. Stufe umfasst die gesamte Mobilitätsregion Wien, Niederösterreich und Burgenland

Die konkreten Kosten für die jeweilige Ticketkategorie sind in Verhandlungen mit dem Bund zu klären, wobei Wien mit ihrer Wiener Linien Jahreskarte bereits ein Angebot für die erste Stufe geschaffen hat. Nach dem VOR-Modell sollten Vertrieb und Service selbstverständlich weiterhin über jene Partner abgewickelt werden, die über jahrelang gepflegte Kundenbeziehungen und regionales Know-how verfügen.  

Weiterhin offen ist die Frage einer stabilen Finanzierung des öffentlichen Verkehrs für die Ostregion nach Einführung eines Klimatickets. Wenn mit einem 1-2-3-Klimaticket das Tarifniveau massiv gesenkt wird, braucht es nicht nur einen vollständigen Ausgleich der Mindereinnahmen, sondern zusätzlich Angebotsmaßnahmen für die hinzugewonnenen Fahrgäste. Auch für die dafür notwendigen Milliardenbeträge fehlt seitens des Bundes jeglicher Zeit- oder Finanzplan.

Der Verkehrsverbund Ost-Region erneuert seine Zusage an das Verkehrsministerium, an seriösen Verhandlungen zu einem 1-2-3-Klimaticket samt Begleitmaßnahmen festzuhalten und unterstützt die Umsetzung einer Gesamtlösung aus einem Guss.

Quelle: VOR

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