NRW investiert in 56 Kilometer neue Radwege

Das Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen hat jetzt das Radwegebauprogramm für 2021 vorgestellt. Das Gesamtinvestitionsvolumen des Landes steigt im Jahr 2021 um fünf Millionen Euro auf jetzt 17,4 Millionen Euro. In diesem Jahr stehen unter anderem Mittel für Bürgerradwege-Projekte auf rund 36 Kilometern und für Radwege auf stillgelegten Bahntrassen auf rund 20 Kilometern Gesamtlänge bereit.

„Wir stärken das Fahrrad als klimaneutrales und alltagstaugliches Allround-Verkehrsmittel für bessere, sichere und saubere Mobilität. Dazu braucht es eine gut ausgebaute Infrastruktur. Deswegen stellen wir Rekordsummen für den Aus- und Neubau von Radwegen zur Verfügung. Mit dem Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz FaNaG NRW bekommt die Förderung des Radverkehrs in Nordrhein-Westfalen außerdem Gesetzeskraft“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Damit es auch bei der Planung schneller geht, hatte das Land in 2018 das Straßen- und Wegegesetz geändert. Seitdem fällt beim Bau von Radschnellwegen das förmliche Linienbestimmungsverfahren weg. Dadurch kann ein Schritt im Planungsprozess gespart werden. Weiterer wichtiger Baustein für die Planungsbeschleunigung ist das Infrastrukturpaket II, das Verkehrsminister Wüst im März 2021 vorgestellt hat. Dabei geht es unter anderem um folgende Maßnahmen:
• Für Klagen gegen Radschnellverbindungen gilt nur noch eine Instanz. Wird gegen die Planung geklagt, ist unmittelbar das Oberverwaltungsgericht zuständig.
• Für Radwege von unter sechs Kilometern Länge, die durch kein geschütztes Gebiet führen, ist keine Umweltverträglichkeitsprüfung mehr nötig.

Im jetzt vorgelegten Radwegebauprogramm stellt das Land insgesamt 17,4 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sind für den Radwegebau an bestehenden Landesstraßen rund 7,5 Millionen Euro vorgesehen. Für drei Radwegeprojekte auf stillgelegten Bahnstrecken mit einer Gesamtlänge von 20,8 Kilometern stehen in 2021 rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Rund 6,4 Millionen Euro stehen für 24 Bürgerradwegeprojekte mit einer Gesamtlänge von 36,1 Kilometern bereit. Für Radwegebauprojekte des Landes, die aus dem Sonderprogramm des Bundes „Stadt & Land“ mitfinanziert werden, stehen rund 1 Million Euro bereit.
Zusätzlich zu den Mitteln für den Radwegebau an Landesstraßen, auf stillgelegten Bahnstrecken und Bürgerradwegen nehmen das Land und der Bund in 2021 weitere 85,65 Millionen Euro im Rahmen anderer Programme in die Hand:
• Für die Förderung des kommunalen Radwegebaus sind 21,1 Millionen Euro Landesmittel eingeplant.
• Für Planung und Bau von Radschnellwegen in der Baulast des Landes stellt das Land 14,75 Millionen Euro bereit.
• Auch der Bund beteiligt sich am Bau von Radschnellwegen in der Baulast des Landes mit 11 Millionen Euro.
• Weitere 30,3 Millionen Euro stellt der Bund dem Land aus dem Sonderprogramm Stadt und Land für die Förderung der Radinfrastruktur zur Verfügung.
• Für Radwege an Bundesstraßen stehen 8,5 Millionen Euro Bundesmittel bereit.

Quelle: Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen

4. Regionalkonferenz Mobilitätswende

Über „Neue Konzepte und Lösungen nach Corona“ sprechen ausgewählte Experten am 7. und 8. Juli 2021 in der virtuellen Ausgabe der Regionalkonferenz Mobilitätswende, einem gemeinsamen Event von TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) und Metropolregion Rhein-Neckar (MRN). Im Livestream aus dem Kongresshaus Baden-Baden referiert am ersten Tag der Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger über die Zukunft der Mobilität. Als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur beschäftigt er sich seit Jahren mit CO2-Bepreisung, Antriebsvarianten, Pkw-Maut oder Modellstädten für E-Mobilität.
Danach wird der Future Mobility Award 2021 verliehen, ein Preis für Start-ups mit innovativen und nachhaltigen Mobilitätslösungen. Initiiert von der Fachzeitschrift Nahverkehrs-praxis, der Messe Karlsruhe und dem AEN – Automotive Engineering Network, ist diese Auszeichnung mit einem Förderpreis der Stadt Karlsruhe, Wirtschaftsförderung von 5.000 Euro dotiert. Bis zum 31. Mai können Gründer aus aller Welt dafür noch ihre Konzepte und Projekte einreichen!
Am späteren Vormittag steht eine Talkrunde mit Rémi Bertrand (Eurodistrikt PAMINA), Steffen Bilger (MdB), Dr. Frank Mentrup (TRK GmbH und Stadt Karlsruhe), Christian Specht (Stadt Mannheim) und Margret Mergen (Stadt Baden-Baden) an. Die Politik-Vertreter schauen darin unter anderem auf veränderte Rahmenbedingungen der Mobilitätswende durch Corona: Welche politischen Ziele verfolgen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz nach den Landtagswahlen in Sachen Mobilität? Was bedeutet die Verkehrswende im grenzüberschreitenden Kontext mit dem Elsass? Welchen Einfluss hat die Pandemie auf Zukunftsprojekte wie den autonomen Minibus EVA-Shuttle und wie werden Städte noch fahrradfreundlicher?
Wie wichtig die Beschäftigung mit derlei hoch speziellen Aspekten unserer Fortbewegung ist, betont Baden-Badens Rathauschefin im Vorfeld der Konferenz: „Mobilität gehört zu den ursprünglichsten Bedürfnissen der Menschheit. Ohne Mobilität gibt es weder soziale Begegnungen noch wirtschaftliche und technische Fortschritte. Was es heißt, wenn diese Lebensader unterbrochen wird, hat uns die weltweite Pandemie warnend vor Augen geführt. Andererseits lehrt uns der Klimawandel, dass individuelle Mobilität auch ihre Grenzen hat. Beide Ziele miteinander zu versöhnen – menschliches Mobilitätsbedürfnis und Schutz von Umwelt und natürlichen Ressourcen – wird uns alle in den kommenden Jahren als eine Jahrhundertaufgabe beschäftigen. In technischen Innovationen und der Akzeptanz eines klimaverträglichen Mobilitätsverhaltens sehe ich die Schlüssel, diese Herausforderung erfolgreich zu meistern“, erklärt Margret Mergen, Oberbürgermeisterin der Stadt Baden-Baden.
Als weiteren Programmpunkt erleben die Teilnehmer ein Jugendforum, das die Sicht der Generation Z auf Mobilität thematisiert. Welche Forderungen haben die Kinder der Jahrtausendwende an die Politik? Was können sie sich in zehn Jahren gar nicht mehr vorstellen? Brauchen sie überhaupt noch einen Führerschein? Ein besonderes Highlight wird in diesem Zusammenhang die Liveschalte zur KIT-Hochschulgruppe mu-zero HYPERLOOP sein, die nach dem Vorbild von Elon Musk an einer Röhre mit geringem Luftwiderstand arbeitet, in der Transportkapseln mit enorm hoher Geschwindigkeit fahren können. Die jungen Tüftler glauben, dass eine Reise von Karlsruhe nach Berlin in 30 Minuten eines Tages möglich sein könnte!
Am Nachmittag wird explizit auf die Auswirkungen der Pandemie geschaut: Dr. Wolfgang Schade (M-Five GmbH) behandelt in seinem Impulsvortrag die Frage, ob Corona als Beschleuniger oder Bremsklotz der Mobilitätswende wirkt.
Ein Panel mit ausgewiesenen Verkehrsexperten, unter ihnen auch Ingo Wortmann vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), diskutiert die Chancen und Herausforderungen der Pandemie für die Mobilitätswende. Dabei geht es unter anderem um verändertes Verkehrsverhalten, verstärkte Fahrradnutzung durch Lockdown-Erfahrungen und die eingebrochenen Fahrgastzahlen beim ÖPNV. Zudem werden die Ergebnisse einer Studie zur Mobilität in Zeiten der Corona-Pandemie in einer Liveschalte vom infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft vorgestellt.
Am zweiten Tag der Regionalkonferenz Mobilitätswende gibt es weitere Talks und Vorträge mit etablierten Verkehrsexperten, darunter eine Session zu klimafreundlichen Energieträgern für die Mobilität wie Batterie, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe, die unter verschiedenen Aspekten betrachtet werden. Etwa hinsichtlich der unterschiedlichen Anforderungen von Pkw, Lkw und ÖPNV oder mit Blick auf die Herausforderungen der Zulieferindustrie.  In der Session am Nachmittag sprechen die Konferenz-Gäste über digitale Mobilität: Einführungsszenarien für automatisiertes Fahren und ihre Auswirkungen auf den Gesamtverkehr, Anforderungen an die IT-Sicherheit der Fahrzeuge und eine integrierte Mobilitätsplanung und -steuerung sind nur einige der beleuchteten Themen, zu denen vertiefte Einblicke gegeben werden.
An beiden Konferenztagen finden in den Mittagspausen Breakout-Sessions zu verschiedenen Themen statt. TRK, MRN und das Jugendforum werden dort Räume öffnen, auch unsere Sponsoren können Sessions anbieten, um ihr Portfolio oder aktuelle Projekte vorzustellen und sich mit den Teilnehmenden der Konferenz auszutauschen.

Quelle: TechnologieRegion Karlsruhe GmbH

LNVG Groß-Gerau beauftragt AMCON mit Fahrzeuglösung

Die Lokale Nahverkehrsgesellschaft mbH Groß-Gerau (LNVG) hat den Softwarehersteller AMCON aus Cloppenburg mit der Umsetzung einer neuen Verkaufslösung für Busse beauftragt. Insgesamt werden 110 Fahrscheindrucker mit einem umfassenden Hintergrundsystem und einer ITCS-Luftschnittstelle nach Groß-Gerau geliefert. 

Das niedersächsische Softwareunternehmen AMCON freut sich über einen großen Auftrag aus Hessen: Die LNVG Groß-Gerau hat AMCON im Rahmen einer Ausschreibung mit der Lieferung einer neuen Fahrzeuglösung mit ITCS-Schnittstelle (Rechnergestütztes Betriebsleitsystem) und Hintergrundsystem für Busse beauftragt. Als Nahverkehrsorganisation koordiniert die LNVG den Busverkehr mehrerer Verkehrsunternehmen im Kreis Groß-Gerau und in den 13 kreisangehörigen Städten und Gemeinden und dient als Bindeglied zum Rhein-Main-Verkehrsverbund, der den regionalen Verkehr und die überörtlich zu regelnden Aufgaben verantwortet. „Die Lösung von AMCON hat uns überzeugt. Sie ist modern, einfach in der Bedienung und wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit“, sagt Christian Sommer, Geschäftsführer der LNVG.  Bis Ende 2022 werden insgesamt 110 Fahrscheindrucker und ein umfangreiches Hintergrundsystem nach Groß-Gerau geliefert. „Üblicherweise bieten wir in Ausschreibungen für Fahrzeuglösungen unsere modulare Bus-Boardunit an, bei der auch einzelne Komponenten individuell ausgetauscht werden können. Da sich die LNVG eine Kompaktlösung gewünscht hat, haben wir kurzerhand den FSD IOT von Zelisko ins Rennen geschickt, der mit unserer Software eine passgenaue Lösung für die Bedürfnisse der LNVG darstellt,“ sagt Darius Rauert, Geschäftsführer AMCON. 

Quelle: AMCON

Nordrhein-Westfalen beschleunigt Genehmigungsverfahren für Seilbahnen

Das Ministerium für Verkehr teilt mit:

Mobilitätslösungen mit Seilbahnen boomen. Weltweit wird immer stärker an Mobilitätslösungen mit Seilbahnen gearbeitet – auch in Nordrhein-Westfalen. Mit dem neuen Landesgesetz soll das Genehmigungsverfahren für Seilbahnen in Nordrhein-Westfalen beschleunigt werden.

Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Seilbahnen sind ein Verkehrsmittel der Zukunft und können ein wichtiger Baustein einer besseren, sicheren und sauberen Mobilität in Nordrhein-Westfalen sein. Deshalb geben wir jetzt dem Seilbahngesetz ein Update, um Planungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen.“

Welches Potenzial Seilbahnen für die Mobilität in Nordrhein-Westfalen haben, zeigt die Forschung am „upBus“ der RWTH Aachen für einen transmodularen Nahverkehr. Der „upBus“ ist ein hybrides Mobilitätskonzept, bei dem ein Fahrzeug zwischen einer Luftseilbahn und einem autonomen Busbetrieb wechselt. Im Unterschied zu einer herkömmlichen Verbindung zwischen einem Seilbahnsystem und einem Omnibus, bei denen Fahrgäste aussteigen müssen, können Passagiere im „upBus“ beim Hybridfahrzeug in der Kabine bleiben.

Minister Wüst: „Der ‚upBus‘ der RWTH Aachen ist ein Beispiel dafür, dass viele Innovationen für neue Mobilität in Nordrhein-Westfalen erforscht und entwickelt werden. Und sie sollen auch hier produziert werden, damit wir auch in Zukunft anspruchsvolle Arbeitsplätze anbieten und hochqualifizierte Arbeitskräfte in der Region halten und neu hinzugewinnen.“

Das Gesetz über die Seilbahnen in Nordrhein-Westfalen regelt die Planung, den Bau und Betrieb von Seilbahnen. Darunter fallen landesweit auch das Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren sowie die Aufsicht von Seilbahnen. Mit der jetzt in die Wege geleiteten Novellierung wird das Seilbahn-Gesetz an geltendes EU-Recht angepasst. Die Durchführung des Plangenehmigungsverfahrens wird jetzt als vereinfachtes Verfahren in das neue Gesetz als Regelfall aufgenommen. Zudem wird die Ausweitung des Anwendungsbereichs des Plangenehmigungsverfahrens auf Vorhaben mit Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung durch spezielle Regelungen zur Öffentlichkeitsbeteiligung ermöglicht. Das dient dem Ziel der Entbürokratisierung und der vereinfachten Durchführung von Vorhaben.

So können neue Lösungen für den ÖPNV schneller als bislang umgesetzt werden.

Hintergrund ÖPNV-Offensive

Im Dezember 2019 hat das Ministerium für Verkehr eine ÖPNV-Offensive gestartet. Dafür stehen 2 Milliarden Euro bis 2031 in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. In der Offensive wird eine Vielzahl von Projekten gebündelt, die den ÖPNV in Nordrhein-Westfalen attraktiver, leistungsfähiger, zuverlässiger und flexibler machen. Ein besserer öffentlicher Personennahverkehr, sowohl in den urbanen Zentren als auch im ländlichen Raum Nordrhein-Westfalens, ist ein zentrales Ziel der Verkehrspolitik der Landesregierung. Für eine bessere, sicherere und sauberere Mobilität können auch Seilbahnen einen Baustein der Personenbeförderung darstellen. Deswegen hat das Ministerium für Verkehr jetzt eine Novellierung des Seilbahn-Gesetzes in den Landtag eingebracht.

Quelle: Pressestelle des Ministeriums für Verkehr

Wiener Linien: U2 Update startet kommendes Wochenende

Umbau für vollautomatische U5, breites Öffi-Ersatz- und Zusatzangebot während erforderlicher U2-Teilsperre 

Kommendes Wochenende startet das große U2 Update für die neue, vollautomatische U-Bahn-Linie U5. Die bestehende Linie U2 wird dabei zwischen den Stationen Rathaus und Karlsplatz umfassend modernisiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Gleichzeitig finden tiefgreifende Bauarbeiten für den zukünftigen Öffi-Umsteigeknoten U2xU5 Rathaus und die U5-Station Frankhplatz statt. Ab Freitag, den 28. Mai beginnen die notwendigen betrieblichen Anpassungen für die U2-Teilsperre, die dann ab Montag, den 31. Mai in Kraft tritt. Bis Herbst 2023 kann die U2 deshalb nur zwischen Seestadt und Schottentor fahren. Den Fahrgästen steht ein breites Ersatz- und Zusatzangebot zur Verfügung.

Betriebsumstellung am Wochenende von Freitag, 28. Mai bis Sonntag, 30. Mai

Für die Einrichtung des U-Bahn-Betriebes zwischen Seestadt und Schottentor ab Montag, 31. Mai müssen in den Tagen davor betriebliche Adaptierungen durchgeführt werden. Von Freitag, 28. Mai (Betriebsbeginn) bis Sonntag, 30. Mai (Betriebsschluss) kann die U2 nur zwischen Seestadt und Praterstern fahren. Die Straßenbahnlinie U2Z fährt an allen drei Tagen zwischen Praterstern und Karlsplatz. Zusätzlich stehen den Fahrgästen die Linien U1, U3, U4, D, 1, 2 und 71 als Alternativen zur Verfügung.

U2 Update ab Montag, 31. Mai: Umfangreiches Öffi-Ersatz- und Zusatzangebot

Ab Montag, den 31. Mai (Betriebsbeginn), fährt die U2 bis Herbst 2023 zwischen den Stationen Seestadt und Schottentor. Öffi-Fahrgäste werden ihre Ziele in der Wiener Innenstadt auch weiterhin gut erreichen. Die U1 wird zu den Hauptverkehrszeiten verstärkt und auch die Linien U3 und die U4 sorgen für gute und schnelle Verbindungen durch die Stadt. Als direkter Ersatz auf der Ringstraße dienen die Straßenbahnlinien D, 1, 2 und 71. Sie bekommen noch Verstärkung durch die neue zusätzliche Straßenbahnlinie U2Z. Damit kommt zu den Spitzenzeiten am Ring jede Minute die nächste Bim. Insgesamt stehen den Fahrgästen auf den Ersatz- und Zusatzlinien pro Tag rund 1,7 Mio. Plätze zur Verfügung. 

Das steckt hinter dem U2 Update

Die U2-Strecke zwischen Karlsplatz und Rathaus wird bis Herbst 2023 umfassend modernisiert und bereits für den vollautomatischen Betrieb der neuen Linie U5 vorbereitet. In den Stationen Rathaus, Volkstheater, Museumsquartier und Karlsplatz werden insgesamt 144 Bahnsteigtüren und rund 16.000 Quadratmeter Glasflächen eingebaut. Im gesamten Abschnitt werden die Gleisanlagen erneuert und insgesamt 4,8 Kilometer Schienen getauscht. Unter der Landesgerichtsstraße und in der Universitätsstraße beim Schottentor werden neue Streckentunnel an die bestehenden U-Bahn-Bauwerke angeknüpft – für die künftige Streckenführung der U5 zum Frankhplatz und der U2 zum Matzleinsdorfer Platz. 

Ausblick bis zur Fertigstellung der vollautomatischen U5 und der neuen U2

Nach Fertigstellung des Updates fährt die U2 ab Herbst 2023 wieder durchgehend von Seestadt bis Karlsplatz, inklusive der neuen Bahnsteigtüren in den modernisierten Stationen Rathaus bis Karlsplatz. Die Bauarbeiten für die U5 und die neue U2 laufen dann wieder unabhängig voneinander weiter. Mit der Fertigstellung der ersten vollautomatischen U-Bahn-Linie U5 wird es ab 2026 erstmals einen Mischbetrieb von zwei U-Bahn-Linien in Wien geben. Die U2 und die neue U5 werden sich dann den Streckenabschnitt zwischen Rathaus und Karlsplatz teilen. Während die Züge der U5 bis Frankhplatz fahren, bringen die Züge der U2 die Fahrgäste bis in die Seestadt. Mit Fertigstellung der U2 bis Matzleinsdorfer Platz 2028 wird die Strecke zwischen Karlsplatz und Frankhplatz ausschließlich von der neuen, vollautomatischen U5 bedient. 

Quelle: Wiener Linien

Für mehr Klimaschutz in den ÖPNV investieren

Seit Beginn der Corona-Krise wird davor gewarnt, den ÖPNV zu benutzen, da er übervoll sei und in ihm die Ansteckungsgefahr besonders hoch. Zudem wird auch in der Presse wiederholt gefragt, ob die Angebotsqualität des ÖPNV nach Corona aufgrund der finanziellen Konkurrenz zu anderen Bereichen zu halten sei, oder nicht sogar reduziert werden könne. Nahverkehrs-praxis hat dazu bei einigen Verkehrsunternehmen Stellungnahmen eingeholt.

Eva Kreienkamp, Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) 

In den ersten Monaten dieses Jahres hatten wir in unseren Bussen und Bahnen – gemessen an Vor-Pandemie-Zeiten – eine Nachfrage von 40 bis 50 Prozent. Von überfüllten Fahrzeugen kann also keine Rede sein. Dort, wo es im Busverkehr vereinzelt noch etwas voller war, haben wir verstärkt. Neben der sehr gut angenommenen Maskenpflicht, der guten Durchlüftung und einem ganzen Paket von anderen Maßnahmen sorgt also auch das erhöhte Platzangebot dafür, dass die Menschen mit uns gut durch die Stadt kommen.

Über eine Reduzierung des Angebots nach Ende der Pandemie nachzudenken, wäre aber grundfalsch. Auch wenn uns die Pandemie alle vor große Herausforderungen stellt: Corona wird vorüber gehen, aber eine viel größere, globale Aufgabe bleibt: der Kampf gegen den Klimawandel. Als Nahverkehrsunternehmen haben wir bei der Mobilitätswende eine Schlüsselposition.

Die komplette Stellungnahme lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 4/5-2021. Lesen Sie den vollständigen Beitrag in der digitalen Ausgabe oder bestellen Sie das Einzelheft hier.

ÖPNV-Innovationskongress findet 2021 digital statt

Aufgrund der Corona-Pandemie findet der ÖPNV-Innovationskongress 2021 am 9. und 10. Juni erstmals in rein digitaler Form statt. Eine Teilnahme ist damit sicher und bequem vom eigenen Computer oder Tablet aus möglich.

Auf der Agenda stehen die Themen, welche die Nahverkehrsbranche bewegen: Verkehrswende und nachhaltige Mobilität, Digitalisierung und Vernetzung – und natürlich die aktuellen Herausforderungen durch die Corona-Krise. Namhafte Expertinnen und Experten diskutieren technologische und gesellschaftliche Trends sowie die Veränderungen, mit denen der ÖPNV durch die Pandemie konfrontiert ist. Zudem haben Unternehmen aus der Branche die Gelegenheit, sich im Rahmen des Kongresses ihrer Zielgruppe digital zu präsentieren.

2. NRW-MOBILITÄTSFORUM – Strategien für eine nachhaltige Mobilität in NRW

Wie kann eine Mobilitätswende in Zeiten von Corona gelingen? Wie entwickelt sich der SPNV? Welchen Beitrag leisten digitale Projekte, um den ÖPNV für die Zukunft zu rüsten. Diesen und weiteren Fragen widmet sich das zweite NRW-Mobilitätsforum am 23. Juni 2021 aus der Bochumer Jahrhunderthalle.

Die zweite Ausgabe des NRW-Mobilitätsforums ist eine gemeinsame Veranstaltung der drei Zweckverbände in NRW in Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Schienenpersonennahverkehr (BAG-SPNV). Im Rahmen einer digitalen Veranstaltung tauschen sich Vertreter*innen der Nahverkehrsbranche zu aktuellen Themen rund um die Mobilität in NRW aus und diskutieren Strategien für eine nachhaltige Mobilität im Land.

Bremer Straßenbahn entwickelt eigenes Fahrerassistenzsystem

43 Straßenbahnen des Typs Flexity Classic sind in Bremen im Einsatz. Sie wurden in den Jahren 2005 bis 2012 in Dienst gestellt. Assistenzsysteme, die Gefahrensituationen erkennen, gehörten damals noch nicht zur Standardausrüstung bei Straßenbahnen. Gemeinsam mit dem Bremer Unternehmen JUST ADD AI, das auf den Einsatz künstlicher Intelligenz spezialisiert ist, will die Bremer Straßenbahn AG jetzt die Frage beantworten, inwieweit Bestandsfahrzeuge nachträglich mit einem solchen Assistenzsystem ausgerüstet werden können.
Das Ziel: Ein im Fahrstand installierter Monitor soll Fahrdienstmitarbeitende optisch und akustisch vor Hindernissen im Gleis und vor Geschwindigkeitsüberschreitungen warnen. Bevor es das kann, muss das von JUST ADD AI entwickelte System aber zunächst einmal die Bremer Straßenbahn-Infrastruktur kennenlernen. Das passiert in den nächsten Monaten. Zehn Straßenbahnen der Baureihe werden mit Kameras ausgestattet, die den Gleisbereich vor den Fahrzeugen und die Umgebung während der regulären Linienfahrten aufzeichnen. Erfasst werden dabei zum Beispiel andere Fahrzeuge, Personen und die für die Straßenbahn gültigen Signale im Straßenraum. Gesichter und KfZ-Kennzeichen werden bereits bei der Aufnahme verpixelt.
Außerdem wird erfasst, ob das Fahrzeug gerade beschleunigt oder bremst. Mit ihrer Fahrweise bringen die Fahrdienstmitarbeitenden dem System also bei, welches Verhalten in welchen Situationen gefordert ist. Langfristig soll es schließlich selbst erkennen, ob die aktuelle Geschwindigkeit zur jeweiligen Verkehrssituation passt und Fahrende bei einer Abweichung warnen. In einer zweiten Projektphase werden diese Daten ausgewertet und überprüft, bevor in der dritten Phase eine Testgruppe aus den Reihen der Fahrenden das Assistenzsystem in der Praxis ausprobiert. Anders als bei den neueren Bremer Avenio-Straßenbahnen von Siemens, deren bereits werksseitig eingebautes Assistenzsystem auch automatisch eine Bremsung einleitet, wird das nachgerüstete System zunächst nicht in die Fahrzeugmechanik eingreifen. Optische und akustische Warnungen sollen viel mehr Fahrdienstmitarbeitende dabei unterstützen, Gefahrensituationen noch schneller zu erkennen.  

Quelle: Bremer Straßenbahn AG

VoloConnect: Neues Fluggerät von Volocopter

Volocopter präsentierte gestern (17.5.2021) auf der EBACE Connect Konferenz sein neuestes Fluggerät: VoloConnect. Dieses elektrisch angetriebene, senkrechtstartende Flugzeug (eVTOL) ist insbesondere für die Verbindung von Vororten und Innenstädten konzipiert. Damit reiht sich VoloConnect in die existierende Familie von Volocopters Fluggeräten für UAM Dienstleistungen ein. Es soll innerhalb der nächsten 5 Jahre zur Zertifizierung gebracht werden.
„Der VoloConnect ist die logische Ergänzung, um unser Ziel, erschwingliche, effiziente und nachhaltige Mobilitätslösungen in Städten weltweit anzubieten. Während der VoloCity und die VoloDrone uns frühzeitig wertvolles Kundenfeedback bieten werden, bedient der VoloConnect einen ganz anderen stark wachsenden Markt“, sagt Florian Reuter, Volocopter CEO.
Das Unternehmen verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, indem es ein vollständiges Ökosystem rund um die elektrische UAM entwickelt, damit elektrische Flugdienste in Städten angeboten werden können. Dieses Ökosystem umfasst Partnerschaften mit weltweit führenden Unternehmen wie Aéroports de Paris, Microsoft Azure, Lufthansa Industry Solutions und vielen anderen. Darüber hinaus ist Volocopter der einzige eVTOL-Entwickler mit einem Produktportfolio an Multikopter- und Starrflüglerdesigns, die für den Personen- und Gütertransport entwickelt werden.
VoloConnect nutzt ein hybrides Lift und Push-Design mit rein elektrischem Antrieb. Er bietet Platz für bis zu vier Passagiere auf Strecken von 100 km bei einer Reisegeschwindigkeit von 180 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von ~250 km/h. Das kompakte Flugzeuglayout macht den VoloConnect kompatible für städtische Missionen. Es macht ihn natürlich stabil und effizient im Vorwärtsflug bei gleichzeitig niedriger Überziehgeschwindigkeit. Das Münchner Expertenteam unter der Leitung von Chefingenieur Sebastian Mores arbeitet seit über zwei Jahren an dem Fluggerät und hat mehrere Patente für die Technologie angemeldet. Das Team fliegt bereits mehrere Prototypen des VoloConnects und macht schnelle Fortschritte zum Testen eines Prototyps in Originalgröße.

Quelle: Volocopter GmbH