Bundestag ermöglicht bundesweite CVD-Umsetzung

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt den gestrigen Beschluss des Deutschen Bundestages zur Umsetzung der Clean Vehicles Directive (CVD). VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Jetzt sind die Länder gefordert, sich zeitnah und im Sinne des Klimas und der Luftreinhaltung auf eine sachgerechte Regelung zu einigen.“ Das Gesetz ermögliche, dass die Länder zur Einhaltung der CVD-Mindestziele beim Bus Vereinbarungen mit der Branche treffen. „Diese Arbeit werden wir konstruktiv begleiten.“ Erfreulich sei darüber hinaus, dass der Einsatz von synthetischen Kraftstoffen nun ebenfalls CVD-konform ist: „Busse, die heute mit Diesel betankt werden, können auf diese Weise mit klimafreundlichen Kraftstoffen weiterhin in Betrieb bleiben – das entlastet die Busunternehmen“, so Wortmann.
Das ursprünglich vorgesehene Umsetzungskonzept würde dazu führen, dass – mit der Anwendung der CVD-Quoten für jedes einzelne Unternehmen – vor allem die kleineren Verkehrsunternehmen betriebswirtschaftlich und organisatorisch überfordert gewesen wären. Das betrifft die Umstellung der Betriebshöfe, die ab dem ersten emissionsfreien bzw. sauberen Fahrzeug nötig wird, den Aufbau der Ladeinfrastrukturen, den parallelen Betrieb mehrerer Systeme und das Personal. Der VDV hatte sich von Anfang an für eine bundesweite Regelung mit einer nationalen Quote eingesetzt.
Auch inhaltlich sei der Beschluss sachgerecht: „Die Öffnung der Regelung für synthetische Kraftstoffe ist eine deutliche Verbesserung für die Branche. Mancherorts hätte die Regelung sonst zur Folge gehabt, zeitweise mit zwei oder mehr verschiedenen Antriebssystemen auf dem Betriebshof umgehen zu müssen. Das ist nun vom Tisch“, so Wortmann. Dieselbusse können nun ohne weiteres mit synthetischen, emissionsarmen Kraftstoffen betankt werden – diese wirken durch eine sauberere Verbrennung motorschonend und tragen mit der aktuellen Technik zur Luftreinhaltung bei. Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung von Bund und Ländern seien inzwischen über 2.000 Linienbusse mit alternativen Antrieben in Betrieb, so der Branchenverband. Für weitere 1.400 nach EU-Vorgaben „saubere“ Busse seien bereits Förderanträge gestellt oder bewilligt.

Hintergrund: Clean Vehicles Directive

Die EU-Richtlinie für saubere Fahrzeuge verfolgt das Ziel, das Klima zu schützen und die Luftqualität in den Städten verbessern. Ab August 2021 müssen 45 Prozent der Neuausschreibungen bei den Stadtlinienbussen gemäß Richtlinie „sauber“ sein, also alternative Energie- und Antriebskonzepte beinhalten und davon zur Hälfte sogar vollständig emissionsfrei sein. Ab 2026 erhöht sich diese Quote sogar auf 65 Prozent. Damit sind die öffentlichen Verkehrsmittel Vorreiter bei der Nutzung alternativer Antriebe im Verkehrssektor.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Diesel adé: Wie Sie die Umstellung auf E-Busse optimal gestalten

Exklusives Webinar für Verkehrsplanende von Verkehrsbetrieben, Städten und Gemeinden

Immer mehr Städte setzen auf Elektromobilität im ÖPNV im Kampf gegen Luftverschmutzung und Lärmbelastung. Doch wie gelingt der Umstieg am besten? Für die ÖV-Betreiber*innen geht es um große Investitionen. Mit Hilfe von Simulationen mit PTV-Software können Was-wäre-wenn-Fragestellungen bereits in der Planungsphase modelliert und getestet werden.

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TEMSA liefert 22 Busse an die belgische OTW

Nach der ersten Lieferung bestehend aus vier Einheiten an die Opérateur de transport de Wallonie (OTW), das öffentliche Verkehrsunternehmen der Region Wallonie im Süden von Belgien, in den letzten Monaten, hat TEMSA nun die Lieferung der zweiten Bestellung mit 22 Fahrzeugen des Modells LD SB PLUS in die Region abgeschlossen. Mit der Rahmenauftragsvereinbarung, der größten Busbestellung in den Benelux-Ländern in den letzten Jahren, wird die Anzahl der Fahrzeuge der Marke TEMSA auf den Straßen der Wallonie nach der Lieferung von 14 laufenden Fahrzeugbestellungen in den nächsten paar Jahren 40 betragen. Die an die OTW verkauften Fahrzeuge werden im öffentlichen Verkehr im Süden Belgiens eingesetzt.
Die LD SB PLUS-Fahrzeuge von TEMSA zeichnen sich durch ihr modulares Innendesign, fortschrittliche Sicherheitssysteme und ihre kostengünstige und benutzerfreundliche Konstruktion aus. Der LD SB PLUS bietet hohe Leistung, geringen Kraftstoffverbrauch und ein komfortorientiertes Design. Mit einer Funktion zum Absenken und Anheben des Kneelings, die das Ein- und Aussteigen erleichtert, und der Option eines elektrisch betriebenen Aufzugs für behinderte Menschen verspricht er den Kunden der Verkehrsbetriebe eine angenehme Fahrt. Neben dem Alkoholmessgerät des Modells LD SB, das sicheres Fahren garantiert, bietet die Ausstattung mit automatischem Bremssystem, beheizter Windschutzscheibe und Rückwärtsfahrsensor dem Fahrer eine einfache Bedienung und den Fahrgästen eine sichere und bequeme Fahrt.
Die Fahrgäste profitieren von der geräumigen Innenausstattung und der leistungsstarken Klimaanlage und haben dank der in der Ausstattung befindlichen USB-Anschlüsse auch die Möglichkeit, ihre elektronischen Geräte aufzuladen.

Quelle: TEMSA

EASY-Shuttle erstmals auf öffentlicher Straße

Seit diesem Mittwoch macht die Mobilität von Morgen Halt in Bad Soden-Salmünster. Zum allerersten Mal ist das autonome Fahrzeug des Pilotprojekts EASY (kurz für Electric Autonomous Shuttle for You) dort auf öffentlicher Straße unterwegs. Das Fahrzeug fährt (wegen Corona zunächst noch ohne Fahrgäste) auf einem Rundkurs Haltestellen zwischen der Salztal-Klinik, der Spessart-Therme und dem Parkplatz-Festplatz an. „Dass eines unserer EASY-Fahrzeuge nun in Bad Soden-Salmünster auf den gleichen Straßen fährt wie der Autoverkehr, ist eine weitere Premiere und ein großer Meilenstein für das gesamte Projekt“, sagt RMV-Geschäftsführer Dr. André Kavai. „Wir freuen uns, sobald es die Inzidenzen zulassen, mit dem regulären Fahrgastbetrieb zu beginnen.“
Das Fahrzeug vom Typ „Arma DL3“ des französischen Herstellers NAVYA bietet insgesamt acht Sitzplätze. Es fährt völlig selbstständig mit bis zu 11 Stundenkilometern auf der Strecke. Sensoren sorgen dafür, dass das Fahrzeug Hindernisse erkennt, seine Geschwindigkeit verringert und wenn nötig stoppt. Zusätzlich ist bei jeder Fahrt ein sogenannter Operator im Fahrzeug, der den Betrieb überwacht.
EASY (Electric Autonomous Shuttle for You) ist ein Pilotprojekt zum Test von autonomen Fahrzeugen und ihrer Nutzbarkeit für den öffentlichen Nahverkehr. Mit wechselnden lokalen Partnern untersucht der RMV im gesamten Verbundgebiet, wie und unter welchen Umständen sich autonome Fahrzeuge in den öffentlichen Nahverkehr eingliedern lassen. Für das Testfeld in Bad Soden-Salmünster hat der Verbund sich mit dem Main-Kinzig-Kreis, der Stadt Bad Soden-Salmünster, der KVG Main-Kinzig und dem RVMK zusammengetan. Das RMV-Tochterunternehmen rms übernimmt in dem Projekt die Gesamtleitung und die RMV-Tochter fahma die Bereitstellung der Fahrzeuge zusammen mit den Genehmigungen und weiterer notwendiger Dienstleistungen. Die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojektes erfolgt durch die University of Applied Sciences Frankfurt, die dabei seitens des House of Logistics & Mobility (HOLM) als regionaler Entwicklungs- und Vernetzungsplattform unterstützt wird.

Quelle:  Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH   

Neues E-Fahrzeug für Ridehailing

Der britische Elektrofahrzeug-Entwickler Arrival kooperiert mit dem Fahrtenvermittler Uber. Ziel der Zusammenarbeit ist der Bau eines Elektroautos speziell für Ridehailing-Dienste, das im dritten Quartal 2023 in Produktion gehen soll. Der Stromer wird allerdings wohl nicht exklusiv für Uber bestimmt sein. Das „Arrival Car“ soll einer begleitenden Mitteilung zufolge ein „erschwingliches, zweckbestimmtes Elektrofahrzeug für Ridehailing-Services“ werden und auf der eigenen Small Vehicle Platform basieren, die Arrival bereits vor einigen Monaten in einer Investorenpräsentation im Vorfeld seines kürzlichen Börsengangs erwähnt hatte. Technische Daten gibt es noch keine, allerdings veröffentlicht Arrival einige Renderings zu dem geplanten Fahrzeug.
Bei der Entwicklung des Arrival Car sollen die Fahrer von Uber am Designprozess beteiligt werden, „um sicherzustellen, dass dieses neue Fahrzeug ihren Bedürfnissen entspricht“. Das endgültige Design soll noch vor Jahresende enthüllt werden. Das Portal „Electrek“ berichtet allerdings unter Berufung auf direkte Angaben von Arrival, dass das Arrival Car derzeit nicht als exklusives Fahrzeug für Uber bestimmt ist.
Die britisch-amerikanische Zusammenarbeit ist jedoch ohnehin nicht auf das geplante Fahrzeug limitiert: In einer Absichtserklärung haben Arrival und Uber fixiert, dass sie auch eine strategische Partnerschaft in Schlüsselmärkten wie Großbritannien, der Europäischen Union und den USA ausloten. Präziser werden sie dabei allerdings nicht.

Quelle: electrive.net

Future Mobility Award 2021: Jetzt bewerben und 5.000 € gewinnen

Der Future Mobility Award zeichnet Start-ups aus, die innovative Ideen und Wege für eine nachhaltige Mobilität konzipieren. Die Initiatoren des Awards, die Fachzeitschrift Nahverkehrs-praxis, die Messe Karlsruhe und das AEN – Automotive Engineering Network fordern Start-ups weltweit auf, ihre Konzepte und Projekte einzureichen. Die Stadt Karlsruhe Wirtschaftsförderung stellt den Förderpreis bereit. Bewerbungen werden bis zum 31. Mai 2021 berücksichtigt. Am 06. Juli 2021 erhalten die Finalisten die Chance, ihr Konzept vor der Expertenjury und einer breiten Öffentlichkeit zu pitchen. Die Bekanntgabe des Gewinners und Preisverleihung des Future Mobility Award findet am Folgetag im Rahmen der Regionaltagung Mobilitätswende am 07. Juli 2021 in Baden-Baden statt.

Gewinner des Future Mobility Awards 2020

Das Start-up BeeSonix gewann den Future Mobility Award 2021. Die Preisgekrönte Idee: Verschiedene Sound-Dateien, welche lediglich Töne im Ultraschall Bereich enthalten, werden in die vorhandenen Ansagesysteme hochgeladen, um im richtigen Moment relevante Informationen auf dem Smartphone der Reisenden erscheinen zu lassen. Eine Schnittstelle für die Mobilitätsapp sorgt dafür, dass die Ultraschall-Signale in Bus, Bahn oder an Haltestellen sicher und schnell erkannt werden. Dabei wird im Hintergrund eine durch den Schall codierte Orts-ID ermittelt, die dann eine Fahrzeug- oder Bahnsteig-scharfe Kundenansprache ermöglicht.

Weitere Informationen und die Bewerbungsunterlagen zum Future Mobility Award finden Sie unter hier.

Solaris-Wasserstoffbusse für Frankfurt am Main

In einer Ausschreibung, die von der In-der-City-Bus, die für die Mobilität in Frankfurt sorgt, durchgeführt wurde, erhielt Solaris Bus & Coach den Zuschlag für die Lieferung von 13 Wasserstoffbussen. Die im Urbino 12 hydrogen eingesetzte Technologie sorgt für eine umweltfreundliche Fahrt dank der Versorgung mit elektrischer in einer Brennstoffzelle erzeugter Energie (mit einer Leistung von 70 kW). Die einzigen Nebenprodukte der dort stattfindenden chemischen Reaktion sind Wärme und Wasserdampf. Die elektrische Energie wird in der umgekehrten Elektrolyse erzeugt und dann dem Antrieb direkt zugeführt. Der Antrieb besteht aus einer Achse mit E-Motoren. Darüber hinaus wird jeder Bus mit einem zusätzlichen Energiespeicher ausgestattet, d. h. mit einer Solaris High Power-Batterie. Der für den Antrieb notwendige Wasserstoff wird gasförmig in den auf dem Dach platzierten Tanks gespeichert.
Die Fahrzeuge werden über eine Reihe von modernen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) verfügen, u. a. über das MirrorEye-System, d. h. einen Satz von Kameras, die anstelle von Seitenspiegeln montiert wurden und für bessere Sicht für Fahrer sorgen. Das aufgenommene Bild wird auf Bildschirme im Innenraum des Fahrzeugs übertragen. Interessanterweise können auf den Bildschirmen auch die Markierungslinien für die jeweiligen Busabschnitte angezeigt werden, z. B. des Hecks, der jeweiligen Tür oder Achse. Dies macht das Manövrieren und das Parken für den Fahrer viel leichter und vor allem sicherer.
Die Busse sollen noch 2022 ihren Liniendienst aufnehmen.

Quelle: Solaris Bus & Coach sp. z o.o.

Dauerhaft neues Busangebot in Frankfurt am Main

Ab dem 10. Mai geht die Linie 40 als neue Buslinie für Bergen-Enkheim als dauerhaftes Angebot in Frankfurt an den Start. Dies bedeutet: Die 40, die während der Sperrung der Wilhelmshöher Straße in Seckbach zunächst eine Ersatzfunktion eingenommen hat, behält traffiQ auch nach Beendigung der Bauarbeiten dauerhaft im Einsatz.
Die 40 verbindet Bergen mit der U-Bahnstation Enkheim und dem Hessen-Center direkt über die Vilbeler Landstraße – ganz ohne Umweg, in rund 13 Minuten. Sie verkehrt montags bis freitags von 6 bis 21 Uhr alle 15 Minuten, am Wochenende von 9 Uhr (samstags) bzw. 11 Uhr (sonntags) bis 21 Uhr alle 30 Minuten.
Dabei übernimmt die Linie 40 die Schleife über die Hohe Straße und Bergen Ost von der Linie 42. Die 42 ist ab diesem Zeitpunkt (abgesehen von einzelnen Schulfahrten) auf einem gestrafften Linienweg unterwegs.

Quelle: traffiQ Lokale Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main

VDV begrüßt Gesetzentwurf zum Autonomen Fahren

Anlässlich der Anhörung des VDV als Branchenverband im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages am 3.5.2021 begrüßte Ingo Wortmann, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), den Gesetzesentwurf zum Autonomen Fahren: „Selbstfahrende, flexible Linien- und Pendelbusse sind eine große Chance für den Ausbau des klimafreundlichen ÖPNV-Angebotes gerade da, wo es heute noch stärker sein könnte: in Stadtrandlagen oder im ländlichen Raum. Gleichzeitig eröffnen sich mit dem Gesetzentwurf auch Möglichkeiten, den öffentlichen Straßenraum menschenfreundlicher und sicherer zu gestalten.“ Allerdings gebe es auch noch Anpassungsbedarf: „Die aktuell diskutierten Anforderungen für die Qualifikation der ‚Technischen Aufsicht‘ sind nicht sachgerecht. Wir arbeiten heute schon in unseren Leitstellen mit sehr gut ausgebildeten Fachpersonal – ein Ingenieursstudium ist dafür eine übertriebene Maßgabe.“
Der Branchenverband schlägt den forcierten Auf- und Ausbau von ÖPNV-Anwendungsfeldern vor, um das autonome Fahren schnellstmöglich in den Regelbetrieb zu überführen – und um es für die Fahrgäste erlebbar zu machen. „Wir stehen in einem Systemwettbewerb. Es muss uns gelingen diese Technologie rasch flächendeckend in unser Angebot aufzunehmen, sonst wird der autonome PKW mit all seinem Flächenbedarf dominieren. Diese ÖPNV-Innovationen werden ohne Frage einen finanziellen Mehrbedarf nach sich ziehen – dem ein sehr hoher wirtschaftlicher, städtebaulicher und klimapolitischer Nutzen gegenübersteht. Wir haben in Deutschland die einmalige Chance, einen Leitmarkt für Autonomes Fahren zu etablieren. Bei der finanziellen Unterstützung von weiteren Projekten zum autonomen Fahren im ÖPNV sind neben den Ländern auch der Bund gefordert.“ Der VDV drängt bei den Beratungen auf Tempo: „Wir brauchen das Gesetz und die Durchführungsverordnung in dieser Legislatur, um Rechts- und Planungssicherheit für die zahlreichen Projekte der Verkehrsunternehmen in Deutschland zu erlangen. Sobald diese vorliegen, können wir autonome Fahrzeuge als Betreiber in das Nahverkehrsangebot einführen – sofern Hersteller die Fahrzeuge in ausreichender Anzahl bereitstellen“, so der VDV-Präsident.
Die mit der Automatisierung verbundene Kostenentlastung könne neue Geschäftsmodelle attraktiver machen und den neuen Linienbedarfsverkehren zu einem echten Durchbruch verhelfen. Ingo Wortmann „Es braucht für die dringend notwendige Mobilitätswende eine intelligente Verknüpfung von PBefG und StVG-Novelle. Für den Regelbetrieb im ÖPNV-Einsatz ist es sinnvoll, auch die Anforderungen an den dann autonomen Betrieb im ÖPNV – zum Beispiel der BOKraft – anzupassen und die geplante Durchführungsverordnung (AFGBV) zügig umzusetzen, denn das Gesetz allein wird noch zu keinem Regelbetrieb führen.“
Zudem müssen die Zuständigkeiten spezifiziert werden: „Die Verantwortung für die Software muss bei den Herstellern liegen, denn die Betreiber können diese nicht prüfen und verantworten. Die technische Entwicklungsverantwortung muss beim Hersteller liegen – die betriebliche bei den Verkehrsunternehmen. Das erfordert eine faire Verantwortungsteilung und die Bereitstellung von Fahrzeugdaten, damit wir den sicheren Betrieb gewährleisten können.“ Für den VDV wurde Technik-Geschäftsführer Martin Schmitz zur Bundestags-Anhörung geladen: „Der VDV wirkt als Fachverband in vielfältigen Initiativen mit, wie beim Runden Tisch Automatisiertes Fahren und der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität. Darüber hinaus engagieren wir uns in den Forschungsprojekten „RAMONA“ und „AMEISE“. Der VDV und die gesamte Branche haben starke Kompetenzen in diesem Zukunftsfeld aufgebaut und haben höchstes Interesse, dieses aktiv gestaltend und mit sinnvollen Regelungen zu begleiten.“

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen VDV

On-Demand-Mobilität im RMV

Bis zu 74 elektrische Kleinbusse vom Typ „eVito Tourer PRO“ fahren künftig auf Abruf bei sieben On-Demand-Partnern im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Der Autohersteller erhält damit den Zuschlag nach einer europaweiten Ausschreibung, die die Partner gemeinsam auf den Weg gebracht hatten. „Mit der Bestellung der rein elektrischen Fahrzeuge schaffen wir nicht nur ein neues emissionsfreies Verkehrsangebot, sondern machen auch den nächsten großen Schritt zum größten On-Demand-Angebot Deutschlands“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Bis Ende 2021 soll der Betrieb bei allen Partnern starten und insbesondere auf der ersten und letzten Meile den klassischen öffentlichen Nahverkehr mit Bus und Bahn ergänzen.“
Der On-Demand-Verkehr erweitert den lokalen Busverkehr um einen flexiblen Baustein: Auf Bestellung holt das Shuttle Fahrgäste ab und bringt sie so nah wie möglich an ihr Ziel oder zu einem Umstiegspunkt auf Bus und Bahn. Der Service schließt die Lücke zwischen Bus und Taxi: Man ruft das Shuttle per App oder Telefon und kann in der Regel 10 bis 15 Minuten später an einem vereinbarten Platz in der Nähe einsteigen. Fahren mehrere Fahrgäste in die gleiche Richtung, kombiniert ein intelligenter Algorithmus ihre Fahrtwünsche.
Jedes der Fahrzeuge bietet je nach gewählter Innenraumgestaltung Platz für sechs bis acht Fahrgäste. Die Elektrofahrzeuge sollen mit Strom aus regenerativen Quellen geladen werden, so dass sie nicht nur lokal, sondern 100% emissionsfrei sind. Die bis zu 74 Mercedes-Kleinbusse aus der gemeinsamen Ausschreibung von sieben Projektpartnern werden durch die bereits im Kreis Offenbach und der Stadt Darmstadt vorhandenen und weiteren dort bestellten Fahrzeuge ergänzt. In Frankfurt hat sich bei der dortigen Ausschreibung ebenfalls Mercedes mit baugleichen Fahrzeugen durchgesetzt. Wenn alle Partner ihr On-Demand-Angebot auf die Straße gebracht haben, wird die Gesamtflotte bis zu 150 Fahrzeuge umfassen. Diese verfügen über einen vergleichbar hohen Komfort, so dass die Fahrgäste das Angebot in allen Regionen als ein Gesamtangebot wahrnehmen.
Der Ein- und Ausstieg erfolgt komfortabel über große seitliche elektrische Schiebetüren. Auch der Innenraum ist großzügig gestaltet, so dass beim Ein- und Ausstieg keine Sitze umgeklappt werden müssen. Der Innenraum ist nicht nur klimatisiert, sondern die Fahrgäste können sogar individuelle Einstellungen vornehmen. Die Ausstattung mit WLAN ist möglich. Auch an die Mitnahme von Fahrgästen mit Rollstuhl ist gedacht: Hierzu werden in jedem Bediengebiet mehrere Fahrzeuge so umgebaut, dass über eine Rampe Fahrgäste mit Rollstuhl komfortabel und sicher einsteigen und mitfahren können. In diesen Fahrzeugen werden zusätzlich zum Rollstuhl-Platz voraussichtlich vier Sitzplätze zur Verfügung stehen.
Die ersten bestellten Fahrzeuge werden im Sommer zum Einsatz in Limburg und Taunusstein erwartet. Sofern zum Start noch eine Pandemielage besteht, werden je nach Fahrzeuggröße nur zwei bis drei Plätze je Fahrzeug zur Buchung freigegeben. Bis Ende 2021 soll das On-Demand-Angebot bei allen Partnern verfügbar sein.

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH