EVG droht mit langem Bahnstreik

Kurz vor Beginn des Schlichtungsverfahrens im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG ihre Streikbereitschaft für den Fall eines Scheiterns der Gespräche unterstrichen.

„Wir halten einen Streik sehr lange durch“, sagte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagsausgabe). Mit Blick auf die schwierigen Tarifauseinandersetzungen sagte Burkert: „Am Ende werden wir erfolgreich sein, da bin ich mir sehr sicher. Uns ist es sehr ernst.“

Das Schlichtungsverfahren beginnt am Montag und kann bis zum 31. Juli dauern. In dieser Zeit gilt die Friedenspflicht, Streiks sind also ausgeschlossen. Als Schlichter hatte die Bahn Ex-Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) benannt. Die Gewerkschaft entschied sich für die Arbeitsrechtlerin und frühere hessische Arbeitsministerin Heide Pfarr (SPD).

Quelle: tagesspiegel.de

Kostenloser Nahverkehr in Erlangen ab 2024

Die Stadt Erlangen möchte ab dem 1. Januar 2024 den Nahverkehr im Rahmen eines dreijährigen Pilotprojekts in der gesamten Innenstadt kostenlos anbieten. Der Stadtrat hat beschlossen, eine entsprechende Änderung der Tarifstruktur einzuführen und mit dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg die notwendigen vertraglichen Regelungen zu treffen. 

Bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember soll zudem das Busnetz um die City-Linie erweitert werden. Sie wird als Ringlinie zentrale Punkte wie den Großparkplatz, verschiedene Parkhäuser, die Universitätskliniken, die Arcaden und die nördliche Innenstadt verbinden. Niemand muss dann ein Ticket lösen, sondern Fahrgäste können einfach einsteigen.

Oberbürgermeister Florian Janik zeigt sich erfreut: „Der Stadtrat hat grünes Licht gegeben für mehr umweltfreundliche Mobilität und eine attraktive und gut erreichbare Innenstadt. Wir wollen Busfahren in der Innenstadt so einfach und bequem wie möglich machen.”

Zustimmung der VGN-Gremien steht noch aus
Nun steht im Laufe des Juli noch die Zustimmung der VGN-Gremien an. Aufgrund des Einstimmigkeitsprinzips im VGN muss diese Änderung der Tarifstruktur einstimmig von allen Grundvertragspartnern und Gesellschaftern getragen werden. „Mit allen Partnern beim VGN haben bereits intensive Vorgespräche stattgefunden“, erläutert Janik. Man habe sich darauf geeinigt, das Projekt zunächst zeitlich zu befristen und es begleitend auszuwerten.

„Wir machen uns startklar für ein in dieser Größenordnung einzigartiges Pilotprojekt. Ich hoffe sehr, dass wir auf dieser Grundlage die notwendige Zustimmung bekommen,” so Oberbürgermeister Florian Janik.

Stadt muss Mindereinnahmen ausgleichen
Die Mindereinnahmen, die durch die Kostenfreiheit der Innenstadtzone entstehen, muss die Stadt ausgleichen. Es wird mit Kosten von jährlich rund 300.000 Euro zuzüglich zukünftiger Tarifanpassungen gerechnet. 

Parallel laufen bereits die Vorbereitungen an, um die „Klinik-Linie“ zur „City-Line“ zu erweitern. Diese soll ab dem Fahrplanwechsel mit modernen E-Bussen dann weitere Teile, auch der südlichen Innenstadt, erschließen.

Augsburg macht es vor

Die ebenfalls bayerische Stadt Augsburg hat bereits zum 1.1.2020 die so genannte City-Zone eingeführt. An insgesamt neun Stationen rund um den Königsplatz und Hauptbahnhof können dort Busse und Straßenbahnen gratis genutzt werden.

bdo: Patrick Ullrich neuer Referent Wirtschaft und Tourismus

Patrick Ullrich ist seit dem 1. Juli 2023 neuer Referent Wirtschaft und Tourismus beim Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) e.V. Er folgt auf Melina Strohkirch und berichtet an die bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard.
Ullrich, der 2014 sein Studium als Betriebswirt (VWA) sowie Marketing- und Vertriebs-Ökonom (VWA) abgeschlossen hat, bringt auch viel Erfahrungen aus seiner Zeit bei Tropical Islands und UB UnitedBus mit, wo er eng mit den Omnibusreiseveranstaltern zusammengearbeitet hat, mit in seinen neuen Aufgabenbereich. Zuletzt arbeitete er als Sales Manager Ost bei Costa Kreuzfahrten und freut sich sehr auf seine neuen Aufgaben.

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo)

Die Transformation gestalten

Vom 3. bis 5. Juli erlebten ca. 500 Teilnehmer auf dem „1. ÖPNV-Zukunftskongress“ eine Veranstaltung, die sich der Frage widmete, wie die Transformation zu einem umwelt- und fahrgastfreundlicheren öffentlichen Nahverkehr gelingen kann. Dabei stand über allem das Thema „Klimaschutz“ und besonders die Frage, wie es die Branche schafft, Verkehrsmittel CO2-neutraler zu bekommen und Fahrgäste auch dadurch zu überzeugen, vom eigenen PKW auf den ÖPNV umzusteigen.
Der Kongress startete am ersten Tag auf der Abendveranstaltung mit einem verkehrspolitischen Statement von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann, der seine Vision vom zukünftigen öffentlichen Verkehr vorstellte – Zielpunkt das Jahr 2040. In Keynotes, Podiumsdiskussionen und Workshops wurde, diese Visionen im Hinterkopf, an den folgenden beiden Tagen angeregt darüber diskutiert, wie das Ganze nicht nur finanziert, sondern auch umgesetzt werden kann.
Die inhaltliche Klammer schloss dann am Ende der Veranstaltung Frau Prof. Dr. Meike Jipp vom DLR Institut für Verkehrsforschung mit ihrer Keynote „Der ÖPNV der Zukunft: Digital, Automatisiert und Menschenzentriert“.
Der Kongress machte deutlich, dass die Branche bereit ist, die aufgezeigten notwendigen Veränderungen einzuleiten und umzusetzen. Der Weg zu den Visionen von Minister Hermann wird aber – nicht nur aufgrund der angespannten Finanzlage – allen Beteiligten noch Einiges abverlangen.

Quelle: Nahverkehrs-praxis

Fernando Pérez ist neuer Alpha Trains-CEO

Alpha Trains hat die Ernennung von Fernando Pérez zum Chief Executive Officer (CEO) bekannt gegeben. Pérez ist seit 2001 bei der Alpha Trains Group und bekleidete bis 2012 verschiedene Ingenieursfunktionen im Geschäftsbereich Lokomotiven, bevor er im Oktober 2012 zum Geschäftsführer des Bereichs Lokomotiven befördert wurde und zuletzt seit März 2023 Interims-CEO des Konzerns ist.

Quelle: Alpha Trains

Deutscher Mobilitätspreis 2023

Der Deutsche Mobilitätspreis (DMP) zählt zu den wichtigsten Auszeichnungen im Bereich Digitales und Mobilität in Deutschland. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) prämiert seit 2016 jährlich Projekte, die die Potenziale der Digitalisierung für eine zukunftsfähige Mobilität nutzen. Bis zum 30. September 2023 werden für insgesamt vier Kategorien innovative Projekte, Produkte und Anwendungen im Bereich Digitales und Mobilität gesucht.

Für Bundesminister Volker Wissing ist der Deutsche Mobilitätspreis eine Möglichkeit, Innovationspotenziale mit Vorbildcharakter hervorzuheben: „Wir wollen die Herausforderungen einer nachhaltigen Mobilität nicht in die Zukunft verschieben, sondern bereits heute gezielt nach Lösungen für die Mobilitätsbedürfnisse von morgen suchen. Dabei sollten wir die Chancen der Digitalisierung und innovativer Technologien optimal nutzen, um klimaneutrale Mobilität voranzubringen und den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Deshalb suchen wir für den Deutschen Mobilitätspreis Projekte, Produkte und Anwendungen, die besonders effiziente und vielversprechende Lösungen bieten.“

Die Kategorien

In den vier Kategorien „Digital Transformation & Data-Driven Mobility“, „New Mobility“, „Good Practice“ und „Design“ sucht das BMDV nach Innovationen für eine zukunftsfähige Mobilität. Hierbei richtet sich der Blick insbesondere an Unternehmen, Start-ups, Netzwerke, Initiativen aus der Mobilitäts- und Digitalbranche sowie Kommunen und Verwaltungen. Der Preis rückt Entwicklungen im Bereich intelligenter Mobilität (Smart Mobility) und innovative Ansätze, die Vernetzung, Digitalisierung und künstliche Intelligenz miteinander verbinden, in den Fokus.

Nicht nur Expertinnen und Experten aus den Bereichen Digitales und Mobilität, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, intelligente, nachhaltige, inklusive und innovative Mobilitätsprojekte für den Deutschen Mobilitätspreis vorzuschlagen. Darüber hinaus ist ein Platz in der Jury des Deutschen Mobilitätspreises für eine Bürgerin oder einen Bürger vorgesehen.

Quelle: Bundesverkehrsministerium

Spagat zwischen Datenschatz und Datenschutz

DVF-Geschäftsführerin Dr. Heike van Hoorn hat bei der DVF-Veranstaltung „EU-Data Act und Mobilitätsdatengesetz: Gamechanger für den Verkehrssektor?” an Berlin und Brüssel appelliert, bei der Gesetzgebung zum EU-Data Act und dem Mobilitätsdatengesetz Mehrfachregulierungen zu vermeiden, klare Zuständigkeiten zu benennen und die Verpflichtung zur Datenfreigabe mit dem Schutz von Geschäftsgeheimnissen zu vereinen. “Bei der Regulierung muss für die Mobilitätsbranche der Spagat zwischen der Hebung des Datenschatzes und der Wahrung des Datenschutzes gelingen. Das Datenteilen soll schließlich ein Innovationsanreiz in Deutschland und Europa auch im Hinblick auf die globalen Datenriesen werden. Deshalb ist eine wirksame Absicherung der Zugriffsrechte unter dem Schutz des geistigen Eigentums von existenzieller Bedeutung. Doch mit einer fairen Datenfreigabe können neue nutzerfreundliche Angebote geschaffen und neue Wertschöpfungen aufgesetzt werden. Jeder Datennehmer wird künftig auch zum Datengeber.”

Quelle: Deutsches Verkehrsforum (DVF)

1. ÖPNV-Zukunftskongress in Freiburg

Am 3. Juli 2023 startete der vom Baden-Württembergischen Verkehrsministerium veranstaltete 1. ÖPNV-Zukunftskongress in Freiburg im Breisgau mit einer Abendveranstaltung, in der Verkehrsminister Winfried Hermann die Teilnehmer begrüßte und in einem “Verkehrspolitischen Statement” seine Vision für den öffentlichen Nahverkehr bis 2040 darstellte. Anschließend wurden die dort vorgestellten Ideen in einer angeregten und durchaus kontroversen Podiumsdiskussion diskutiert. Die Veranstaltung läuft noch bis zum 5. Juli.

Einen Nachbericht zu der Veranstaltung werden Sie in der Nahverkehrs-praxis 7/8-2023 lesen können.

hvv Prepaid Card

Ganz einfach ohne Bargeld Bus fahren: Ab sofort können Fahrgäste in den Bussen der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) und der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) ihr Ticket auch mit der neuen hvv Prepaid Card bezahlen. Damit schaffen die beiden Verkehrsunternehmen eine weitere attraktive Bezahlmöglichkeit. Das Besondere: Es werden weder Smartphone oder Computer noch ein eigenes Bankkonto benötigt.
Die hvv Prepaid Card wurde unter Projektleitung der VHH gemeinsam mit der HOCHBAHN für den hvv entwickelt und umgesetzt. Die Karte selbst ist kostenlos und kann mit einem Guthaben in Fünf-Euro-Schritten aufgeladen werden. Das maximale Guthaben liegt bei 150 Euro. Zum Start ist die hvv Prepaid Card an allen U-Bahn-Haltestellen an den neuen Fahrkartenautomaten der Hochbahn erhältlich. In den kommenden Wochen werden weitere Verkaufsstellen bestückt, ab Mitte August gibt es die hvv Prepaid Card dann auch an über 640 Verkaufsstellen der teilnehmenden Vertriebspartner, darunter zahlreiche Kioske, Rewe-, Penny- und Toom-Märkte sowie Tankstellen. Weitere Verkaufsstellen folgen. Eine aktuelle Übersicht aller Vertriebsstellen finden Fahrgäste im Internet unter https://www.hvv.de/prepaidcard.
Überall da, wo die hvv Prepaid Card erhältlich ist, kann sie auch aufgeladen werden. Neben den genannten Shops zusätzlich auch überall innerhalb des Systems Schiene, also an allen S-Bahn- und DB-Regio-Stationen. Die Anmeldung und das Hinterlegen von Konto- oder Kreditkartendaten in einem System sind dabei nicht notwendig. Die Karte eignet sich so zum Beispiel für Eltern, die ihren Kindern spontane Busfahrten ermöglichen möchten. Wenn die Karte bar bezahlt und aufgeladen wird, werden – genau wie bei der heutigen Barzahlung – keine persönlichen Daten der Fahrgäste erhoben.
Die Handhabung ist denkbar einfach: Die Busse der VHH und der HOCHBAHN sind im Einstiegsbereich mit Terminals ausgestattet. Dort kann der Fahrgast mit dem zuvor aufgeladenen Guthaben der hvv Prepaid Card kontaktlos bezahlen. Dazu tippt man am Terminal auf „Fahrkarte kaufen“, hält die hvv Prepaid Card vor das Lesegerät und wählt eine Fahrkarte aus. Es können Fahrkarten für das gesamte hvv-Gebiet und mehrere Personen gekauft werden.
Der Fahrkartenprüfdienst im gesamten hvv kann die hvv Prepaid Card einlesen und sehen, ob damit eine gültige Fahrkarte gekauft wurde. Nach jedem Fahrkartenkauf wird das aktuelle Restguthaben auf den Terminals im Bus angezeigt. Wer ein Smartphone nutzt, kann sich zudem die App hvv Card Info herunterladen. Mit ihr kann das Restguthaben ebenfalls jederzeit angezeigt werden. Wer seine hvv Prepaid Card nicht mehr nutzen möchte, kann die Karte in den Servicestellen des hvv zurückgeben und sich das restliche Guthaben auszahlen lassen.

Quelle: Hamburger Verkehrsverbund GmbH