Busverbände treffen sich in Luxemburg

Einmal pro Jahr treffen sich die Präsidenten und Geschäftsführer der Busverbände aus Deutschland, der Schweiz, Luxemburg und Österreich (kurz D-A-CH-L) zu einem Informations- und Meinungsaustausch. In diesem Jahr fand das D-A-CH-L Treffen der Verbandsspitzen auf Einladung des Luxemburger Verbandspräsidenten Jos Sales in Luxemburg statt. Ziel war es, gemeinsame Positionen zu aktuellen europäischen Gesetzesvorhaben abzustimmen und Aktionspläne im Interesse der Mitgliedsunternehmen zu entwickeln. Präsidenten und Geschäftsführer waren sich einig, dass diese Bemühungen der letzten Jahre sehr positiv zu bewerten sind: Erfolgreiche Verbandsarbeit setzt voraus, dass das Busgewerbe mit einer Stimme spricht. Das D-A-CH-L-Treffen trägt aus Sicht des bdo Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer entscheidend zur Umsetzung dieser Strategie bei.
Die Erhöhung des höchstzulässigen Gesamtgewichtes für 2-achsige Busse auf 19,5 Tonnen zeigt, welche Erfolge auf Basis einer solchen Verbandsarbeit erzielbar sind. Es besteht daher Einigkeit, den Weg des D-A-CH-L in Kooperation mit den Busverbänden der Nordischen Allianz (Dänemark, Schweden, Norwegen, Island, Finnland und Estland) und der IRU (International Road Transport Union) fortzusetzen. Der Luxemburger Verbandspräsident Jos Sales stellt dabei als Mitglied der IRU-Presidential Executive ein wichtiges Bindeglied zum Dachverband in Brüssel dar. Durch seine Position ist es möglich, die vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit zu intensivieren und die Basis für eine erfolgreiche Interessenvertretung gegenüber der Europäischen Kommission zu stärken. Die Hauptaufgabe der Verbände bleibt es auf der anderen Seite, die Vertreter im europäischen Parlament aus erster Hand mit Fakten zu versorgen. Damit können nicht nur laufende EU-Gesetzgebungsprozesse beschleunigt, sondern auch notwendige neue Branchen-Initiativen eingeleitet werden.
Thematische Dauerbrenner waren auch in diesem Jahr die Forderungen nach bürokratischer Entlastung der Branche: die Befreiung bzw. Vereinfachung und Harmonisierung der Mehrwertsteuer im grenzüberschreitenden Reiseverkehr, die Abschaffung des EU-Fahrtenheftes, aber auch die Flexibilisierung der Lenk- und Ruhezeiten im Reiseverkehr sind längst überfällig.
Neben diesen Themen stand vor allem das vom bdo geprägte Thema Bus 4.0 im Zentrum der Gespräche. Themen und Mobilitätstrends wie Onlineplattformen, Autonomes Fahren oder Assistenzsysteme wurden dabei besprochen. Die Verbände sind sich darin einig, dass das Internet als Vertriebsweg für Fernbusfahrten der Schlüssel für die rasche Etablierung von Systemen ist. Andererseits muss webbasierten Mobilitätsangeboten, die sich außerhalb der zulässigen Grenzen des Gewerberechts bewegen, Einhalt geboten werden. Die Herausforderungen auf dem Weg zum Bus 4.0 sind zu bewältigen. Die Verbände können dabei den Busunternehmern vor allem den Erfahrungsaustausch ermöglichen, um gemeinsame Lösungen zu finden.

Die BSAG legt ihren Geschäfts- und den Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2014 vor

Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) hat ihren Geschäfts- und ihren Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2014 vorgelegt. Wie in den Vorjahren wurde auch 2014 mit 104,51 Millionen Fahrgästen die 100-Millionen-Grenze überschritten. Im Vergleich zum Jahr 2013 war ein Rückgang um 1,088 Millionen Fahrgäste (1,03 Prozent) zu verzeichnen. Im Schnitt beförderte die BSAG täglich 285.000 Kundinnen und Kunden. Diese Leistung wurde erbracht mit:
329 Fahrzeugen, davon 119 Straßenbahn-Niederflurzüge, 161 Omnibus-Gelenkwagen und 49 Omnibus-Zweiachswagen,
1.948 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
7 Straßenbahn- und 44 Buslinien
(Stand: jeweils 31. Dezember 2014)
Die BSAG erzielte im Jahr 2014 Fahrgelderträge in einer Höhe von 84,7 Millionen Euro (netto). Im Vergleich zum Vorjahr erreichte das Unternehmen damit eine Steigerung um knapp 4,2 Millionen Euro. Der Plan wurde dabei geringfügig übertroffen.
Die Beförderungserträge (Fahrgelderträge zuzüglich Ausgleichsleistungen für Schülerverkehre und Schwerbehinderte sowie Erträge aus Sonderverkehren) erreichten einen Wert von 96,8 Millionen Euro (netto). Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Plus von 4,7 Millionen Euro. Der Plan wurde um 0,5 Millionen Euro übertroffen. Die Umsatzerlöse lagen mit 99,8 Millionen Euro um 4,5 Millionen Euro (4,7 Prozent) höher als im Jahr 2013 und um 0,4 Prozent über Plan. Mit einem Verlust von 50,1 Millionen Euro verbesserte sich das Ergebnis um 1,1 Millionen Euro (2,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahr und um 3,6 Millionen Euro (6,8 Prozent) gegenüber dem Plan. Mit diesem Ergebnis wurden die im laufenden Kontrakt vereinbarten Ziele auch im vierten Jahr in Folge übertroffen.
Vor 20 Jahren gehörten sie zu den modernsten Fahrzeugen, heute sorgen sie durch hohen Verschleiß für viele Überstunden unserer Mitarbeitenden in den Werkstätten – die 77 älteren Niederflur-Straßenbahnwagen vom Typ GT8N der Baujahre 1993 bis 1996. Die Fahrzeuge haben schon jetzt Laufleistungen erreicht, die eigentlich erst nach frühestens 30 Jahren hätten anstehen sollen. Dass die alten Straßenbahnen ersetzt werden müssen, sieht auch die Bremer Landesregierung. Offen ist die Finanzierung der Kosten in Höhe von voraussichtlich 250 Millionen Euro. Eine langfristige Planungssicherheit ist unerlässlich. Und weil darüber ein grundsätzlicher Konsens besteht, begannen im vergangenen Jahr Gespräche, den bis zum Jahr 2020 laufenden öffentlichen Dienstleistungsauftrag (ÖDLA) und den ergänzenden Kontrakt vorzeitig neu aufzusetzen.

Berlin erste Hauptstadt mit kabellos geladener E-Buslinie

Die weltweit erste kabellos geladene elektrische Buslinie in einer Hauptstadt ist gestern in Berlin in Betrieb genommen worden. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) setzen seit gestern vier elektrische Busse vom Typ Solaris Urbino 12 electric mit dem induktiven Bombardier Primove Ladesystem und Traktionsausrüstung von Vossloh Kiepe ein. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Gut zwei Drittel der Fahrgäste fahren bei der BVG schon jetzt elektrisch – mit U- oder Strassenbahnen und seit vergangenem Jahr mit den vier Solarfähren. Jetzt testet das Nahverkehrsunternehmen auch bei Bussen die Elektromobilität. Die Linie 204 zwischen Südkreuz und Zoologischer Garten (Hertzallee) wird ab sofort ausschliesslich mit Solaris-Elektrobussen bedient.
Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, erklärte: ‘Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit insgesamt rund 4,1 Millionen Euro. Mit Projekten wie diesen wollen wir die Elektromobilität im OPNV vorantreiben. Die kabellose Ladetechnik, die ab heute auch auf der Linie 204 eingesetzt wird, sorgt für emissions- und geräuscharmes Fahren. Davon profitieren Anwohner und Verkehrsbeteiligte gleichermassen."

Auf der 6,1 Kilometer langen Strecke durch die Innenstadt bieten sich den Berlinerinnen und Berlinern 18 Gelegenheiten zuzusteigen. Auf einer Live-Karte unter http://e-bus.berlin können sich Fahrgäste mit ihrem Smartphone über das Projekt informieren und jederzeit nachsehen, wo die E-Busse aktuell unterwegs” sind.

VRS-Verbundbericht 2015 erscheint mit Themenspecial zum Bahnknoten Köln

Soeben erschienen ist der VRS-Verbundbericht 2015 mit einem Themenspecial zum Bahnknoten Köln: Gleich mehrere Beiträge widmen sich der Engpasssituation im Kölner Schienennetz und ersten Schritten auf dem Weg zur Entspannung der Situation. Ebenfalls im Fokus: das Vareo-Netz mit seinen Startschwierigkeiten und den kurz-, mittel- und langfristigen Lösungsansätzen. Unter die Lupe genommen wird außerdem die Qualität des Schienenpersonennahverkehrs, kurz SPNV, sowie die der Bahnhöfe und Stationen im Verbundraum. Leser können sich dazu darüber informieren, wie Mobilität flexibler wird und wie sie beispielsweise mit einem eTicket Carsharing- und Leihradangebote Angebote nutzen können.
Im Anhang des Verbundberichts befindet sich auch diesmal wie gewohnt ein ausführlicher Faktenteil mit den neuesten Strukturdaten sowie den Zahlen zur Einnahmen- und Fahrgastentwicklung im VRS. "Der Verbundbericht soll nicht nur informieren – er soll auch als zur Diskussion anregen, dabei unterschiedlichste Aspekte eines zukunftsorientierten öffentlichen Nahverkehrs beleuchten und Interessantes zu Hintergründen und Planungen bieten" so die beiden VRS-Geschäftsführer Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag und Dr. Norbert Reinkober.
Hier geht es zum Verbundbericht des” VRS.

ÖPNV Kundenbarometer 2015 – Münster und Dresden liegen vorne

Das diesjährige ÖPNV-Kundenbarometer zeigt, dass die erfragte Zufriedenheit der Fahrgäste bei den teilnehmenden 36 Verkehrsunternehmen und –verbünden im öffentlichen Personennahverkehr weiter auf hohem Niveau ist. Viele lokale und regionale Anbieter haben bei ihren Fahrgästen weiter Boden gut machen können. Bei drei Vierteln der Teilnehmer ist die Globalzufriedenheit im Vergleich zum letzten Jahr unverändert oder hat sich sogar noch verbessert. Für diese Ergebnisse wurden im siebzehnten Jahr des ÖPNV-Kundenbarometers insgesamt 22.000 telefonische Interviews geführt.
Nicht nur die erfragte Globalzufriedenheit ist weiter gestiegen, auch erhielten einige Verkehrsunternehmen eine deutlich bessere Beurteilung bei vielen Einzelmerkmalen von ihren Fahrgästen. Zu diesen Ergebnissen kommen die Verkehrsforscher von TNS Infratest in ihrem ÖPNV-Kundenbarometer 2015, das die Qualitätswahrnehmung der Fahrgäste ermittelt hat. Für bis zu 40 Leistungsmerkmale wurde jeweils die Zufriedenheit der Fahrgäste erfragt. Grundlage für die Benotung ist eine Skala von 1 für „vollkommen zufrieden" bis 5 für „unzufrieden".
„Die Werte der Spitzenreiter für die Globalzufriedenheit sind in diesem Jahr noch enger zusammen gerückt. Elf Verkehrsunternehmen haben mit einem Wert unter 2,50 sehr gute Ergebnisse erzielen können. Insgesamt fünf Unternehmen teilen sich die drei Podestplätze“, so Dr. Adi Isfort, verantwortlich für das ÖPNV-Kundenbarometer bei TNS Infratest in München.
Den Spitzenplatz für die Globalzufriedenheit mit den Verkehrsunternehmen teilen sich in diesem Jahr die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) und die Stadtwerke Münster Verkehr (SWMS) mit einem Wert von 2,30. Auf Platz 2 liegt der PaderSprinter (2,37) und den dritten Platz wiederum teilen sich die SWU Stadtwerke Ulm/Neu Ulm Verkehr und die üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG (2,40). Erneut als bester Verbund zeigt sich mit 2,54 der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO), gefolgt vom Hamburger Verkehrsverbund (HVV) mit 2,60.
„Es hat sich wieder deutlich gezeigt, dass ernsthafte Bemühungen um die Fahrgäste Wirkung zeigen, unabhängig von der Größe der Verkehrsunternehmen“, so Isfort. Die Stärken der teilnehmenden Unternehmen und Verbünde sind in diesem Jahr vielfältig. Von den 36 teilnehmenden Unternehmen erreichen 24 einen der begehrten Plätze unter den ersten Drei. Zählt man die „Erstplatzierten“ bei den Leistungsmerkmalen aus, rangieren in diesem Jahr die Stadtwerke Münster mit neun ersten Plätzen deutlich vor den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) und der RegioBus mit jeweils fünf ersten Plätzen. Insgesamt erreicht Dresden 16 Podestplätze, Münster liegt knapp dahinter mit 14, gefolgt von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) mit 12 und Ulm mit zehn der begehrten Platzierungen.
Bei den Leistungsmerkmalen, die das ÖPNV-Angebot des Verkehrsanbieters beschreiben, gibt es viele Gewinner: Mit den Anschlüssen erreicht die üstra einen Wert von 2,43, das Linien- und Streckennetz wird von den Dresdnern mit Abstand am besten beurteilt (2,22). Die Taktfrequenz gefällt den Bielefelder Fahrgästen bei moBiel am besten (2,45), die sich gemeinsam mit der üstra auch den Spitzenplatz bei der Schnelligkeit der Beförderung mit 2,24 teilen. Bei der Pünktlichkeit schneiden die SWU Verkehr und die Freiburger Verkehrs AG (2,39) besonders gut ab.
Bei den Informationen im Fahrzeug hebt sich ein Spitzentrio hervor: CVAG aus Chemnitz, der PaderSprinter und die SWU glänzen mit 2,31. Bei der Bewertung der Haltestellen zeigen sich die IVB sowohl bei Sauberkeit und Gepflegtheit als auch bei Komfort und Ausstattung als Klassenbeste. Die besten Fahrplan-Informationen gibt es in Dresden, und die Münsteraner bewerten die Informationen zur Orientierung an Haltestellen besonders gut. Bei den Auskunftsmedien sticht in diesem Jahr Münster sowohl bei den Auskunfts-Apps für Smartphones (2,35) als auch – eher konservativ – bei den gedruckten Fahrplänen (2,31) positiv heraus. Das Stiefkind Fahrkartenautomaten erhält bei den Stadtwerken Augsburg (swa) mit 2,61 und bei der IVB mit 2,62 vergleichsweise erfreuliche Noten. Während bei der Freundlichkeit des Personals die Stadtwerke Münster mit 2,45 deutlich führen, liegen beim Fahrpersonal die BusfahrerInnen der RegioBus im Großraum Hannover mit 2,54 vorn.
Die größte Unzufriedenheit ruft bei den Fahrgästen auch in diesem Jahr die Informationen bei Störungen und Verspätungen hervor. Bemerkenswert sind die vergleichsweise guten Werte für dieses Merkmal in Innsbruck (2,89), aber auch die Stadtwerke Augsburg (2,96) zeigen positive Ansätze, während die übrigen Werte zwischen den Noten 3 und 4 schwanken. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ebenfalls ein kritisch bewertetes Leistungsmerkmal. Es wird in Münster (2,99) und in der Region Hannover bei der RegioBus (3,03) vergleichsweise am besten beurteilt. Das Tarifsystem ist für die Münsteraner ebenfalls mit Abstand am besten (2,85).
Für detaillierte Informationen zu den einzelnen teilnehmenden Verkehrsbetrieben und –verbünden wenden Sie sich bitte direkt an den jeweiligen Verkehrsanbieter.

Neues Zuglabor von DB Regio zur Entwicklung digitaler Angebote im Nahverkehr

Das „DB Regio Zuglabor“ geht in eine neue Runde. Im bayerischen Miltenberg wurde jetzt ein Zuglabor-Multifunktionshaus mit fester Adresse fertig gestellt. Damit hat DB Regio die Möglichkeit, in breit angelegten Probandentests beispielsweise Ausstattungsmerkmale der Züge zu optimieren oder die Erwartungen der Reisenden an die Betreuung im Zug realitätsnah zu untersuchen.
Neben Prototypen und Neuentwicklungen der Industrie werden darüber hinaus verstärkt Ideen aus Kreativworkshops, besonders im Kontext von Digitalisierung und Mobilität 4.0 getestet. Dazu werden Kunden eingeladen, unter Moderation von Marktforschern bestehende Angebote und Neuentwicklungen zu bewerten und ihre Wünsche, Erwartungen und Anregungen einzubringen. So steht in Miltenberg neben dem Bereich für Tests durch die Fahrgäste auch eine Lounge bereit, die zum kreativen Gedankenaustausch einlädt. Bereits seit Ende 2011 nutzt DB Regio die Zuglabor-Marktforschung regelmäßig als innovatives Instrument der Produktentwicklung.
Die Praxiserprobung der Ideen und Entwicklungen im Bahnalltag erfolgt dann im „Ideenzug“ – einem regulären Nahverkehrszug, der von der Westfrankenbahn und der Südostbayernbahn angefordert werden kann. „Workshops, Zuglabor und Ideenzug bilden einen optimalen Dreiklang, um Innovationen für die Fahrgäste zu initiieren und zügig auf den Weg zu bringen“, sagt Sandra Khan, Projektleiterin Zuglabor bei DB Regio. Durch moderne Technik und den direkten Gleisanschluss an den Bahnhof Miltenberg können somit spezifische Raum- und Anwendungskonzepte nah und live im Zug untersucht werden. Die erste Marktforschung im Zuglabor zum Informations- und Unterhaltungsangebot via WLAN im Zug fand bereits Ende August statt und verlief sehr positiv.

Neuer Großraum-Bus auf Hamburgs Straßen

Im Juni noch auf dem 61. UITP-Weltkongress in Mailand, feiert er heute Weltpremiere auf Hamburgs Straßen. Das neueste Modell von Mercedes-Benz, der 21 Meter lange Großraumbus CapaCity L, geht erstmals in den Fahrgastbetrieb und wird für ein Jahr auf Herz und Nieren getestet. Das neue Fahrzeug bietet bis rund 125 Fahrgästen Platz. Eingesetzt wird es zunächst auf der MetroBus-Linie M5 und auf der „Airbus-Linie“ E86, auf denen derzeit überwiegend Doppelgelenkbusse zum Einsatz kommen.
Bewährt sich das Fahrzeug im Fahrgastbetrieb, könnte der CapaCity L eine zusätzliche Alternative zu den Standard-Gelenkbussen (18 Meter, 105 Fahrgastplätze) und den Doppelgelenkbussen (25 Meter, 140 Fahrgastplätze) auf hochfrequentierten MetroBus-Linien sein.
Der Bus mit einem schadstoffarmen Euro-6-Antrieb verfügt über fünf Doppeltüren, die den Fahrgastfluss unterstützen, indem sie das Ein- und Aussteigen der Fahrgäste erleichtern. Während die erste Tür vom Busfahrer bedient wird, verfügen die Türen zwei bis fünf über eine Schließautomatik. Außerdem hat der Bus eine so genannte „Stadionschaltung“, mit der sich alle fünf Türen gleichzeitig öffnen lassen und einen optimalen „Fahrgastfluss“ ermöglichen. Das Fahrzeug verfügt über mehrere Sondernutzungsflächen, die bedarfsweise von stehenden Fahrgästen, Rollstuhlfahrern oder Fahrgästen mit Kinderwagen genutzt werden können.

Zukunft ist Bus – bdo feiert 35-jährigen Geburtstag

Der bdo Bundesverband deutscher Omnibusunternehmer wurde am Freitag (28. August 2015) 35 Jahre alt. 1980 war ein bewegendes Jahr für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und genau in diesem Jahr wurde mit dem Gründungs- und jetzigen Ehrenpräsident Friedel Rau der Grundstein für 35 erfolgreiche Jahre für den Omnibus gelegt. Die Zukunftsfähigkeit privater Unternehmen nicht nur erhalten, sondern weiter ausbauen: Das ist das Credo des bdo seit seiner Gründung. Das hat sich auch bdo-Präsident Wolfgang Steinbrück bei Amtsantritt 2005 nicht nur vorgenommen sondern auch umgesetzt: Mit der Begleitung der EU-Verordnung 1370 und der anschließenden Umsetzung in das deutsche Personenbeförderungsrecht wurde der Vorrang eigenwirtschaftlicher Verkehre und die Möglichkeit von mittelstandsfreundlichen Direktvergaben für die Branche zukunftsfest verankert. Hierbei wird er unterstützt von den Vizepräsidenten Dr. Gisela Volz und Ralf Weltersbach.

Gemeinsam mit seinen 17 Landesverbänden steht der bdo für die drei Säulen der privaten Busbranche: ÖPNV, Touristik und Fernlinienbus. Unter der Führung von Präsident Steinbrück ist der bdo nicht zuletzt durch die Liberalisierung im Fernverkehr zu einem gefragten Ansprechpartner in der Öffentlichkeit geworden. Mit seiner Medienpräsenz nutzt der bdo als moderner Verband in Berlin die Chancen, um auf den zukunftsträchtigen und klimafreundlichen Verkehrsträger Bus hinzuweisen.

Im Zuge der Erweiterung der Europäischen Union ist es aber auch von Bedeutung, nationale Interessen auf europäischer Ebene voranzutreiben. Schon frühzeitig entschloss sich der bdo deshalb, der International Road Transport Union (IRU) beizutreten.

Die Nahverkehrs-praxis gratuliert zum Geburtstag und freut sich auf eine weitere gute Zusammenarbeit mit dem bdo, der – vertreten durch Frau Leonard- auch im Fachbeirat der Zeitschrift wertvolle Impulse gibt.

DB Netzfahrplan 2016 ohne Beanstandung

Die Kunden der DB Netz AG konnten am Freitag ihre endgültigen Angebote für den Netzfahrplan 2016 erhalten. Die Bundesnetzagentur widersprach den Trassenzuweisungen der DB Netz AG nicht.
Für den Netzfahrplan des Jahres 2016 gingen bei der DB Netz AG insgesamt über 63.000 Anmeldungen ein. Bei der Bearbeitung kam es vereinzelt zu Konflikten, beispielsweise weil sich Verkehre verschiedener Eisenbahnverkehrsunternehmen auf bestimmten Strecken überlagerten. Ein viel beachteter Fall war etwa der Autozugverkehr auf die Insel Sylt, um den sich zwei Eisenbahnverkehrsunternehmen bewarben. In den Konfliktfällen weist die DB Netz AG die Trassen nach einem klar definierten Verfahren zu. Diese Zuweisungen werden von der Bundesnetzagentur überprüft. Im Ergebnis gab es keine Beanstandungen der Behörde an den Trassenzuweisungen der DB Netz AG. Daher wurden die Trassenangebote im Laufe des Freitags von der DB Netz AG an die Eisenbahnverkehrsunternehmen gegeben. Diese haben fünf Tage Zeit die Angebote anzunehmen. Danach steht der Netzfahrplan 2016, der mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 in Kraft tritt, endgültig fest.
Quelle: Deutsche Bahn AG

Siemens automatisiert U-Bahn in New York

Siemens hat von der Metropolitan Transportation Authority (MTA) einen Auftrag mit einem Volumen von 156 Millionen US-Dollar (130 Millionen Euro) erhalten und stattet die Queens Boulevard Line, eine der verkehrsreichsten Transit-Strecken der Stadt mit Communication Based Train Control (CBTC)-Technologie aus. Das Funksystem zur automatisierten Zugsteuerung liefert Echtzeitdaten zu Fahrzeugpositionen und Geschwindigkeit und erhöht damit Zugfolge und Passagierkapazität. Laut Angabe von Siemens verringert sich das nötige Streckenequipment, geringere Wartungskosten und weniger Betriebsunterbrechungen seien die Folge. Zusätzlich erhöhe das System durch die genaue Ortung aller Züge im Netz und die Regelung der Geschwindigkeit die Sicherheit für Passagiere und Mitarbeiter.

Darüber hinaus liefert Siemens die Onboard-Ausrüstung für insgesamt 305 Züge und die signaltechnische Ausrüstung für sieben von acht Stationen an der Strecke. Durch die kontinuierliche Datenkommunikation zwischen Strecke und Zug wird die Geschwindigkeit entsprechend der jeweiligen Verkehrssituation überwacht und geregelt. Die Fahrgäste bleiben per Lautsprecherdurchsage, Bildschirmanzeige und mobiler Anwendungen stets auf dem Laufenden. Die geringere Anzahl an Streckeneinrichtungen und der Einsatz von Reservesystemen sollen zu weniger Betriebsunterbrechungen und einer höheren Zuverlässigkeit führen.

Mit rund 43 Kilometern ist die Queens Boulevard Line die zweitlängste Strecke des gesamten New Yorker U-Bahnnetzes. Sie verläuft mit insgesamt 25 Haltestellen von der Station Jamaica, im östlich gelegenen Stadtteil Queens, bis nach Manhattan, dem Zentrum der New Yorker Geschäftswelt und damit Arbeitsplatz vieler Pendler aus den Vororten. Mit einem täglichen Passagieraufkommen von über 250.000 Fahrgästen ist sie eine der meist befahrenen Linien der Stadt.