Abellio und National Express sollen den Betrieb der RRX-Linien übernehmen

Die am Rhein-Ruhr-Express beteiligten Zweckverbände beabsichtigen, die Betriebsleistungen der künftigen RRX-Linien durch Abellio Rail NRW und National Express durchführen zu lassen. Im Rahmen eines europaweiten Wettbewerbsverfahrens haben sich diese Betreiber jeweils mit dem wirtschaftlichsten Angebot innerhalb der Lose gegenüber der Konkurrenz durchgesetzt. Gegenstand des Verfahrens sind die Regionalexpress-Linien RE 1 und RE 11 (Los 1), RE 5 und RE 6 (Los 2) und RE 4 (Los 3) mit einem Leistungsvolumen von insgesamt rund 14,6 Millionen Zugkilometern pro Jahr. Wettbewerbsverfahren dieser Größenordnung müssen aufgrund der Mittelstandsklausel aus dem Vergaberecht in Teilnetzen ausgeschrieben werden. Daher erfolgt die Vergabe der betreffenden Linien unterteilt in drei Lose. Die Bieter konnten sich um eines oder auch gleich mehrere Lose bewerben.

  • Das Los 1 mit den Linien RE 1 (Aachen – Köln – Essen – Hamm) und RE 11 (Düsseldorf – Essen – Dortmund – Hamm – Kassel) mit rund 6,2 Millionen Zugkilometern pro Jahr geht an Abellio Rail NRW.
  • Das Los 2 mit den Linien RE 5 (Koblenz – Köln – Düsseldorf – Wesel) und RE 6 (Köln/Bonn Flughafen – Köln – Düsseldorf – Essen – Hamm – Minden) mit rund 6 Millionen Zugkilometern pro Jahr geht an National Express.
  • Das Los 3 mit der Linie RE 4 (Aachen – Mönchengladbach –  Hagen – Dortmund) mit rund 2,4 Millionen Zugkilometern pro Jahr geht an National Express.

Nach der Entscheidung der verantwortlichen politischen Zweckverbandsgremien muss jetzt noch eine zehntägige Einspruchsfrist eingehalten werden. Erst nach Ablauf dieser Frist werden die jeweiligen Verkehrsverträge mit einer maximal 15-jährigen Laufzeit abgeschlossen.
Grundlage der Vergabe ist das sogenannte NRW-RRX-Modell, das die beteiligten Zweckverbände Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR), Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) und der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) unter Federführung des VRR gemeinsam realisieren. Bei diesem Verfahren wurden die Ausschreibungen für den Betrieb der Linien von denen für Herstellung, Lieferung und Wartung getrennt, um unter anderem nach Fertigstellung der Infrastruktur die spätere Realisierung des RRX-Zielsystems zu ermöglichen. Bereits seit März 2015 steht fest, dass die 82 hochwertigen RRX-Züge für die künftigen RRX-Linien durch Siemens gebaut und für den Zeitraum von 30 Jahren gewartet und instand gehalten werden.
„Nach der Ausschreibung des Betriebes der RRX-Linien ist festzustellen, dass es sich im Ergebnis bei den wirtschaftlichsten Angeboten innerhalb der Lose immer um den effektivsten Mix aus verschiedenen Wertungsaspekten wie Personal-, Energie-, und sonstigen Kosten handelt“, resümierten die Entscheider.
Die Befürchtung eines Anbieters, aufgrund von höheren Personalkosten nicht konkurrenzfähig zu sein, hat sich nicht bestätigt. Bei diesem Kostenaspekt lagen bei den einzelnen Losen unterschiedliche Anbieter an erster Stelle. Entscheidend im Verfahren waren neben den Overheadkosten vor allem die kalkulierten Energiekosten. Die beteiligten Eisenbahnverkehrsunternehmen erhielten im Vorfeld von Siemens Energieverbrauchswerte und nutzten diese zur letztverbindlichen Kalkulation der zu erwartenden Energiekosten für den Betrieb der jeweiligen Linien. Die Einschätzungen der Energieverbräuche basieren dann einerseits auf den unterschiedlicher Annahmen zur Nutzung von z.B. Fahrer-Assistenz-Systemen im Fahrzeug, die einen optimierten Energieverbrauch ermöglichen und andererseits auf der Bewertung des Energiepreises bei der Beschaffung von Bahnstrom und der aktuellen Marktdynamik in diesem Segment.

Ein Video mit weiteren Informationen zum RRX sehen Sie hier.”

Bund gibt 112 Millionen für neue S-Bahn in Frankfurt aus

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) stellt für den Neubau der S-Bahn-Strecke Rhein-Main, Frankfurt-Flughafen – Frankfurt-Stadion (Gateway Gardens) bis zu 112 Millionen Euro bereit. Die Strecke wurde in das Bundesprogramm nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) aufgenommen. Mit diesem Programm fördert das BMVI den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs in den Ländern.
Norbert Barthle, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister: "Der Bund stellt bis zu 112 Millionen Euro für die neue S-Bahn-Strecke in Frankfurt bereit und unterstützt damit die Anbindung des Büro- und Gewerbegebiets Gateway Gardens. Verkehre werden auf die umweltfreundliche Schiene verlagert, das hochbelastete Straßennetz im Umkreis des Frankfurter Flughafens und des Frankfurter Kreuzes wird entlastet. Wir werden damit unserer Verantwortung für eine leistungsfähige Infrastruktur und einen guten öffentlichen Nahverkehr gerecht."

Der Neubau der S-Bahn-Strecke umfasst die Verlegung der vorhandenen Strecke auf rund vier Kilometer Länge zwischen Frankfurt Stadion und dem bestehenden Regionalbahntunnel, den Neubau eines Bauwerkes über die Bestandsstrecke Mainz – Frankfurt Hbf ("Mainbahn"), die unterirdische Querung der Bundesstraße B 43 und der A 5 nördlich des Frankfurter Kreuzes mit zwei Gleisen, sowie einen zweigleisigen rund zwei Kilometer langen Tunnel und den Neubau einer unterirdischen S-Bahn Station unter Gateway Gardens.
Die Gesamtkosten liegen bei rund 223 Millionen Euro. Vorhabenträger sind das Land Hessen, die Stadt Frankfurt, die Deutsche Bahn und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Fertigstellung und Inbetriebnahme sind für 2019 geplant.
Quelle: BMVI

Schwarzwald-Baar-Kreis verbessert Mobilität für die Bürger

Bereits seit einigen Wochen wird im Schwarzwald-Baar-Kreis der öffentliche Nahverkehr mit privaten Mitfahrangeboten des Mitfahrnetzwerkes flinc kombiniert. Das bundesweit einmalige Projekt für „vernetzte Mobilität“ soll zu einem besseren und flexibleren Mobilitätsangebot in der Region führen.
„Vernetzte Mobilität“ lautet der Ansatz von flinc. Dieser wird vom Landkreis, der SBG SüdbadenBus GmbH und der flinc AG auf die Straße gebracht. Die Idee: Autofahrer legen auf der Online-Plattform www.flinc.de kostenlos Fahrten an, die sie Mitfahrern anbieten. Sucht jemand eine Mitfahrgelegenheit, gibt er Start und Ziel bei flinc ein und findet passende Fahrten. Das funktioniert in Echtzeit – auf dem PC und mit dem Smartphone. Zusätzlich zu den auf flinc angebotenen Fahrten werden Nutzern aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis Verbindungen des öffentlichen Nahverkehrs” angezeigt.
Fahrer nutzen flinc an erster Stelle, um ihre Spritkosten zu refinanzieren. Mitfahrer überzeugt flinc durch die Punkte Zeitersparnis und Komfort. Für den Schwarzwald-Baar-Kreis liegen die Vorteile laut Landrat Sven Hinterseh auf der Hand: „Aus der Bevölkerung wird immer wieder der Wunsch nach einer verbesserten Mobilität ohne Auto an uns herangetragen. Mit dem Projekt flinc tragen wir diesem Anliegen Rechnung. Mit der Kombination aus öffentlichem Nahverkehr und Mitfahrnetzwerk flexibilisieren wir die individuelle Mobilität im Schwarzwald-Baar-Kreis und entlasten so Straßen, Umwelt und den Geldbeutel.“
Gemeinsames Ziel der Kooperationspartner ist es, durch die Verknüpfung des ÖPNV-Angebotes des Verkehrsverbunds Schwarzwald-Baar (VSB) und privaten Fahrtangeboten die Mobilität im Landkreis zu verbessern und damit auch das vom Landkreis mitfinanzierte ÖPNV-Angebot insgesamt besser auszulasten.
Bereits vor einem Jahr wurde flinc in St. Georgen im Schwarzwald eingeführt. Bis heute haben sich über 900 Personen in der Umgebung registriert und organisieren ihre Fahrten gemeinsam. „Damit ein Mitfahrnetzwerk Erfolg hat, muss ein ausreichend großes Fahrtangebot vorhanden sein. Mit dem Schwarzwald-Baar-Kreis und dem öffentlichen Nahverkehr können wir dieses Angebot nun sukzessive aufbauen“, erklärt Benjamin Kirschner, Mitgründer von flinc.
Die einzigartige Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis, dem öffentlichen Nahverkehr und dem Mitfahrnetzwerk ist zunächst auf drei Jahre angesetzt. Die Gesamtkosten betragen 262.000 Euro, welche jeweils zur Hälfte vom Landkreis und SüdbadenBus getragen werden.

Seit Juni 2015  weist der VSB in der Fahrplanauskunft auch auf die Nutzung des Mitfahrnetzwerks flinc hin. Sollte der Fahrgast einmal keine passende Busverbindung finden, kann so schnell und einfach eine Mitfahrgelegenheit zur Arbeit oder zur Hochschule gefunden werden.

Einen ausführlichen bericht finden Sie in der nächsten Ausgabe der” Nahverkehrs-praxis.

Alstom liefert 12 Coradia Lint Regionalzüge an die Länderbahn

Alstom hat von der Länderbahn (Regentalbahn AG), einem Unternehmen der NETINERA Deutschland GmbH, einen Auftrag zur Lieferung von 12 Coradia Lint 41 Regionalzügen erhalten. Diese sind insbesondere für den Einsatz auf der Oberpfalzbahn im Teilnetz der Naabtalbahn in Bayern vorgesehen. Dies umfasst die Strecke von Regensburg über Marktredwitz nach Schirnding bis in die tschechische Republik. Sämtliche Züge werden bis Mitte des Jahres 2016 ausgeliefert und in Betrieb gehen.
Der Coradia Lint 41 ist ein umweltfreundlicher verbrauchsarmer Dieseltriebzug mit einer maximalen Betriebsgeschwindigkeit von bis zu 140 km/h. Die zweiteiligen Züge, die von der Länderbahn bestellt wurden, verfügen über insgesamt 125 Sitz- und bis zu 135 Stehplätze. Dank der barrierefreien Einstiege ermöglichen die Fahrzeuge den uneingeschränkten Zugang für alle Fahrgäste und auch für mobilitätseingeschränkte Personen. Die Züge verfügen zudem über geräumige Mehrzweckbereiche mit ausreichend Stellflächen für Rollstühle, Fahrräder und Kinderwagen. Sie sind auch mit Klimaanlagen, Fahrgastinformationssystemen und Videoüberwachungstechnik ausgestattet, um ein hohes Niveau an Passagierkomfort und –sicherheit zu gewährleisten. Die Züge werden im niedersächsischen Alstom-Werk Salzgitter gebaut.
„Für die Länderbahn muss unser Lint auch die Zulassung für Tschechien erlangen. Es gilt nun, dieses Projekt mit unserer Kompetenz zum Erfolg zu führen“, sagt Dr. Martin Lange, Vorstand Transport der ALSTOM Power AG und Geschäftsführer der ALSTOM Transport Deutschland GmbH.
Die Züge des Typs Coradia Lint gehören zu Alstoms modularer Fahrzeugfamilie Coradia, die von über 30 Jahren Erfahrung und bewährten technischen Lösungen profitiert. Alstom hat bereits über 3.000 Regionalzüge verkauft.

Resolution zur Zukunft der Regionalisierungsmittel

VBB Aufsichtsrat fordert 8,5 Milliarden Euro Regionalisierungsmittel und jährliche Dynamisierung von 2 Prozent
Der Aufsichtsrat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH sorgt sich um die Zukunft des Öffentlichen Nahverkehrs in Berlin und Brandenburg. In einer Resolution ruft der VBB-Aufsichtsrat Bundestagsabgeordnete und die Bundesregierung auf, sich für eine zügige gesetzliche Regelung zur angemessenen Mittelausstattung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) einzusetzen. Die Höhe und Verteilung der Mittel sind im Regionalisierungsgesetz geregelt, das bereits Ende 2014 ausgelaufen ist und noch immer verhandelt wird.
Auf Grundlage eines Gutachtens der 16 Bundesländer, fordert der VBB-Aufsichtsrat vom Bund eine Aufstockung der Regionalisierungsmittel von 7,3 auf jährlich 8,5 Milliarden Euro bei einer zwei prozentigen jährlichen Dynamisierung und einer Laufzeit von 2015 bis 2030.
Der VBB-Aufsichtsrat weist in seiner Resolution auf die Dringlichkeit und auf das Gewicht der anstehenden Entscheidung zur Revision der Regionalisierungsmittel für die Region Berlin-Brandenburg hin. Christian Gaebler, VBB-Aufsichtsratsvorsitzender und Staatssekretär für Verkehr und Umwelt in der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt fordert Planungssicherheit: "Wir brauchen eine unverzügliche Einigung bis zur Sommerpause 2015. Sonst werden notwendige Leistungs- und Qualitätsverbesserungen insbesondere im Schienennahverkehr unmöglich gemacht. Es drohen sogar erhebliche Leistungskürzungen gegenüber dem aktuellen Angebot. Auch die Grundlagen für die dringend notwendigen planerischen Anpassungen an die Infrastruktur von morgen könnten dann nicht bereitgestellt werden.“‎

Die Resolution des VBB-Aufsichtsrats kann im Internet unter VBB.de/resolution abgerufen” werden.

DB startet Sommer-Sparpreis-Aktion

Diesen Sommer bietet die Deutsche Bahn (DB) erneut vergünstigte Tickets an, um durch Deutschland zu reisen: Mit der Sparpreis-Aktion gibt es zum Preis von 19 Euro eine Fahrt mit ICE und IC/EC zwischen zwei Fernverkehrsbahnhöfen. Das Ticket kann für eine einfache Fahrt in der 2. Klasse vom 15. Juni bis 31. Oktober 2015 genutzt werden. Der Verkauf läuft vom 14. Juni bis zum 31. Juli über alle Vertriebskanäle der DB.
Inhaber einer BahnCard 25 sparen zusätzlich 25 Prozent und profitieren von der City-Ticket-Funktion ab einer Entfernung von über 100 Kilometern zwischen Start- und Zielbahnhof. Familienkinder unter 15 Jahren reisen auch bei diesem Aktionsangebot kostenlos mit Eltern oder Großeltern mit, wenn sie beim Kauf der Fahrkarte mit eingetragen werden. Mit der Sommer-Aktion will die Bahn insbesondere preissensible Kunden ansprechen, die spontan eine Städte- oder Besuchsreise zu günstigen Preisen unternehmen wollen.

Carsten Scherf ist neuer Geschäftsführer Finanzen bei Abellio Rail NRW

Carsten Scherf (48) ist neuer Geschäftsführer Finanzen der Abellio Rail NRW GmbH. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaft an der Gerhard-Mercator-Universität GH Duisburg und der Indiana University of Pennsylvania war Scherf in verschiedenen Positionen im DB Konzern tätig. So verantwortete der Diplom-Ökonom mit MBA-Abschluss u.a. als Leiter das Unternehmenscontrolling der DB Netz AG. Zuletzt war Scherf von 2005 bis 2015 Leiter Konzerninvestitions- und IT-Controlling der DB Mobility Network Logistics AG. Scherf ist verheiratet und hat einen Sohn.
Mit Carsten Scherf gewinnt Abellio einen ausgewiesenen Kenner der Branche und einen Experten in allen Fragen rund um die Themen Finanzplanung, Controlling und Risikomanagement. Ronald R. F. Lünser, Geschäftsführer der Abellio Rail NRW GmbH, betonte: „Carsten Scherf verfügt über 20 Jahre Erfahrung bei der Finanzierung von Schienenverkehrs­projekten. Von dieser ausgewiesenen Expertise wird Abellio stark profitieren.“

Veränderungen im Vorstand der Knorr-Bremse AG

Dr. Henrik Thiele (47) wird auf eigenen Wunsch die Aufgabe des Vorstands für den Unternehmensbereich Systeme für Schienenfahrzeuge aus persönlichen Gründen zum 01.07.2015 nicht wie geplant übernehmen. Er wird zum 30.06.2015 aus dem Knorr-Bremse Konzern ausscheiden, um sich einer anderen beruflichen Zukunft zuzuwenden. Dr. Thiele ist im Oktober 2005 in die Knorr-Bremse Gruppe als Geschäftsführer der Tochtergesellschaften Frenos und Merak in Spanien eingetreten und hat dort das Bremsen- und Klimaanlagen-Geschäft geführt. Im Jahr 2011 übernahm er als einer von drei Geschäftsführern der Knorr-Bremse Rail Asia Pacific Ltd. in Hongkong die Mitverantwortung für das Asiengeschäft des Unternehmensbereichs Systeme für Schienenfahrzeuge.
„Wir danken Henrik Thiele für sein großes persönliches Engagement, das er in den vergangenen Jahren auf verschiedenen Positionen in unserem Unternehmen gezeigt hat, und wünschen ihm bei seinen zukünftigen beruflichen Plänen viel Erfolg“, kommentiert der Aufsichtsratsvorsitzende und Vater Heinz Hermann Thiele.
Dr. Dieter Wilhelm (61), der seit 01.07.2003 für den Unternehmensbereich Systeme für Schienenfahrzeuge verantwortlich ist und zum 01.07.2015 in den Ruhestand gehen wollte, hat sich in dieser besonderen Situation bereit erklärt, seinen Vertrag zu verlängern. „Es freut mich sehr, dass ich Dr. Wilhelm überzeugen konnte, seinen geplanten Austritt aufzuschieben
und danke ihm für die Bereitschaft, seine persönliche Lebensplanung der aktuellen Situation unterzuordnen“, sagt Heinz Hermann Thiele.
Hinrich J. Woebcken (54), der zum 01.04.2014 in den Vorstand für den Unternehmensbereich Systeme für Nutzfahrzeuge berufen worden ist, hat sein Mandat zum 30.06.2015 niedergelegt. Herr Woebcken scheidet in gegenseitigem Einvernehmen aus, um eine andere berufliche Tätigkeit zu übernehmen. Seinen Aufgabenbereich wird Klaus Deller (53) ab 01.07.2015 bis auf weiteres zusätzlich zu seiner Funktion als Vorsitzender des Vorstands wahrnehmen.

Eröffnung der Elektrobuslinie 55 in Göteborg, Schweden

Am Dienstag wurde Göteborgs erste Linie für Elektrobusse eröffnet. Die Elektrobusse sind leise und emissionsfrei und werden mit Strom aus Wind- und Wasserkraft angetrieben. Die Buslinie zählt zu den modernsten Linienstrecken der Welt. Unter anderem können Fahrgäste an Bord ihre Mobiltelefone, Laptops und Tablets aufladen. Darüber hinaus bieten die neuen Busse die Möglichkeit, in einem Gebäude ein- und auszusteigen. Auf der Buslinie 55 verkehren drei vollelektrische Busse sowie sieben Elektro-Hybridbusse, die alle von der Volvo Bus Corporation stammen. Die Busse, die von Chalmers Johanneberg nach Chalmers Lindholmen fahren und dabei die Innenstadt von Göteborg passieren, sind mit WLAN und Aufladestationen für Mobiltelefone ausgestattet. Betrieben werden die Busse mit Batterien, die an den Endhaltestellen mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern aufgeladen werden. Siemens hat zusammen mit dem lokalen Energieversorgungsunternehmen Göteborg Energi zwei Schnellladestationen HPC (High Power Charger) installiert, die sich jeweils an den Endstationen befinden. Das komplette Schnellladesystem stammt ebenfalls von Siemens.
„Das Göteborger Projekt zeigt sehr schön, wie flexibel unser Ladesystem für Elektrobusse ist. Erstmals haben wir hier eine Ladestation in einem Gebäude installiert. Statt an einem Mast befindet sich der Pantograf an der Decke“, erklärt Sandra Gott-Karlbauer, Chefin der Nahverkehrssparte von Siemens.
Die Haltestelle Chalmers Lindholmen ist in einem Gebäude untergebracht. Ermöglicht wurde dies durch die Tatsache, dass die Busse geräuscharm und emissionsfrei laufen.„Die Volvo Group möchte zum weltweit führenden Anbieter nachhaltiger Transportlösungen avancieren. Dank der besonderen Zusammenarbeit in Göteborg können wir die hiesige Elektrobuslinie in Betrieb nehmen und unsere Stellung als führender Entwickler zukunftsweisender Lösungen für den öffentlichen Personenverkehr behaupten“, so Niklas Gustafsson, Chief Sustainability Officer der Volvo Group.

Die Buslinie 55 ist ein Ergebnis des Gemeinschaftsprojekts ElectriCity, bei dem es um die Entwicklung, Erprobung und Vorführung neuer, attraktiver und nachhaltiger Sammeltransportlösungen für die Zukunft geht. Neben den eigentlichen Bussen entwickelt und erprobt ElectriCity neuartige Bushaltestellen-Anlagen und Verkehrsleitsysteme sowie Sicherheitskonzepte und Energieversorgungsanlagen. Mit dem Projekt ElectriCity soll die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gefördert und der Weg für attraktivere Nahverkehrslösungen in der Provinz Västra Götaland geebnet werden.
Volvo und Siemens arbeiten seit 2012 auf dem Gebiet der Elektromobilität zusammen und haben eine globale Kooperationsvereinbarung über die Lieferung von kompletten Elektrobussystemen für Städte unterzeichnet. Im Rahmen des Vertrags liefert Volvo Elektro-Hybridbusse sowie vollelektrische Busse; Siemens liefert und installiert Hochleistungsladestationen mit einer Ladekapazität von bis zu 450 Kilowatt für die Elektrofahrzeuge.
Einen ausführlichen Bericht finden Sie in der nächsten Ausgabe der Nahverkehrs-praxis.
Quelle: Volvo/Siemens

Vertriebsallianz: Sechs größten VRR-Unternehmen errichten gemeinsames System

Zukunftsfähige Technologie ist ein wichtiger Schlüssel, um mehreren hundert Millionen Fahrgästen künftig eine noch komfortablere Nutzung von Bus und Bahn zu ermöglichen. Daher wollen die sechs größten ÖPNV-Unternehmen im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr – BOGESTRA, DSW21, Rheinbahn, SWK Mobil, VIA und WSW mobil – ein gemeinsames Vertriebssystem errichten.
Dafür arbeiten die im Rahmen der so genannten Vertriebsallianz zusammengeschlossenen Unternehmen an einem groß angelegten Pilotprojekt, mit dem man den gestiegenen Anforderungen an die Vertriebssysteme begegnen will. Ziel ist es, neue Lösungen für Vertriebsthemen zu erarbeiten und in Zukunft ein gemeinsames Vertriebshintergrundsystem aufzubauen und zu betreiben.
Als erster konkreter Schritt wurde bereits ein gemeinsames Lastenheft erstellt. Es folgen nun weitere Schritte der Systembeschaffung. Für 2017 ist der Start des Systems bei einem Pilotunternehmen der Vertriebsallianz (DSW21) geplant. Verläuft das Pilotprojekt für das neue, sichere, praktische und einheitliche System erfolgreich, soll es auch bei den anderen Partnern dauerhaft an die Stelle der alten Technik treten. Die Projektleitung zur schrittweisen Errichtung des Vertriebshintergrundsystems ist bei den Projektpartnern BOGESTRA und der DSW21 angesiedelt.
Darüber hinaus haben die Vorstände und Geschäftsführungen der beteiligten Unternehmen beschlossen, die Zusammenarbeit in der Vertriebsallianz fortzusetzen. Dazu haben sie vor einigen Tagen einen Rahmenvertrag über die Kooperation unterzeichnet. Am Ende soll die Vertriebsallianz Aufgaben übernehmen, die zwischen den Verkehrsunternehmen und dem Verkehrsverbund angesiedelt sind. Dabei wurde seit den Anfängen der Kooperation im Jahr 2011 bereits mit der Umsetzung von Mindestzielen wie der Einführung des HandyTickets begonnen. Weiteren Ziele sollen nach einem Stufenmodell erreicht werden.
In der Vertriebsallianz bündeln die Unternehmen ihre Innovationskraft. Außerdem geht es darum, technische, personelle und finanzielle Synergien zu nutzen und so den Kunden auch in diesem Bereich weiterhin ein attraktives Angebot zu machen. Die Vertriebsallianz versteht sich als Initiator unternehmensübergreifender Lösungen, an denen alle Verkehrsunternehmen im VRR und in NRW partizipieren können. Demnach soll das angestrebte Vertriebshintergrundsystem „mandantenfähig“ sein und könnte damit weiteren Verkehrsunternehmen – gegen ein kostendeckendes Nutzungsentgelt – zur Verfügung stehen.
Quelle: Bogestra