Der LVV-Konzern (Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft) hat nach eigenen Angaben trotz schwieriger Rahmenbedingungen das Geschäftsjahr 2014 mit einem guten Ergebnis abgeschlossen. Im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz blickte die LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH heute gemeinsam mit dem Gesellschafter, der Stadt Leipzig, und den Tochtergesellschaften Stadtwerke Leipzig GmbH, KWL – Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH und Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH auf das Geschäftsjahr 2014 zurück.
Marktumfeld und Unternehmensorganisation der LVB waren 2014 von tiefgreifenden Veränderungen geprägt. Die Strategie „Fokus 25 – Moderne Mobilität für Leipzig“ hat Konturen gewonnen. Mit der Neuausrichtung zum Mobilitätsdienstleister greifen die LVB Markttrends in der wachsenden Stadt Leipzig auf, investieren in Substanzerhalt wie auch in Modernisierung und senken unter erheblichen Anstrengungen systematisch ihre Kosten. In Summe konnten die LVB ihr Betriebsergebnis um 2,3 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr verbessern, obwohl sich ein Teil der Nachfrage auf das neue S-Bahn-Netz verlagerte. Das angestrebte ausgeglichene Jahresergebnis haben die LVB ebenso erreicht wie die richtungsweisende Entscheidung, die Tatra-Bahnen schrittweise durch moderne Fahrzeuge abzulösen.
Im Jahr 2014 investierten die LVB in den Erhalt ihrer Anlagen sowie in effizientere Prozesse und höhere Qualität für die Kunden. Rund 24 Millionen Euro und mehr Eigenmittel als jemals zuvor flossen dabei in die Modernisierung und Instandhaltung der Gleise und Haltestellen. Die Erneuerung der Busflotte wurde fortgesetzt. Mit dem im Januar 2014 übergebenen 45. Gelenkbus sank das Durchschnittsalter der Stadtbusflotte auf etwa vier Jahre und der Anteil von Bussen mit grüner Plakette stieg auf 90 Prozent. Im Februar 2014 startete die Modernisierung des Betriebshofs Dölitz. Zusammen mit dem Betriebshof Angerbrücke und dem Technischen Zentrum in Heiterblick bildet er ein funktionelles Dreieck, das den Anforderungen von Kunden und Betrieb gerecht wird.
Insgesamt wurde der ÖPNV im wachsenden Ballungsraum durch die Einführung des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes gestärkt. Davon können die LVB in Zukunft profitieren, wenn die S-Bahn zusätzliche Nahverkehrskunden gewinnt und aus der Region nach Leipzig bringt. Mit der Einführung des S-Bahn-Netzes entfielen für die LVB im Jahr 2014 allerdings Ersatzleistungen, wie für die S-Bahn von und nach Grünau. Zugleich wurde der Regionalverkehr im Leipziger Umland neu geordnet, sodass die LVB einzelne Linien abgeben mussten. Diese Rahmenbedingungen sowie das außergewöhnlich warme Jahr führten nach dem Rekordjahr 2013 zu einem Fahrgastrückgang auf 136,2 Millionen. Dennoch lagen die Linieneinnahmen auf Vorjahresniveau. Dies wird auch durch die überdurchschnittlich um 3,4 Prozent gestiegenen Abo-Zahlen bestätigt. Seit Einführung des neuen MDV-Tarifsystems 2013 verzeichnen die LVB einen Zuwachs bei den Stammkunden von zehn Prozent.
Im laufenden Jahr wollen die LVB ihre Produktivität weiter verbessern sowie neue Kunden für den Nahverkehr gewinnen, zum Beispiel mit integrierten Mobilitätsprodukten für Auto und Fahrrad, Bus und Bahn. Die so angestrebten zusätzlichen Erlöse und Kostensenkungen sichern Spielräume für die dringend erforderlichen kontinuierlichen Investitionen in Anlagen und neue Fahrzeuge.
DB betreibt S-Bahnen in Berlin noch bis 2026
Laut Berliner Morgenpost kann die S-Bahn Berlin GmbH das Gros der Linien länger betreiben, weil der Senat mit der der Neu-Ausschreibung nicht vorankommt. Ungeachtet der zahlreichen Probleme in der Vergangenheit will der Senat jetzt langjährige Übergangsvereinbarungen mit dem aktuellen Betreiber schließen. Danach kann die Bahntochter die Teilnetze Stadtbahn und Nord-Süd teilweise noch bis Ende 2026 betreiben. Konkret geht es um zehn Strecken, darunter die fahrgaststarken Linien S1 (Wannsee–Oranienburg, bis März 2026), S2 (Bernau–Blankenfelde, bis Mai 2025) und S7 (Potsdam–Ahrensfelde, bis Juli 2025).
FLEXITY Straßenbahnen für Wiener Linien
Bombardier Transportation und die Wiener Linien haben einen Vertrag über die Herstellung von 119 FLEXITY-Straßenbahnen für Wien inklusive des FlexCare-Wartungsmanagementsystems über 24 Jahre unterzeichnet. Der Auftrag hat einen Wert von rund 431 Millionen Euro und beinhaltet eine Option über 37 zusätzliche Straßenbahnen und deren Wartung. Die Fahrzeuge werden am Bombardier Standort Wien gefertigt. Die 34 Meter langen Fahrzeuge können 211 Fahrgäste befördern.
Der neue mobile Fahrsimulator der ODEG
Die ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH hat für den Bereich Aus- und Fortbildung der Triebfahrzeugführer/-innen einen Fahrsimulator in Betrieb genommen. Er dient nicht nur zu Trainingszwecken für eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch für die Aus- und Fortbildung anderer und konzerninterner Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Erstmals basiert der Fahrsimulator einer Privatbahn auf einem Triebwagenführerstand. Der Führerstand des Simulators ist dem Zugtyp „KISS“ aus der Fahrzeugflotte der ODEG nachempfunden. Da es zwischen den Führerständen von Lokomotiven und Triebwagen Unterschiede gibt, kann nun realitätsnah auf einem Triebwagenführerstand trainiert werden.
Auf dem Simulator können sowohl das Fahren auf Haupt- und Nebenstrecken mit verschiedenen Signalsystemen und Betriebsweisen sowie die Funktionsweise der Sicherungssysteme PZB (punktförmige Zugbeeinflussung) und LZB (linienförmige Zugbeeinflussung) geübt werden. Auch für das Training kognitiver Fähigkeiten, die Erweiterung des System- und Signalverständnisses sowie einer energiesparenden Fahrweise wird der Fahrsimulator genutzt. Durch den Einsatz des Simulators ist es möglich, standardisierte, einheitlich organisierte, durchgeführte und bewertete Aus- und Fortbildungen sowie Prüfungen zu realisieren.
UITP steht vor der Tür
Vom 8. bis 10. Juni 2015 findet der 61. UITP-Weltkongress und Ausstellung in Mailand statt. Das Thema in diesem Jahr: "smile in the city", wobei sich "smile" aus den Schlagworten Sustainability, Mobility, Innovation, Lifestyle und Economy zusammensetzt.
Passend zum Kongress ist die Juni-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis erschienen mit umfangreichen Informationen zur UITP und vielseitigen Berichten rund um das Leitthema "ÖPNV noch umweltfreundlicher gestalten". Falls Sie die Printausgabe der Nahverkehrs-praxis noch nicht in den Händen halten, haben Sie auch die Möglichkeit diese digital zu lesen, alle Informationen zur Appausgabe finden Sie hier.
Die Nahverkehrs-praxis berichtet live vom Kongress. Wir halten Sie auf der Homepage und mit unserem Sondernewsletter am 9. Juni über alle aktuellen Entwicklungen und Neuheiten auf dem Laufenden. Gleich hier für den Newsletter anmelden.
Land Niedersachen fördert nach neun Jahren wieder Busse
Das Land Niedersachsen nimmt nach neun Jahren die Förderung von Bussen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wieder auf. Nach Angaben des niedersächsischen Verkehrsministeriums werden mindestens bis 2019 „in der Regel“ 40 Prozent der Anschaffungskosten gefördert. Niedersachsen ist damit das zehnte Bundesland, in dem ÖPNV-Busse gefördert werden. Neben Neufahrzeugen fördert das Land Niedersachsen auch die Beschaffung gebrauchter Busse, wenn diese höchstens fünf Jahre alt sind und dadurch deutlich ältere Fahrzeuge ersetzt werden. Ebenso gibt es bei der Förderung eine Umweltkomponente: Fahrzeuge mit alternativen Antrieben (z. B. Hybrid oder Elektro) sollen stärker gefördert werden als Dieselbusse.
mobil.TUM 2015: Technologies, Solutions and Perspectives for Intelligent Transport Systems
Die steigende Nachfrage nach Mobilität bringt ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen mit sich. Intelligente Verkehrssysteme bieten vielfältige Ansätze, um diese zu bewältigen. Unterschiedliche Fachbereiche arbeiten daran, alle Verkehrsteilnehmer optimal miteinander zu vernetzen.
Die Konferenz mobil.TUM 2015 wird vom Lehrstuhl für Verkehrstechnik der Technischen Universität München organisiert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutieren hier über die unterschiedlichen Aspekte von ITS. Die Konferenzsprache ist Englisch.
Wann
:
30. Juni und 1. Juli 2015
Wo
:
Alte Kongresshalle am Bavariapark
Theresienhöhe 15
80331 München
Das aktuelle Programm der Konferenz finden Sie hier.
Anmelden können Sie sich hier.
Weitere Informationen erhalten Sie von Anna Scharnagl, Lehrstuhl für Verkehrstechnik, Tel. +49 (89) 289 – 22438, anna.scharnagl@tum.de
Daimler und DB verknüpfen ihre Mobilitätsplattformen
Die Unternehmen Daimler AG mit ihrer Tochter moovel GmbH und Deutsche Bahn AG mit ihrem Tochterunternehmen DB Rent GmbH starten heute mit der Verknüpfung ihrer Mobilitätsplattformen moovel und Faster. Damit entsteht das größte Netzwerk innovativer Mobilitätsdienstleistungen in Deutschland: Durch die Verknüpfung der Carsharing-Dienste von car2go und Faster steht den Kunden ein umfassendes Angebot von mehr als 7.000 Fahrzeugen zur Verfügung. moovel Kunden können Fahrzeuge von Faster inklusive aller im Fasternetzwerk angeschlossenen Partner buchen und nutzen. Faster Kunden wiederum können car2go Fahrzeuge reservieren und nutzen. Der komplette Mietprozess erfolgt jeweils smartphonebasiert.
Dortmund: Praxistest NI-Säulen
Der barrierefreie Ausbau der Ost-West-Strecke in Dortmund schreitet nicht nur bei den Bahnsteigen, sondern auch bei den Informations- und Hilfesystemen voran. An 23 Haltestellen wurden erstmals Notruf- und Informationssäulen (NI-Säulen) installiert. Die rund zwei Meter hohen Metallsäulen wurden seit Ende März aufgestellt und nach einigen Tests in Betrieb genommen. Zum einen kann sich ein sehbehinderter Fahrgast hier durch Knopfdruck auf die Informationstaste die Anzeigen des Fahrgastinformationssystems vorlesen lassen. Zum anderen kann er per Notruftaste eine Sprechverbindung zur Leitstelle herstellen. Die Tasten sind für diese Zielgruppe deshalb auch in Braille- und Pyramidenschrift beschriftet. Tasten, Mikrofon und Lautsprecher sind darüber hinaus in zwei verschiedenen Höhen angebracht, damit auch Rollstuhlfahrer und sehr kleine Fahrgäste die Tasten erreichen.
40 weitere FLEXITY 2-Straßenbahnen für belgisches Verkehrsunternehmen De Lijn
Bombardier Transportation hat einen Auftrag zur Lieferung 40 weiterer Bombardier FLEXITY 2-Straßenbahnen vom flämischen Transportunternehmen De Lijn erhalten, die in den belgischen Städten Gent und Antwerpen eingesetzt werden sollen. Dieser Auftrag ist eine Optionseinlösung aus dem Vertrag von September 2012 und beläuft sich auf etwa 97 Millionen Euro. De Lijn erweitert damit seine FLEXITY 2-Straßenbahn-Flotte auf insgesamt 88 Züge.
Die neuen Straßenbahnen werden nicht nur ihre alternden Vorgänger ersetzen, sondern dank ihrer Länge von 43 Metern auch die Fahrgastkapazität um 40 % erhöhen. Darüber hinaus werden die Fahrgäste vom leichten Ein- und Aussteigen und dem Komfort an Bord der Niederflurfahrzeuge profitieren, die mit Mehrzweckbereichen für Rollstühle sowie mit Stellplätzen für Fahrräder und Kinderwagen ausgestattet sind.