Beim Runden Tisch mit dem Land Rheinland-Pfalz hat die DB Netz AG ein Maßnahmenpaket zur kurzfristigen Verbesserung der Situation am Mainzer Hauptbahnhof vorgestellt:
1. Ab dem 17. August gilt an den Wochenenden wieder der normale Fahrplan. Auch alle Sonderzüge zur Open Air-Großveranstaltung am kommenden Wochenende in Mainz werden gefahren.
2. Ab dem 19. August fährt die DB in der Zeit zwischen 20 Uhr und 6 Uhr ebenfalls wieder den regulären Fahrplan.
3. Rechtzeitig mit Schulbeginn fahren ab dem kommenden Montag, 19. August, zwischen 6 Uhr und 8 Uhr 13 Züge mehr als bisher. Damit verkehren rund 85 Prozent aller Nahverkehrszüge, statt bisher 60 Prozent.
4. Die Fernverkehrszüge von Koblenz, Bingen und Worms nach Mainz werden ab Mittwoch, 14. August, auf den entsprechenden Strecken-abschnitten für Kunden mit Nahverkehrstickets freigegeben. Entsprechende zusätzliche Fernverkehrshalte in Bingen und Worms werden eingerichtet.
5. Ab dem letzten Augustwochenende soll – vorbehaltlich keiner weiteren Krankheitsfälle im betroffenen Stellwerk – der gesamte Verkehr im Bahnhof Mainz wieder nach dem Regelfahrplan fahren.
6. Bis zur Wiederaufnahme des regulären Fahrplans gelten seitens der Deutschen Bahn AG weiterhin die veröffentlichten erweiterten Kulanzregelungen. Gleichzeitig setzt die Bahn für ihre Kunden im Bahnhof Mainz zusätzliche Servicekräfte ein.
7. Für das Stellwerk Mainz bildet die DB kurzfristig neun weitere Mitarbeiter aus, die sukzessive als Fahrdienstleiter zum Einsatz kommen.
8. Zusätzlich werden bundesweit 340 neue Fahrdienstleiter eingestellt, sodass 2013 rund 600 neue Mitarbeiter für diese Aufgaben zur Verfügung stehen.
9. Eine verbindliche Richtlinie zur Personalüberdeckung in entsprechenden Bereichen wird eingeführt, um eine flexible Unterstützung zwischen benachbarten Stellwerken zu ermöglichen.
10. Die mittel- und langfristig angelegte Rekrutierungs- und Ausbildungsstrategie des Unternehmens wird ebenfalls weiter konsequent vorangetrieben.
Frank Sennhenn, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG: "Wir haben mit Hochdruck in den letzten Tagen daran gearbeitet, die Situation in Mainz für unsere Kunden zu verbessern. Wir sorgen dafür, dass Fahrdienstleiter umliegender Stellwerke kurzfristig mit den technischen und örtlichen Besonderheiten von Nachbarstellwerken vertraut gemacht werden, um flexibel agieren zu können."
VDV: Fahrgastzahlen im ÖPNV steigen erneut
In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres waren über 4,9 Milliarden Fahrgäste mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unterwegs. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Anstieg um 0,5 Prozent, die Grenze von zehn Milliarden Fahrgästen könnte am Jahresende erstmals überschritten werden. Die Personenkilometer, also die erbrachte Verkehrsleistung von Bussen und Bahnen, blieben im ersten Halbjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 45,9 Milliarden Kilometern.
„Der ÖPNV in Deutschland bleibt ein Wachstumsmarkt. Vor allem in den Großstädten und Ballungsräumen steigt die Nachfrage nach Bus und Bahn auch in den ersten sechs Monaten diesen Jahres weiter deutlich. Zudem zeigt sich beim Busverkehr in Summe bislang kein Fahrgastrückgang, auch das ist sehr erfreulich. Für weiteres Wachstum im ÖPNV ist die umfassende Sanierung und Erneuerung unserer Infrastruktur dringend erforderlich. Und dazu benötigen wir eine verlässliche Finanzierung durch Bund und Länder“, so Jürgen Fenske, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).
Fahrten mit U-Bahn, Stadt- und Straßenbahnen steigen deutlich, Busverkehr bleibt konstant
Über 1,9 Milliarden Fahrgäste nutzten in den ersten Monaten des Jahres die U-, Stadt- oder Straßenbahnangebote der VDV-Mitgliedsunternehmen. Damit stieg die Nachfrage bei diesen Verkehrsmitteln um ein Prozent im Vergleich zu den ersten Monaten des Jahres 2012. Auch im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) stiegen die Fahrgastzahlen mit 0,8 Prozent im ersten Halbjahr deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Entwicklung beim Bus, in absoluten Zahlen noch immer das am häufigsten genutzte ÖPNV-Verkehrsmittel, blieb mit 2,284 Milliarden Fahrgästen konstant.
Das liegt allerdings hauptsächlich am Nachfragezuwachs in den Großstädten und Ballungsräumen. Der Busverkehr in ländlichen Regionen hat eher mit Fahrgastrückgängen zu kämpfen: „Die aktuellen Fahrgastzahlen sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Busunternehmen abseits der dicht besiedelten Räume bedingt durch den demografischen Wandel und die rückläufigen Schülerzahlen vor großen Herausforderungen stehen. Für die dort lebende Bevölkerung sichert der Busverkehr nach wie vor ein regelmäßiges, flächendeckendes Mobilitätsangebot. Die Sicherung des ÖPNV in der Fläche bleibt deshalb eine der wichtigsten Aufgaben der Politik“, so Fenske abschließend.
Halbjahresbilanz beim VRR: Immer mehr Kunden nutzen das ÖPNV-Angebot
Auch im Jahr 2013 setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort, dass immer mehr Menschen das Angebot von Bus und Bahn im Verbundraum Rhein-Ruhr (VRR) nutzen. So stieg die Summe der Fahrten im ersten Halbjahr um 1,2 Prozent auf knapp 580 Millionen an. Auch bei den Einnahmen macht sich die Entwicklung bemerkbar. Von Januar bis Juni 2013 stiegen diese um rund 15 Millionen Euro – was 2,9 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt in 2012 bedeutet.
„Die Entwicklung bei den Fahrten und Einnahmen zeigt uns, dass der öffentliche Nahverkehr aus unserer Region an Rhein und Ruhr nicht wegzudenken ist. Mit den geleisteten Fahrten innerhalb der Verkehrsunternehmen im VRR sichern wir die Mobilität aller Einwohner und erbringen einen unverzichtbaren wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Beitrag zum öffentlichen Leben“, zieht Dr. Klaus Vorgang, Vorstand des Verkehrsverbundes eine positive Halbjahresbilanz. Positiv bewertet Vorgang auch die Entwicklungen beim SozialTicket. „Seit seiner verbundweiten Einführung zu Beginn dieses Jahres werden monatlich rund 85.000 SozialTickets verkauft“, erklärt Vorgang. „Damit haben wir eine Nutzerquote von knapp 7 Prozent der Anspruchsberechtigten erreicht“, so Vorgang abschließend.
Erneute positive Entwicklung bei den SchokoTickets Eine besonders erfreuliche Entwicklung zeichnet der VRR bei seinen jüngsten Abonnenten. Trotz rückläufiger Schülerzahlen von rund 1,9 Prozent sind die SchokoTickets im ersten Halbjahr 2013 um ca. 4.400 Abonnenten auf 435.500 (+1,0 Prozent) gestiegen. Somit nutzt jeder zweite Schüler im Verbundraum ein SchokoTicket für die täglichen Fahrten zur Schule und in der Freizeit.
Positionspapier vorgelegt – Busbranche sichert mit Milliardenumsätzen über 200 000 Arbeitsplätze
Der bdo Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer hat sein komplett neugestaltetes Positionspapier vorgelegt und damit eindrucksvoll den Bus als perfektes Verkehrsmittel von heute und morgen präsentiert. „Der Bus ist eine sichere und saubere Lösung für die Mobilität der Zukunft. Das gilt vor allem für die drei Säulen unserer Arbeit: den Nahverkehr, die Touristik und den Fernlinienverkehr“, sagte bdo-Haptgeschäftsführerin Christiane Leonard am Dienstag in Berlin.
„Nur der, der die drei Säulen der Busbranche gleichberechtigt und gemeinsam denkt, wird auch mit Blick auf die Bundestagswahl im September in der neuen Legislaturperiode eine Chance auf erfolgreiche Arbeit haben“, sagte die Hauptgeschäftsführerin Leonard. In einer aktuellen Grafik zeigt der bdo den Wirtschaftsfaktor Bus: So sichert die Busbranche in Deutschland mit Milliardenumsätzen mehr als 200 000 Arbeitsplätze. Vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gewinnt der ÖPNV zunehmend an
Bedeutung. Im ländlichen Raum kommt ihm eine Schlüsselrolle in der Daseinsvorsorge zu.
Sinkende Schülerzahlen führen vielerorts zu Schulschließungen, was zu deutlich längeren Schulwegen führt. „Damit diese Regionen attraktive Lebensräume bleiben, muss auch in Zukunft die Finanzierung des ÖPNV nachhaltig gesichert sein“, heißt es in dem Positionspapier.
Alstom investiert zweistelligen Millionenbetrag in die Weiterentwicklung des Standortes Stendal
Alstom investiert in den nächsten Jahren über 10 Millionen Euro in neue Einrichtungen und technische Anlagen am Standort Stendal. Davon kommen mehr als 3 Millionen Euro aus Fördermitteln des Landes Sachsen-Anhalt. Neben einer neuen 3.000 Quadratmeter großen Produktionshalle geht das Geld in ein modernes Drehgestell-Zentrum mit Radsatzpresse. Diese Maßnahmen stärken die Fertigungskompetenz des Lokomotiven-Servicestandortes und ermöglichen den Produktionsstart einer vor Ort entwickelten Rangierlokomotiven-Plattform namens H3.
Hartmut Möllring, Minister für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt sagt: „Mit diesen Investitionen ist sichergestellt, dass der Traditionsstandort für Lokomotiven in Stendal in eine erfolgreiche Zukunft geht und weiterhin Geschichte schreibt. Nach dem 140jährigen Bestehen legen wir nun den Grundstein für eine umweltfreundliche und innovative Technologieentwicklung, die in Europa bislang ohnegleichen ist.“
„Wir haben den Standort nach einem über zehnjährigen erfolgreichen Joint Venture erst 2012 vollständig von der Deutschen Bahn übernommen und werden hier in den kommenden 3,5 Jahren noch einmal über 50 neue Arbeitsplätze schaffen“, sagt Dr. Martin Lange, als Vorstand der Alstom Deutschland AG verantwortlich für Transport. „Unsere in Stendal neu entwickelte Lokomotiven-Plattform basiert auf einer modernen Technologie, die speziell mit ihrem verbrauchsarmen und starken Hybridantrieb vielseitig einsetzbar ist. Diese Technologie hat sich bereits in vielen Jahren Betriebserfahrung bewährt“, sagt Klaus Hiller, Geschäftsführer der ALSTOM Lokomotiven Service GmbH.
Die neue Halle garantiert die Produktionsfläche der H3 Plattform bei Aufrechterhaltung der Serviceleistungen. Zukünftig können so 50 Lokomotiven im Jahr in Stendal gefertigt werden. Zusammen mit dem Drehgestell-Zentrum mit Radsatzpresse wird in Stendal bis zum Jahr 2015 eine hochmoderne Fertigungsinfrastruktur geschaffen. Damit kann der europäische Markt mit neuen Rangierlokomotiven bedient werden und Serviceleistungen für Drehgestelle und Radsätze von Lokomotiven und Zügen können angeboten werden.
Erste Aufträge über die Lieferung der neuen H3 Baureihe liegen bereits vor: VW hat drei Hybridlokomotiven des neuen Typs, für den Werksbetrieb des Standortes Wolfsburg mit Optionen für weitere Fahrzeuge geordert. Und auch die Deutsche Bahn setzt ab 2015 bereits auf fünf neue Lokomotiven dieser Baureihe für den Einsatz in Franken.
Mit der neuen Radsatzpresse können die jährlich über 200 am Standort überholten Drehgestelle um 25% schneller bearbeitet werden. Dies verkürzt die Stillstandzeiten der Lokomotiven und Züge entsprechend und ist von einem hohen Kundennutzen. Die Anzahl der überholten Drehgestelle kann dabei verdoppelt werden. Alstom ist am Standort Stendal zudem Marktführer in der schweren Instandhaltung von Lokomotiven der Baureihe V100 sowie auch für alle anderen am Markt ausgeschriebenen Hauptuntersuchungen von Mittelführerstandlokomotiven.
Rheinbahn zeigt „roten Diensten“ die rote Karte
Mit einem bundesweit einmaligen Abkommen beschreiten Vorstand und Betriebsrat der Rheinbahn ab sofort neue Wege im Umgang mit dem demografischen Wandel in ihrer rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
umfassenden Fahrerschaft. Eine neue Betriebsvereinbarung regelt ab Fahrplanwechsel im November unter anderem den Umgang mit sehr stark belastenden Diensten, die nach Willen ihrer Unterzeichner Mitte 2015 ganz der Vergangenheit angehören sollen.
„Zweieinhalb Jahre haben wir damit zugebracht, viel miteinander gerungen,
aber am Ende sehr konstruktiv an dem gemeinsamen Ziel gearbeitet, die Belastungen der Fahrdienstmitarbeiter zu reduzieren“, fasste Vorstand und Arbeitsdirektor Klaus Klar Entstehung und Resultat zusammen und würdigte
sowohl das Stehvermögen als auch die Ergebnisfindung der Verhandlungspartner. „Wir wollten damit nicht nur den dringenden gesundheitlichen Ansprüchen unserer durchschnittlich immer älter werdenden Fahrerinnen und Fahrer nachkommen“, ergänzte der Betriebsratsvorsitzende Uwe David, „sondern wir wirken hiermit ebenso der erheblich zugenommenen Verkehrs- und Aufgabendichte und dem daraus resultierenden Dienststress der Kolleginnen und Kollegen auf angemessene Weise entgegen und werden den Anforderungen einer längeren Lebensarbeitszeit gerecht!“
Gesetz zur NE-Bahn-Förderung in Kraft getreten
Das Gesetz zur Förderung der Infrastruktur Nichtbundeseigener Eisenbahnen (NE-Bahnen) ist heute im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden. Damit ist klar: Ab dem morgigen Tag tritt das Gesetz offiziell in Kraft und antragsberechtigte Unternehmen können die Fördermittel beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) beantragen.
Mit diesem Gesetz wird eine Forderung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) weitestgehend umgesetzt. Der VDV, in dem rund 200 NE-Bahnen organisiert sind, fordert seit Jahren eine eigene rechtliche Grundlage für die Finanzierung der nichtbundeseigenen Eisenbahninfrastruktur. Ende letzten Jahres hatte der Bund beschlossen, im Jahr 2013 erstmals Gelder aus dem Bundeshaushalt in Höhe von 25 Millionen Euro für die NE-Bahnen bereitzustellen. Dazu wurde ein Gesetz mit entsprechenden Fördertatbeständen sowie ein eigener Haushaltstitel geschaffen und mit Finanzmitteln hinterlegt.
Allerdings, auch das hat der VDV stets betont, dürfen die 25 Millionen Euro des Bundes nicht das Ende des finanziellen Engagements durch die öffentliche Hand sein. Der Verband geht von einem jährlichen Bedarf von 150 Millionen Euro für die Infrastruktur der NE-Bahnen aus. Neben weiteren Bundesmitteln sieht der VDV deshalb auch die Länder in der Pflicht, eigenes Geld in die Förderung der NE-Bahnen zu investieren. Das Land Niedersachsen ist hier mit gutem Beispiel voran gegangen und hat letzten Monat beschlossen, die Ertüchtigung von NE-Bahn Strecken ab dem kommenden Jahr zunächst mit 2,5 Millionen Euro aus Landesmitteln zu fördern.
Mainzer Stellwerk: Personalmangel schon länger bekannt!
Das Eisenbahn-Bundesamt und die Bundesnetzagentur haben sich nicht erst nach den Vorfällen in Mainz eingeschaltet. Schon in den vergangenen Monaten hatten laut dem Handelsblatt (Quelle 12.08.13)Züge stoppen müssen, weil Stellewerke in Bebra in Nordhessen, Beucha bei Leipzig, Friedenssegen bei Ingolstadt oder Zwickau unterbesetzt waren. Auch an Lokführern mangelt es.
Aufgrund der Unterbesetzung des Mainzer Stellwerks der DB Netz AG kommt es nun bis mindestens zum 30. August zu Einschränkungen im Fahrplan der MittelrheinBahn zwischen Oberwesel, Bingen und Mainz. Da das Stellwerks in den kommenden Wochen nun auch tagsüber mit weniger Personal besetzt ist, müssen die „Zwischentakt-Fahrten“ entfallen, mit denen trans regio normalerweise in den Hauptverkehrszeiten montags bis freitags einen Halbstundentakt zwischen Bingen und Mainz anbietet. Die MittelrheinBahn steht den Fahrgästen somit ganztägig im Stundentakt zur Verfügung.
Folgende Fahrten fallen montags bis freitags zwischen Mainz und Bingen aus: Abfahrten in Mainz um 5:48, 7:01, 8:03, 12:02, 13:03, 14:02; 15:03; 16:00; 18:01, 20:02. In die Gegenrichtungen fallen die Züge mit folgenden Abfahrten ab Bingen aus: 5:24, 6:24, 7:24 (Ausfall bereits ab Oberwesel, Abfahrt dort 7:00), 8:24, 9:24, 12:24, 13:24, 16:24, 17:24, 18:24.
Hinweis für Anschlussreisende: Die Fahrzeit vieler Züge der MittelrheinBahn in Richtung Mainz wird sich um 10 bis 15 Minuten verlängern, da sie in Gau Algesheim die Fahrgäste der RB-Linie Türkismühle – Bad Kreuznach – Mainz aufnehmen. Viele Züge dieser Linie enden bereits in Gau Algesheim.
Hauptbahnhof Mainz: Wegen Personalmangel fast geschlossen
"Ja, es ist mir peinlich", sagte der Chef der Bahntochter DB Netz, Frank Sennhenn laut „Zeit-Online“ vom 9. August zur Situation am Mainzer Hauptbahnhof. Und nein, zurzeit sehe er sich nicht in der Lage, eine stabile Aussage darüber zu machen, wie es nach August weitergeht. Klar ist: In den kommenden Wochen wird es weiterhin massive Zugausfälle in Mainz geben. Sie werden sogar zunehmen, vor allem tagsüber. In den letzten beiden Augustwochen soll es von 6 bis 20 Uhr Einschränkungen geben. Nur wenige Fernzüge werden dann tagsüber und nachts fahren. Beim Regionalverkehr gilt Stunden – statt Halbstundentakt.
Der Grund ist Personalmangel. Von 15 Fahrdienstleitern sind wegen Urlaub und Krankheit derzeit in Mainz nur acht im Dienst. Nur acht von zehn Schichten könnten deshalb besetzt werden, sagte Sennhenn. Man könnte diesen Engpass so kurzfristig auch nicht beheben.
Schon seit Tagen kommt es zu Behinderungen im Bahnverkehr rund um die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt. Regelmäßig fallen Züge aus, zeitweise ist der Bahnhof vom Fernverkehr abgeschnitten. Ursprünglich sollte das Chaos bereits am kommenden Sonntag zu Ende sein. Nun wird es noch schlimmer. Mit Verspätungen sei im ganzen Rhein-Main-Gebiet zu rechnen, sagt Sennhenn.
Besonders Pendler sind von den Zugausfällen und Verspätungen betroffen. Der Fahrgastverband Pro Bahn forderte deshalb Entschädigungen. "Das kann man als Fahrgast nicht einfach hinnehmen", sagte Sprecher Gerd Aschoff. Der rheinland-pfälzische Infrastruktur-Minister Roger Lewentz (SPD) rief Bahn, Stadt, Bundesbehörden sowie Bahner- und Fahrgastverbände zu einem Runden Tisch zusammen. "Was den Bahnkunden hier in Mainz gerade zugemutet wird, ist blamabel, peinlich und absolut nicht hinnehmbar", so Lewentz.
Während der DB-Netz-Chef behauptet, die Situation sei nicht absehbar gewesen, sagt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) das Gegenteil: Im ganzen Konzern herrsche Personalknappheit. "Die Vorgänge in Mainz sind nicht die ersten ihrer Art und schon gar kein Einzelfall", sagte EVG-Chef Alexander Kirchner der Welt. Zu den chronisch unterbesetzten Bereichen gehörten neben den Lokführern, Zugbegleitern und Baubereichsleitern eben auch die Fahrdienstleiter.
Nach Angaben der Gewerkschaft fehlen in diesem Bereich bundesweit gut 1.000 Mitarbeiter. Jahrelang sei Personal abgebaut und anschließend seien neue Mitarbeiter zu zögerlich eingestellt worden. Kirchner wirft der Bahn vor, ein "grundsätzliches Problem" verharmlosen zu wollen. "Wenn die Bahn jetzt sagt, der Fall in Mainz habe mit Urlaub oder Krankenständen zu tun, dann sind das Ausreden", sagte er.
Immerhin, Sennhenn sieht auch an anderen Bahnhöfen ähnliche Probleme: "Es gibt punktuell eine angespannte Situation auch an anderen Bahnhöfen", sagte er am Donnerstag. "Wir setzen dort die gleichen Maßnahmen wie in Mainz ein."
Die Bahn reagierte auf das Chaos in Mainz: Zum einen können Kunden eine Kulanzregelung nutzen. So werden Tickets und Reservierungen auf Wunsch kostenfrei erstattet, zuggebundene Fahrkarten können umgeschrieben werden. Zum anderen kündigte Personalvorstand Ute Plambeck von DB Netz an, dass künftig mehr Fahrdienstleiter ausgebildet und auch eingestellt werden sollen. Die Zahl der neuen Fahrdienstleiter sei schon für dieses Jahr um 340 auf 600 erhöht worden. Fahrdienstleister regeln den Verkehr auf den Schienen in festgelegten Regionen.
Neue Funktionen auf bahn.de: Deutsche Bahn baut Online-Service weiter aus
Ab sofort steht Fahrgästen der Deutschen Bahn auf bahn.de auch der Bezahldienst „SOFORT Überweisung“ für den Erwerb von Online-Tickets, Online-Buchungen mit postalischem Ticketversand und Sitzplatzreservierungen zur Verfügung. Der Kunde benötigt hierfür lediglich ein Online-Banking-Konto (PIN und TAN).
Die neue kostenlose Zahlungsmethode für Privatkunden ergänzt die bereits bestehenden vielfältigen Möglichkeiten. Zu ihnen gehören die Kreditkartenzahlung und PayPal. Auch das Lastschriftverfahren hat die Deutsche Bahn verbessert. Neben der bisherigen, zweistufigen Anmeldung mit PIN-Brief können Kunden nun auch den neuen Personalausweis für die sofortige Aktivierung des Lastschriftverfahrens nutzen. Voraussetzung für das als besonders sicher geltende Verfahren sind die aktivierte eID-Funktion des Personalausweises, ein geeigneter Kartenleser und die installierte, kostenlose Ausweis-App.
Mit der neuen Zahlungsart „SOFORT Überweisung“ können ab sofort auch Geschenkgutscheine online erworben und direkt ausgedruckt werden.
Kundenbereich „Meine Bahn“ optimiert
Ebenfalls optimiert hat die Deutsche Bahn den Kundenbereich „Meine Bahn“ auf bahn.de. Dank des weiter vereinfachten Layouts finden Nutzer alle für sie relevanten Informationen und Funktionen auf der Startseite auf einen Blick. Im Zuge der Neugestaltung wurde auch die Erstregistrierung für Neukunden verbessert. Insgesamt ist die Online-Buchung mit Anmeldung nun noch schneller und einfacher.
Kuriergepäckrechner
Noch mehr Preistransparenz und eine weiter verbesserte Übersicht der Serviceangebote des praktischen Tür-zu-Tür-Transports von Reisegepäck bietet der
Kuriergepäckrechner.
Durch die leichte Bedienung kann der Kunde sich Preise für die Zustellung im In- und Ausland schnell berechnen lassen. Je nach gewählter Leistung wird direkt der entsprechende Gesamtpreis angezeigt. Damit können Kunden die für sie optimale Option wählen. Neben klassischem Reisegepäck wie Koffern und Taschen transportiert der Kuriergepäckservice zum Beispiel auch Fahrräder, Rollstühle oder die komplette” Ski-Ausrüstung.