moBiel verabschiedet Technik-Chef

Als Kai-Uwe Steinbrecher 1993 ins Unternehmen kommt, ist der Öffentliche Nahverkehr ein Bereich der Stadtwerke und erlebt gerade einen ersten Boom. Weil in den Hauptverkehrszeiten die Kapazitätsgrenzen erreicht werden, sind erst kürzlich die neuen Stadtbahnen bestellt worden. 31 Jahre später haben sich die Fahrgastzahlen sogar verdreifacht, hat sich die Stadtbahn zum Rückgrat der Mobilität in einer modernen Großstadt entwickelt – und geht der Technik-Chef des Verkehrsunternehmens moBiel in den Ruhestand.

„Von Anfang an habe ich meine Tätigkeit als wichtige gesellschaftliche Aufgabe gesehen. Das war immer Antrieb und Anspruch zugleich“, sagt Kai-Uwe Steinbrecher im Rückblick. Darüber hinaus haben ihn als Ingenieur bis zuletzt die häufig technisch anspruchsvollen Projekte gereizt. „Ich hatte keinen Tag Langeweile.“ Dabei denkt der studierte Elektrotechniker nicht nur an Stadtbahn-Fahrzeuge- und Infrastruktur, sondern auch an die Entwicklung der Bus-Flotte. Ab Ende der 1990er-Jahre betrieb moBiel die ersten Busse mit schwefelfreiem Diesel. „Und ab der Jahrtausendwende haben wir immer die sauberste am Markt verfügbare Abgasreinigungstechnik eingesetzt“: Von den 50 Mild-Hybrid-Bussen, die zwar nicht rein-elektrisch fahren, aber immerhin etwa zehn Prozent Kraftstoff sparen, bis zu den emissionsfreien Brennstoffzellen-Bussen, die nach einem erfolgreichen Pilot-Projekt jetzt in größerer Stückzahl bestellt worden sind.

„Der ÖPNV zahlt schon immer auf die Klimaschutzziele ein“, sagt Kai-Uwe Steinbrecher. „Nicht zuletzt, weil wir die Leute aus den Autos in die Stadtbahnen geholt haben.“ Mit jeder neuen Linie seien die Fahrgastzahlen seit der Stadtbahn-Eröffnung regelrecht explodiert. Wenn Kai-Uwe Steinbrecher zum 30. Juni das Unternehmen verlässt, steht sein Nachfolger bereits seit geraumer Zeit fest. Arne Petersen ist im März aus Berlin zur moBiel gewechselt und konnte sich als neuer Geschäftsführer Technik an der Seite des jetzt ausscheidenden 65-Jährigen erfolgreich einarbeiten.

Quelle: moBiel

Tschüss Auto – hallo D-Ticket

In Frankfurt am Main kann man auch ohne Auto gut unterwegs sein. Egal, ob zu Fuß, mit dem Fahrrad – oder mit Bahnen und Bussen. „Um den Umstieg vom privaten Pkw auf die umweltfreundlichen Verkehrsmittel zu erleichtern, belohnt die Stadt Frankfurt am Main ab sofort alle, die ihr Auto abmelden, mit einem Deutschland-Ticket für ein Jahr“, teilt Frankfurts Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert mit.

Diese „Umweltprämie“ gilt ab 1. Juli 2024 und entspricht einem Gegenwert von 588 Euro. Nach einem Jahr soll evaluiert werden, ob sich die Umweltprämie bewährt. Sie richtet sich an alle Frankfurter, die (noch) ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor ihr Eigen nennen.

In Frankfurt, ist Siefert überzeugt, sollte der Verzicht auf das eigene Auto leichtfallen. „Wir sind eine Stadt der kurzen Wege, das Radnetz wird konsequent ausgebaut und wir verfügen über ein dicht gestricktes Nahverkehrsnetz, das täglich und rund um die Uhr für die Bürgerinnen und Bürger da ist. Ergänzt werden diese Möglichkeiten durch Miet-Fahrräder, E-Scooter und Carsharing-Angebote.“

Um das Auto gegen ein kostenloses Deutschland-Ticket eintauschen zu können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Das Angebot richtet sich an Menschen, die ihren Erstwohnsitz in Frankfurt haben und mindestens 18 Jahre alt sind. Sie müssen ihren Pkw mit Verbrennungsmotor vor maximal drei Monaten verschrottet oder verkauft bzw. verschenkt haben. Zudem dürfen sie im Jahr vor Antragstellung und natürlich während des Bezugs der Umweltprämie kein Fahrzeug neu zulassen oder zugelassen haben.

Unterstützt wird die Stadt bei der Realisierung von der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ und der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF). traffiQ zeichnet für die Konzeption und die kommunikative Begleitung der Umweltprämie verantwortlich. Die VGF sorgt mit ihren flexiblen Vertriebsmöglichkeiten dafür, dass das Deutschland-Ticket als Umweltprämie bei jenen ankommt, die sich von ihrem fahrbaren Untersatz verabschiedet haben.

„Die Stadt Frankfurt hat sich mit dem Konzept der Klimastadt Frankfurt und dem Masterplan Mobilität zum Ziel gesetzt, den motorisierten Individualverkehr in der Stadt zu verringern – um trotz des wachsenden Verkehrs eine effiziente Mobilität zu ermöglichen, die Lebensqualität der Menschen zu steigern und den Klimawandel etwas entgegenzusetzen“, sagt Mobilitätsdezernent Siefert. „Mit der Umweltprämie fügen wir unserem Maßnahmenpaket einen weiteren Baustein hinzu“.

Weitere Informationen zur Umweltprämie unter: rmv-frankfurt.de/umweltpraemie

Quelle: traffiQ Lokale Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main

BVG unter dem Regenbogen

Die BVG ist bunt wie ihre Stadt. Deutschlands größtes Nahverkehrsunternehmen steht für Gleichberechtigung und Toleranz. Die Beteiligung am Pride Month, der ganz im Zeichen der LGBTQIA+-Bewegung steht, hat schon Tradition. Heute hissten zum Start die beiden BVG-Vorstände Jenny Zeller und Dr. Rolf Erfurt auf dem Betriebshof Lichtenberg offiziell die Regenbogen-Flagge, die in den nächsten Wochen auch an weiteren BVG-Liegenschaften weht.

Gemeinsam mit dem Regenbogen-Netzwerk der BVG, in dem sich inzwischen rund 600 BVGerinnen das ganze Jahr über ehrenamtlich zu LGBTQIA+-Themen engagieren, bekennt das Unternehmen damit Farbe. Und in den kommenden Wochen stehen für die BVG und die Netzwerkerinnen noch einige andere Highlights im Kalender.

„Die BVG ist für alle da, das ist unsere Botschaft“, sagt Jenny Zeller, Vorständin für Personal und Soziales. „Vielfalt in jeder Hinsicht ist eine unserer großen Stärken. Kolleg*innen aus zig Nationen mit unterschiedlichen Sichtweisen und Lebensentwürfen bereichern uns jeden Tag. Deshalb setzen wir in unserer erfolgreichen und mehrfach ausgezeichneten Recruiting-Kampagne auch voll auf das Thema Diversity. Ich freue mich darauf, im kommenden Monat gemeinsam mit dem Regenbogen-Netzwerk zu feiern, aber auch sehr deutlich einzutreten für echte Gleichberechtigung und gegen jede Form von Homophobie.“

Bis der Pride Month mit dem CSD am 27. Juli seinen Höhepunkt erreicht, sind BVG und Regenbogen-Netzwerk auch bei den anderen großen Events vertreten. Los geht es am 20. und 21. Juli mit dem Lesbisch-Schwulen Stadtfest in Schöneberg. Weiter geht es auf dem Wasser – mit einer BVG-Schiffspatenschaft beim „CSD auf der Spree“ am 25. Juli.

Den lauten und bunten Abschluss des Pride Month bildet auch in diesem Jahr die Demo zum Christopher Street Day (CSD). Wie in den Vorjahren ist die BVG wieder mit dem eigenen Truck dabei. Und der fährt in diesem Jahr nicht allein, denn die BVG setzt auch ein Zeichen für mehr Inklusion. Im Rahmen einer jüngst geschlossenen Kooperation mit dem CSD e.V. fährt zusätzlich ein BVG-Bus in der Parade mit. Der Bus ist über eine Rampe zugänglich und soll als Fahrmöglichkeit, Rückzugs- und Ruheort für alle Menschen dienen, die beim CSD dabei sein wollen, aber keine stundenlange Route zu Fuß bewältigen können. Gemeinsames Ziel ist es, die Bedürfnisse älterer, queerer Menschen und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ganz praktisch zu berücksichtigen. Menschen, die ansonsten nicht am CSD teilnehmen könnten, sollen so eine Möglichkeit bekommen, mittendrin dabei zu sein. Die Partnerschaft ist für die nächsten drei Jahre geschlossen.

Quelle: BVG

STADTLand+: Baustart für neue Mobilitätsstation

Im Rahmen des ÖPNV-Modellprojekts STADTLand+ soll auf dem Bahnhofsvorplatz von Halle (Saale) eine neue Mobilitätsstation erbaut werden. Am Montag, 1. Juli 2024 startet die Bauvorbereitung auf dem Hans-Dietrich-Genscher-Platz. Dafür ist eine Sperrung notwendig. Neue Mobilitätsstationen sind bereits im Bauabschluss an den Haltestellen Trotha, Büschdorf, Steintor, Südstadt und S-Bahnhof-Neustadt und können bereits für Bikesharing genutzt werden. Diese movemix_stationen bündeln die umweltfreundlichen Verkehrsmittel Carsharing (movemix_car), Bikesharing (movemix_bike) und perspektivisch auch E-Scootersharing (movemix_roller).

Im vorderen Abschnitt des Hans-Dietrich-Genscher-Platzes wird eine zentrale Abstell- bzw. Ausleihfläche für Carsharing, Bikesharing und eRollersharing eingerichtet, direkt in Haltestellennähe. Parkmöglichkeiten wird es innerhalb der Baumaßnahme nur für den Lieferverkehr und die Taxen geben. Ebenso wird der Behindertenparkplatz und die zwei Parkplätze für die Bundespolizei erhalten bleiben. Die übrigen Parkplätze werden als Baufeld und für die Baustelleneinrichtung gebraucht Ein kurzes Halten vor dem Bahnhofsgebäude zum Ein- und Ausstieg aus dem PKW wird möglich sein. Zu- und Ausfahrt auf den Bahnhofsvorplatz werden freigehalten. Nach Fertigstellung der movemix_station werden weiterhin Parkplätze zur Verfügung stehen.

Sie fördern das nachhaltige Verkehrsverhalten, bündeln umweltfreundliche Alternativen zum privaten Auto und bieten höchste Flexibilität. Nirgendwo kann man so einfach und unkompliziert von einem zum anderen Verkehrsmittel wechseln. Daher plant die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) im Stadtgebiet Halle (Saale) weitere Mobilitätsstationen in unmittelbarer Nähe von ÖPNV-Haltestelle zu errichten. Fünf von ihnen stehen kurz vor der Vollendung und sind bereits in Teilen nutzbar – bereit für die Mobilität der Zukunft.

Ziel von STADTLand+ ist es, CO2-Emissionen im Verkehrsbereich durch ein multimodales Angebot nachhaltig zu reduzieren. Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms “Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Alle Teilprojekte stehen auf der Projektwebseite www.mitteldeutschland-vernetzt.de. Das Projekt STADTLand+ ist Teil der Klimaschutzstrategie der Stadtwerke Halle-Gruppe auf dem Weg, klimaneutral zu werden. Maßnahmeträger ist die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG).

Quelle: HAVAG

Bahnindustrie warnt eindringlich vor weiteren Kürzungen im Schienenetat

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. warnt eindringlich vor Kürzungen im Schienenetat des Bundeshaushaltes 2025, die derzeit von der Bundesregierung diskutiert werden:

„Die Lücke zwischen Bedarf und tatsächlichen Investitionen klafft im Eisenbahnverkehr weiter auf. Erneute Kürzungen sind das falsche Signal. Das wiederkehrende Auf und Ab der angekündigten und tatsächlichen Investitionen führt zu einer starken Verunsicherung in der Branche. So bleibt fraglich auf welche Produktions- und Werkstattkapazitäten sich die Bahnindustrie einstellen soll. Die Branche kann sich so nicht angemessen auf die Herausforderungen der kommenden Jahre vorbereiten. Die in Diskussion befindliche zusätzliche Eigenkapitalerhöhung der Deutschen Bahn AG stellt dabei auch keine Alternative zu Mitteln im Haushalt dar. Diese Eigenkapitalerhöhung wird sich in steigende Trassenpreise übersetzen und das System somit verteuern. Wir müssen angesichts der anstehenden Mammutprojekte endlich weg kommen von jährlichen, volatilen Bundesmitteln für die Schiene und eine Fondslösung schaffen, die der Branche langfristige Planungssicherheit bietet. Wenn der Schienenverkehr in Deutschland wieder zukunftsfähig sein soll, steht und fällt alles mit einer stabilen und ausreichenden Finanzierung.“

VDB-Hauptgeschäftsführerin Sarah Stark

Berichten zufolge plane die Bundesregierung, eine Milliarde Euro im Haushalt 2025 von der Schiene zur Straße zu verschieben. Es sei geplant, den Schienenetat im Haushalt 2025 um eine Milliarde Euro zu kürzen und dafür die für 2025 vorgesehene Eigenkapitalerhöhung der Deutsche Bahn AG um denselben Betrag zu erhöhen.

Quelle: VDB

WSW verlängern Abholservice mit den WSW Cabs über 2024 hinaus

2020 haben die Wuppertaler Stadtwerke GmbH (WSW) den On-Demand-Verkehr mit der Hol mich! App gestartet. Für das Projekt gab es eine Anschubförderung im Rahmen des Forschungsprojekts “Bergisch Smart”. Die letzten zwei Jahre haben die Stadtwerke den Abholservice selbst finanziert. Die Nachfrage nach Fahrten mit den himmelblauen elektrischen Cabs wächst zwar stetig, dennoch ist das Angebot wie der gesamte ÖPNV ein Zuschussgeschäft. Daher wurde geprüft, ob die Hol mich! App über das Jahresende hinaus zur Verfügung gestellt werden kann. Nun haben die WSW entschieden, dass der On-Demand-Verkehr fortgeführt werden soll.

“Wir sind von dem Angebot überzeugt und die Nutzerzahlen zeigen klar, dass es einen Bedarf dafür gibt”, so WSW mobil-Geschäftsführerin Sabine Schnake. Die WSW erwarten, in diesem Jahr erstmals 100.000 Fahrgäste mit den Cabs befördern zu können. “Dennoch müssen wir auch die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten”, so Schnake. Eine feste Zusage, die Hol mich! App dauerhaft zu betreiben, bedeutet die Entscheidung daher nicht. Der Markt für flexible Mobilitätsangebote entwickelt sich stark und leistet einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende. Um noch mehr Menschen in den Nahverkehr zu bringen, ist allerdings eine gesicherte dauerhafte und auskömmliche ÖPNV-Finanzierung notwendig und ein wichtiger Faktor für die Planungssicherheit im öffentlichen Nahverkehr.

Mit der Entscheidung zur Fortführung der Hol mich! App kann weiterhin eine zeitgemäße Ergänzung zum bestehenden Mobilitätsangebot in Wuppertal geboten werden. Die Cabs fahren einfach und flexibel zu 6.000 virtuellen Haltestellen in Elberfeld, Elberfeld-West, Uellendahl-Katernberg und Barmen. Bezahlt wird lediglich die Luftlinie. Den Abholservice zu nutzen ist einfach: Die Hol mich! App auf dem Smartphone installieren und nach einer schnellen Registrierung die gewünschte Route buchen. Mehr Infos unter holmich-app.de.

Quelle: Wuppertaler Stadtwerke GmbH

Wolfgang Schroll: Über 20 Jahre Engagement für öffentliche Mobilität in Österreich

Der öffentliche Verkehr in Österreich wird maßgeblich von den sieben Verkehrsverbünden geprägt, die für ihr verkehrsplanerisches Fachwissen und ihren lösungsorientierten Ansatz bekannt sind. Dank des unermüdlichen Einsatzes und der maßgeblichen Beteiligung von Wolfgang Schroll als Geschäftsführer der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) GmbH begann bereits 2008 eine verkehrsverbundübergreifende Zusammenarbeit, die 2009 in der Kooperationsgemeinschaft der österreichischen Verkehrsverbünde (KGÖVV) mündete. Dabei war es neu, dass über bestehende und bewährte Austauschplattformen wie die Interessengemeinschaft österreichischer Verkehrsverbünde (IGV) hinaus auch inhaltlich zusammengearbeitet wurde, wobei zunächst maßgebliche Synergien im Bereich der Fahrpläne und Tarife zwischen den Verbünden gehoben werden konnten. 2012 wurden dann die Mobilitätsverbünde Österreich (damals als ARGE ÖVV – Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Verkehrsverbund-Organisationsgesellschaften) gegründet, um vor allem hinsichtlich der digitalen Fahrgastinformation stärker zusammenzuarbeiten sowie weitere überregionale Lösungen zu erarbeiten.

Seit über 20 Jahren unterstützt Wolfgang Schroll aktiv die Entwicklung dieses gemeinsamen Mobilitätszusammenschlusses. Er war die treibende Kraft für die Bildung der Verbundkooperation und hat diese maßgeblich weiterentwickelt. Schroll förderte den bundesländerübergreifenden strategischen sowie fachlichen Austausch und legte den Fokus auf zukünftige gemeinsame Projekte. Durch die enge Zusammenarbeit der sieben Verkehrsverbünde konnten Synergien genutzt werden, die den öffentlichen Verkehr in ganz Österreich effizienter und verlässlicher machen – nachhaltig, klimafreundlich und bis zur letzten Meile.

Wolfgang Schroll ist seit 2002 Geschäftsführer der VOR GmbH und war in dieser Funktion seit Gründung der Verbundkooperation Vertreter der VOR GmbH im Präsidium der Mobilitätsverbünde Österreich. Durch seine Vision und sein Engagement in den vergangenen 22 Jahren wurden zahlreiche Projekte und Initiativen umgesetzt, die die Mobilität in der Ost-Region sowie verbundübergreifend maßgeblich geprägt und revolutioniert haben. Schroll hat sich dabei auch stark für eine aktive Positionierung der Verbundkooperation in der Branche eingesetzt. Er baute zunächst mit seinem ersten Präsidiumskollegen Jörg Angerer (Verkehrsverbund Tirol) und später mit dem derzeitigen Präsidiumsvertreter Christian Hillbrand (Verkehrsverbund Vorarlberg) eine starke Ost-West-Achse auf. Gleichzeitig förderte die Vernetzung in der Verbundkooperation die Übernahme von Aufgaben und Dienstleistungen durch die einzelnen Verkehrsverbundorganisationen für die gemeinsame Organisation der Mobilitätsverbünde Österreich.

Mit 1. August 2024 wird Wolfgang Schroll eine neue Herausforderung annehmen und in die Geschäftsführung der Niederösterreichischen Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) wechseln. Sein unermüdlicher Einsatz hat den Slogan der Mobilitätsverbünde Österreich „Gemeinsam. Für alle.” mit Leben erfüllt und die Mobilität für alle Menschen verbessert. Seine Verdienste im öffentlichen Verkehrsbereich sind ein bleibendes Erbe, das noch viele Jahre positive Auswirkungen haben wird.

Quelle: Mobilitätsverbünde Österreich

Testfeld mit KI-gesteuerten Ampeln in Ellwangen startet

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg startet ein Testfeld für KI-basierte Netzsteuerung von Ampelanlagen in Ellwangen. Bis Ende des Jahres wird die Wirkung auf den Verkehr untersucht. Es handelt sich um den ersten Einsatz von Yutraffic FUSION in Deutschland.

Von Juli an wird der Verkehr in Ellwangen per KI gesteuert. Die Kosten des Projekts, knapp 200.000 Euro, trägt vollständig das Land. Neben den Kosten der Softwarelizenz umfasst dies auch die Erweiterung der Hardware sowie die Konfiguration. Verkehrsminister Winfried Hermann betonte sowohl die positiven Effekte für die Bürger als auch das eingelöste Versprechen aus dem Koalitionsvertrag:

„Das Projekt in Ellwangen zeigt eindrucksvoll, wie die Zukunft der Verkehrssteuerung in Baden-Württemberg aussieht. Mit KI-gesteuerten Ampeln setzen wir neue Maßstäbe für einen verbesserten Verkehrsfluss, weniger Emissionen und mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Dieses Engagement für innovative Technologien ist in unserem Koalitionsvertrag verankert und trägt dazu bei, unseren Verkehr umweltfreundlicher und effizienter zu machen.“

Das System erfasst und modelliert den Verkehr in Echtzeit. Mithilfe historischer und aktueller Daten wird der Verkehr innerhalb eines Zeitfensters von einigen Stunden vorhergesagt. Die Steuerung passt dann die Schaltung von 12 Ampelanlagen entlang der B290 und der Südtangente in Ellwangen entsprechend an. In London konnte nach Einführung von Yutraffic FUSION eine allgemeine Reduktion von Reisezeiten um bis zu 20 Prozent festgestellt, Stopps konnten um 15 Prozent reduziert werden. Im Sinne eines multimodalen Denkens und einer gesamtheitlichen Betrachtung des Verkehrs kann die Steuerung neben dem Autoverkehr auch den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), Radfahrende sowie Fußgänger in die Entscheidungsfindung integrieren. So kann der Verkehr in Ellwangen umweltfreundlicher gesteuert und besser an die tatsächlichen Anforderungen angepasst werden.

„In zwei Jahren richten wir die baden-württembergische Landesgartenschau aus. Da müssen die Verkehrsabläufe in unserer Stadt optimiert sein, um einen reibungslosen Ablauf dieser sechsmonatigen Großveranstaltung garantieren zu können.“

Ellwangens Bürgermeister Volker Grab

Durch die adaptive, dynamische Herangehensweise ist sichergestellt, dass der Verkehr auch in Zukunft optimal gesteuert werden kann, auch wenn kurzfristig Ausweichverkehr auftritt oder immer mehr Bürger auf den Umweltverbund umsteigen beziehungsweise Wege zum Beispiel mit dem Fahrrad zurücklegen. Nach dem sechsmonatigen Testzeitraum erfolgt eine Auswertung der Ergebnisse und Erfahrungen. Dann kann das Ministerium konkrete Empfehlungen für den Einsatz in anderen Städten aussprechen, während in Ellwangen der Grundstein für den Verkehr der Zukunft bereits gelegt ist.

Quelle: Yunex Traffic

U2-Tunnelvortriebsmaschine in Wien angekommen

Aus insgesamt an die 27.000 Einzelteilen besteht sie, die speziell für den Öffi-Ausbau U2xU5 angefertigte Tunnelvortriebsmaschine. Nachdem die ersten großen Einzelteile in Wien angekommen sind, läuft nun der Aufbau des „U-Bahn-Maulwurfs“ in 30 Metern Tiefe. Die imposante Maschine wird sich ab Herbst 2024 durch den Wiener Untergrund graben und die neuen U2-Tunnel errichten. Bereits jetzt sind die Öffi-Fahrgäste eingeladen, der Wiener Tunnelvortriebsmaschine einen Namen zu geben. Das Voting unter www.wienerlinien.at/tunnelvortriebsmaschine läuft bis Ende Juli.

Sind die Stationsbauwerke und Gleiswechselanlagen der einzelnen U-Bahn-Stationen einmal hergestellt, ist sie dran: die Tunnelvortriebsmaschine (TVM). Ab Herbst wird sie sich auf einer Strecke von rund 4 Kilometern durch den Wiener Untergrund arbeiten und dabei die neuen U2-Tunnel zwischen Matzleinsdorfer Platz und Augustinplatz im siebten Bezirk errichten. Nun sind die ersten Komponenten in Wien angekommen und werden auf der U2-Baustelle Matzleinsdorfer Platz zusammengebaut.

Die TVM wird an der Oberfläche geprüft und zum Teil hier bereits zusammengebaut, dann befördert ein Portalkran die einzelnen Segmente in den 30 Meter tiefen U-Bahn-Schacht. Nach erfolgreichem Aufbau ist der „U-Bahn-Maulwurf“ stolze 120 Meter lang und bringt 1.200 Tonnen auf die Waage. Mit einem Durchmesser von fast 7 Metern ist das lila Schneidrad das größte Einzelteil und auch das eindrucksvolle Herzstück der TVM.

„Die speziell für Wien angefertigte Tunnelvortriebsmaschine ist ein beeindruckendes Beispiel für technischen Fortschritt. Der Start der TVM ist ein wichtiger Meilenstein für U2xU5. Mit dem Ausbau machen wir unser Öffi-Netz noch attraktiver und davon profitiert ganz Wien und auch die Pendlerinnen und Pendler aus dem Umland. Wir möchten alle Fahrgäste für dieses technische Meisterstück begeistern und herzlich dazu einladen, der TVM einen Namen zu geben.”

Öffi-Stadtrat Peter Hanke

Ab Herbst startet die TVM dann mit einer Antriebsleistung von 1,92 Megawatt, das entspricht rund 2.600 PS. Pro Tag schafft sie eine Strecke von bis zu 10 Metern. Ähnlich einer operativen „Knopflochmethode“ finden die Arbeiten mit der TVM unterirdisch statt. Das gesamte Erdmaterial, das die Tunnelbohrmaschine aushebt, wird über den zentralen Schacht am Matzleinsdorfer Platz abtransportiert. Das erspart 20.000 LKW-Fahrten durch die Stadt und 75 Tonnen CO2.

Quelle: Wiener Linien

Wechsel in der Geschäftsführung der NITAG

Anfang Juli wird die Niedersachsentarif GmbH (NITAG) einen neuen Geschäftsführer haben. Andreas Meyer, Geschäftsführer der NITAG seit deren Gründung im November 2012 und zuvor bereits bei deren Vorläufergesellschaft, verlässt das Unternehmen, um sich beruflich neu zu orientieren und anderen Aufgaben zu stellen. In mehr als 12 Jahren seines Engagements für die Gründung, Etablierung und Weiterentwicklung des Niedersachsentarifs hat die NITAG viel erreicht. Bereits kurz nach der Tarifeinführung im Juni 2013 konnte mit der durchgängigen Transparenz bei der Verteilung der Fahrgeldeinnahmen ein wesentliches Ziel der Gesellschaftsgründung umgesetzt werden.

Das heute achtköpfige Team rund um Andreas Meyer arbeitet seit Jahren an der engeren Verzahnung von Bahn und Bus in Niedersachsen. Und das mit Erfolg: Im Dezember 2018 etablierte die NITAG als Meilenstein die unentgeltliche Nutzung von Bussen und Straßenbahnen mit den Fahrkarten für die Schiene. In diesem Zusammenhang wurde die flächendeckende Anerkennung des Niedersachsen-Tickets in allen Bahnen und Bussen in Niedersachsen, Bremen und Hamburg als wesentliche Weiterentwicklung realisiert. Ein zukunftsweisendes Novum, auch für die anderen Ländertickets im Bundesgebiet, war zuletzt die Abschaffung der 9-Uhr-Grenze im Dezember 2023. Seitdem gilt das beliebte Niedersachsen-Ticket ohne zeitliche Einschränkung an jedem Tag rund um die Uhr. Andreas Meyer kann damit auf eine erfolgreiche Entwicklung zurückblicken.

Um das Erreichte weiterzuführen und die aktuell großen Herausforderungen in Angriff zu nehmen, übernimmt Marcel Puppa ab 1. Juli die Nachfolge von Andreas Meyer. Der 41jährige Göttinger ist in der Branche als äußerst kompetenter, bestens vernetzter Ansprechpartner bekannt. Seit Januar 2014 federführend im Bereich Tarif der NITAG tätig, war er bis zuletzt maßgeblich für die Ausgestaltung des Niedersachsentarifs verantwortlich. Vor allem die reibungslose Umsetzung des 9-Euro-Tickets und des Deutschlandtickets in Niedersachsen hat er mit vorangetrieben. Die kontinuierliche Weiterentwicklung des FahrPlaners, gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN), und die Etablierung dieses Tools als niedersachsenweite Auskunftsplattform war und ist ihm ein besonderes Anliegen.

Zum Wintersemester 2024/25 steht die Einführung des Deutschlandsemestertickets in Niedersachsen und Bremen an. Dafür wurde durch sein vorausschauendes Engagement eine länderübergreifende, praktikable Lösung für alle Hochschulen zur Bereitstellung der Tickets über die NITAG als zentrale Koordinierungsstelle entwickelt. Mit Marcel Puppas persönlichem Augenmerk auf leicht verständliche und einfach erhältliche Tarifprodukte sowie seinem Einsatz für eine Abkehr von Insellösungen sind der Niedersachsentarif und die NITAG für die bevorstehenden Aufgaben und Herausforderungen bestens aufgestellt.

Quelle: Niedersachsentarif GmbH