Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert Ende der bisherigen Reiseauskunft

Die Deutsche Bahn hat die bisherige Auskunftsseite „reiseauskunft.bahn.de“ abgeschaltet und verweist Fahrgäste auf die neue Webseite. Die alte Seite war mit einer leistungsfähigen Oberfläche ausgestattet, ermöglichte eine vielfältige Nutzung und verstand sich insbesondere auch als Auskunftsplattform für den bundesweiten öffentlichen Verkehr. Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert, dass die neue Plattform unzureichend auf die Bedürfnisse verschiedenen Nutzergruppen angepasst ist und von einer Auskunftsplattform hin zu einer Verkaufsplattform umgestaltet wurde.

Eine leistungsfähige Fahrplanauskunft ist Grundvoraussetzung für Fahrgäste im öffentlichen Personenverkehr. Seit dem Start des Internets hatte die Deutsche Bahn eine Fahrplanauskunft angeboten, die stetig kundenorientiert weiterentwickelt und den vielfältigen Wünschen verschiedener Nutzergruppen gerecht wurde. Die Webseite war an Desktop- und Laptopbildschirmen übersichtlich und konnte Verbindungen kompakt darstellen. Beispiel: Die Details zu einer Verbindung mit 3 Umstiegen passte ganz auf eine Bildschirmseite (die neue Webseite verlangt ein Scrollen über oft 3 Seiten oder mehr). Dazu gab es eine separate Druckansicht, die z.B. auch für Nachweise bei Dienstreisen hilfreich war. Auch eine schnelle Bedienung rein per Tastatur bot die alte Plattform, während die neue Plattform auf eine Bedienung per Maus oder Touch ausgerichtet ist, vor allem um Datum und Uhrzeit auszuwählen. Dies ist nicht nur für sehbehinderte Nutzende eine Herausforderung – auch für den Vielnutzer ist die Suche mit dem neuen System deutlich langsamer.

„Mit Interaktionsmodellen wie dem Keystroke-Level-Modell kann man abschätzen, wie lange Nutzende für die fehlerfreie Bedienung eines interaktiven Systems benötigen. Von uns gerechnete Beispiele zeigen, dass die Nutzung der neuen Webseite am Desktop mindestens doppelt so lange dauert wie bei der Bedienung der alten Seite (bei Nutzung der Tastatur).“

Prof. Dr. Bastian Pfleging, Professor im Bereich der Mensch-Computer-Interaktion an der TU Freiberg

Fahrplanauskünfte sind ein zentraler Einstiegspunkt für das Angebot des Systems Öffentlicher Verkehr. Die Zuordnung der Reiseauskunft zur Produktsparte DB Fernverkehr und die Priorisierung von Verkaufsinteressen über die Auskunftsinteressen der Fahrgäste bedeutet einen deutlichen Paradigmenwechsel. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die verantwortlichen Politiker in Bund und Ländern auf, eine zukunftsweisende und anbieterübergreifende Informationsplattform zu schaffen, die eine faire und offene Marketing- und Vertriebsplattform für alle Verkehrsunternehmen ermöglicht, die in Deutschland öffentliche Verkehre anbieten. Damit werden an einer zentralen Stelle diskriminierungsfrei vollständige Reiseauskünfte und idealerweise Fahrscheinkäufe für die komplette Reisekette mit dem öffentlichen Verkehr unternehmensunabhängig möglich.

Es wäre schön, wenn die europäischen Positivbespiele und das Gemeinwohl als Orientierung dienen würden. Ein Blick ins Nachbarland Österreich zeigt: Die Österreichischen Bundesbahnen trennen klar zwischen intermodaler Auskunftsplattform und Verkaufsplattform.

Quelle: Fahrgastverband PRO BAHN

Linienstreichungen und Fahrplanausdünnung drohen

Der Fachkräftemangel ist ein Hemmschuh für die Umsetzung der Verkehrswende und bedroht Betrieb und Ausbau der Mobilität in Deutschland. Etwa jedes zweite Verkehrsunternehmen gibt in der VDV-Personalumfrage 2023 an, Linien gestrichen und Fahrpläne ausgedünnt zu haben.

„Um gegenzusteuern, müssen wir unsere Attraktivität und unsere Vorzüge als interessante Arbeitgeber herausstellen. Die Verkehrsunternehmen schnüren bereits ein ganzes Bündel an Maßnahmen, um dieser Herausforderung zu begegnen: Betriebsrente, faire Bezahlung, soziale Zusatzleistungen. Jobs im ÖPNV bzw. besser Bus und Bahn sind ortsgebunden, klimaschützend, sinnstiftend, sicher, zukunftsgerichtet.“

Harald Kraus, Vorsitzender des VDV-Personalausschusses und Vorstandsvorsitzender der VDV-Akademie auf der 2. VDV-Fachkräftekonferenz in Berlin am 20.-21. Februar 2024

Bis 2030 werden in der gesamten Branche rund 80.000 Beschäftigte („Babyboomer“) in den Ruhestand gehen – Bus- und Bahnunternehmen haben einen besonders hohen Boomer-Anteil, da die Branche über Jahre hinweg wegen politischer Sparvorgaben kaum Nachwuchs einstellen konnte. Der Branchenverband VDV schätzt, dass für ein Gelingen der Verkehrswende bis 2030 110.000 neue Beschäftigte eingestellt werden müssen. Die Verkehrsunternehmen sind dabei, ihre Personal- und Employer-Branding-Strategie zu stärken. Maßnahmen, die in großen Unternehmen funktionieren, wirken jedoch nicht zwangsläufig auch in kleinen Unternehmen. Deshalb sollte ein Werkzeugkasten an Maßnahmen erarbeitet werden, aus denen sich jedes Unternehmen die passenden heraussucht.

Quelle: VDV

Klimaticket-Rekord in Vorarlberg

Das Jahr 2024 beginnt mit einem neuen Rekord: 85.618 Klimatickets wurden im vergangenen Jahr im Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) verkauft und damit so viele wie noch nie zuvor.

„Dieser neue Rekordwert beweist, dass attraktive Angebote angenommen werden und damit den Umstieg erleichtern. Wir haben letztes Jahr vieles in Bewegung gebracht und zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt – von den 21 neuen S-Bahn-Zügen mit attraktiver Fahrradmitnahme, über den Umbau von Bahn-Haltestellen zu Mobilitätsdrehscheiben, neuen Radwegen und Carsharing-Standorten bis hin zum großen Fahrplanwechsel Ende des Jahres mit Intervallverdichtungen, neuen Verbindungen und Buslinien.“

Mobilitätslandesrat Daniel Zadra

Rund 50,2 Millionen Euro werden 2024 vom Land Vorarlberg in den Ausbau, Betrieb und in die Modernisierung der klimafreundlichen Mobilität mit Bus und Bahn investiert. Dazu zählen auch die Infrastrukturprojekte der ÖBB in Vorarlberg und der Umbau der Haltestellen Lochau-Hörbranz, Klaus und Wolfurt zu modernen Mobilitätsdrehscheiben. Damit wird das Umsteigen zwischen Zug, Bus, Rad und Carsharing noch einfacher.

Der Radverkehrsanteil ist in Vorarlberg mehr als doppelt so hoch wie im Österreich-Schnitt. Neben dem Angebot das Rad auch mit dem Zug mitnehmen zu können, um dann weiter ans Ziel zu fahren, werden die Abstellmöglichkeiten am Bahnhof weiter ausgebaut. Neben großen, offenen und überdachten Radabstellanlagen am Bahnhof, wächst die Anzahl der Standorte mit zusätzlichen VMOBIL Radboxen sukzessive an.

Auch das Carsharing Angebot in Vorarlberg wächst laufend und wird immer mehr genutzt. 13 Standorte von caruso carsharing ergänzten 2023 das bestehende Angebot. 25.000-mal wurde im vergangenen Jahr ein Auto ausgeliehen und damit 750.000 Kilometer zurückgelegt. 2024 kommen 15 neue Standorte auch mit neuen Fahrzeugen dazu.

Von Zug und Bus über Rad bis hin zu Carsharing – in allen Bereichen ist in Vorarlberg schon ein breites Mobilitätsangebot vorhanden und der Ausbau wird Jahr für Jahr weiter vorangetrieben. Das Erscheinungsbild der VMOBIL Stationen wird landesweit einheitlich. Der Rollout der neuen VMOBIL Stationen wird gerade vorbereitet und die ersten Standorte werden bereits heuer errichtet.

Besitzer eines Klimatickets nutzen Zug und Bus sehr regelmäßig – in den meisten Fällen sogar mehrmals täglich. Besonders attraktiv für jene, die noch nicht so regelmäßig mit den Öffis unterwegs sind, ist das digitale Ticketangebot mit der in Vorarlberg besonders beliebten FAIRTIQ-App. Beeindruckend sind auch hier die sehr erfreulichen Zuwachszahlen: 870.000 Fahrten wurden 2023 allein mit FAIRTIQ zurückgelegt – ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zu 2022. Im Schnitt wird die App von 20.000 Nutzern verwendet.

Quelle: Verkehrsverbund Vorarlberg GmbH

DSW21-Verkehrsvorstand fordert mehr finanzielle Unterstützung

Seit einiger Zeit sind im Liniennetz der DSW21 Elektro-Busse unterwegs. Weil die »StromFahrer« ganz bewusst ein auffälliges Design erhalten haben, sind sie aus dem Stadtbild schon jetzt nicht mehr wegzudenken. Weitere klimafreundliche Busse sollen hinzukommen. Doch die Finanzierung steht auf der Kippe.

„Die drastische Kürzung der Fördermittel für E-Busse durch die Bundesregierung gefährdet auch bei uns in Dortmund die Umsetzung der Antriebswende und damit der Mobilitätswende. Der Bund gefährdet letztlich das Erreichen der Klimaziele im Verkehrssektor, der ohnehin schon hinterherhinkt.“

Ulrich Jaeger, Verkehrsvorstand von DSW21

Rund 40 Mio. € hat DSW21 in den Einstieg in die Elektromobilität investiert. Rund 780.000 € kostete jeder E-Bus. Die restliche Summe floss in den Aufbau der Ladeinfrastruktur sowie in Umbaumaßnahmen am Betriebshof in Brünninghausen – u.a. im Bereich der Werkstätten. Gefördert hat der Bund die Investitionen mit 13,6 Mio. €. Doch aus eben dieser Förderung zieht er sich nun zurück. Um Haushaltslöcher zu stopfen und die Schuldenbremse einzuhalten, hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr bei 77 Mio. € den Rotstift angesetzt. „Dabei müsste“, so Ulrich Jaeger, „die Förderung – ganz im Gegenteil – sogar aufgestockt werden. Denn wer A sagt und CO-Reduzierung meint, der muss auch B sagen und die Verkehrsunternehmen in die Lage versetzen, die Antriebswende konsequent voranzutreiben.“

Konkret geht es darum, bei der Neuanschaffung der Fahrzeuge die Differenz zwischen einem mit Diesel betriebenen und einem E-Bus auszugleichen. Ein Diesel-Gelenkbus kostet aktuell ca. 360.000 €, ein E-Bus mit ca. 780.000 € mehr als das Doppelte. Preisunterschied pro Fahrzeug: rd. 420.000 €. „Bei einem Verkehrsdefizit in dreistelliger Millionenhöhe für das Jahr 2023 können wir das alleine unmöglich stemmen“, macht Jaeger klar.

In Zukunft könnte DSW21 nur noch die sogenannte »Paragraph 13-Förderung« auf Landesebene beantragen. „Die Mittel, da muss man kein Mathematik-Genie sein, werden aber bei Weitem nicht ausreichen“, sagt der Verkehrsvorstand von DSW21. Weil EU und Bundesregierung für die Umstellung auf emissionsarme Antriebstechniken ambitionierte Ziele ausgegeben hätten, „haben die Verkehrsunternehmen bei der Bestellung von E-Bussen auf Jahre hinaus einen riesigen Bedarf“, so Jaeger. Deshalb appelliert er, unisono mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), an die Politik, die just eingerissene Förderkulisse wieder aufzubauen.

Quelle: DSW21

Streik bei kommunalen Nahverkehrsunternehmen in Sachsen-Anhalt am 19.02.2024

Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsunternehmen in Sachsen-Anhalt am 19. Februar 2024 zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Auch in der zweiten Verhandlungsrunde zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) Sachsen-Anhalt am 15.02.2024 konnte keine Annäherung erzielt werden.

Statt auf die berechtigten Forderungen der Kollegen einzugehen, haben die Arbeitgeber im Rahmen der Verhandlungen eine Kampfansage in Richtung der Beschäftigten ausgesprochen. Sie sind weder bereit, die massiven Einkommensverluste in Folge der Inflation auszugleichen noch die Lohnlücke zu anderen Bundesländern zu schließen. Die Verhandlung über eine Entlastung der Beschäftigten wird kategorisch abgelehnt. Stattdessen sollen sogar der Kündigungsschutz gelockert und der Krankengeldzuschuss gekürzt werden.

„Auf die massiv gestiegenen Lebenserhaltungskosten und Lohnunterschiede von bis zu 500 Euro mit einer Nullrunde in 2024 zu reagieren, macht uns schier sprachlos. Damit stellen die Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt die Zeichen auf Sturm.“

Paul Schmidt, ver.di-Verhandlungsführer

Während beispielsweise Beschäftigte im Fahrdienst – die mit Abstand größte Beschäftigtengruppe – in Sachsen ab dem 01.03.2024 bis zu 3.627 Euro im Monat verdienen, erreicht das Fahrpersonal in Sachsen-Anhalt ein Entgelt von maximal 3.141 Euro. Der KAV schlägt vor, in 2024 eine Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 2.000 Euro zu zahlen. In 2025 sollen die Entgelte um 3 Prozent und in 2026 um 2 Prozent steigen.

„Unsere Kolleginnen erhalten für ihre Arbeit jeden Monat bis zu 500 Euro weniger als in anderen Bundesländern. Das mit einer Entgelterhöhung von 5 Prozent innerhalb von drei Jahren zu beantworten, ist völlig weltfremd. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie damit dem massiven Arbeits- und Fachkräftemangel begegnet werden soll “, ergänzt Schmidt.

Der Gewerkschafter führt weiter aus: „Noch schlimmer wird es, wenn wir auf die Pläne zu den Arbeitsbedingungen schauen. Die Arbeitgeber weigern sich, über unsere Forderung nach Entlastung überhaupt zu verhandeln. Gleichzeitig wollen sie den Kündigungsschutz für die Beschäftigten aufweichen, Zulagen für Schichtarbeiter streichen und den Zuschuss zum Krankengeld kürzen. Das ist eine organisierte Respektlosigkeit.“ Daher ruft ver.di die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsunternehmen in Dessau, Halle, Magdeburg und dem Burgenlandkreis am 19. Februar 2024 zu einem ganztägigen Warnstreik auf.

Quelle: ver.di

Holibri Willebadessen startet mit Rekordwerten in das Jahr 2024

Im Juli 2023 hatte der Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph) das Linienbündel 10 Egge neu strukturiert. Seitdem verkehren in Willebadessen die Linie 540 (Peckelsheim – Willebadessen) und die Linie 541 (Bonenburg – Willebadessen) als reine Anruf-Linien-Fahrten (ALF). Da der nph nunmehr alle bedarfsorientierten Angebote unter dem Markennamen Holibri zusammenfasst, wird er auch das Angebot in Willebadessen zukünftig als Holibri entsprechend kenntlich machen.

Bereits seit August 2023 ist die Nachfrage nach dem bedarfsgerechten Verkehrsangebot in Willebadessen stetig gestiegen. In 2024 setzt sich der Erfolgskurs fort: Seit Jahresbeginn führte Heinemann Personenbeförderung als ausführendes Unternehmen 377 Fahrten mit insgesamt mehr als 700 Fahrgästen durch. Davon nutzten allein im Januar 2024 knapp 500 Fahrgäste das Angebot, wobei mehr als 80 Prozent die Linie 540 nutzten. Insgesamt verzeichnet der Holibri in Willebadessen seit der Betriebsaufnahme knapp 3.000 Fahrgäste bei 1.630 Fahrten. Die beliebteste Start- bzw. Ziel-Haltestelle ist weiterhin der Bahnhof Willebadessen.

„Seit Dezember 2023 fährt der RegionalExpress RE 11 von Düsseldorf über Paderborn bis nach Kassel-Wilhelmshöhe im stündlichen Takt. Dementsprechend haben wir die Abfahrts- und Ankunftszeiten des Holibri auf die Zeiten des RE 11 abgestimmt. Nun haben Fahrgäste noch bessere und häufigere Anschlussmöglichkeiten an den Bahnverkehr. Sie müssen nur ihre Holibri-Fahrt etwa eine Stunde im Voraus ankündigen und können so ganz flexibel und individuell reisen.“

nph-Geschäftsführer Marcus Klugmann

Bei seiner Auswertung stellte der nph fest, dass die meisten Holibri-Fahrten in den frühen Morgenstunden und am späten Nachmittag stattfinden. „Wir beobachten, dass der Holibri eine immer beliebtere Alternative zum Privatfahrzeug wird. Berufspendler sparen sich den Stress im täglichen Berufsverkehr und erreichen bei einer rechtzeitigen Buchung ihren Anschlusszug. Gleichzeitig tragen wir mit diesem System gemeinsam zur Verkehrswende bei“, erklärt Klugmann.

Über die „fahr mit“-App oder über die Webseite können Fahrgäste ihre Fahrt einfach buchen. Eine telefonische Buchung ist ebenfalls möglich. Damit alle Fahrgäste den Holibri Willebadessen noch besser erkennen, wird der nph eine zeitnahe Gestaltung der Fahrzeuge vornehmen. Außerdem prüft der nph die Hinzunahme neuer Haltestellen, um das bedarfsorientierte Angebot für die Bürger noch attraktiver zu machen, was sich auch Norbert Hofnagel, Bürgermeister der Stadt Willebadessen, ausdrücklich wünscht.

Quelle: nph

Konstruktive Verhandlungen zum Manteltarif bei der BVG

Die Tarifverhandlungen zum Manteltarifvertrag bei der BVG wurden fortgesetzt. BVG und Verdi hatten für die Runde am 15. Februar  drei Fokusthemen vereinbart. Zu den entsprechenden Forderungen der Gewerkschaft in der Kategorie Arbeitsbedingungen hat die BVG, wie vereinbart, konkrete Angebote auf den Tisch gelegt.

Zu allen Punkten gab es einen konstruktiven Austausch und bereits erste verbindliche Vereinbarungen. Lediglich beim Thema Wendezeiten gibt es aus Arbeitgebersicht keinen Verhandlungsspielraum, da die aufgestellte pauschale Forderung von 10 Minuten Wendezeit in absehbarer Zeit mit Blick auf den daraus resultierenden Mehrbedarf an Mitarbeitenden, Fahrzeugen und notwendiger (Straßen-)Infrastruktur realistisch nicht umgesetzt werden kann.

Für das Fokusthema Personalentwicklung haben sich beide Seiten auf den Vorschlag der BVG geeinigt, eine gemeinsame Arbeitsgruppe einzurichten, die zwischen den Verhandlungsrunden ergänzend tagt. Als Grundlage gibt es ein Diskussionspapier mit Vorschlägen, wie Zugangsvoraussetzungen flexibler und Entwicklungswege moderner gestaltet werden können.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 1. März angesetzt. Arbeitgeberseite und Gewerkschaft wollen in den weiteren Gesprächen miteinander für Entlastung sorgen und bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden erreichen. Eine Agenda für die dritte Verhandlungsrunde wurde ebenfalls vereinbart.

Quelle: BVG

Stadler baut weitere Wasserstoffzüge für Kalifornien

Der Staat Kalifornien und Stadler haben eine Vereinbarung über sechs weitere Wasserstoffzüge unterzeichnet. Dabei handelt es sich um Vertragsoptionen, die der Staat im Rahmen eines im Oktober 2023 unterzeichneten Vertrags wahrnimmt. Mit dieser Bestellung erweitert Kalifornien seine Wasserstoff-Flotte auf nun zehn Fahrzeuge. Mit diesem Zuschlag und den weiteren Erfolgen in den USA, Deutschland, Italien, Österreich und Litauen bestätigt Stadler erneut seine führende Position bei alternativen und ressourcenschonenden Antrieben mit Batterie und Wasserstoff. Über 150 Schienenfahrzeuge mit Batterie- oder Wasserstoffantrieb wurden bereits verkauft.

Nach der Ankündigung der Bestellung von vier vierteiligen wasserstoffbetriebenen Schienenfahrzeugen für den Bundesstaat Kalifornien im letzten Herbst wird Stadler nun der California State Transportation Agency (CalSTA) und Caltrans sechs weitere hochmoderne wasserstoffbetriebene Züge liefern. Der ursprüngliche Vertrag beinhaltet die Option zum Erwerb von bis zu 25 Zügen.

«Wir sind sehr stolz darauf, dass die California State Transportation Agency (CalSTA) und Caltrans Stadler erneut mit der Lieferung der neuen Züge beauftragt hat. Mit unseren Triebzügen treiben wir gemeinsam die Dekarbonisierung des Schienenverkehrs in den USA voran. Wir danken CalSTA und Caltrans für ihr Vertrauen und freuen uns darauf, unsere Partnerschaft weiter zu vertiefen.»

Martin Ritter, CEO Stadler US

«Stadler setzt sich dafür ein, das Reisen in Nordamerika umweltfreundlicher zu gestalten und bietet innovativen Lösungen für die spezifischen Herausforderungen der Region. Angesichts der begrenzten Elektrifizierung von Bahnstrecken in den USA erweist sich der FLIRT H2 als besonders bedeutend. Die Wasserstofftechnologie ermöglicht eine nachhaltige Mobilität, da sie eine umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Antrieben darstellt. Stadler verfolgt somit aktiv das Ziel, den öffentlichen Verkehr in Nordamerika zu modernisieren und dabei einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.»

Ansgar Brockmeyer, EVP of Marketing and Sales, Stadler

Der Wasserstoffzug von Stadler wurde sowohl in der Schweiz als auch in den USA ausgiebig getestet und hat dabei seine außergewöhnliche Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt. Der SBCTA FLIRT H2 schneidet bei den Tests vor der Inbetriebnahme gut ab und zeigt, dass Stadler ein Qualitätsprodukt entwickelt hat, das die Bedürfnisse der Kunden erfüllt.

Quelle: Stadler Rail

Branchentreff mobility move zur Marken-Premiere ausverkauft

„Wir freuen uns über die große Resonanz auf unseren völlig neu konzipierten Branchentreff mobility move – mit rund 1.400 Teilnehmenden und 90 Ausstellern sind wir nahezu ausgebucht. Diese Zahlen übertreffen noch einmal die der letzten Vorgänger-Veranstaltung Elektrobuskonferenz und zeigen, dass die inhaltliche Weiterentwicklung um die Zukunftsthemen Personal, Autonomes Fahren und Ticketing richtig ist.“

VDV-Vizepräsident Werner Overkamp

Bei der mobility move dreht sich alles um die Vernetzung im straßengebundenen öffentlichen Verkehr. „Elektromobilität und autonomes Fahren funktionieren ohnehin nur als vernetzte Systeme. Gleiches gilt für bedarfsgesteuerte Verkehre sowie für die digitale Fahrgastinformation und das Ticketing. Bei aller Technik liegt auf der Hand, dass es dafür Fachkräfte braucht – und diesem wichtigen Aspekt tragen wir einem eigenen Forum Rechnung“, so Overkamp. Die mobility move findet vom 5. bis 7. März im Estrel Berlin statt.

Die Rekordzahl von 20 E-Fahrzeugen auf der Fachmesse – darunter solche mit Brennstoffzelle oder autonom fahrende – zeigt, dass auch der Kern der Veranstaltung, die Elektromobilität, mehr denn je gefragt ist. Doch die Elektrifizierung geht einher mit der Digitalisierung der Branche – vor allem beim Ticketing: Erstmals richten die Fachleute des Vereins „Kontiki“ ihre Konferenz im Rahmen der mobility move aus. Der neutrale Zusammenschluss von Verkehrsunternehmen und -verbünden, Aufgabenträgern, IT-, Industrie- und Beratungsunternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Digitalisierung im öffentlichen Verkehr voranzutreiben: Er setzt auf interoperable, standardisierte und vor allem kundenfreundliche Lösungen.

„Die mobility move hat das Potenzial, die ÖPNV-Fachveranstaltung der Transformation zu werden. Der Erfolg des Branchentreffs kann jedoch nicht über den politischen Stillstand bei der so dringend notwendigen E-Bus-Förderung hinwegtäuschen: Rund 50.000 Linienbusse sind in Deutschland im Einsatz – über 6.000 E-Busse sind derzeit im ÖPNV-Regelbetrieb oder bestellt. Die Quote von über zwölf Prozent emissionsfreier Busse ist damit mehr als dreimal so hoch wie bei Elektro-Pkw. Auch wenn der ÖPNV damit Marktführer bei der Flottenumstellung ist, ist absehbar, dass der Markthochlauf ausgebremst wird. Was die massiven Kürzungen im Bundeshaushalt 2024 bei der E‑Bus-Förderung und ihr perspektivisches Auslaufen für die Umstellung in den Kommunen und für die Klimaschutzziele des Bundes bedeuten, kann sich jeder ausrechnen.“

VDV-Vizepräsident Werner Overkamp

Die von VDV-Akademie und dem Forum für Verkehr und Logistik organisierte mobility move wurde mitinitiiert von der DEVK. Weitere Informationen: mobility-move.de

Quelle: VDV

eezy stößt laut Online-Umfrage des KCM auf hohe Akzeptanz

Auf welche Akzeptanz stößt der elektronische Tarif eezy, der spontanes Reisen ohne vorherigen Fahrscheinkauf ermöglicht, bei den Nutzerinnen des Westfalentarifs? Antworten zu dieser Frage lassen sich aus einer jetzt vorliegenden NRW-weiten Online-Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstitutes nhi² im Auftrag des Kompetenzcenters Marketing NRW ableiten.

Demnach kommt der Zukunftstarif, der ganz einfach über eine Smartphone-App genutzt und über die zurückgelegten Luftlinienkilometer abgerechnet wird, sehr gut bei den westfälischen Nutzerinnen an: Befragt nach ihrer Zufriedenheit, vergaben die Hälfte aller Studienteilnehmenden die Note 1, mehr als ein Drittel die Note 2. Die Abrechnung über die Luftlinie wird als gerecht empfunden. Mehrheitlich wurde angegeben, dass eezy die Nutzung des ÖPNV erleichtere. Dreiviertel der Fahrgäste hatten bislang noch nie Probleme mit dem E-Tarif.

„Verständlich, zeitgemäß, gut handhabbar – das ist das einhellige Urteil der meisten Fahrgäste“, resümieren Dr. Oliver Mietzsch und Matthias Hehl als Geschäftsführer der WestfalenTarif GmbH das Befragungsergebnis. Kein Wunder also, dass rund 80 % der Nutzerinnen, die einmal mit eezy gefahren sind, angaben, den Tarif wieder benutzen zu wollen. App herunterladen, einchecken, losfahren – mehr braucht es nicht für den Fahrtantritt. Da eezy-Nutzerinnen Selten- und Gelegenheitsfahrgäste mit nur geringer Kenntnis der Verbundstrukturen und Tarifräume sind, biete sich dem ÖPNV hier ein vielsprechendes Potenzial zur Erschließung neuer Kunden, so die beiden Geschäftsführer:

„Der Smartphone-Tarif kann zukünftig mehr Menschen ohne Tarifkenntnisse, die den ÖPNV bislang wenig oder gar nicht genutzt haben, für die Teilnahme am öffentlichen Nahverkehr interessieren. Dies trägt zur Verkehrswende als wichtigen Baustein zur Erreichung der Klimaziele bei. Voraussetzung dafür: Der Bekanntheitsgrad von eezy muss sich weiter erhöhen.“

Zur Onlinestudie: In der Onlinestudie wurden insgesamt 5.699 Personen zur eezy-Nutzung in NRW befragt. Im Zeitraum vom 1. September bis 30. November 2023 machten insgesamt 5.699 Personen Angaben zur Akzeptanz und zum Nutzungsverhalten. Die Stichprobe umfasste Personen im Alter zwischen 18 – 70 Jahren und älter, die den elektronischen Smartphone-Tarif nutzen und diejenigen, die eezy kennen, die App installiert haben, aber bisher nicht genutzt haben oder nicht registriert sind.

Quelle: WestfalenTarif GmbH