Slowenisches Bahnnetz bekommt digitalen Zwilling

Slovenske železnice, d.o.o. (Slowenische Eisenbahnen) beauftragt die Siemens Mobility-Tochter Hacon mit der Lieferung, Integration und Wartung von TPS.plan. TPS.plan ist eine, von Hacon entwickelte, innovative Software für das Fahrplan- und Trassenmanagement einschließlich eines Trassenbestellmoduls. Basierend auf einer mikroskopischen Darstellung der Schieneninfrastruktur und unter Berücksichtigung verschiedener Fahrzeug- und Signalisierungseigenschaften erstellt es hochgenaue Fahrpläne für die strategische Langzeitplanung, Jahresfahrpläne und für die operative Planung. Es ermöglicht eine maximierte Auslastung der Eisenbahninfrastruktur und eine kurzfristige Anpassung der Fahrpläne an die Anforderungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen und die Gegebenheiten auf der Strecke.

„Das Hauptziel der neuen Lösung ist es, den Bestellprozess und die Erstellung des Netzfahrplans zu integrieren, wobei der Schwerpunkt sowohl auf der Planung auf Mikroebene als auch auf dem effizienten Management von Infrastrukturbeschränkungen liegt. TPS.plan optimiert die Planung von Zugstrecken und Fahrplänen und trägt dazu bei, das Reiseerlebnis für unsere über 15 Millionen Fahrgäste im Jahr 2023 deutlich zu verbessern. Die Slowenischen Eisenbahnen sind bestrebt, ein Höchstmaß an Fahrgastzufriedenheit zu gewährleisten. Die neue Fahrplanplanungslösung wird uns einen Schritt näher an unser erklärtes Ziel von 25 Millionen Fahrgästen bis 2028 bringen.“

Matjaž Jelenič, CIO SŽ Group

„Eine leistungsfähige Infrastruktur und effiziente Beplanung bilden das Rückgrat des Schienenverkehrs und sind eine wichtige Grundlage für reibungslosen und zuverlässigen Betrieb für die Fahrgäste.“

Ales Napast, CEO von Siemens Mobility Slowenien

TPS.plan wird bereits erfolgreich von anderen europäischen Kunden eingesetzt, z. B. von SNCF Réseau (Frankreich) oder Network Rail (UK).

Quelle: Hacon Ingenieurgesellschaft mbH

Mit Sicherheit gut ausgestattet

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) setzen auf innovative Technologien, um die Sicherheit ihrer Fahrgäste und Mitarbeiter weiter zu verbessern. Ab Montag, den 11. März 2024 startet ein 12-monatiges Pilotprojekt zur Einführung von Bodycams für Beschäftigte im Sicherheitsdienst. An Schwerpunktbahnhöfen der U-Bahnlinien U7 und U8 sowie im gesamten U-Bahnnetz werden vorerst 18 Bodycams eingesetzt, um Konfliktsituationen vorzubeugen, zu entschärfen und die Aufklärung von Vorfällen zu erleichtern.

Im Jahr 2023 ist die Anzahl der Übergriffe auf BVG-Mitarbeiterinnen im Vergleich zum Vorjahr um 88 Fälle auf insgesamt 250 gesunken. Ebenso verzeichneten die Übergriffe auf BVG-Sicherheitsmitarbeiterinnen einen Rückgang um rund 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch: Jeder Angriff ist einer zu viel. Daher will die BVG nun weitere technische Optionen erproben, um den Einsatz der Sicherheitskräfte zu optimieren.

„Das Thema Sicherheit steht ganz oben auf unserer Prioritätenliste. Busse, Bahnen und Bahnhöfe sind rein objektiv bereits ein sicherer Raum, sie werden aber oft noch anders wahrgenommen. Unser Ziel ist es, dass unsere Fahrgäste nicht nur sicher ans Ziel kommen, sondern sich auch sicher und wohl fühlen. Deshalb starten wir mit neuen Konzepten und verstärktem Einsatz auf vielen Ebenen. Dazu zählt auch, dass unsere Kolleg*innen im Sicherheitsdienst auf eine optimale technische Ausstattung vertrauen können. Das reicht von Nachtsichtgeräten beim Einsatz gegen Kabeldiebstahl und Vandalismus bis zu den Bodycams, die wir jetzt erstmals im Alltagseinsatz testen.“

Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG

Während der Testphase wird in jedem vorab geschulten Team mindestens eine Person mit einer Bodycam ausgestattet, die durch eine Armbinde mit dem Aufdruck „Video Bodycams“ erkennbar ist. Vorrangig werden die Kollegen, die sich freiwillig dafür gemeldet haben, an den Sicherheitsstützpunkten Hermannstraße und Alexanderplatz im Einsatz sein. Die kleinen und leichten Geräte wiegen nur etwa 180 Gramm und zeichnen die Videosequenzen auf.

Die Videodaten werden, wenn notwendig, in zwei Aktionsstufen aufgezeichnet und gemäß §20 BlnDSG für bis zu 48 Stunden gespeichert:

  • Aktionsstufe 1: 2 Minuten im Ringspeicherverfahren (Daten werden fortlaufend 2 Minuten lang gespeichert)
  • Aktionsstufe 2: Aufnahme zur Beweissicherung inklusive der letzten 2 Minuten aus dem Ringspeicherverfahren

Die Kameras sind nicht kontinuierlich aktiviert, sondern werden erst nach einem hörbaren Hinweis und nur in notwendigen Situationen eingeschaltet. Mit der Berliner Datenschutzbehörde wurde frühzeitig ein Einsatzkonzept abgestimmt. Fahrgäste werden mit einem Flyer über ihre Rechte im Zusammenhang mit dem Einsatz von Bodycams informiert.

Quelle: BVG

Projektwoche am KIT zur nachhaltigen Mobilität

Wie lassen sich Mobilität und der wachsende Bedarf an Mobilitätsdienstleistungen gerecht und sicher für alle umsetzen? Wie können die negativen Folgen dieser Entwicklung gleichzeitig erheblich reduziert werden? Um diese und weitere Fragen geht es bei der Frühlingsakademie Nachhaltigkeit vom 18. bis 21. März 2024 am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die Veranstaltung startet mit einem öffentlichen Vortrag und einem Forum, das Forschung und Projekte aus der Region vorstellt.

Unter anderem um konkrete Maßnahmen für einen effizienten und umweltfreundlichen Verkehr geht es beim Auftakt am Montag, 18. März 2024, um 18:00 Uhr in der Keynote „Nachhaltige Mobilität – Illusion oder erreichbares Ziel?“ von Professorin Barbara Lenz, ehemalige Leiterin des Instituts für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Mobilitäts- und Verkehrsexpertin diskutiert in ihrem Vortrag die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes, der sowohl attraktive Verkehrsangebote als auch das Engagement der Bevölkerung erfordert, um die Mobilitätswende im urbanen und ländlichen Raum voranzutreiben.

Beim anschließenden „Forum Nachhaltigkeit“ können sich Interessierte mit Forschenden am KIT und Akteuren aus Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen und Initiativen aus der Region zu aktuellen Projekten austauschen. Die Wissenschaftler des KIT stellen hier unter anderem das Versuchsfahrzeug „eVee“ vor: Das Einsitzer-Auto entspricht einem flexibel einsetzbaren Leichtfahrzeug und verfügt über innovative Technologien, die die Mobilität der Zukunft nachhaltiger und effizienter gestalten sollen. Gemeinsam mit dem efeuCampus Bruchsal wird auch ein „efeuCampus“-Fahrzeug vorgeführt: ein autonom fahrender Lieferroboter als Lösung für die urbane Güterlogistik auf der letzten Meile.

Eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema „Mehr Mobilität, weniger Verkehr?“ folgt am Donnerstag, 21. März 2023, um 18:00 Uhr. Veranstaltungsort ist der Tulla-Hörsaal am Campus Süd des KIT (Gebäude 11.40, Englerstraße 11). Vertreter aus Forschung, Umweltschutz, Politik und Industrie diskutieren, welche Maßnahmen und Innovationen notwendig sind, um die Mobilität der Zukunft zu gestalten und gleichzeitig die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Anforderungen zu erfüllen.

Der Eintritt zu Keynote, Forum und Podiumsdiskussion ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Frühlingsakademie Nachhaltigkeit am KIT richtet sich als Projektwoche an Studierende und alle, die an nachhaltiger Entwicklung interessiert sind. An vier Tagen finden insgesamt über 20 Workshops und 17 Exkursionen statt, die Einblicke in das breite Feld der nachhaltigen Mobilität bieten.

Weitere Informationen

Quelle: KIT

Einjährige Sperrung der U2 geht zu Ende

Die einjährige Sperrung der U2 in Hamburg geht zu Ende: Ab dem 6. Mai fahren die U-Bahnen auf der U2 auch wieder zwischen der Innenstadt und Billstedt/Mümmelmannsberg. Die Bauarbeiten zur U4-Ausfädelung an der U2/U4-Haltestelle Horner Rennbahn, die eine einjährige Betriebsunterbrechung erforderten, werden termingerecht abgeschlossen. Fahrgäste können dann wieder bequem mit der U-Bahn ihre Fahrziele erreichen. Für knapp ein weiteres Jahr müssen die Fahrgäste an der Horner Rennbahn den Zug und den Bahnsteig für die Weiterfahrt wechseln. Die Züge fahren in der Zeit zwischen Niendorf Nord über die Innenstadt zur Horner Rennbahn sowie zwischen Horner Rennbahn und Billstedt/Mümmelmannsberg.

In den vergangenen Monaten wurden sämtliche U-Bahn-Tunnel rund um die Haltestelle Horner Rennbahn abgerissen, damit neue U-Bahn-Tunnel sowie das notwendige U2/U4-Kreuzungsbauwerk entstehen können. Über das Kreuzungsbauwerk wird die U4 künftig aus dem Bestandsnetz auf die Horner Geest ausfädeln. Bis Anfang Mai finden jetzt noch die finalen Bauarbeiten für die Haltestellenerweiterung mit einem neuen Bahnsteig an der Horner Rennbahn statt. Hier werden künftig die stadtauswärts fahrenden Züge durch den neuen U-Bahn-Tunnel („Bypass“) fahren. Der Rohbau des U2/U4-Kreuzungsbauwerks wird im Sommer fertig sein.

Die U2/U4 im Hamburger Osten gehört zu den fahrgaststärksten Streckenabschnitten im gesamten Hamburger U-Bahn-Netz. Eine einjährige Betriebsunterbrechung erforderte deshalb ein umfassendes Mobilitätskonzept. Bei den Fahrgästen waren die Direktbusse sehr beliebt, die ohne Halt zwischen den Haltestellen Rauhes Haus und Billstedt fahren. Der zusätzlich gebaute Zugang an der Haltestelle Rauhes Haus hilft zudem dabei, dass Fahrgäste den kürzesten Weg von der Bahn in den Bus haben. Für die Naherschließung sorgen die zusätzlichen Ersatzbusse im Bereich der unterbrochenen Teilstrecke sowie die verstärkten Buslinien 23 und 213. Auch die zwei neu eingerichteten Xpress-Buslinien X61 und X65, die den durch die U-Bahn-Baustelle auf der Horner Geest betroffenen Einwohnern eine attraktive Alternative zur U/S-Bahn-Haltestelle Wandsbeker Chaussee angeboten haben, wurden von den Fahrgästen sehr gut angenommen.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Augsburger Ridesharing-Dienst swaxi weiter auf Erfolgskurs

Der Ridesharing Dienst swaxi der Stadtwerke Augsburg (swa) ist weiter auf Erfolgskurs. Mit Aleksandra Sucur hat sich die 11.111. Kundin die App heruntergeladen und registriert. Mit einem Blumenstrauß und einem Gratis-Fahrtguthaben in Höhe von 111 Euro wurde sie von Robert Underberg, Leiter der Mobilitätsentwicklung bei den swa in Empfang genommen: „Für mich war das eine große Überraschung, als ich davon erfahren habe, die 11.111 swaxi Kundin zu sein“, freut sich Aleksandra Sucur über ihren Gewinn. Sie wolle in Zukunft das swaxi hauptsächlich abends nutzen, wenn Bus und Straßenbahn nicht mehr fahren.

„Für uns ist das natürlich ein super Zeichen, die 11.111 Kundin zu haben und zeigt, wie sehr wir mit unserem Ridesharing-Dienst auf Erfolgskurs sind“, freut sich auch Robert Underberg. „Pro Monat haben wir immer knapp 3.000 Fahrgäste, die wir vor allem in den späten Abendstunden an ihr Ziel bringen.“

Das swaxi ist noch bis Ende 2025 in einer Ausbau- und Entwicklungsphase. Es wird vom Bund durch das Förderprogramm „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ unterstützt und durch die Stadt Augsburg mitfinanziert. Auf das Förderprogramm hat sich die Stadt Augsburg beworben und den Zuschlag für die Fördergelder erhalten.

Das swaxi ist im Augsburger Stadtgebiet mit einem dynamischen Preismodell unterwegs, der Preis ist also von verschiedenen Faktoren abhängig. Das bedeutet: Ist die gewählte swaxi-Strecke beispielsweise genauso schnell mit dem vorhandenen ÖPNV zurückzulegen, weil parallel eine Straßenbahnstrecke verläuft, steigt der swaxi-Preis automatisch an. Auch der Zeitpunkt der Fahrt beeinflusst den Preis. Nachts kann es sein, dass die gleiche Strecke mit dem swaxi wesentlich weniger kostet, als untertags. Das liegt daran, dass die Anbindungen tagsüber mit Bussen und Straßenbahnen dichter getaktet sind als in der Nacht. Tagsüber lohnt es sich also, den errechneten swaxi-Preis mit dem ÖPNV-Preis zu vergleichen. So hilft der dynamische swaxi-Preis, Bus und Straßenbahn optimal zu ergänzen.

Quelle: Stadtwerke Augsburg

KAV Baden-Württemberg zeigt sich irritiert vom Abbruch der Tarifgespräche

Für den kommunalen Arbeitgeberverband Baden-Württemberg (KAV) ist der von Verdi erklärte Abbruch der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr nicht nachvollziehbar. Die Begründung, Informationen an die Medien „durchgestochen“ zu haben, sei fadenscheinig, so der KAV. „Wir haben schnellstmöglich über das Angebot informiert und möchten so gegenüber den Beschäftigten und der Öffentlichkeit zeigen, dass wir ein Angebot auf den Tisch gelegt haben und verhandeln wollen“, erklärte KAV-Hauptgeschäftsführerin Sylvana Donath.

„Verdi hat bislang in den Tarifverhandlungen teilweise ganz andere Punkte vorgebracht als gegenüber der Öffentlichkeit“, kritisierte Donath. Die Arbeitgeber haben der Gewerkschaft mit einem Zehn-Punkte-Angebot die Hand gereicht. Mit dem unvorhersehbaren Verhandlungsabbruch trage Verdi den Konflikt nun weiter auf dem Rücken der streikgeplagten Fahrgäste aus. Die Nahverkehrsunternehmen fordern Verdi auf, hierzu Stellung zu beziehen. „Die Arbeitgeber sind weiterhin zu Verhandlungen bereit und stehen auch an diesem Mittwoch für Tarifgespräche zur Verfügung“, erklärte Donath. „Wir möchten gemeinsam an einem realistischen Gesamtpaket arbeiten und zu einer Einigung kommen.“

Als KAV trage man die Verantwortung gegenüber den kommunalen Haushalten und damit gegenüber den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern. Der Gesamtumfang der von Verdi vorgelegten Forderungen entspreche einem Gehaltsplus von 30 Prozent, was nicht leistbar sei, betonte der KAV.

KAV-Verhandlungsführerin Stephanie Schulze betonte das gemeinsame Ziel von KAV und Verdi: „Wir wollen die Verkehrswende vorantreiben, und wir machen uns für noch attraktivere Arbeitsbedingungen im ÖPNV stark. Wir müssen aber auch die angespannte Lage der Kommunen berücksichtigen. Jeder Euro kann nur einmal für den ÖPNV ausgegeben werden.“

Quelle: KAV

Bahnstrecke Münster – Sendenhorst nimmt weitere wichtige Hürde

Die geplante Bahnverbindung zwischen Münster und Sendenhorst bietet einen höheren Nutzen als die Kosten, wie eine neue “Standardisierte Bewertung” zeigt. Das Projekt erhöht nicht nur die Attraktivität und Umweltfreundlichkeit des Nahverkehrs in der Region, sondern bringt auch einen konkreten wirtschaftlichen Mehrwert. Mit einem Nutzen-Kosten-Indikator von 1,36 übersteigt der volkswirtschaftliche Nutzen die Kosten deutlich.

Obwohl die Kosten der Reaktivierung der Strecke für den Personenverkehr aufgrund der Komplexität und gestiegener Baukosten auf 133 Mio. Euro angestiegen sind, überwiegen die positiven Effekte. Die Bewertung berücksichtigt neben betriebswirtschaftlichen auch volkswirtschaftliche und umweltbezogene Aspekte, wobei besonders die Verringerung von CO2-Emissionen und die verkürzten Reisezeiten hervorstechen.

Die geplante Strecke wird über 10.000 Fahrgäste pro Werktag befördern und den ländlichen Raum an das Oberzentrum Münster anbinden. Ein positives Bewertungsergebnis ist entscheidend für die Freigabe von Projektmitteln durch den Bund und das Land Nordrhein-Westfalen.

Das Planfeststellungsverfahren für das Projekt dauert länger als geplant, da verschiedene Aspekte wie Umweltprüfungen und Schallschutzgutachten noch bearbeitet werden müssen. Die Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Strecke ist Teil der landesweiten Betriebskonzepte “Zielnetz 2032” und “Zielnetz 2040”, um das Schienennetz in NRW zu modernisieren und auszubauen.

Quelle: NWL

Dortmund: Neue Stadtbahnen warten noch auf Zulassung

Die Nahverkehrs-praxis hat bei den Dortmunder Stadtwerken (DSW21) nachgefragt, wie es um die Inbetriebnahme der neuen Stadtbahnwagen steht. Die erste neue Bahn sollte ursprünglich bereits ab Sommer 2023 im Linienbetrieb eingesetzt werden.

Das B-Wagen-Projekt
Im Rahmen des B-Wagen-Projektes hat DSW21 im ersten Schritt 26 neue Stadtbahnwagen bestellt. Weitere acht Fahrzeuge hat das Dortmunder Verkehrsunternehmen mittlerweile nachgeordert, um im Sinne der Verkehrswende das Angebot für die Fahrgäste noch weiter verstärken zu können und insgesamt noch mehr an Flexibilität zu gewinnen. Dies geht mit zusätzlichen Investitionen in Höhe von rund 32 Mio. € einher. Das Gesamtvolumen des B-Wagen-Projekts beläuft sich somit auf etwa 250 Mio. €.

Die 64 Bestandsfahrzeuge der aktuellen Flotte werden von 2024 bis 2031 baugleich modernisiert und nach dem Umbau exakt dem Standard der Neufahrzeuge entsprechen. Am Ende des Projekts – und nach Ausmusterung von zehn älteren, aus Bonn gekauften Fahrzeugen – wird die Hochflur-Stadtbahnflotte von DSW21 dann um 24 Fahrzeuge auf 98 Fahrzeuge angewachsen sein.

Komplexer Zulassungsprozess
Bei den neuen Stadtbahnen handelt es sich um Fahrzeuge, die speziell für DSW21 konstruiert und gebaut werden. Dies hat auch mit der baugleichen Modernisierung von 64 Bestandsfahrzeugen zu tun. Die Fahrzeuge weisen Features auf, die bundesweit einmalig sind und zusätzliche Anforderungen an den Zulassungsprozess stellen. Beispielhaft sind hier die Absenkung der Luftfederung und die Zwischenraumüberwachung genannt. Somit sieht DSW21 keine Probleme, sondern stuft dieses komplexe Projekt auch im Hinblick auf den Zulassungsprozess positiv ein. Ein Großteil der Zulassungsfragen wird bei den Neufahrzeugen auch schon für die zu modernisierenden Fahrzeuge abgearbeitet, da diese annähernd baugleich sind.

Am Ende einer Vielzahl von Zulassungsunterlagen und Gutachten steht ein funktionales Sicherheitsgutachten, welches auch das Zusammenspiel aller verbauten Elemente betrachtet und sicherheitstechnisch bewertet. Grundsätzlich ist der umfangreiche Zulassungsprozess mit der TAB im Hinblick auf den genauen Umfang und den genauen Zeithorizont von den Fahrzeugherstellern im Vorhinein nur relativ vage einschätzbar. Dies zeigen auch Beispiele von anderen Verkehrsunternehmen. Alles wird dem Ziel untergeordnet, am Ende maximal sichere Fahrzeuge in den Betrieb nehmen zu können.

Parallel zu dem Zulassungsprozess wird weiterproduziert, und so stehen heute bereits neun Fahrzeuge zulassungsfertig auf dem Stadtbahn-Betriebshof von DSW21 in Dorstfeld. DSW21 hat bereits eine Vielzahl von Tests und technischen Überprüfungen an den Fahrzeugen durchgeführt. Die Ergebnisse all dieser Tests werden gegenwärtig von Gutachtern ausgewertet, dokumentiert und der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) bei der Bezirksregierung Düsseldorf als zuständiger Genehmigungsbehörde zur Prüfung zugestellt. Dies ist ein fließender, modularer Prozess, bei dem der TAB immer wieder inhaltsbezogen umfangreiche Datenpakete zur Verfügung gestellt werden. Die Fahrzeughersteller und DSW21 befinden sich mitten in diesem Prozess. Um die TAB-Checkliste abzuarbeiten, sind insgesamt mehr als 16.000 Dokumente vonnöten.

Erste Bahn soll im Frühjahr in Betrieb gehen
Die Zulassung des 1. Wagens ist besonders zeitintensiv. Die folgenden Neufahrzeuge werden in einer deutlich kürzeren Taktung zugelassen. Dabei ist von Vorteil, dass parallel bereits weitere Neufahrzeuge auf dem Betriebshof stehen und für die Abnahme vorbereitet sind.

Sobald die TAB-Zulassung für die erste Bahn der Serie erteilt worden ist, kann diese in Betrieb genommen werden. DSW21 geht nach aktuellem Stand davon aus, dass die Voraussetzungen zur erfolgreichen Erst-Inbetriebnahme in absehbarer Zeit von den Fahrzeugherstellern erfüllt sein werden, so dass voraussichtlich schon zur EM mehrere der neuen Stadtbahnfahrzeuge auf der Strecke sein können. Dies deckt sich mit der Einschätzung von DSW21 aus dem vergangenen Herbst, wonach die erste neue Bahn im Laufe dieses Frühjahrs in Betrieb gehen kann.

Quelle: DSW21

Tarifvertrag für Omnibusfahrer in Bayern wieder allgemeinverbindlich

Die Busfahrer im privaten Omnibusgewerbe in Bayern erhalten rückwirkend zum 1. Oktober 2023 wieder einen allgemeinverbindlichen Lohntarifvertrag. Am 1. März 2024 hat der Tarifausschuss beim Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales den vom Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) e.V. und der Gewerkschaft Verdi im August 2023 abgeschlossenen Lohntarifvertrag Nr. 30 erneut als Anschlusstarifvertrag für die Berufsgruppe Omnibusfahrer für allgemeinverbindlich erklärt.

Die Allgemeinverbindlicherklärung (AVE) eines Tarifvertrags bewirkt nach dem Tarifvertragsgesetz, dass die Rechtsnormen dieses Tarifvertrags auch für alle bisher nicht tarifgebundenen Arbeitgeber und Arbeitnehmer innerhalb des sachlichen und räumlichen Geltungsbereichs des Tarifvertrags verbindlich werden und Gesetzescharakter entfalten. Konkret bedeutet dies, dass alle Omnibusfahrer, die in privaten bayerischen Busbetrieben beschäftigt sind, Anspruch auf den Tariflohn (einschließlich der Schicht- Nacht- und Mehrarbeitszuschläge) des Lohntarifvertrages Nr. 30 haben. Der Tarifvertrag läuft mindestens bis zum 31. März 2025.

Die Einhaltung gesetzlich und tarifvertraglich vorgegebener sozialer Standards und Arbeitsbedingungen liegen im öffentlichen Interesse und sind für den Erhalt der Verkehrssicherheit unerlässlich.

„Mit der Allgemeinverbindlicherklärung des Lohntarifvertrags für bayerische Omnibusfahrer haben das Arbeitsministerium und die Sozialpartner des privaten Omnibusgewerbes ein wichtiges Signal gegen Lohn- und Sozialdumping gesetzt. Aufgrund der besonderen Verantwortung des Fahrpersonals muss sichergestellt sein, dass dieses mit den tarifvertraglich vereinbarten Löhnen ein Auskommen hat und nicht durch Lohndumping in Zweit- oder Drittarbeitsverhältnisse getrieben wird.“

Nico Schoenecker, Vorsitzender der LBO-Tarifkommission

Angemessene Lohn- und Arbeitsbedingungen sind auch für die Bewältigung des Fachkräftemangels in der Omnibusbranche unverzichtbar. Die AVE ist für die Mitarbeiter ein sichtbares Signal, dass deren Arbeit mit einem angemessenen Lohn gewürdigt wird.

Quelle: LBO

SWEG fährt künftig auch Buslinienverkehr im Landkreis Tübingen

Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) wird künftig auch Buslinienverkehr im Landkreis Tübingen fahren. Das Verkehrsunternehmen hat sich bei einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt und ist vom Landratsamt Tübingen beauftragt worden, vom 29. Juli 2024 an die Verkehrsleistungen im Linienbündel Tübingen Südost (Los 1) zu erbringen. Der Leistungsumfang beläuft sich jährlich auf rund 1,3 Millionen Fahrplankilometer, die sich auf insgesamt elf Linien im Raum Tübingen – Dußlingen – Gomaringen – Ofterdingen – Mössingen – Bodelshausen verteilen. Die Verkehre werden von der Tochtergesellschaft SWEG Bus Tübingen GmbH erbracht – laut Vertrag mindestens bis 28. August 2033.

„Wir freuen uns sehr, dass wir die europaweite Ausschreibung gewonnen haben und nun unsere Verkehrsleistungen auf den Landkreis Tübingen ausweiten können. Wir werden das in uns gesetzte Vertrauen rechtfertigen, indem wir als verlässlicher Partner die Leistungen zuverlässig erbringen.“

SWEG-Geschäftsführer Dr. Thilo Grabo

Die SWEG plant, im Raum Tübingen Neufahrzeuge einzusetzen. Diese werden dann im neuen weiß-roten Design des Landkreises Tübingen unterwegs sein. Veränderungen bei den Linienverläufen wird es nicht geben, dafür aber eine Ausweitung der Fahrten. So wird beispielsweise auf der Linie 7625 von Tübingen nach Gomaringen über weite Teile des Tages der Viertelstundentakt und in den Nebenverkehrszeiten der Halbstundentakt eingerichtet.

Für den Betriebsstart Mitte des Jahres sucht die SWEG noch personelle Unterstützung. „Wir stellen vor allem Fahrpersonal ein, aber auch noch Mitarbeiter für die Standortverwaltung“, erläutert Thomas Vehrenkamp, SWEG-Regionalleiter Bus Mitte/Ost und Geschäftsführer der SWEG Bus Tübingen GmbH. Interessenten winkt ein sicherer Arbeitsplatz mit besten Zukunftsaussichten bei einem der größten Verkehrsunternehmen im südwestdeutschen Raum. Geboten wird tarifliche Bezahlung nach WBO-Tarifvertrag und weitere Benefits wie zum Beispiel Jobbike oder Gesundheitsförderung. Interessenten können sich über das Onlineportal auf www.sweg.de/deine-zukunft bewerben oder per E-Mail an personal@sweg.de.

Quelle: SWEG