BMDV legt bundesweite Befragung zur Mobilität in Deutschland vor

Der Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) Hartmut Höppner hat am 25.03.2025 in Berlin gemeinsam mit Studienautor Robert Follmer von infas die ersten Ergebnisse der neuen Ausgabe der Verkehrserhebung Mobilität in Deutschland 2023 (MiD) vorgestellt. Zwischen Mai 2023 und Juni 2024 wurden dafür über 218.000 Haushalte und rund 420.000 Personen in ganz Deutschland zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Die Ergebnisse bilden sowohl national als auch regional eine zentrale Grundlage für die Verkehrsplanung vor Ort. Die Befragung soll u.a. Politik und Verwaltung bei verkehrspolitischen Entscheidungen unterstützen.

“Wir wollen Mobilitätsangebote, die sich an den Bedürfnissen und Wünschen unserer Bürgerinnen und Bürger orientieren. Das geht nur, wenn wir das Mobilitätsverhalten und die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen im Alltag besser verstehen. Die umfangreichen Daten der neuen MiD helfen uns dabei. Die MiD ist nicht nur eine elementare Datengrundlage für Wissenschaft und Forschung, sondern auch eine wichtige Entscheidungshilfe auf dem Weg in eine attraktive, klimafreundliche Mobilität der Zukunft.”

Hartmut Höppner, Staatssekretär im BMDV

Zentrale Ergebnisse

Die Alltagsmobilität der Bürger stützt sich – wie bereits bei der Vorgängerstudie im Jahr 2017 erhoben – auf einen breiten Verkehrsmittelmix aus motorisiertem Individualverkehr (MIV), Fahrrad, Fußgänger- und öffentlichem Verkehr. Die Entwicklung zeigt mit Blick auf die zurückgelegten Wege eine immer noch hohe Bedeutung des MIV und leichte Steigerungen des Wegeanteils des öffentlichen Verkehrs (10 Prozent im Jahr 2017 auf 11 Prozent der Wege im Jahr 2023) sowie Stabilität im Radverkehr (11 Prozent). Der Fußverkehr erlebt eine Renaissance und hat die höchsten Zuwächse (22 Prozent im Jahr 2017 auf 26 Prozent im Jahr 2023). Demnach wurde bundesweit mehr als jeder vierte Weg als reiner Fußweg zurückgelegt, die Zu- und Abwege zu anderen Verkehrsmitteln kommen noch hinzu.

Der Anteil des motorisierten Individualverkehrs liegt im Verkehrsmittelmix im Jahr 2023 zwar etwas niedriger als im Jahr 2017, dennoch behält er seine dominante Bedeutung für die Alltagsmobilität: Der Anteil der Wege, den die Befragten selbst hinter dem Lenkrad fahren, liegt bei 40 Prozent (im Jahr 2017 43 Prozent), die Mitfahrt erreicht 13 Prozent (im Jahr 2017 14 Prozent). Noch deutlicher wird dies bei der zurückgelegten Wegstrecke: Bürger in Deutschland legen knapp drei Viertel aller Kilometer mit dem Auto zurück. Im ländlichen Raum bleibt das Auto für nahezu alle Verkehrsteilnehmer unverzichtbar. Mehr als 80 Prozent der Wegstrecke entfallen hier auf den MIV.

In Städten hingegen nimmt die Nutzung von Fahrrädern und Fußwegen zu, während die Dominanz des Autos abnimmt. 31 Prozent der Wege legen die Bewohner der großen Metropolen zu Fuß zurück – fast so viele wie mit dem MIV (33 Prozent). Das Fahrrad erreicht in den Metropolen einen Wegeanteil von 15 Prozent, Bus und Bahn von 21 Prozent.

Der Radverkehr profitiert außerdem von einer immer größeren Zahl an elektrisch unterstützten Rädern. Der Anteil der elektrisch unterstützten Fahrräder (Pedelecs) hat zugenommen und macht bundesweit mittlerweile ein Drittel der Fahrrad-Kilometer aus. Die Fahrradflotte wächst von 75 Millionen Räder in 2017 auf 80 Millionen Räder in 2023, davon mittlerweile ein Viertel mit Elektroantrieb.

Gleichzeitig hat das 2023 von Bund und Ländern eingeführte Deutschlandticket den öffentlichen Nahverkehr wesentlich dabei unterstützt, seine coronabedingten Nachfrageeinbußen zu überwinden. Die Ergebnisse der MiD 2023 zeigen die Beliebtheit des Deutschlandtickets und bestätigen die Bedeutung des Deutschlandtickets für eine nachhaltigere und effizientere Mobilität in Deutschland.

Zur MiD

Die Studie „Mobilität in Deutschland (MiD)“ basiert auf einer bundesweiten Befragung von Haushalten zu ihrem alltäglichen Verkehrsverhalten im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Sie wurde bereits in den Jahren 2002, 2008 und 2017 erhoben. Mehr als 60 regionale Partner haben sich beteiligt. Für die MiD 2023 wurden bundesweit zwischen Mai 2023 und Juni 2024 über 218.000 Haushalte und rund 420.000 Personen befragt. Die Auswahl erfolgte nach einem Zufallsverfahren überwiegend auf Basis der Einwohnermelderegister. Den ersten Schritt bildete ein Haushaltsinterview, um Angaben zur Zusammensetzung der befragten Haushalte zu erhalten. Danach wurden alle Haushaltsmitglieder gebeten, an je einem zufällig vorgegebenen Berichtstag ihre Wege zu erfassen. Zusätzlich liefert die Befragung Ergebnisse zur Ausstattung mit Verkehrsmitteln, Akzeptanz neuer Mobilitätsangebote, der Zufriedenheit der Bürger mit den verfügbaren Verkehrsmitteln und dem Zugang zu diesen Angeboten sowie zum Home-Office. Ebenso bietet sie Ergebnisse zum Reiseverkehr.

Die vom BMDV initiierte Studie unterliegt den strengen Datenschutzbestimmungen für Umfrageforschung. Die Teilnahme war freiwillig und die Angaben der Befragten werden ausschließlich anonymisiert genutzt. Bereits verfügbar ist ein etwa 40-seitiger Kurzreport. Er steht unter www.mobilitaet-in-deutschland.de zur Verfügung.

Projektpartner

Das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft führt die Studie wie bereits 2017 gemeinsam mit weiteren Partnern durch. Dies sind das Institut für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., die IVT Research GmbH und infas 360 GmbH.

Entflechtung der Schieneninfrastruktur – Jetzt handeln für mehr Effizienz und Transparenz

Die dringend notwendige Ertüchtigung der deutschen Schieneninfrastruktur erfordert nicht nur zusätzliche Finanzmittel, sondern vor allem strukturelle Reformen. Vor diesem Hintergrund fordert der Verband mofair e.V. eine konsequente Entflechtung des integrierten DB-Konzerns, um Transparenz, Effizienz und fairen Wettbewerb sicherzustellen.

„Fakt ist: Die Schieneninfrastruktur ist über Jahrzehnte unterfinanziert gewesen. Wieviel aber genau fehlt, um sie wieder in Schuss zu bringen und ein echtes ‚Hochleistungsnetz‘ zu erreichen, wissen wir nicht. Vom integrierten Konzern DB genannte Zahlen erregen immer Misstrauen, weil sie nicht wirklich nachvollziehbar sind. Als Wettbewerbsunternehmen im Schienenpersonenverkehr sagen wir: Gerade weil die Eisenbahninfrastruktur so viele Milliarden Euro zusätzlich benötigt, brauchen wir maximale Transparenz. Diese gibt es nur mit der vollständigen Entflechtung der Monopolbereiche vom Rest des Konzerns. Die neue Infrastrukturgesellschaft muss eine direkte Bundesgesellschaft werden, analog der Autobahn GmbH.“

mofair-Präsident Martin Becker-Rethmann

Derzeit vereint der DB-Konzern natürliche Monopole wie Schienennetz, Bahnhöfe und Bahnstromversorgung mit marktlich tätigen Bereichen wie DB Fernverkehr, DB Regio, DB Cargo sowie zahlreichen weiteren Dienstleistungsgesellschaften. Diese Verflechtung erschwert die Nachvollziehbarkeit der Mittelverwendung und erlaubt intransparentes Quersubventionieren zulasten eines fairen Wettbewerbs.

Durch eine direkte Zuordnung der Infrastrukturgesellschaft zum Bund in Form einer GmbH ließen sich Steuerungsprozesse vereinfachen, regulatorischer Aufwand verringern und die Zweckbindung öffentlicher Mittel sicherstellen. Gleichzeitig würden sich die Rahmenbedingungen für alle im Schienenverkehr tätigen Unternehmen verbessern.

Die vielfach geäußerte Sorge um Arbeitsplätze ist unbegründet. Fachkräfte sind in der gesamten Branche stark nachgefragt, ihre Aufgaben bleiben auch in einer neu strukturierten Gesellschaft bestehen. Anders als bei einer Neugründung wie der Autobahn GmbH existiert die DB InFrago bereits – sie müsste lediglich organisatorisch neu zugeordnet werden.

Die Entflechtung bedeutet keine Privatisierung, sondern eine stärkere Anbindung an den Eigentümer Bund – für mehr Transparenz, bessere Steuerung und eine zukunftsfähige Infrastrukturpolitik.

BVG baut ersten reinen Elektrobus-Betriebshof

Die BVG startet den Bau des Betriebshofes an der Köpenicker Landstraße. Damit entsteht nun erstmals seit fast 60 Jahren wieder ein neuer Omnibusbetriebshof. Ein wichtiger Schritt zu mehr Stabilität und zur Dekarbonisierung der Busflotte. Das Depot ist Teil des neuen Betriebshofs in Schöneweide und soll im Jahr 2027 in Betrieb genommen werden.

“Dieser Betriebshof ist ein echter Meilenstein für unsere Stadt, denn er ermöglicht es uns, 200 zusätzliche Elektrobusse in den Betrieb zu schicken. Damit wird nicht nur unser Angebot stabiler, sondern auch die Berliner Luft wieder ein bisschen sauberer.”     

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG

Der neue Omnibus-Betriebshof wird eine wichtige Rolle bei der In-standhaltung und Abstellung der neuen E-Busse spielen. Auf dem rund 44.000 Quadratmeter großen Gelände sollen neben einer Werkstatt- und Servicehalle auch ein modernes Verwaltungsgebäude sowie Abstell- und Lademöglichkeiten für rund 200 E-Busse entstehen. Zusammen mit dem Betriebshof an der Säntisstraße, der demnächst in Marienfelde entsteht sowie den bereits bestehenden Arealen, verfügt die BVG dann über acht Omnibus-Betriebshöfe.

Für den Neubau des Betriebshofes für Elektrobusse an der Köpenicker Landstraße wurde eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den beiden Bauunternehmen Matthäi und Karl Weiss beauftragt. Zudem wurde die Firma Dress & Sommer seit Planungsbeginn mit der Projektsteuerung und seit Baubeginn mit der Bauüberwachung beauftragt. Mit den in diesen Tagen begonnenen Tiefbauarbeiten werden nun die Grundlagen für den Bau von Ladeinfrastruktur, Verwaltung und Servicehalle geschaffen.

Der Bau des Betriebshofs an der Köpenicker Landstraße ist Teil des Hochlaufs der Elektromobilität. Bis 2027 wird die BVG mindestens 500 E-Busse im Einsatz haben. Dafür sollen zusätzliche Lademöglichkeiten im Stadtgebiet entstehen. Auch zwei weitere Betriebshöfe an der Säntisstraße und der Rummelsburger Landstraße werden errichtet und die bereits bestehenden Betriebshöfe für den Betrieb von Elektrobussen umgebaut, um den gesamten Busbetrieb zu dekarbonisieren.   

Tunnelvortriebsmaschine erreicht U-Bahn-Baustelle U2 Pilgramgasse

Die Tunnelvortriebsmaschine „Debohra“ ist bei der künftigen U2xU4-Station Pilgramgasse angekommen und auch die Reparaturarbeiten der Wienfluss-Sohle im Bereich der Baustelle sind erfolgreich abgeschlossen.

„Der aktuell auf Hochtouren laufende Öffi-Ausbau U2xU5 ist ein großer Puzzlestein für Wiens Mobilitätswende – wir schaffen damit zusätzliche Kapazitäten für hunderttausende Fahrgäste täglich. Das entlastet das Klima, schafft Platz für Begrünungen und macht Wien noch lebenswerter.“

Planungs- und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima

Nach monatelanger Arbeit ist die Tunnelvortriebsmaschine (TVM) Debohra bei der künftigen U2-Station Pilgramgasse am Wienfluss angekommen. Auf ihrem Weg vom Matzleinsdorfer Platz bis zur Pilgramgasse hat sie bereits 935 Meter neuen U2-Tunnel gegraben. Pro Tag schafft sie im Durchschnitt rund 10 Tunnelmeter.

„Die U-Bahn ist das Rückgrat unserer Öffis, mit jedem Meter schaffen wir mehr Raum für umweltfreundliche Mobilität. Der Durchbruch hier an der künftigen U2xU4-Station Pilgramgasse bringt uns einen Schritt näher zur klimaneutralen Stadt.“

Monika Unterholzner, stellvertretende Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke

Die TVM beeindruckt mit 127 Metern Länge und 1.300 Tonnen Gewicht. Ausgestattet mit einem Schneidrad von rund sieben Metern Durchmesser hat sie bis zur künftigen U2-Station Pilgramgasse bereits rund 4.200 Tübbinge, das sind jene Betonring-Segmente, aus denen die Außenschale der Tunnelröhre besteht, verbaut. Sechs Tübbinge kreisförmig angeordnet ergeben einen Tübbing-Ring – 700 Ringe sind bereits geschafft.

„Es freut mich, dass wir die aufwendigen Reparaturarbeiten am Wienfluss im Baustellenbereich nach dem Hochwasser erfolgreich abgeschlossen haben und alle Bauarbeiten wieder mit voller Kraft umsetzen können. Mit Debohra haben wir eine leistungsstarke Maschine im Einsatz, die uns hilft, den Öffi-Ausbau effizient und umweltschonend voranzutreiben.“

Gudrun Senk, Wiener Linien-Geschäftsführerin für den technischen Bereich

37.000 Kubikmeter Erdmaterial – so viel wie das Volumen des Wiener Rathauses – wurden bisher über das Förderband der Tunnelvortriebsmaschine (TVM) ausgehoben. Der Aushub wird zentral über den Schacht am Matzleinsdorfer Platz abtransportiert. Die unterirdische Bauweise reduziert die Auswirkungen an der Oberfläche und spart innerstädtisch 20.000 LKW-Fahrten sein.

Bevor Debohra wieder ihre Fahrt aufnimmt, wird sie wie bei jeder Station gründlich überprüft. Nach dem Notausstieg Kaunitzgasse im sechsten Bezirk folgt als nächstes die künftige U2xU3 Station Neubaugasse und anschließend der Notausstieg beim Augustinplatz im siebten Bezirk. Von dort wird sie wieder zum Matzleinsdorfer Platz transportiert, um den zweiten U2-Tunnel zu graben. Nach getaner Arbeit wird die TVM zwei U2-Streckenröhren fertiggestellt und die vier neuen Öffi-Stationen, U2xS Matzleinsdorfer Platz, U2 Reinprechtsdorfer Straße, U2xU4 Pilgramgasse und U2xU3 Neubaugasse, miteinander verbunden haben.

Erfolgreiches Jahr 2024 für Solaris

Das Jahr 2024 war für Solaris Bus & Coach eine Periode bedeutender Erfolge. Das Unternehmen verkaufte insgesamt 1.525 Fahrzeuge, was einer Steigerung von 4,7 Prozent gegenüber 2023 entspricht. Dieser Erfolg trug dazu bei, dass die Gruppe einen Umsatz von 927 Millionen Euro erzielte, eine Steigerung von über 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Batteriebusse, Wasserstoffbusse, Oberleitungsbusse und Hybridfahrzeuge machten im Jahr 2024 einen Rekordanteil von 83 Prozent an den verkauften Fahrzeugen aus.

Zu den Erfolgen gehörte der erste Vertrag über die Lieferung von Elektrobussen für den US-amerikanischen Markt, was einen wichtigen Schritt bei der Expansion in den Markt für emissionsfreie Busse in den USA darstellt. Darüber hinaus hat Solaris als erstes Unternehmen weltweit einen Bus mit Batteriepass in die Serienfertigung gebracht – das Elektromodell Solaris Urbino 18 ging an die BVG-Flotte in Berlin. Darüber hinaus wurde der Wasserstoffbus Urbino 18 in einem renommierten internationalen Branchenwettbewerb als bester Stadtbus des Jahres 2025 ausgezeichnet.

Ende 2024 umfasst der Auftragsbestand des Unternehmens 1.609 Fahrzeuge im Gesamtwert von über 1,4 Milliarden Euro.

VRR-Stationsbericht 2024: Negativer Trend an kleineren und mittleren Stationen

In seinem Stationsbericht 2024 dokumentiert der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bereits zum 18. Mal, in welchem Zustand die 296 Bahnhöfe und Haltepunkte in seinem Verkehrsgebiet sind. Erfreuliches Ergebnis: Der Großteil aller Reisenden steigt an Stationen ein und aus, die barrierefrei ausgebaut sind und 2024 von den VRR-Profitestern gut bewertet wurden.

Vier Mal pro Jahr besuchen die Profitester jede der 296 Stationen im VRR-Verbundgebiet und richten ihr Augenmerk auf die Aspekte, die Reisenden besonders wichtig sind: die Aufenthaltsqualität, die Fahrgastinformation und die Barrierefreiheit. Vor allem die Bahnhöfe und Haltepunkte mit vielen Ein- und Aussteigern erzielten gute Ergebnisse. Rund 90 Prozent der Fahrgäste im VRR-Verbundraum gelangen über Aufzüge oder Rampen stufenfrei zu den Gleisen. Eine Bahnsteighöhe von mindestens 76 Zentimetern macht es zudem möglich, entweder auf gleicher Höhe oder über Einstiegshilfen am Fahrzeug komfortabel in die Züge einzusteigen.

„Für uns ist dies ein großer Erfolg, denn wir investieren seit vielen Jahren massiv in barrierefreie Ausbauvorhaben der Eisenbahninfrastrukturunternehmen, um allen Fahrgästen die problemlose Nutzung des SPNV zu ermöglichen: mobilitätseingeschränkten Menschen mit Rollstuhl und Rollator genauso wie Personen mit Kinderwagen, schwerem Gepäck oder Fahrrad“, sagt Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR. „Barrieren weitestgehend abzubauen ist für uns deshalb nicht nur gesetzliche Vorgabe, sondern auch ein Anliegen, dem wir uns mit Engagement, Herzblut und nicht zuletzt auch mit Blick auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit widmen. Seit 2008 vereinen wir die SPNV-Aufgabenträgerschaft und die Investitionsförderung unter einem Dach. Entsprechend gehen die Planung, Organisation und Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs mit den Investitionen in die benötigte Eisenbahninfrastruktur Hand in Hand, ohne Ressourcenverluste durch lange Entscheidungswege oder allzu viele Schnittstellen.“

Verbesserungsbedarf an kleineren und mittleren Stationen

Ungeachtet der Tatsache, dass die allermeisten Reisenden im VRR an den Großbahnhöfen von guten Leistungen profitieren, gibt es insbesondere an kleineren und mittleren Bahnhöfen Handlungsbedarf. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Situation vor allem dort verschlechtert. Nur noch 155 Stationen (52,36 Prozent) erzielten 2024 ordentliche oder ausgezeichnete Ergebnisse, 141 (47,64 Prozent) waren in einem entwicklungsbedürftigen oder nicht tolerierbaren Zustand. Der Anteil der positiv bewerteten Stationen sank damit im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozentpunkte.

„Dieser negative Trend sollte für die Eisenbahninfrastrukturbetreiber ein Weckruf sein, die Qualität auch an kleineren und mittleren Stationen dauerhaft und flächendeckend zu verbessern. Denn alle Fahrgäste haben ein Anrecht auf qualitativ hochwertige Leistungen – unabhängig davon, wo sie ein- und aussteigen“, sagt Oliver Wittke. „An den Bahnhöfen und Haltepunkten starten und beenden unsere Fahrgäste ihre Fahrten mit Regionalexpress, Regionalbahn oder S-Bahn. Gewinnen sie dort einen schlechten Eindruck, dann überträgt er sich zwangsläufig auf den Regionalverkehr als Ganzes. Das gilt es, im Sinne einer erfolgreichen Verkehrswende, auf jeden Fall zu verhindern.“

Die Ergebnisse im Detail und der VRR-Stationsbericht 2024 als Download

Dr. Jan Neidhardt wird neuer Geschäftsführer beim VVS

Die Gesellschafterversammlung der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS) hat in ihrer Sitzung vom 10. März 2025 Dr. Jan Neidhardt mit einstimmigem Beschluss zum Geschäftsführer der Gesellschaft bestellt. Der 37-jährige Jan Neidhardt war seither Abteilungsleiter Betriebswirtschaft und Prokurist beim VVS. Zum 15. März wechselt Neidhardt in die Geschäftsführung des VVS.

“Ich freue mich, dass wir mit Herrn Dr. Neidhardt einen anerkannten Fachmann gewinnen konnten, der ÖPNV im Blut hat. Seine Persönlichkeit steht einerseits für frischen und jungen Elan sowie andererseits für gereifte Erfahrung in jahrelangen Diensten des VVS. Mit dem neuen Geschäftsführer-Duo Cornelia Christian und Jan Neidhardt ist der VVS hervorragend aufgestellt, um den öffentlichen Nahverkehr in der Region Stuttgart auch in schwierigen Zeiten voranzutreiben.”

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, Vorsitzender des VVS-Aufsichtsrates

„Ich bedanke mich für das Vertrauen der Gesellschafter. Der Nahverkehr in der Region steht auf einem guten Fundament, aber auch vor großen Herausforderungen. Ich freue mich darauf, sie mit dem fantastischen Team beim VVS und gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern anzugehen!“

Dr. Jan Neidhardt

Jan Neidhardtfolgt auf Thomas Hachenberger, der Ende des Jahres nach 20 Jahren in der VVS-Geschäftsführung aus der Gesellschaft ausgeschieden ist. Er führt den VVS künftig gemeinsam mit Cornelia Christian.

Nur ein Drittel der deutschen Großstädte kann Bus- und Bahnangebot ausbauen

Der Ausbau von Bus und Bahn bleibt in Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München weit hinter dem nötigen zurück, zeigt ein Greenpeace-Städtevergleich. Zwischen 2023 und 2025 haben lediglich 10 der 30 größten deutschen Städte ihr ÖPNV-Angebot spürbar ausgebaut. In mehr als einem Drittel (12) stagniert das Angebot bei einem Prozent mehr oder weniger. Fünf Städte haben ihr Angebot in den betrachteten zwei Jahren sogar deutlich um bis zu sieben Prozent zusammengestrichen. Zu drei Städten lagen fehlerhafte und nicht vergleichbare Daten vor. Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, müsste das ÖPNV-Angebot pro Jahr um mindestens 4,5 Prozent wachsen. Einen Wert, den allein Leipzig erreicht. Die von Bund und Ländern angestrebte Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 erfordert ein jährliches Wachstum von acht Prozent und wird von keiner der untersuchten Städte erreicht.

“Eine Großstadt ohne gutes Bus- und Bahnangebot ist keine. Der ÖPNV ist das Rückgrat eines sauberen, klimaschonenden Verkehrs, doch in den meisten Städten steht der Ausbau auf der Kriechspur. Viele streichen sogar Verbindungen und zwingen Menschen so zurück ins Auto. Lebenswerte Städte brauchen attraktiven, klimafreundlichen Nahverkehr.”

Lena Donat, Greenpeace-Verkehrsexpertin

Die Studie analysiert die öffentlich zugänglichen Fahrplandaten der Plattform Delfi und vergleicht die durchschnittliche Zahl der Abfahrten an einem Wochentag im Jahr 2023 mit denen eines durchschnittlichen Wochentags im Jahr 2025. Die ermittelte Rangliste zeigt, wie weit die Veränderungen auseinanderklaffen. Über den untersuchten Zweijahreszeitraum schrumpfte das Angebot in Berlin mit einem Minus von 7 Prozent am stärksten, während es in Leipzig mit einem Plus von knapp 15 Prozent am deutlichsten zulegte. Doch leere Kassen und steigende Kosten drohen das Wachstum vieler Städte abzuwürgen und das Angebot auszudünnen. Die Hauptgründe für das stagnierende oder sogar sinkende ÖPNV-Angebot in den Städten sind Personalmangel und ungenügende Finanzierung. 

“Ein gut ausgebautes Bus- und Bahnnetz ist das beste Mittel für flüssigen Verkehr, mehr Lebensqualität und besseren Klimaschutz im Verkehr. Es darf nicht sein, dass Städte ihre Fahrpläne ausdünnen müssen, weil ihnen das Geld fehlt. Deutschlands Städte brauchen einen Booster für Bus und Bahn, dabei muss der Bund ihnen finanziell beistehen.”

Lena Donat, Greenpeace-Verkehrsexpertin

In den Millionenstädten Hamburg (Ziel: 2040 klimaneutral) und München (Ziel: 2030 klimaneutral) stagniert das Angebot, in Köln (2035 klimaneutral) wurden der Fahrplan im Herbst 2024 zum dritten Mal in Folge ausgedünnt. Dresden hingegen baute das Angebot um 3 Prozent aus.   

Download der Studie

Update Stabilität der BVG: Kurswechsel zeigt erste Wirkung

Im Dezember des vergangenen Jahres hat der BVG-Vorstand das Konzept „Stabilität vor Wachstum“ öffentlich vorgestellt und damit einen tiefgreifenden Kurswechsel für die BVG eingeläutet. Damit reagierte die Unternehmensführung auf den Zustand der BVG, die nach vielen Jahren des Wachstums in unterschiedlichen Unternehmensbereichen an ihre Grenzen gestoßen ist. Neben einer konsequenten Fokussierung auf die Fahrgäste und deren Bedürfnisse spielt die Perspektive der Mitarbeitenden und deren Zufriedenheit sowie die Attraktivität der BVG als Arbeitgeberin eine herausragende Rolle.

Seit der offiziellen Präsentation des Stabilitätskonzepts im vergangenen Jahr zeichnen sich bereits erste, positive Entwicklungen ab. Die Lieferung der neuen U-Bahn-Fahrzeuge läuft wie geplant und deren Einflottung wird mit Hochdruck vorangetrieben.

„Wir wollen und müssen wieder mehr Verlässlichkeit bieten. Deswegen haben wir im vergangenen Jahr mit Stabilität vor Wachstum einen Kurswechsel des Unternehmens auf allen Ebenen angestoßen. Das ist ein Kraftakt, der uns noch eine Weile fordert. Aber erste Erfolge zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, wieder stabil für Berlin zu werden.”

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG

Der Trend der BVG als attraktive Arbeitgeberin setzt sich auch Anfang des Jahres 2025 fort. So haben bereits im Januar und Februar rund 5.500 Menschen ihre Bewerbung bei Deutschlands größtem Nahverkehrsunternehmen eingereicht. Zudem konnten in den ersten beiden Monaten des Jahres 334 neue Mitarbeitende im Unternehmen begrüßt werden. Die Bewerbungszahlen für Fahrerjobs liegen in den ersten Wochen des neuen Jahres auf dem Niveau des Rekordjahres von 2024 (über 36.000 Bewerbungen insgesamt). Die Bewerbungen für den Job als Tramfahrer liegen sogar 30 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2024.

Um den Fahrgästen der Berliner U-Bahn in unvorhergesehenen Situationen möglichst empathische und hilfreiche Informationen an die Hand zu geben, hat die BVG im Januar situative Live-Ansagen in Deutsch und Englisch getestet. Der Test zu den Live-Ansagen kam bei den Fahrgästen sehr gut an. So haben rund 80 Prozent der Befragten im Rahmen einer begleitenden Marktforschung bestätigt, dass sie das Konzept sinnvoll finden und eine Verstetigung und Ausweitung begrüßen. Aktuell wird daran gearbeitet, die Live-Ansagen ab Sommer 2025 dauerhaft und auf sämtlichen U-Bahnlinien einzuführen.

ÖBB: Erstmals über eine halbe Milliarde Fahrgäste

Mit erstmals über einer halben Milliarde Fahrgästen verzeichneten die ÖBB im Jahr 2024 einen absoluten Fahrgastrekord. Noch nie sind in Österreich so viele Menschen mit Bus & Bahn gefahren. 2023 waren es 494 Millionen Passagiere. 

„Der Fahrgastrekord mit mehr als 511 Millionen Reisenden bei den ÖBB zeigt deutlich, dass der Trend zu Bus & Bahn weiter anhält. Deswegen bauen wir unser Angebot konsequent aus und investieren bis 2030 die Rekordsumme von über 6,1 Milliarden Euro in neue und moderne Züge. Insgesamt rund 330 neue Züge kommen auf Schiene.“

ÖBB CEO Andreas Matthä

Im Nah- und Regionalverkehr gab es 2024 insgesamt 254,3 Millionen Fahrgäste, das sind gut 10 Prozent mehr als im Jahr 2023 (exkl. der Deutschland-Tochter Arverio). Der Zuwachs ist einerseits auf das wieder reduzierte Homeoffice und andererseits auf die verstärkte Nutzung von Bus & Bahn für den Ausflugsverkehr zurückzuführen.  

Der Fernverkehr blieb 2024 mit 46 Millionen Fahrgästen gegenüber 2023 stabil, und dies trotz der Einschränkungen während der Unwetter im Herbst. Der positive Trend im Fernverkehr bleibt aber weiterhin ungebrochen. Gegenüber 2019 haben die ÖBB ein sattes Plus von 7,8 Millionen Fahrgästen – das heißt in fünf Jahren einen Zuwachs von über 20 Prozent im Fernverkehr. Auch im grenzüberschreitendem Verkehr hält das Wachstum an.  

2024 hatten die ÖBB wieder deutlich über 1,5 Millionen Reisende im Nachtverkehr. Durch die Einflottung der modernen Nightjets der neuen Generation steigt die Nachfrage im Nachtzugsegment weiter. Aktuell sind die Nightjets der neuen Generation auf den Strecken Wien – Hamburg, Innsbruck – Hamburg, Wien – Bregenz und Wien – Rom im Einsatz.  

Für das Jahr 2025 erwarten die ÖBB in allen Bereichen ein ähnlich starkes Ergebnis an Fahrgästen wie im Vorjahr. Mit Dezember 2025 wird die Koralmbahn in Betrieb genommen. Das führt zu einem deutlich ausgebauten Angebot auf der Südstrecke.