Die Macht der Echtzeitdaten

Der emissionsfreie ÖPNV ist das erklärte Ziel vieler Verkehrsunternehmen. Insbesondere die Umstellung dieselbetriebener Busflotten auf Elektro-Busse ist vielerorts bereits Realität. In diesem Transformationsprozess gilt es aber nicht nur, alte Flotten auszutauschen und eine neue Infrastruktur aufzubauen. Vor allem sind die Betriebe auch gefordert, betriebliche Abläufe anzupassen und neue Technologien einzuführen. Dispositionssysteme bieten hier technisch bereits alle Möglichkeiten und gleichen gemeinsam mit flankierenden IT-Lösungen die fehlende Reife der neuen Antriebe intelligent aus. Ihr volles Potenzial ist dennoch nicht ausgeschöpft. Was fehlt, sind vor allem Echtzeitdaten aus den Fahrzeugen.

Entwicklung neuer Gesamtsysteme

Die Anzahl der städtischen Verkehrsbetriebe, die sich entschließt, E-Busse zu testen und in ihr öffentliches Nahverkehrsnetz einzubinden, nimmt kontinuierlich zu. Diese Umstellung erfolgt in kleinen Schritten. Dies liegt zum einem daran, dass noch nicht alle Fahrzeughersteller große Stückzahlen an E-Bussen auf einmal liefern können, zum anderen sind die technischen Innovationen aktuell sehr hoch, so dass die Verkehrsbetriebe noch versuchen, das Risiko bei der Einführung neuer Technologien zu minimieren.

Den vollständigen Beitrag finden Sie in der Juni-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis – digital kostenfrei!

Bahnindustrie begrüßt Investitionsbeschleunigungsgesetz

Um Planungsverfahren im Infrastrukturbereich künftig schneller umsetzen zu können, hat das Bundeskabinett ein Investitionsbeschleunigungsgesetzes verabschiedet. Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) begrüßt die Gesetzesinitiative und fordert weitere Beschleunigen im Rahmen der anstehenden parlamentarischen Beratungen. „Mit einer klugen Verfahrensbeschleunigung nimmt die Mobilität der Zukunft Fahrt auf. Jetzt gilt mehr denn je: doppelt hilft, was schnell hilft. Denn der klimafreundliche Re-Start kann nur gelingen, wenn die Bundesmittel aus dem Konjunkturprogramm rasch Wirkung zeigen.  Deutschland muss schneller werden und darf sich nicht in unverhältnismäßig komplexen Planungsprozessen verheddern. Deshalb ist eine Planungsbeschleunigung mit Augenmaß so wichtig für eine ambitionierte, erfolgreiche Digitalisierung, Elektrifizierung und Modernisierung der Schiene“, sagte VDB-Hauptgeschäftsführer Dr. Ben Möbius.

Quelle: Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V

Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Voerde und Oberhausen

Bereits seit einiger Zeit gibt es Bestrebungen, die Eisenbahnstrecke der sogenannten „Walsumbahn“ von Voerde über Walsum nach Oberhausen für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zu reaktivieren. Vertreter der beteiligten Städte Duisburg, Oberhausen sowie des Kreises Wesel und des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) haben dazu Mitte Januar dieses Jahres eine Absichtserklärung unterzeichnet. Darin vereinbarten die Beteiligten, bei der Erstellung und Finanzierung einer Machbarkeitsstudie zur „Walsumbahn“ zusammenzuarbeiten. Die inhaltliche Aufgabenstellung zur Vorbereitung der Machbarkeitsstudie ist bereits fertiggestellt. Jetzt haben sich die beteiligten Partner auch über eine Finanzierung geeinigt und am 12. August im Rathaus Oberhausen eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.
Der VRR hat bereits zugesichert, die Hälfte der Kosten zu übernehmen. Die verbleibende Hälfte wird von den betreffenden Gebietskörperschaften Duisburg, Oberhausen und dem Kreis Wesel mit seinen Städten Voerde, Dinslaken und Wesel getragen. Darüber hatten sich in den vergangenen Monaten die politischen Vertreter verständigt.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR

Neues Oberleitungsfahrzeug für das Streckennetz von AVG und VBK

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) verfügt ab sofort über ein zusätzliches, rundum saniertes Nebenfahrzeug der Baureihe BR 703. Mit Hilfe dieses Fahrzeugs, das mit einem modernen Kran mit Hubarbeitskorb ausgestattet wurde, kann das Oberleitungsteam der AVG und der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) künftig Wartungsarbeiten im gesamten Streckennetz durchführen oder akut auftretende Schäden „in luftiger Höhe“ beheben.
„Das rundum sanierte schienengebundene Fahrzeug ergänzt unseren bisherigen Fahrzeugbestand aus 2-Wege-Instandhaltungsfahrzeugen optimal und gibt unserem Oberleitungsteam die Möglichkeit, bei sämtlichen Arbeiten immer auf das passende Fahrzeug zurückgreifen zu können“, sagt Christian Höglmeier, technischer Prokurist der AVG und VBK sowie Mitglied der Geschäftsführung.

Quelle: Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG)

Bundesregierung hat Investitionsbeschleunigungsgesetz beschlossen

Das Bundeskabinett hat heute (12. August 2021) den von Bundesminister Scheuer vorgelegten Entwurf für ein Investitionsbeschleunigungsgesetz beschlossen. Er basiert auf einem Beschluss des Koalitionsausschusses. Das BMVI verstärkt damit seine Maßnahmen für schnelleres Planen und Bauen in Deutschland.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: „Wir wollen schneller bauen – für eine starke Wirtschaft und klimafreundliche Mobilität. An der Schiene wollen wir einfacher elektrifizieren und digitalisieren, Bahnsteige barrierefrei machen oder Schallschutzwände errichten. Wir beschleunigen Genehmigungen, verkürzen Gerichtsverfahren, sorgen für schnelleres Baurecht, entschlacken die Verfahren. Damit nehmen wir alles in den Blick, wo es bislang klemmt.“

Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

55 neue Busse für Ostwestfalen

Nach dem Gewinn von fünf Linienbündeln setzt die Go.on Gesellschaft für Bus- und Schienenverkehr mbH auf 55 neue Fahr­zeuge der Marken Mercedes-Benz und Setra. Seit 1. August sind die 45 Busse der Mercedes-Benz Typen Citaro, Citaro LE und Citaro G sowie zehn Setra Low Entry Busse LE business auf 51 Linien in der Region Hochstift in Südostwestfalen unterwegs. Auftraggeber ist der Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter (NPH), dessen Busse den Slogan „fahr mit – Mobil im Hochstift“ tragen und mit neuem Outfit – weißlackiert mit roter Welle und Schmetterlingslogo – vorfahren.
Go.on-Geschäftsführer Dirk Hänsgen freut sich über die Zusammensetzung der neuen Flotte, in der die Fahrzeuge beider Marken – vom 12-Meter-Wagen bis zum 18 Meter messenden Gelenkzug – alle Anforderungen eines modernen und effizienten öffentlichen Nahverkehrs erfüllen: „Ob Mercedes-Benz oder Setra – alle Busse punkten durch abgasarme Antriebe, innovative Einstiegshilfen, große Wendigkeit, durchdachte Niederflur-Konzepte und flexible Ausstattungsvarianten. Mit der neuen Flotte können wir sowohl auf den Überlandstrecken als auch im innerstädtischen Verkehr mit kurzen Haltestellen-Abständen einen reibungslosen Fahrgast­fluss gewährleisten.“ Zudem sind die Fahrzeuge mit freiem WLAN-Zugang, Videoüberwachung und bequemer Sitzpolsterung ausgestattet.

Quelle: Daimler AG

Barrierefreiheit in BVG-Bahnhöfen

Seit dem 11. August 2020 sind die Bahnsteige der U-Bahnlinie 7 im Berliner U-Bahnhof Eisenacher Straße per Aufzug zu erreichen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Aufzugs ist der 1971 eröffnete U-Bahnhof ab sofort einer von insgesamt 132 barrierefrei zugänglichen BVG-Bahnhöfen. Die Arbeiten am fertigstellten Aufzug haben im November 2018 begonnen. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 2,8 Millionen Euro.
Neben dem Aufzugseinbau wurden die Bahnsteige reguliert sowie neue Bahnsteigkanten eingebaut. Des Weiteren wurde der Bodenbelag erneuert und der Bahnhof ist nun mit einem Blindenleitsystem ausgestattet. Zur besseren Erreichbarkeit des neuen Aufzuges wurde die Mittelinsel auf Straßenebene verbreitert und mit neuen Bodenbelägen ausgestattet. Zur Sicherheit der Fahrgäste, wurden Verkehrsschutzgitter mit Spritzschutz angebracht.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR

Ruhrbahn eröffnet dritte Mobilstation in Essen

Mit der Straßenbahn in die Innenstadt, mit dem CarSharing-Auto zum Einkaufen, mit dem Leihfahrrad einen Ausflug machen oder mit dem eigenen Fahrrad von zu Hause zur Haltestelle und mit der Straßenbahn weiter ans Ziel. Nach den Mobilstationen am Landgericht und am Verkehrsplatz Steele nimmt die Ruhrbahn nun ihre dritte Mobilstation an der Florastraße in Betrieb.
Die Zusammenführung der Verkehrsmittel an einem Ort macht den Wechsel zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln für Ruhrbahn-Kunden einfach und komfortabel. Digital unterstützt wird dies durch die Ruhrbahn-App ZÄPP: in der ZÄPP findet der Kunde Informationen zu allen Verkehrsmitteln und hat zudem die Möglichkeit, Tickets zu kaufen und Leihfahrräder, CarSharing-Autos oder eine Radbox für sein eigenes Fahrrad zu buchen. „Der ÖPNV bietet für viele Wege ein gutes Mobilitätsangebot, aber eben nicht für alle. Diese Lücke schließen Leihfahrräder, CarSharing, das eigene Fahrrad oder auch das Taxi. An den Mobilstationen der Ruhrbahn werden die verschiedenen Verkehrsmittel optimal miteinander verknüpft. Für mich sind die Mobilstationen daher ein wichtiger Baustein, um die Ziele des Modal-Splits von 25 % für alle Verkehrsarten zu erreichen“, erklärt Simone Raskob, Umwelt-, Verkehr- und Sportdezernentin der Stadt Essen.

Quelle: Ruhrbahn GmbH

Hamburg: Geldstrafe für das Nichttragen des Mund- und Naseschutzes im ÖPNV

Wer in Hamburg ohne korrekten Mund-Nase-Corona-Schutz im Öffentlichen Nahverkehr erwischt wird, soll Strafe zahlen: 40 Euro sind dafür vorgesehen, wie der Hamburger Senat am Montag mitteilte. Ab wann genau die Strafe fällig wird, ist noch nicht bekannt. Der Chef der Hamburger Hochbahn, Henrik Falk, sagte dem Hamburg Journal: “Wir gehen davon aus, dass es spätestens Anfang der nächsten Woche so weit sein wird.”
Bei Zivilkontrollen am vergangenen Wochenende seien in U-Bahnen zuletzt mehr Nicht-Maskenträger angetroffen worden. “Wir hatten in der Spitze bis zu 15 Prozent Fahrgäste, die keine Maske trugen oder deren Nase nicht bedeckt war. Das sind deutlich mehr als noch in den Vorwochen”, so Falk.
Die 40 Euro soll zahlen, wer die Maske in Bussen und Bahnen sowie im fahrscheinpflichtigen Bereich des HVV nicht ordnungsgemäß über Mund und Nase trägt. Zahlen soll man direkt vor Ort bei den HVV-Kontrolleuren. “Das ist im Prinzip, wie wenn man beim Schwarzfahren erwischt wird”, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). “Die Hochbahnwache steht da, sammelt die Personalien und hinterher gibt es dann eine Strafe.”

Quelle: ndr.de

Stadtwerke Münster veröffentlichen Busradar

Jederzeit alle bis zu 180 Stadtbusse im Blick – das geht ab sofort auf dem interaktiven Liniennetzplan der Stadtwerke Münster unter www.netzplan-muenster.de. Dort hat der Mobilitätsdienstleiter eine neue Funktion eingerichtet, die in Echtzeit die Position aller „blauen“ Stadtbusse und ihre aktuelle Verspätung anzeigt. Und auch die Fahrplanauskunft auf Google Maps bekommt Live-Daten aus den Bussen, kann bald also ebenfalls Verspätungen einrechnen. „Den Bus zu nutzen muss so einfach wie nur möglich sein. Egal ob Heraussuchen der Verbindung oder des günstigsten Tickets: wir möchten Barrieren abbauen. Die neuen Funktionen sind ein Teil dieser Bemühungen, weitere sind in Arbeit“, erklärt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke. So soll es auch in der münster:app zukünftig möglich werden, schon in der Fahrplanauskunft die aktuelle Position des Busses auf einer Karte zu sehen und so jederzeit im Blick zu haben, wann er an der Haltestelle ist.
Daten zu verwenden, um das Leben der Münsteranerinnen und Münsteraner einfacher zu machen, ist auch als Smart City bekannt. In diesem Bereich sehen die Stadtwerke viele Chancen und haben den Ausbau daher in ihrer Strategie festgeschrieben. „Dabei möchten wir aber nicht auf den Daten sitzen oder sie nur großen Konzernen wie Google zur Verfügung stellen. Wenn möglich, sollen auch Programmierer und Interessierte aus Münster sie frei verwenden können, ganz im Sinne von ‚Open Daten‘“, erklärt Sebastian Jurczyk, Vorsitzender der Stadtwerke-Geschäftsführung. So können findige Programmierer unter http://api.busradar.conterra.de die Dokumentation für viele Daten rund um den ÖPNV aufrufen und diese für eigene Projekte verwenden.

Quelle: Stadtwerke Münster GmbH