NVR fördert 36 neue ÖPNV-Maßnahmen

Einstimmig hat die Verbandsversammlung des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR) das ÖPNV-/SPNV-Investitionsprogramm für die Jahre 2020 bis 2024 verabschiedet. Verbandweit werden 36 neue Investitionsvorhaben mit aufzuwendenden Fördermitteln in Höhe von zusätzlich 37,1 Millionen Euro in den Maßnahmenkatalog des NVR aufgenommen. Nun sind die Kommunen und Verkehrsunternehmen aufgefordert, prüffähige Finanzierungsanträge einzureichen und Baurecht herzustellen.
Auf die Stadt Köln entfallen gut 16 Millionen Euro. Unter anderem soll das Geld in die Vergrößerung des Straßenraums im Zuge der Erneuerung der Eisenbahnbrücken an der Deutz-Mülheimer Straße sowie dem Bau eines eigenen Bereichs für die Stadtbahn an dieser Stelle (7,8 Millionen Euro) fließen. Zudem sind 2,1 Millionen Euro für die Verlängerung von Bahnsteigen zur Kapazitätserweiterung auf der KVB-Linie 18 vorgesehen. Maßnahmen im Rhein-Erft-Kreis können mit 7,6 Millionen Euro gefördert werden. Dort steht der Bau von Mobilstationen mit 6,4 Millionen Euro im Mittelpunkt. Im Rhein-Sieg-Kreis stehen zehn neue Projekte an, die mit insgesamt 4,2 Millionen Euro im Maßnahmenkatalog aufgelistet sind. Neben der Erneuerung beziehungsweise Erweiterung der P+R-Anlagen in Windeck-Schladern und Honrath wird vor allem der barrierefreie Ausbau von Haltestellen gefördert.
Weitere Fördermittel für Investitionsvorhaben rund um Bus, Bahn und Schiene sind für Aachen bzw. die Städteregion Aachen (insgesamt 3,6 Millionen Euro), den Kreis Euskirchen (3,2 Millionen Euro), den Kreis Düren (806.400 Euro), den Oberbergischen Kreis (721.700 Euro), die Stadt Leverkusen (269.200 Euro), den Rheinisch-Bergischen Kreis (251.200 Euro)  sowie die Stadt Bonn (64.000 Euro) vorgesehen.

Quelle: Nahverkehr Rheinland GmbH

EU genehmigt deutsche Hilfen für den ÖPNV

Die EU-Kommission hat am 7. August 2020 die Bundesrahmenregelung für ÖPNV-Hilfen genehmigt. Antragsberechtigt sind öffentliche und private Verkehrsunternehmen, die Beförderungsleistungen im öffentlichen Personenverkehr bzw. im Schienenpersonennahverkehr erbringen und direkt durch die Corona-Pandemie entstandene Schäden nachweisen können.
Der Schadenszeitraum erstreckt sich vom 1. März bis zum 31. August 2020. Eine Antragstellung ist bis zum 30. September 2020 möglich. Für die Finanzierung, Durchführung, Überprüfung und Auszahlung der Beihilfen auf Grundlage der Bundesrahmenregelung sind die Länder zuständig.

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) e.V.

Velotaxi präsentiert erste Akkuwechselstation in Frankfurt am Main

Nach anderthalb Jahren Vorbereitungsdauer, zahlreichen Gesprächen und Anträgen sowie vielen Standortbesichtigungen können die Frankfurter Velotaxi-Fahrer durchatmen. Für sie erfüllt sich ab 10. August der Traum einer citynahen nicht versiegenden Energiequelle. Bisher waren mit einer Batterieladung Einsatzzeiten von bis zu 8 Stunden fahrbar. Vor allem zu Messezeiten und Stadtfesten sind die selbstständigen Fahrer/innen aber gerne noch bis nach Mitternacht aktiv. Der Akkutausch macht das nun ohne Zwischenladung möglich: in weniger als 1 Minute wird nun die leere Batterie gegen eine volle getauscht und die Fahrt kann mit voller Energie weitergehen.
Immer auf der Suche nach neuen kompatiblen Ideen, verbaute Velotaxi im Frühjahr 2019 die ersten GreenPack Akkus in ihren Fahrzeugen. Sie werden derzeit noch ohne die sehnsüchtig erwartete Swobbee-Wechselstation jede Nacht im Bockenheimer Betriebshof mit Ökostrom geladen.
 In Berlin betreibt der Battery-as-a-Service-Provider Swobbee mit Partnern aus verschiedenen Branchen bereits seit 2018 ein stetig wachsendes Netz an Akku-Wechselstationen, das sich in der Praxis bereits bewährt hat. Im Laufe dieses Jahres erfolgte die Aufstellung von Swobbee Stationen in weiteren Städten, darunter Bochum, Freiburg, Stuttgart und jetzt Frankfurt.

Quelle: M3E GmbH

Abkehr von Dieseltriebzügen eingeleitet?

Mit der Inbetriebnahme erster größerer Flotten alternativ angetriebener Züge nimmt die Dekarbonisierung im Schienenverkehr derzeit mächtig an Fahrt auf. Ausgehend von zahlreichen Bestellungen wird in den kommenden Jahren eine Übergangsphase eingeläutet, die den fahrdrahtlosen Schienenverkehr grundlegend transformiert. Die mithilfe von Wasserstoff- oder Batterietechnologie angetriebenen Züge werden bis Mitte des Jahrzehnts den klassischen Dieseltriebzug im Neufahrzeuggeschäft einholen. In der aktuellen MultiClient-Studie „Multiple Units – Global Market Trends“ illustriert die SCI Verkehr GmbH diese und weitere Entwicklungen in einem Marktumfeld, das von der aktuellen COVID-19-Pandemie sehr unterschiedlich betroffen ist und auch mit Entwicklungen wie der einbrechenden Zahl an Fahrgästen im SPNV konfrontiert wird. Trotz der coronabedingten Einflüsse sieht SCI Verkehr in den nächsten Jahren ein Wachstum im Gesamtmarkt der Regionalzüge und S-Bahnen, ausgelöst durch steigende Auslieferungszahlen von Elektrotriebzügen mit einem hohen Anteil an doppelstöckigen Fahrzeugen.
Die Marktstudie „Multiple Units – Global Market Trends“ in englischer Sprache finden Sie hier.

Quelle: SCI Verkehr GmbH

RMV bleibt langfristig am Standort Hofheim

Die Taunus Sparkasse und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) haben jetzt einen langfristigen Mietvertrag für den Standort in Hofheim unterzeichnet. Damit gibt die Taunus Sparkasse dem Verbund mit seinen rund 150 Beschäftigten in Hofheim eine bis 2039 sichere Perspektive.
Das neue Bürogebäude in der Stadtmitte von Hofheim (Alte Bleiche/Ecke Seiler Bahn) entsteht in direkter Nachbarschaft zum Hofheimer Bahnhof und den bisherigen RMV-Büros und wird mit einer geplanten Gesamtfläche von rund 4.000 Quadratmetern von der Taunus Sparkasse entwickelt und gebaut. Die Abrissgenehmigung für die vorhandenen Gebäude ist erteilt. Die Übergabe an den RMV ist für Oktober 2023 vorgesehen, die Laufzeit des Vertrags erstreckt sich bis Ende 2039. Über die finanziellen Rahmenbedingungen haben Taunus Sparkasse und RMV Stillschweigen vereinbart.

Quelle: der Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH

Erster E-Bus in Gelsenkirchen

Der Erste von insgesamt 20 reinen Elektrobussen ist Ende Juli in Gelsenkirchen eingetroffen und fällt mit seiner grün-weißen Beklebung direkt ins Auge. Alle Fahrzeuge stammen von einem der weltweit größten Elektrobusproduzenten – BYD Auto. Ebenso wie zwei weitere Elektrobusse, die in Kürze bei der HCR in Herne eintreffen. BOGESTRA und HCR übernehmen innerhalb der sieben Partner umfassenden Kooperation östliches Ruhrgebiet gemeinsam die Testung von Elektrobussen für die Kooperation. Die neuen E-Busse der BOGESTRA sind rein elektrisch unterwegs und können über einen Stromabnehmer (Pantografen) auf dem Fahrzeugdach geladen werden.
Die weiteren 19 Fahrzeuge werden in zwei Lieferungen bis Mitte September zunächst in Gelsenkirchen eintreffen und schließlich nach Inbetriebnahme voraussichtlich ab Oktober auf den dann rein mit E-Bussen betriebenen Linien 354 in Bochum und 380 in Gelsenkirchen sowie vereinzelt auf weiteren Linien im BOGESTRA-Betriebsgebiet zum Einsatz kommen. Die Linie 354 in Bochum ist 32,6 Kilometer lang und wird mit fünf E-Bussen besetzt sein, die Linie 380 ist 23,5 Kilometer lang und mit sieben Bussen besetzt. Zukünftig sind zehn E-Busse in Bochum-Weitmar stationiert und zehn E-Busse in Gelsenkirchen-Ückendorf.

Quelle: BOGESTRA

Neue FLEXITY-Zweisystemfahrzeuge in Karlsruhe eingetroffen

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) treibt die Modernisierung ihrer Stadtbahnflotte weiter voran. Am 7.8.2020 trafen im Betriebshof am Karlsruher Rheinhafen zwei neue FLEXITY-Zweisystemfahrzeuge ein, die der Bahntechnikanbieter Bombardier von seinem Werk in Wien ausgeliefert und umweltfreundlich auf der Schiene nach Karlsruhe überführt hat.
Die AVG hatte die neuen Züge bei Bombardier im Jahr 2018 aus einer bestehenden Option abgerufen. Die FLEXITY-Flotte in Karlsruhe wird damit auf 62 Fahrzeuge wachsen. Der Gesamtwert der damals getätigten Bestellung, die bis Mitte nächsten Jahres ausgeliefert werden soll, beläuft sich auf rund 87 Millionen Euro.
Jedes der Zweisystemfahrzeuge hat eine Länge von 37 Metern und bietet 244 Personen Platz, davon stehen 93 Sitzplätze zur Verfügung. Bis zu drei FLEXITY-Bahnen können miteinander gekuppelt werden, um in Stoßzeiten noch mehr Fahrgäste zu befördern.

Quelle: Albtal-Verkehrs-Gesellschaft

BER: Neues Buskonzept für die gesamte Flughafenregion

Am 7. August 2020 wurde am Rathaus Schönefeld in Berlin das neue Buskonzept Airport-Region offiziell und feierlich vorgestellt und gestartet. Zwei Stadt-Umland-Linien, eine neue Nachtbuslinie und der PlusBus Airport-Region schaffen bessere Verbindungen. Der PlusBus umfasst zwei Linien von Königs Wusterhausen zum Flughafen Berlin-Brandenburg (BER). Insgesamt sind im Landkreis Dahme-Spreewald dann vier PlusBus-Linien unterwegs, im gesamten Verbundgebiet bereits 30. Gleichzeitig ist dies der offizielle Auftakt der ÖPNV-Anbindung des BER, der am 31. Oktober eröffnet.

Quelle: VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH

MAN Lion‘s City E: Testeinsatz in Linz

Vier Tage, enges Stadtgebiet, steil ansteigende Straßen: Der MAN Lion‘s City E überzeugte im Testbetrieb Fuhrparkmanager und Fahrer der LINZ AG LINIEN in Österreich. Das Unternehmen setzt bereits heute mit dem MAN Lion’s City EfficientHybrid auf saubere und effiziente Lösungen von MAN für den Stadtverkehr. Ziel ist es, möglichst früh weitere zukunftstaugliche umweltfreundliche Lösungen für den öffentlichen Verkehr zu identifizieren. Der Elektroantrieb spielt dabei eine wichtige Rolle.
Überzeugen konnte der Stadtbus die Fuhrparkmanager der LINZ AG LINIEN insbesondere bei den Steigungen. Dank des ergonomisch gestalteten Fahrerarbeitsplatzes, der mit hohen Funktionalitäten und einer durchdachten Anordnung der Bedienelemente punktet, können sich Fahrer voll und ganz auf den Straßenverkehr konzentrieren. Aber auch Fahrdynamik und Beschleunigung bei gleichzeitig ruhiger Fahrweise sprechen für sich. Der vollelektrische Antriebsstrang leistet im Solobus mit einer Länge von 12 Metern 160 kW bis maximal 240 kW. Die Energie dafür stammt aus den modularen Batterien mit 480 kWh installierter Kapazität. Der Lion’s City E erreicht damit zuverlässig eine Reichweite von 200 km über die gesamte Lebensdauer der Batterien, unter günstigen Bedingungen sind es sogar bis zu 270 km. In der 12-Meter-Version finden im Lion’s City E bis zu 88 Passagiere einen Platz.

Quelle: MAN Truck & Bus

Tram-Train für alle

Es geht um nichts Geringeres als die Zukunftssicherung einer attraktiven und weltweit nachgeahmten Karlsruher Erfindung: Dem Tram-Train, der es Fahrgästen ermöglicht umsteigefrei aus der Region direkt in die Innenstadt zu fahren. Im Rahmen des Projekts VDV-Tram-Train haben jetzt sechs deutschsprachige Verkehrsunternehmen gemeinsam 504 Regionalstadtbahn-Fahrzeuge ausgeschrieben und warten in den kommenden Monaten auf die Angebote der Fahrzeughersteller. Die Ausschreibung umfasst neben der Fahrzeugentwicklung, ‑produktion und -zulassung auch einen auf bis zu 32 Jahre angelegten anschließenden Instandhaltungsvertrag mit dem Hersteller. Dadurch entsteht ein Gesamtprojektvolumen von rund 4 Milliarden Euro. „Das ist ein nie dagewesenes Projekt, auf das wir alle stolz sein können. Ich bin froh und erleichtert, dass unsere dreijährige gemeinsame Arbeit nun Früchte trägt. Jetzt sind wir sehr gespannt auf die Angebote“, betont Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK). Die Gesamtprojektleitung liegt bei den Karlsruher Unternehmen.
Die Projektpartner VBK, AVG, Saarbahn Netz, Schiene Oberösterreich, das Land Salzburg und der Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb wollen durch die gemeinsame Großbestellung bis zu eine Million Euro pro Fahrzeug einsparen. „Das war von Anfang an die Zielsetzung, um die Tram-Trains im Vergleich zu günstigeren Vollbahntriebzügen wettbewerbstauglich zu halten und daran haben wir auch festgehalten. Der Industriedialog, den wir im Rahmen des Projekts mit namhaften Schienenfahrzeugherstellern geführt haben, hat gezeigt, dass zum einen die gewünschte deutliche Einsparung für alle Partner möglich ist und zum anderen, dass die Forderungen unseres technischen Lastenhefts vom Hersteller auch tatsächlich umgesetzt werden können“, erklärt Gesamtprojektleiter Thorsten Erlenkötter von den VBK. Es wird eine Standardkonstruktion geben, deren Entwicklungs- und Zulassungskosten sich die Partner teilen: Das ist ein wesentlicher Einsparungspunkt. Des Weiteren sollen fünf Varianten produziert werden, die betreiberspezifische Anforderungen wie zum Beispiel an Einstiegshöhe, Lackierung und Einsatzort erfüllen.
Die Saarbahn kauft die Basisvariante und erhält daher auch die ersten Fahrzeuge. Im Juli 2024 erwartet das saarländische Verkehrsunternehmen die ersten vier Vorserienfahrzeuge, um in die Jahre gekommene Tram-Trains auszutauschen. Die Auslieferung der Fahrzeuge erstreckt sich dann gemäß einem festen Plan über insgesamt zehn Jahre.

Quelle: VBK – Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH