Wirtschaftlichkeit klimaneutraler Alternativen im Vergleich zu Dieseltriebzügen

Batterietriebzüge (BEMU) und Brennstoffzellentriebzüge (HEMU) sind klimaneutrale Alternativen zu Dieseltriebzügen (DMU), die derzeit im Nah- und Pendlerverkehr eingesetzt werden. Allerdings beträgt der monetäre Unterschied zwischen der wirtschaftlichsten und der teuersten Alternative z.B. auf den Strecken des „Netzes Düren“ bis zu satte 59 Mio. Euro. Wie die Technologieorganisation Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) in einer neuen Studie errechnete, sind BEMU ähnlich wirtschaftlich wie Triebzüge, die ihre Energie über die Oberleitung beziehen. Am teuersten und unwirtschaftlichsten sind HEMU – noch vor DMU, die aufgrund ihres Schadstoffausstoßes und schädigenden Beitrags zur Klimaveränderung mittelfristig aus dem Verkehr gezogen werden. Die Experten gingen in ihrer Berechnung von einer im Bahnverkehr typischen Laufleistung von 30 Jahren aus.
Die Wirtschaftlichkeit von batteriebetriebenen Zügen ist signifikant höher als die von wasserstoffbetriebenen. So ist der HEMU in Anschaffung, Betrieb, Wartung um bis zu 35 Prozent teurer als der BEMU. „Um diesen Unterschied zu verifizieren, haben wir zusätzlich zur Ermittlung der Kapitalwerte auch eine aufwändige Sensitivitätsanalyse durchgeführt. Und hier erkennen wir, dass der Unterschied signifikant ist. Egal wie man es auch dreht oder wendet. Das Batteriekonzept bleibt immer vorne. Auf den typischen Pendlernebenstrecken, wo derzeit noch DMU eingesetzt werden, ist der Wasserstofftriebzug immer die wirtschaftlich ungünstigere Lösung. Auch für uns war das eine überraschende Erkenntnis“, sagt Dr. Wolfgang Klebsch, Autor der Studie und Mobility-Experte beim VDE. Was den HEMU so teuer macht sind die Energiekosten, die prinzipiell höher sind als die des BEMU oder EMU.

Quelle: VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.

Die Studie ist hier kostenfrei erhältlich.

Ladegerät-Infrastruktur für Bonn und Darmstadt

Heliox hat den Zuschlag für die Implementierung der Ladegerät-Infrastruktur der Bonner und Darmstädter E-Busflotten erhalten. Der Vertrag umfasst nicht nur die Lieferung der Nachtladegeräte, sondern ist als „schlüsselfertiges Gesamtprojekt“ zu erachten. Er umfasst die vollständige Installation und Wartung von Ladestationen und Mittelspannungsanschluss.
Die Heliox-Ladeinfrastruktur ist mit dem verwendeten Flottenmanagementsystem kompatibel. Dies erleichtert die Überwachung der Busse und der Ladeinfrastruktur und ermöglicht ein intelligentes Lademanagement. Auch die Interoperabilität mit mehreren Busmarken ist ein entscheidender Teil der Anforderungen, die zu Beginn der Ausschreibung festgelegt wurden.

Quelle: Heliox

Boom für digitales Ticketing

In vielen Branchen, Industrien und Organisationen hat sich die Digitalisierung in den vergangenen Monaten beschleunigt: Häufig haben digitale Services elementar dabei geholfen, Lieferketten, Geschäftsbetrieb und soziale Dienstleistungsangebote aufrechtzuerhalten. Das gilt auch für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Verkehrsunternehmen, die bereits vor der Pandemie auf digitale Lösungen gesetzt haben, konnten die Herausforderungen durch Corona dabei deutlich besser bewältigen. Immer mehr Kunden nutzen die Vorteile von Ticketing Apps wie HandyTicket Deutschland von HanseCom. Dort wurden in den vergangenen Monaten die größten jemals gemessenen Neukunden-Anmeldungen registriert. Im Verhältnis zum monatlichen Jahresdurchschnitt 2019 haben sich im Mai 2020 knapp 30 Prozent mehr neue Nutzer angemeldet, im Juni 2020 waren es sogar fast 60 Prozent. Diese Entwicklung zeigt noch einmal überdeutlich, welchen großen Stellenwert digitale Vertriebskanäle für den ÖPNV haben. Denn mit ihnen kann er den Zugang für seine Kunden so einfach wie möglich gestalten. Und davon profitieren beide Seiten nicht nur in Krisenzeiten.

Quelle: HanseCom Public Transport Ticketing Solutions GmbH

Recovery-Plan des Europäischen Rates

Statement von Hildegard Müller, Präsidentin Verband der Automobilindustrie (VDA):
 „Wir begrüßen, dass sich der Rat der Europäischen Union auf einen umfassenden Plan zur Unterstützung des wirtschaftlichen Wiederaufbaus nach der Corona-Pandemie geeinigt hat. Damit wurde trotz der schwierigen Diskussionen ein wichtiges Signal gesetzt, dass die EU handlungsfähig ist und die Kraft zur Einigung besitzt. Dass die Staats- und Regierungschefs ein weitreichendes Unterstützungs-paket auf den Weg gebracht haben, ist in diesen schwierigen Zeiten eine gute Nachricht für alle Volkswirtschaften der 27 EU-Mitgliedsstaaten, die Unternehmen und vor allem für die Menschen in Europa.
Der EU-Rat hat mit dem beschlossenen Gesamtvolumen von 750 Milliarden Euro – davon 390 Milliarden Euro Zuschüsse sowie 360 Milliarden Euro als Kredite – einen Kompromiss gefunden, der im Volumen dem ursprünglichen Vorschlag entspricht. Damit ist es dem Vorsitz und der Präsidentschaft gelungen, einen wichtigen Finanzrahmen zu setzen.
Aus Sicht des VDA kommt es nun darauf an, möglichst schnell konkrete Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Viele Unternehmen in Europa sind dringend auf Impulse angewiesen, da sie die Krise nicht ohne ein schnelles Anspringen der Konjunktur und konkrete, zielgerichtete Maßnahmen zur Unterstützung des Neustarts durchstehen können. Sollten die Mittel erst im Laufe des kommenden Jahres fließen und die Unterstützung dann auch erst langsam anlaufen, könnte es angesichts der vielfach angespannten Liquiditätssituation für viele Unternehmen zu spät sein.
Diese Krise trifft die Wirtschaft mit voller Wucht, sie greift insbesondere den industriellen Kern und damit die Basis von Wohlstand, Wachstum und Beschäftigung in Europa an. Diesen industriellen Kern gilt es zu stärken, um auch die globale Wettbewerbsfähigkeit Europas zu erhalten.
Außerdem gilt es, die Konjunktur schnell und umfassend zu beleben, um so die Nachfrage zu stärken und Unternehmen sowie deren Beschäftigten eine Perspektive zu geben. Kommission, Rat und Parlament sollten daher alle Optionen nutzen, die Bewilligung und Auszahlung der Mittel so weit wie möglich zu beschleunigen. Gerade auch die Nachfrageseite muss angekurbelt werden. Die Bundesregierung sollte sich jetzt in Brüssel auch dringend dafür einsetzen, ihr Versprechen eines europäischen Flottenerneuerungsprogramms für Nutzfahrzeuge umzusetzen.”

Quelle: Verband der Automobilindustrie (VDA)

Dr. Klaus Patzak neues Vorstandsmitglied bei Schaeffler

Ab dem 1. August 2020 ist Dr. Klaus Patzak Mitglied des Vorstands der Schaeffler AG. Dr. Patzak übernimmt die Funktion des Finanzvorstands (CFO) mit Zuständigkeit für Finanzen und IT und löst damit Dietmar Heinrich ab, der die Schaeffler AG vereinbarungsgemäß zum 31. Juli 2020 verlässt, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen.
Dr. Patzak war zuletzt bei Siemens als Managing Partner für ausgewählte Beteiligungsgesellschaften (POC), als Geschäftsführer der Siemens Gas & Power Management GmbH und als Chief Financial Officer (CFO) des neuen Siemens Gas and Power-Geschäfts tätig.

Quelle: Schaeffler Gruppe

MVG bringt MAN Lion’s City E in München auf die Linie

Ab sofort bringt der MAN Lion’s City E auf der MVG-Museenlinie Münchner und Besucher der bayerischen Landeshauptstadt ans Ziel. Damit wird der neue Elektrobus von MAN erstmals in München im Linienbetrieb eingesetzt. Besonderes Augenmerk legt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) bei dem Feldversuch auf das Thema Reichweite. Der Die 12 m-Variante des Elektrobusses fährt für einen Feldversuch auf der MVG Museenlinie 100 zwischen Hauptbahnhof und Ostbahnhof.

Quelle: MAN Truck & Bus

Den ÖPNV neu denken

Die Corona-Pandemie hat den öffentlichen Nahverkehr schwer getroffen – auch finanziell. Bahnen und Busse sind durchschnittlich nur halb so voll wie in der Zeit davor, fahren aber das komplette Angebot. „Das positive Image und die Zuwächse bei den Fahrgästen sind weg“, sagte auch Landesverkehrsminister Winfried Hermann beim Auftakt der ÖPNV-Zukunftskommission am Donnerstag in Stuttgart. Umso wichtiger sei nun eine Strategie bis zum Jahr 2030, mit der die Nachfrage gegenüber 2010 verdoppelt werden soll, wie es die Klimaschutzziele des Landes vorgeben. „Wir müssen den ÖPNV neu und groß denken“, so Hermann.

Quelle: StN.de

Hannover – Bussystem „sprintH“ wird weiter ausgebaut

Es handelt sich dabei um die Linien 300, 400, 500, 600, 700, 800 und 900, die das Umland Hannovers mit der Landeshauptstadt verbinden. Sechs Linien werden von der regiobus, eine (800) von der ÜSTRA betrieben. Die sprintH verkehren in einem engen und gut merkbaren Takt. Die Busse, die auf den sprintH Linien eingesetzt werden, sollen neben dem einheitlichen Erscheinungsbild bestimmte Ausstattungskriterien (W-LAN, USB-Ladebuchsen, Monitore) aufweisen. Parallel dazu werden Haltestellen entlang der sprintH Linien zum großen Teil barrierefrei ausgebaut, mit Informationsdisplays und mit Fahrradbügeln ausgerüstet. Alle Maßnahmen erfolgen sukzessive. Zum nächsten Fahrplanwechsel werden die Linienwege der 800 und 900 in die Innenstadt Hannovers geführt und damit der Zoo Hannover (900) und der Maschsee (800) angebunden.

Quelle: GVH – Großraum-Verkehr Hannover GmbH

Karlsruher Verkehrsgesellschaften trauern um Dr. Dieter Ludwig

Sein Credo lautete: „Wir müssen die Bahn zu den Menschen bringen“ – aus dieser Vision wurde das weltweit renommierte „Karlsruher Modell“ und damit das Lebenswerk von Dr. Dieter Ludwig. Gestern Nachmittag ist der ehemalige Geschäftsführer der Karlsruher Verkehrsunternehmen im Alter von 81 Jahren in Ettlingen verstorben.
Ludwig wurde am 15. Juli 1939 in Dortmund geboren. Er stand über drei Jahrzehnte hinweg als Geschäftsführer der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) und der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) an der Spitze des Karlsruher Nahverkehrs. Von 1995 bis 2003 war er zudem Präsident des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und wurde ob seiner Lebensleistung mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Weltweit bekannt wurde Ludwig als Initiator des „Karlsruher Modells“. Seine visionäre Idee, mit einem Zweisystemfahrzeug die Menschen aus der Region umsteigefrei in die Karlsruher Innenstadt zu bringen und dabei die technischen Grenzen zwischen Eisenbahn- und Straßenbahnverkehr zu überwinden, ermöglichte den Durchbruch für dieses einzigartige Nahverkehrskonzept.

Quelle: Karlsruher Verkehrsverbund GmbH (KVV)

Verkehrsunternehmen begrüßen „ÖPNV-Rettungsschirm“

Ergänzend zu den Rettungsmitteln des Bundes in Höhe von 2,5 Mrd. Euro (wovon nach Niedersachsen rund 200 Mio. Euro fließen sollen) hat gestern der niedersächsische Landtag den zweiten Corona-Nachtragshaushalt beschlossen. Dieser sieht zusätzliche Landesmittel für den ÖPNV-Rettungsschirm in Höhe von 190 Mio. Euro vor. Diese Entscheidung wird seitens der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen außerordentlich begrüßt.
Der VDV-Landesgruppenvorsitzende Michael Neugebauer dazu: „Ich bin der Politik für diese wichtigen Signale sehr dankbar. Nur mit massiver finanzieller Unterstützung – insbesondere auch durch das Land Niedersachsen –  wird es uns gelingen, die Krise zu überstehen und auch in Zukunft einen verlässlichen und leistungsstarken ÖPNV für die niedersächsische und Bremer Bevölkerung anzubieten.“

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV), Landesgruppe Niedersachsen/Bremen