8.000 Anfragen je Abend zeigen: Kunden wollen integrierte Lösungen, die spontan verfügbar sind.er Rückzug von eines deutschen Anbieters von Ridepooling aus gleich drei deutschen Städten zeigt: Der Markt für alternative Angebote der Mobilität hat nicht nur Sonnenseiten – trotz aller medialer und öffentlicher Aufmerksamkeit und Debatte. Ungeklärte rechtliche Rahmenbedingungen – die Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes ist angekündigt, aber noch lange nicht in Sicht –, die Konzentration ähnlicher Angebote auf dicht besiedelte urbane Räume ohne Integration in den regionalen Nahverkehr und die neue Aufgabe für Städte und Kommunen, öffentliche Mobilität aktiv zu gestalten, bringen erste Dämpfer in die Euphorie. Umso erfreulicher ist es, dass im Süden der Republik ein regionales Verkehrsunternehmen nachweist, dass durch Transformation Kundenbedarfe geweckt und durch digitalisierte Verkehre „aus einer Hand” kundenzentriert agiert werden kann.
Betrieb des IsarTigers
Seit mehr als einem Jahr testet die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) erfolgreich den „IsarTiger”, einen On-Demand Ridepooling Service, der auf Basis der technischen Lösungen von door2door betrieben wird. Bis zu 8.000 Anfragen täglich zeigen, dass Kunden „bereit” für digitalisierte Verkehre sind, die im regionalen Angebot integriert werden. „Natürlich habe ich keine Lieblingskunden, weil ich mich über alle Verkehrsunternehmen und kommunalen Träger freue, die Innovationen im Nahverkehr deutlich vorantreiben – ABER: Die Umsetzungsgeschwindigkeit, der Mut und der Wille zum Wandel bei der MVG beeindruckt mich”, sagt Dr. Tom Kirschbaum, Gründer und Geschäftsführer von door2door.
Der IsarTiger vereine das beste zweier Welten zugunsten eines modernen Mobilitätsangebotes: Den regionalen Marktführer in Nahverkehrslösungen mit dem technischen Marktführer für Ridepooling-Services.
IsarTiger wird eigene MVG-Mobilitätssparte neben U-Bahn, Trambahn und Bus
Nahezu täglich seit dem Launch des Angebotes werden Details beobachtet und Stellschrauben justiert. Die Projektteams von MVG und door2door stehen zugunsten zukunftsfähiger und nachhaltiger regionaler Mobilität im engen Austausch und nutzen den IsarTiger als bisher fehlende Brücke zwischen klassischem Linienverkehr und privaten Autofahrten. „Die auffällig gestalteten Shuttle-Fahrzeuge tigern an drei Abenden in der Woche durch ein 120 Quadratkilometer großes Revier. Denn auch das ist wichtig: Ein alternatives Angebot von Beginn an deutlich wahrnehmbar zu machen”, so Dr. Tom Kirschbaum. Die Pooling-Quote und Auslastung steigen kontinuierlich und zeigen: das Angebot trifft auf eine große Nachfrage und spricht sich unter den Nutzenden als echte Alternative herum.
Wertschöpfung in der Region halten
MVG und Stadt München legen dabei von Beginn an großen Wert auf Kooperation und Sichern von regionaler Wertschöpfung. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Taxigewerbe ist geplant, um das starke Wachstum in den nächsten Jahren gemeinsam abzubilden. „Ein Punkt, der mir enorm wichtig ist: Aus der Historie ist eine gewisse Distanz zwischen Verkehrsunternehmen und Taxigewerbe gelernt, in München jedoch überwinden die Beteiligten diese Denke und fördern die Möglichkeiten neuer Kooperationen zugunsten wettbewerbsfähiger Angebote”, führt Dr. Tom Kirschbaum aus. Jüngst hat VDV-Präsident und MVG-Chef Ingo Wortmann die weiteren Pläne für den IsarTiger in München erläutert – und dabei ein starkes Bekenntnis zu Ridepooling-Lösungen mit door2door abgelegt. „Mittelfristig wird sich unser Tiger als eigene Mobilitätssparte neben U-Bahn, Trambahn und Bus etablieren“, erklärte der MVG-Chef anlässlich der Ausweitung des Angebotes auf die Parkstadt Schwabing.
Entwicklung einer Stadt auch in der Mobilität aktiv gestalten
Ridepooling hat enormes Potenzial, um den ÖPNV noch bedarfsgerechter und attraktiver zu gestalten. So ist es vorstellbar, dass der MVG IsarTiger in Stadtrandgebieten zur festen Größe im MVG-Angebot wird, das Nachtnetz ergänzt und als Ersatz für sogenannte „Elterntaxis” fährt, um Kinder zu Tagesstätten ohne ÖPNV-Anbindung zu bringen. Stadtentwicklung durch Mobilitätsgestaltung – bald auch in der Parkstadt Schwabing. Diese wird voraussichtlich ab Mitte Dezember ebenfalls durch den IsarTiger angebunden. „Die Parkstadt Schwabing hat rund 12.000 Arbeitsplätze und ca. 6.000 Anwohner. Um eine echte Alternative zum privaten Pendler-PKW zu bieten und den Parkdruck aus diesem Stadtteil zu nehmen, wird ganz bewusst eine Verknüpfung mit den umliegenden Knoten von U-Bahn, Bus, Flughafen-Expressbus und Tram geschaffen. Die Shuttle-Fahrzeuge sollen rund 40 klassische und virtuelle Haltestellen bedienen” erläutert Dr. Tom Kirschbaum das Projekt. Hier fährt der IsarTiger zunächst montags bis freitags von ca. 6 Uhr bis 20 Uhr. Das Angebot wird beobachtet und bei entsprechender Nachfrage erweitert.
MVG & IsarTiger zeigen, wie sich der Nahverkehr transformiert
„Am Beispiel der MVG können wir gut erkennen, welche Entwicklung der ÖPNV in den nächsten Jahren nehmen wird” sagt Dr. Tom Kirschbaum. „Die Angebote des Nahverkehrs werden flexibler, dynamischer und noch kundenorientierter. Damit gelingt die wichtige Verkehrswende, denn die Bürger wollen eine attraktive Alternative zum eigenen PKW. Deshalb muss der Nahverkehr noch mehr als bisher auf die Menschen zugehen.” Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) ist der kommunale Mobilitätsdienstleister der bayerischen Landeshauptstadt München und betreibt U-Bahn, Bus und Tram sowie das Mietradsystem MVG Rad, ergänzt um weitere Mobilitätsangebote wie CarSharing und E-Scooter. Die kostenlosen Apps MVG Fahrinfo München und MVG more vernetzen alle Services. Rund 600 Millionen Kunden pro Jahr sind mit der MVG in München ganz einfach mobil.
- Autorin: Katja Diehl, Leiterin PR & Kommunikation, Door2door E-Mail: katja@door2door.io