Corona-Haushaltsmittel dürfen nicht für Klimaschutz verwendet werden

Das Bundesverfassungsgericht hat geurteilt, dass der Bund zur Bekämpfung der Corona-Krise gedachte Gelder nicht für den Klimaschutz nutzen darf. Die Änderung des Nachtragshaushalts 2021 sei verfassungswidrig, verkündete das höchste Gericht Deutschlands. Es gehe um die Wirksamkeit der Schuldenbremse, sagte die Vorsitzende Richterin des Zweiten Senats, Doris König, bei der Verkündung. Die Unionsfraktion im Bundestag hat damit erfolgreich gegen das Umschichten geklagt.
Die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP wollte das Geld für den sogenannten Klima- und Transformationsfonds nutzen und schichtete es mit Zustimmung des Bundestages 2022 rückwirkend um.

Quelle: tagesschau.de

Stellungnahme des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV):

Nach dem heutigen Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds (KTF) der Bundesregierung fordert der VDV, Branchenverband des öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs in Deutschland, eine schnelle und rechtssichere Lösung vom Bund.

Ingo Wortmann, VDV-Präsident: „Der Bund ist nun gefordert, eine schnelle und rechtssichere Lösung zu finden, damit die Mittel wie geplant verwendet werden können. Denn der schlechte Zustand etwa des Bahnnetzes zeigt, dass die bisherigen klassischen Finanzierungskonzepte über den Bundeshaushalt nicht funktionieren. Wir haben uns als Branchenverband stets für eine Fondslösung, wie wir sie aus der Schweiz kennen, ausgesprochen. Deutschland hat enorme Herausforderungen bei der Infrastruktur von Bahn und Bus, für die eine überjährige Finanzierung gewährleistet sein muss, denn die jährliche Mittelzuweisung aus dem Bundeshaushalt ist nicht planungssicher genug. Wenn die finanzielle Planungssicherheit nicht vorliegt, führt das zu höheren Finanzierungskosten oder sogar ausbleibenden Investitionen. Viele Jahrzehnte haben wir die Bus- und Schienen-Infrastruktur in Deutschland auf Verschleiß gefahren, das können wir uns nicht mehr leisten: Sie ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, Voraussetzung für den Klimaschutz und muss langfristig finanziert und modernisiert werden.“

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Erfolgreiche Saison für VAG_Rad in Nürnberg

In diesen Tagen erreicht das Leihfahrradsystem der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg die millionste Ausleihe in diesem Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr mit insgesamt 740.000 Ausleihen entspricht das einer Steigerung um 50 Prozent. Rückenwind hat VAG_Rad durch das im Mai eingeführte Deutschlandticket bekommen. Ausleihestärkster Monat war auch in diesem Jahr der Juli mit 143.000 Ausleihen (2022: 93.000 Ausleihen) und rund 17.000 aktiven Nutzer. Insgesamt haben 2023 rund 34.000 Kunden ein VAG_Rad ein- oder mehrmals ausgeliehen. Etwa 60 Prozent der VAG_Rad-Nutzer sind auch Abo-Kunden. Von diesen unternimmt jeder im Schnitt acht Fahrten pro Monat. Die VAG_LastenRäder sind einmal pro Tag im Einsatz.
Dass die Räder gerne für die sogenannte „letzte Meile“ genutzt werden, belegte bisher schon die durchschnittliche Ausleihdauer von etwa zehn Minuten. Durch eine im Mai 2023 durchgeführte Umfrage unter knapp 500 Nutzenden hat die VAG inzwischen noch mehr Wissen über die Nutzungsgewohnheiten erlangt. So können beispielsweise 40 Prozent der befragten VAG_Rad-Nutzer als Vielfahrer bezeichnet werden. Sie nutzen VAG_Rad mindestens einmal pro Woche. Weitere 31 Prozent leihen mindestens einmal im Monat ein VAG_Rad aus.
Der Umfrage zufolge ist der Anteil der männlichen VAG_Rad-Nutzer mit 54 Prozent etwas höher. Knapp ein Drittel der VAG_Rad-Nutzer sind zwischen 28 und 37 Jahre alt. Ein weiteres Viertel ist zwischen 38 und 47 Jahre alt. Die meisten Nutzenden (79 Prozent) wohnen in Nürnberg.
VAG_Rad wird überwiegend für Freizeitwege genutzt (72 Prozent), gefolgt von Arbeits- und Einkaufswegen (55 Prozent). Schnelligkeit und Flexibilität werden dabei mit jeweils 72 Prozent als häufigster Grund für die Nutzung von VAG_Rad genannt. Aber auch der Umweltschutzaspekt ist mit 44 Prozent ein wichtiges Argument. Und nicht zuletzt schätzen 37 Prozent der Kunden, dass VAG_Rad rund um die Uhr zur Verfügung steht, auch zu Zeiten, in denen weniger oder keine Busse und Bahnen mehr fahren.

Quelle: VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg

Fahrplanwechsel in Berlin und Brandenburg

Am 10. Dezember 2023 findet der europaweite Fahrplanwechsel statt. Das Angebot im Regional- und S-Bahnverkehr der Länder Berlin und Brandenburg wird weitgehend fortgeführt. Zudem werden Verbesserungen für die Fahrgäste umgesetzt, beispielsweise die Eröffnung von zwei neuen Bahnsteigen in Potsdam Pirschheide und Angebotserweiterungen bei der S-Bahn im Rahmen des Weiterbetriebs der Baureihe 480. Mit dem Angebot investieren die Länder Berlin und Brandenburg sowie einige Landkreise in eine nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität in der Stadt und der gesamten Region. Alle Änderungen sind ab sofort in der VBB-Fahrinfo abrufbar.
Die Länder Berlin und Brandenburg sowie die Landkreise haben zusätzliche Fahrten für den Regional-, S-Bahn- und Busverkehr bestellt. Damit wird die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin und Brandenburg ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 attraktiver und komfortabler. Zudem wird das Netz der PlusBus-Linien um eine weitere Verbindung im Landkreis Oberhavel-Barnim ergänzt. Darüber hinaus stehen im Fahrplan 2024 wieder größere Baumaßnahmen an, die bereits im Jahresfahrplan berücksichtigt werden.

Quelle: Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB)

GDL kündigt Streiks bei der Deutschen Bahn an

Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn erhöht die Lokführergewerkschaft GDL den Druck. Zwei Tage vor der nächsten Verhandlungsrunde kündigte die Gewerkschaft an, von 15.11., 22 Uhr, bis 18 Uhr am 16.11. in den Warnstreik zu treten.

“Der Unmut der Beschäftigen ist groß, ihre Anliegen sind legitim”, erklärte Gewerkschaftschef Claus Weselsky. “Wer glaubt, zulasten der Mitarbeiter zynisch auf Zeit spielen zu können, befindet sich im Irrtum. Jetzt ist die Zeit, Verbesserungen zu erzielen, das duldet keinen Aufschub.” Die Bahn sei bislang nicht bereit auf Kernforderungen wie eine Arbeitszeitverkürzung einzugehen.

Die Deutsche Bahn kritisierte die Grundsatz-Entscheidung der GDL für einen Streik scharf. “Das ist eine Zumutung für die Bahnreisenden. Dieser Streik ist völlig unnötig”, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler laut einer Mitteilung. Die Lokführergewerkschaft ignoriere Absprachen und handele verantwortungslos. Es seien gerade erst vier weitere Verhandlungstermine mit der GDL vereinbart worden. Die DB als Arbeitgeber habe in der Auftaktrunde ein Elf-Prozent-Angebot auf den Tisch gelegt. Die GDL nehme Millionen Menschen in Haftung und trete die Sozialpartnerschaft mit Füßen.

Quelle: tagesschau.de

Fahrtenangebot im RMV für 2024 gesichert

Ab dem 10. Dezember 2023 gilt ein neuer Fahrplan des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV). Trotz schwieriger Finanzierungslage muss keine einzige Fahrt gestrichen werden – das Angebot kann punktuell sogar Erweiterung finden.

„Das Deutschland-Ticket ist ein Erfolg, leider wurde aber die Entwicklung des Fahrtenangebots in der Geburtsstunde vergessen“, so RMV-Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat des Hochtaunuskreises Ulrich Krebs. „Hoffentlich finden Bund und Länder Finanzierungswege, die nicht nur das beliebte Deutschland-Ticket langfristig über 2024 hinaus sichern, sondern auch gerade auch durch das günstige Ticket nötige Fahrplanausweitungen finanziell ermöglichen.“

Einzelheiten zum neuen Fahrplan

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV)

Volocopter-Testflug über New York City

Volocopter hat seinen ersten bemannten Testflug auf dem Downtown Manhattan Heliport (DMH) in New York City (NYC) absolviert. Auf Einladung des Bürgermeisters von New York City, Eric Adams, und der New York City Economic Development Corporation (NYCEDC) nahm der Volocopter 2X an der weltweit größten und ersten öffentlichen Veranstaltung teil, bei der mehrere elektrische Senkrechtstarter(eVTOL)in einer Innenstadt präsentiert wurden. Volocopter hat damit erfolgreich und sicher Flüge im Herzen von zwei der hektischsten Metropolen der Welt, NYC und Singapur, durchgeführt.
Die Skyline von Lower Manhattan und die Brooklyn Bridge im Hintergrund flog das elektrische Flugtaxi Volocopter 2X bemannt, stabil, leise und reibungslos am East River. Das Multikopter-Design von Volocopter eignet sich besonders für Flüge in Städten, erzeugt keine Emissionen im Flug und nur eine sehr geringe Lärmbelästigung, die in einer turbulenten Metropole wie NYC kaum zu hören ist.
Im Rahmen der Veranstaltung hat die Stadt New York seine Vision für die Zukunft des Hubschrauberlandeplatzes in Downtown Manhattan vorgestellt, die darauf abzielt, Emissionen und Lärmbelästigung zu reduzieren und die Lebensqualität der Anwohner zu verbessern. Auf Hubschrauberlandeplätzen wie dem DMH sollen künftig auch eVTOL-Fluggeräte starten können. Auch New York plant, durch zusätzliche Mobilitätsangebote die Verkehrsüberlastung zu verringern und gleichzeitig den Transportanforderungen einer der verkehrsreichsten Städte der Welt gerecht zu werden.

Quelle: Volocopter

„Die Marke Norka leuchtet heute wie damals“

Norka feiert dieses Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Nahverkehrs-praxis sprach darüber mit Florian Schönfeld, einem der beiden Geschäftsführer des Hamburger Leuchtenherstellers.
Nahverkehrs-praxis: 1948 gründete Walter Stäcker die Firma Norka, bis 2009 war der Sohn des Betriebsgründers, Gerd Stäcker, Geschäftsführer des Unternehmens. Wer leitet es seitdem, und ist es noch ein Familienunternehmen?

Schönfeld: Norka ist ein hundertprozentiges Familienunternehmen. Der Enkelsohn von Walter Stäcker, Martin Stäcker, hält einhundert Prozent der Unternehmensanteile. Wir haben noch eine Tochterfirma in Österreich, die Norka Lighting, und in der Schweiz die Norka AG. In diesen Unternehmen ist Martin C. Stäcker der Inhaber. Er hatte die Geschäftsleitung von Norka bis vor ungefähr 5 Jahren inne, zog sich dann aus der Geschäftsführung zurück und übernahm die Geschäftsführung des Schwesterunternehmens Norka Automation. Seitdem leiten Nicole Sass und ich Norka, Frau Sass den kaufmännischen und den Personalbereich sowie den Einkauf. Zudem ist sie stark an der Produktionsplanung beteiligt. Mein Job sind die Bereiche Vertrieb, Marketing, Technik und IT.

Nahverkehrs-praxis: Was umfasst das Norka-Portfolio im Verkehrsbereich?

Schönfeld: Im Verkehrsbereich bieten wir zum einen Verkehrsleitsysteme an, die überwiegend in die Straße eingelassen werden, aber auch direkt auf der Straße befestigt sind. Zum anderen stellen wir einerseits Notrettungsleuchten her, die in Tunneln darauf hinweisen, wo und in welcher Entfernung ein Notausgang zu finden ist und andererseits Durchfahrtsleuchten, also Grundbeleuchtung in Tunneln.

Nahverkehrs-praxis: Beleuchtungssysteme im Tunnel, auf Bahnhöfen, am Gleis und in Betriebswerken müssen sicherlich spezielle Anforderungen erfüllen. Wie sehen die aus, und wo ergeben sich besondere Herausforderungen für Sie als Hersteller?

Schönfeld: Teilweise sind in den Tunneln Schadstoffe oder aggressive Gase vorhanden, und es ist feucht und warm. Dafür müssen unsere Produkte zuverlässig und langlebig sein. Ähnliche Bedingungen gelten aber auch für die Industriebeleuchtung bei Lebensmittelherstellern. Es sind sehr spezielle Leuchten, die in diesen Bereichen eingesetzt werden.

Nahverkehrs-praxis: Norka hat seinen Sitz in Hamburg, die Produktion findet aber in Dörverden-Hülsen in Niedersachsen statt. Was war der Grund für diese Aufteilung?

Schönfeld: Norka wurde in Hamburg gegründet, Walter Stäcker war dort ansässig. Er merkte aber, dass die Produktionskapazitäten in Hamburg nicht ausreichten und machte sich im näheren Umfeld von Hamburg auf die Suche nach einem Produktionsstandort und wurde Dörvelden-Hülden fündig – auf einem alten Kali-Abbauwerk, dessen Gebäude noch vorhanden waren.

Nahverkehrs-praxis: Was ist heute im Hülsener Werk angesiedelt?

Schönfeld: Neben der ständig modernisierten Fertigung, dem 2006 eröffneten Logistikzentrum sowie einem multifunktionalen Tagungszentrum befinden sich am Standort Hülsen die umfangreichen lichttechnischen Labors – und nicht zuletzt das Schwesterunternehmen Norka Automation: Die 2015 gegründete Firma entwickelt unter der Leitung von Martin C. Stäcker, dem Enkel des Firmengründers, ganzheitliche Steuerungslösungen, unter anderem zur Integration der Leuchten in die Gebäudetechnik. An dem Standort haben wir ca 150 Mitarbeiter.

Nahverkehrs-praxis: Seit 2018 gibt es bei Norka den Marktsektor „VERNO“, ein Kürzel aus Verkehr und Norka. Wie schätzen Sie den Erfolg nach fünf Jahren ein?

Schönfeld: Der Erfolg ist größer als erwartet. Wir konnten überwiegend in der Schweiz gut Fuß fassen, der deutsche Markt ist noch ausbaufähig. Auch in Österreich sind wir gut unterwegs. Geholfen haben dabei gute Kontakte zum österreichischen Unternehmen Swarovski, das dieses Segment nicht weiter fortführen wollte. Für uns war es interessant, weil wir so in den Bereich LED-Verguss einsteigen konnten, und Verguss ist für höhere Anforderungen an die Beleuchtung wichtig.
Im Produktsegment VERNO konnten wir unseren bislang größten Erfolg mit der neuen Beleuchtung des Gotthard-Straßentunnels in der Schweiz erzielen. Wir bauen unser Portfolio gerade weiter aus und entwickeln Leuchten und Steuerungselemente weiter. In dieses Marktsegment investiert Norka sehr viel.

Nahverkehrs-praxis: Wo ist Norka im öffentlichen Personenverkehr tätig?

Schönfeld: Vor allem im ÖPNV, aber auch im Schienenfern-verkehr. Viele U-Bahnhaltestellen und -Tunnel in Deutschland sind mit Beleuchtungstechnik von Norka ausgerüstet, auch beispielsweise der Großteil der U-Bahntunnel in Hamburg.

Nahverkehrs-praxis: Wo liegen die Unterschiede bei den Anforderungen an Beleuchtungssysteme in Straßentunneln, U-Bahntunneln und Tunneln, durch die Züge der Deutschen Bahn fahren?

Schönfeld: Es gibt gravierende Unterschiede bei der Beleuchtung zwischen Straßentunneln und einem U-Bahntunnel. Die Beleuchtung in einem Straßentunnel ist eine Allgemeinbeleuchtung, die immer angeschaltet ist. In einem U-Bahntunnel kommt hingegen eine Notbeleuchtung zum Einsatz, die erst bei einem Vorfall aktiviert wird. Wenn beispielsweise ein Fahrzeug stehen geblieben ist, oder es im Tunnel brennt.
Wenn wir in der Betrachtung vom Bereich U-Bahn zum Bereich Tunnel der Deutschen Bahn wechseln, gilt es noch einen zusätzlichen Aspekt zu beachten. Ein ICE fährt mit über 280 km/h in einen Tunnel, er drückt eine Luftwelle vor sich her und zieht Luft nach. Diesem Druck müssen die Leuchten standhalten, und das ist mechanisch noch einmal eine ganz andere Herausforderung. Norka hat für den Tunnelbereich eine Leuchten-Neuentwicklung entworfen, diese wurden wegen der besonderen Anforderungen beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt getestet.

Das komplette Interview lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 11/12-2023.

Europas Schieneninfrastruktur auf Wachstumskurs

Europa steht im Mittelpunkt des weltweiten Marktes für Schieneninfrastruktur – hier wird verstärkt in die Modernisierung und Entwicklung des Schienennetzes investiert. Notwendige Investitionen in neue Strecken, Kapazitätserweiterungen, Geschwindigkeitserhöhungen und verbesserte grenzüberschreitende Verbindungen treiben den Markt an, um den steigenden Bedarf an effizientem Personen- und Gütertransport bewältigen zu können. Flankierend hat die Dringlichkeit der Klimafrage europäische Regierungen dazu veranlasst, verstärkt in die Dekarbonisierung des Verkehrssektors zu investieren, wobei die Bahn dabei als eine wichtige Lösung betrachtet wird. In diesem Kontext prognostiziert SCI Verkehr im Rahmen der aktuellen Marktstudie „Railway Track Systems – Global Market Trends 2023“ eine jährliche Wachstumsrate von etwa 5 Prozent für den Markt für Fahrwege von Eisenbahnen und spurgebundenem Stadtverkehr in Europa. Der Markt in Asien wird hingegen deutlich langsamer wachsen – trotz stark steigender Investitionen vor allem in Indien. China, das wichtigste Land für Schieneninfrastruktur, versetzt den Investitionsschwerpunkt von Streckenneubau auf Effizienzsteigerung der Bahnwirtschaft.

Railway Track Systems – Wachstumsprognose

Das durchschnittliche jährliche Marktvolumen weltweit in 2021-2023 beträgt ca. 36 Mrd. Euro. Instandhaltung und Erneuerung des Fahrwegs machen 65 Pozent des Gesamtmarktvolumens aus und Neu- und Ausbau von Schienennetzen ca. 35 Prozent. Beide Segmente werden mit ca. 4 Prozent p.a. bis 2027 wachsen. SCI Verkehr rechnet mit einer Preissteigerungsrate von 2 Prozent ausgehend von einem sehr hohen aktuellem Niveau, das ausgelöst wurde durch die Energiekrise und starke Inflationen in Europa und Nordamerika.
Der wichtigste Treiber für den Markt für Schienenfahrwege ist der politische Wille, in die Eisenbahninfrastruktur und die Verfügbarkeit öffentlicher Mittel zu investieren. In Europa haben viele Länder angekündigt, die Investitionen in die Modernisierung bestehender Netzwerke zur Verbesserung der Sicherheit und Pünktlichkeit des Bahnverkehrs zu erhöhen, da die Investitionen in den vergangenen Jahren unzureichend waren. SCI Verkehr erwartet vor allem steigende Marktvolumina in Deutschland und Frankreich.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 11/12-2023.

Energie, Energieeffizienz und Einsparpotenziale im öffentlichen Verkehr (ÖV)

Neben der Notwendigkeit von nachhaltigem Handeln sind Energieknappheit und Energiekosten ein Motor zur Steigerung der Energieeffizienz. Dieser Artikel ist ein Querschnitt aus folgenden Veröffentlichungen:

– VDV-Positionspapier „Kurzfristig umsetzbare Maßnahmen zur Energieeinsparung in Bus- und Bahnunternehmen“
– Positionspapier „Alternative Kraftstoffe und elektrische Energie für den ÖPV der Zukunft“
– VDV-Schrift 184 „Maßnahmen zur Energieeinsparung an Fahrzeugen und Bestandsnetzen“

Der Energiebedarf in mittelgroßen Verkehrsbetrieben beträgt (siehe VDV-Positionspapier „Kurzfristig umsetzbare Maßnahmen“):

– mit Tram/Stadtbahn und Bussen ca. 150 GWh, wovon ca. 83 Prozent mit dem Fahrbetrieb zusammenhängend aufgewendet werden;
– mit Bussen ca. 72 GWh, wovon ca. 93 Prozent mit dem Fahrbetrieb zusammenhängend aufgewendet werden.

Das größte Potenzial zur Einsparung von Energie bzw. Effizienzsteigerung besteht im Fahrbetrieb. Zur Umsetzung, Überprüfung und Reporting von Maßnahmen sind die konsequente Sammlung und Auswertung von Daten sowie die Ernennung von Energiebeauftragten sinnvoll. Weitere Hinweise zum Energiemanagement finden sich in der VDV-Schrift 851 „Umweltschutz in Verkehrsunternehmen“.

Energieeffizienz im öffentlichen Personenverkehr (ÖPV)

Das Mobilitätskonzept des ÖPV ist durch die höhere Besetzungszahl der Fahrzeuge deutlich effizienter als der Individualverkehr. Folglich wird eine Mobilitätsverlagerung auf den ÖPV und den Schienengüterverkehr zu einer deutlichen Emissionsreduktion im Verkehrssektor beitragen (siehe Leistungskostengutachten). Die Emissionen pro Personenkilometer im ÖV (Bus, Schiene) sind deutlich niedriger als die des Individualverkehrs.
Der Individualverkehr benötigt im Verkehrssektor „Straße“ mehr als 63 Prozent des Energiebedarfs. Eine direkte Umsetzung der aktuellen Verkehrs-Zusammensetzung zur E-Mobilität würde einen Mehrbedarf an elektrischer Energie i. H. v. ca. 183 TWh, also ca. 30 Prozent des aktuellen Gesamtenergiebedarfes an elektrischer Energie für Deutschland, ausmachen.
Auch die Experten der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (Expertenrat des BMVI und BMU bis 2021) empfahlen Mobilitätsverlagerungen, um die CO2-Ziele erreichen zu können.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 11/12-2023.

Holibri fährt auch über 2024 hinaus in Höxter

Eine wichtige Entscheidung hat die nph-Verbandsversammlung in ihrer 26. Sitzung am 8.11.2023 gefällt. Das erfolgreiche On-Demand-Angebot Holibri in Höxter, dessen Finanzierung bis zum 30. November 2024 durch Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen gesichert ist, bleibt auch zukünftig erhalten. Die nph-Verbandsversammlung sprach sich zudem dafür aus, das Konzept im Kreis Höxter weiterzuentwickeln.
Seit dem 6. Dezember 2021 fährt der Holibri im Stadtgebiet von Höxter. Nach zwei Jahren hat sich das Angebot voll etabliert, was sich auch in den Fahrgast-Zahlen zeigt. In den bislang knapp zwei Jahren haben mehr als 120.000 Fahrgäste den Holibri genutzt. Erst kürzlich konnte der Holibri einen neuen wöchentlichen Fahrgast-Rekord mit mehr als 1.200 Fahrten verzeichnen. Bereits im September 2023 hatte der Rat in Höxter aufgrund der positiven Entwicklung eine Empfehlung für die Fortführung des On-Demand-Verkehrs abgegeben. Die nph-Verbandsversammlung schloss sich dieser Empfehlung an und beschloss, den erfolgreichen On-Demand-Verkehr auch nach dem Auslaufen der Projektlaufzeit weiterzubetreiben. Die dreijährige Förderung des Holibri läuft zum 30. November 2024 aus. Quelle: Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter